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Birkholz Productions

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21

Donnerstag, 22. Juli 2010, 17:53

Nur mal ein ernstgemeinter Rat: Dreh doch erst mal an ein, zwei Wochenenden einen Kurzfilm von höchstens 5 Minuten. Denk dir einfach eine interessante Geschichte aus mit ein, zwei Handlungsorten, zwei, drei Schauspielern und versuche dich einfach mal an ganz normalen filmischen Grundlagen. Also versuche Spannung aufzubauen, Emotionen rüberzubringen, die verschiedenen Einstellungsgrößen und Perspektiven sinnvoll einzusetzen und das am Ende noch gut zu schneiden. Dann stellst du das online und wir geben dir erst mal Verbesserungstipps, wo es evtl. noch hakt.
Das ist erstens kein großer Aufwand und zweites wird es dir sehr viel bringen. Du musst ja deinen 90 Minüter nicht aus den Augen lassen, aber ihn lieber erst mal nach hinten verschieben. So erkennst du gleich schon mal welcher Aufwand hinter ein paar Filmminuten steckt, wo du noch mehr Leute oder besseres Equipment brauchst und wo deine Schwächen liegen.
Danach dreh evtl. noch zwei, drei Kurzfilme an Wochenenden. Versuche dich mal an verschiedenen Genres: Drama (emotionale Dialogszene), Horror (Grusel aufbauen) oder einer Actionszene (Verfolgungsjagd).

Ich denke das wäre der richtige Anfang!

Auch ich habe mit 14 Jahre gleich als erstes einen 90 minüter gedreht. Dafür habe ich allerdings drei Jahre gebraucht und das Ding ist am Ende nicht wirklich toll geworden. Ich hab natürlich aus meinen Fehlern gelernt und das Projekt hat mich stark voran gebracht, doch ich bin der Meinung, dass man als Anfänger mit kleineren Kurzfilmen aus verschiedenen Sparten viel schneller voran kommen kann, wenn man diese präsentiert, sich konstruktive Kritik einholt und diese versucht beim nächsten mal umzusetzen. Fast alle Anfänger neigen dazu, sich extrem zu überschätzen und wollen gleich aufs ganze gehen. Es gibt meistens zwei Szenarien die dann eintreffen: 1. Du hast nach einer Weile keine Lust mehr oder Schauspieler springen wegen der Länge des Projekts ab. Man sieht oft kein Ende mehr und die Fortschritte sind bei Großprojekten oft sehr spärlich und es gibt zu wenig Erfolgserlebnisse. 2. Du schaffst es den Film fertigzustellen, bist mit dem Endergebnis aber total unzufrieden, hast dich nach langer Zeit kaum weiterentwickelt und wirst danach erst mal ne große Ruhepause einlegen.

freezer

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22

Donnerstag, 22. Juli 2010, 18:02

Ich will einen echt guten 90 Minütigen guten bis geilen Film drehen. Dafür werde ich noch viel im Internet recherchieren und Bücher wälzen. Bin bereit zu lernen ! Allerdings kann ich das alles nur nebenbei machen (so wie die anderen Mitstreiter wohl auch). Die Sache reitzt mich total ! Ja klar ein halbes Jahr ist wohl nicht realistisch, aber 1 Jahr schon, denke ich mal !


Dann besorg Dir doch die DVD vom Film "Nightcast" von Sollthar und unseren Film "JENSEITS" auf DVD - da findest Du massig Stunden an Making-Of-Material, welches Dir einen guten Einblick in die Dreharbeiten zu Filmprojekten gibt, die mit kleinen Budget in der Freizeit gemacht wurden. Du siehst die Arbeitsweisen, das eingesetzte Equipment, wie es am Set zugeht und natürlich das Endergebnis.
Robert Niessner - Planung / Kamera / Licht / Postproduktion
8010 Graz - Austria
Blackmagic Cinema Camera Blog

sollthar

unregistriert

23

Donnerstag, 22. Juli 2010, 18:09

Das klingt ja sehr gut!

Ich will dich auch nicht entmutigen. Nichts fänd ich cooler als einen Hammer Film und ich wünsch dir allen Spaß und Erfolg der Welt. Nur unterschätz dein Vorhaben nicht.

Wenn du die Sache ernst genug nimmst (und das klingt ja so) und auch etwas Talent hast, dann liegt ein geiler 90 minüter schon drin. Aber nie in einem halben Jahr. Auch nicht in einem.

Als Richtlinie: Für meinen Spielfilm gingen bereits 2 Jahre nur an dramaturgischer Drehbucharbeit drauf. 90 Minuten wollen mit so viel Story, Charakterzeichnung, Wendepunkten, guten Dialogen und Details gefüllt werden, da alleine brauchts schon ewig. Und dein Drehbuch ist die Grundlage für einen Film.

Geplant sind etwa 2 Wochen fürs Casting, 20 bis 30 ganze Tage Proben mit den Schauspielern, weitere 10 bis 20 Tage für Locationscouting, einen guten Monat fürs Storyboard (sind ja gut 1000 bis 1500 Einstellungen bei der Länge), ca 2 Wochen für den Drehplan, rund 30 volle Drehtage, etwa 3 Monate für den Schnitt, 2 bis 3 Monate für den Ton und noch gute 3 Monate für Musik. Effekte hats keine, das wäre bis oben offen.

Und das alles ziemlich full time und mit einem Team von Leuten mit Erfahrung - also ohne jemanden, der sich einarbeiten muß.


Sowas alles nebenbei zu machen geht. Aber dann gilt: Streß dich nicht. Nimm dir die 1 bis 2 Jahre, dies mit Garantie einfach braucht, wenns auch nur "gut" werden soll.


Ich drück dir die Daumen! Das Abenteuer deines Lebens steht vor dir mit einem Abendfüller. :-)


EDIT: Heh, genau, Freezer. Und am Ergebnis von NightCast siehst du auch gut, was eben rauskommt, wenn man die Arbeit unterschätzt: Ein riesen Streß mitsamt Burnout und einem Resultat, daß sich nicht lohnt.

tomatentheo

unregistriert

24

Donnerstag, 22. Juli 2010, 18:55

Endlich mal jemand, der sich zu Herzen nimmt, was man ihm sagt. Der letzte hat ja wegen Beratungsresistenz aufgegeben.
Dafür schon mal ein großes Lob an Matze.

Eigentlich haben Freezer und die anderen es schon auf den Punkt gebracht. Aber ein paar Sachen hätte ich noch. Erstmal:
Man muss nicht alles kaufen, man kann sich auch Sachen leihen. Nicht nur Licht. Oder man sucht sich Leute, die die Sachen haben und das Projekt gut finden.
Die bringen vielleicht ihr eigenes Zeug mit.

Schreib dein Drehbuch nicht nach dem was du willst, sondern nach dem, was du hast. Je einfacher dein Script gehalten ist, umso einfacher ist die Umsetzung.

Die Idee, Kurzfilme zu drehen, würde ich aufgreifen. Und was hindert dich, einfach eine Szene aus deinem späteren Film zu drehen? Dann bekommst du einen Eindruck, wie dein fertiges Produkt wird und welche Probleme sich auftun.

Was du als Hobby-Filmer am meisten hast, ist Zeit. Je besser dein Projekt vorbereitet ist und so weniger Schwierigkeiten hast du beim Dreh. Wenn du als Regisseur schlecht vorbereitet bist, schlägt sich das durch alle Abteilungen durch und den Film geht den Bach runter.

Du kannst, wenn du weißt was du tust und deine Leute ebenfalls, in 21 Drehtagen fertig werden: Wir habens geschafft.

Es gab mal ein paar Verrückte, die haben für 500€ und zwei Hi8 Kameras einen ganzen Fantasiefilm gedreht. Hätten sie noch weitere 100€ in den Ton investiert, könnte man sich den Film auch heute noch mit ruhigem Gewissen ansehen. Schaust du hier: -> www.eyeofdarkness.de
Also du siehst, soviel braucht es nicht.

Hau rein.

25

Freitag, 23. Juli 2010, 07:14

Zitat

Zitat

1) Wie lang soll Dein Thriller werden?
Faustregel: Eine Stunde Filmen ergibt eine (1!) Min. (manchmal auch 2-3 Min.) brauchbares Material.


Du rechnest mit einem Drehverhältnis von 1:60?
Oder meinst Du 1 h am Set = 1 min. Film?


Jupp, so war´s gemeint.
Nicht die reine Kameralaufzeit, sondern eine Stunde am Set (Drehen inkl. Umbauen, Ausleuchten, etc.)
ergibt ungefähr eine Minute brauchbares Material, wovon beim Schneiden ja auch noch mal was weggeht...
Und beim Amateurfilm wollen die meisten ja auch schnell Ergebnisse sehen,
also geben sie sich auch gerne mal mit etwas schlechterem Material zufrieden.
Deswegen auch "Faustregel". Weil´s auf die breite Masse zutrifft und so am ehesten hinkommt.

Lukas F.

unregistriert

26

Freitag, 23. Juli 2010, 10:24

Ich denke nicht das du in 1 Jahr einen 90 Minüter auf die reihe bekommst.
Ganz einfach aus dem Grund weil du selbst sagst, du hast keine Erfahrungen. Kein Equipment. Rein gar nichts.
Da frag ich mich dann wie du es auf die reihe bekommen willst?
Einfach mal auf gut Glück los filmen?
Hmm
Dann soll der Film natürlich auch "geil" werden.

Mal ernsthaft, wie willst dass den anstellen?
Allein ein gutes Drehbuch dauert schon ziemlich lang bis es fertig ist und dann auch gut.

Wieso fängst du nicht kleiner an? Mach doch mal ein paar Kurzfilme mit 10 Minuten oder so.
Dann siehst du ja ob du bereit bist oder nicht.

mp-cw

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27

Freitag, 23. Juli 2010, 14:29

1 Jahr für einen 90-Minüter soll man nicht auf die Reihe bekommen? Sagt wer? Das geht schon locker! ;)
Haben wir sogar bis 2004 sechs Jahre hintereinander so gemacht (bzw. sogar für 100+ Minüter).
Und auch wir waren und sind alle nur "Feierabendfilmer".

Ich glaube aber, dass es ziemlich müßig ist, das ganze zu diskutieren, solange von der Art des Projekts (ein Drama hat nun mal andere Prepro/Shooting/Postpro-Verhältnisse als ein SciFi- oder Splatter-Film; gleiches gilt für Zeitpläne, Ausstattung und Budget), des Teams und der eigenen "Selbstausbeutungsbereitschaft" nichts bekannt ist... :D

Machbar ist vieles (wobei wir vermutlich einen etwas anderen Ansatz/Anspruch haben als die Macher von NightCast, Jenseits oder BREAK): Selbst SEK CALW wurde 2006/07 z.B. noch in 11 Monaten produziert – womit der gesamte Zeitraum von der allerersten Drehbuchseite bis zur Premiere gemeint ist – und hatte ungefähr 20 komplette Drehtage plus hier und da einen kleinen Feierabenddreh. Aber der Film hatte ja auch nur 87 Minuten... :P

TATORT CALW: HEXENSABBAT mit Vorfilm "Die Rotkäppchen und der Wolf"
SEIT 08.03. IM KINO UND AUF DVD | CU @ www.mania-pictures.de
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mp-cw« (23. Juli 2010, 14:35)


Matze72

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28

Freitag, 23. Juli 2010, 14:33

Ja, ich habe mir da schon so einiges vorgenommen. Heute abend kommt eine guter Freund, der hat schon einiges an Equipment hat. Der hat wohl schon ein bischen gedreht. Habe mir auch ein Buch bestellt und bin am recherchieren im Internet ! Ich selber habe auch eine Full HD Kamera von Sony (Schnäppchen für 333,00 €).

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29

Freitag, 23. Juli 2010, 14:53

Was sagst du zu meinem Vorschlag erst mal nen kleinen Kurzfilm zu produzieren? Also nur ein paar Minuten mit ner Ministory, damit wir schon mal sehen was du so drauf hast, wo's noch hakt usw... (siehe oben)

Matze72

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30

Freitag, 23. Juli 2010, 16:09

Also eventuell drehe ich erstmal eine Szene und zeige sie hier ! Übung macht den Meister !:-)

31

Freitag, 23. Juli 2010, 17:17

Gute Entscheidung!
und wenigstens nimmst Du mal unsere Vorschläge an und bist nicht so beratungsresistent wie manch andere hier...
Dann bin ich mal gespannt...

Was für eine Sorte Film soll´s denn werden?

Soll denn zum Beispiel viel CGI eingesetzt werden?
Wie erfahren sind Deine Schauspieler,
Was für Erfahrungen hat denn Dein Team,
Steht Euer Drehbuch schon..?

Im übrigen haben wir für "Spacemen", der 13 Min. dauert, gute drei Jahre gebraucht...
Lag u.a. an abgesprungenen CGI-Artists, Krankheitsbedingte Verzögerungen, ect...
Du siehst, es kann ne Menge schief gehen...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Purzel« (23. Juli 2010, 18:35)


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