An alle Filmfreunde in aller Welt,
das dokumentarische Format boomt. Auf der Kinoleinwand laufen doppelt so viele Dokumentarfilme wie noch vor zehn Jahren, einige von ihnen, wie „Am Limit“, „We feed the world“ oder „Black Box BRD“, mit großem Erfolg. Die meisten Dokumentarfilme haben es jedoch schwer sich durchzusetzen. Denn im Kino hat sich auch die Gesamtzahl der startenden Filme verdoppelt, bei stagnierenden Zuschauerzahlen. Und die Finanzierung eines Dokumentarfilms, dessen Inhalt und Struktur zu Drehbeginn häufig noch gar nicht feststehen können, wird durch das deutsche Filmfördersystem nicht gerade begünstigt.
Dennoch haben neun Berliner Studenten der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) das in seiner Art einmalige Filmkollektiv Super-9 gegründet, um sich dem Dokumentarfilm zu widmen und um ungemütliche und sperrige Themen zu verfilmen. Wohl wissend, dass damit nur wenig Geld zu verdienen ist, aber in der festen Überzeugung, dass diese Filme wichtig sind und es ein treues Publikum für sie gibt. Unter der Ägide des mehrfach preisgekrönten Regisseurs Andres Veiel sind so bislang sieben abendfüllende Dokumentarfilme entstanden, die weltweit erfolgreich auf Festivals und Auszeichnungen erhielten wie den Preis „Dialogue en perspective“ bei der Berlinale 2008.
Zur Einstimmung auf die kommende Berlinale präsentiert Super-9 nun zum ersten Mal alle sieben bislang fertig gestellten Filme im Rahmen des Filmfests "Dokumentarfilme der Gruppe Super-9“ im Berliner Kino Babylon-Mitte an dem Wochenende vom 31. Januar bis 01. Februar 2009.
Auf diesem Filmfest soll der Dokumentarfilm gefeiert werden! Und es soll diskutiert werden.
Über die einzelnen Filme, über die Bedeutung des gesamten Genres. Nach den Filmen stehen die Regisseure für ein Q & A zur Verfügung. Am Sonntag findet zudem eine Diskussionsrunde mit Andres Veiel und den Mitgliedern von Super-9 statt. Darüber hinaus wird das Buch „Dokumentarfilme. Werkstattberichte“ vorgestellt, in dem die neun Dokumentarfilmer die physischen und emotionalen Grenzerfahrungen beschreiben, die sie beim Dreh ihres Films gemacht haben. Was tun, wenn der Kameramann an der senegalesischen Grenze festgehalten wird? Wenn die Protagonistin plötzlich unauffindbar ist, aber der Film noch nicht zu Ende gedreht wurde? Wenn die eigene Familie den Film nicht freigeben will? Oder wenn die eigene Frau nach Fertigstellung des Films über ein lange verborgenes Geheimnis in ihrer Familie die Scheidung einreicht?
Für alle, die selbst den Dreh eines Dokumentarfilms planen, führt die Regisseurin und Produzentin Teresina Moscatiello zu Beginn des Filmfests einen Workshop mit dem Thema „Inszenierung im Dokumentarfilm“ durch. Anhand von Filmbeispielen loten die Teilnehmer dabei die Grenzen zwischen Dokumentar- und Spielfilm aus. Sie gehen der Frage nach, ob es eine (bewusste oder unbewusste) Inszenierung im Dokumentarfilm gibt und wenn ja, wie diese aussieht. Der Workshop ist auf 15 Teilnehmer begrenzt. Anmeldungen für den Workshop bitte unter
falkosterloh@gmx.de oder telefonisch unter 0176 21123634.
Die Karten für das Filmfest können direkt im Babylon unter 030 2425969 vorbestellt werden.
Weitere Informationen gibt
www.super-9.de es unter .
Viele Grüße
Falk Osterloh
Kontaktdaten:
Falk Osterloh, Schivelbeiner Straße 3, 10439 Berlin
Tel: 030 50346797, Mobil: 0176 21123634
Mail: falkosterloh@gmx.de