Toxic, du gehst das Problem als ein sehr professioneller, szenischer Filmer an. Das verkennt aber mMn ein wenig die Realität der meisten Menschen die sich in diesem Forum rumtreiben und so eine Frage stellen.
Ich danke für dieses Kompliment - vielleicht ist das dadurch in der Tat ein bisschen eine Verschiebung der Wahrnehmung. Dennoch unterstelle ich jedem Amateurfilmer hier, dass er das Zeug hat professionell zu arbeiten.
2 Sachen seien dazu noch gesagt auch wenn die nicht direkt mit dem Thema zu tun haben: 1. Ich weiß wie ich angefangen habe - nämlich mit einer DSLR - und ich weiß, dass man gerade als Amateurfilmer und als Anfänger immer am liebsten das Geilste und Tollste haben will - ging mir genauso. Irgendwann überschreitet man den Punkt und kommt zu den wesentlichen Sachen die wichtig sind. Das Problem ist aber meiner Meinung nach, dass man mit einer DSLR extrem weit vom hochwertigen Arbeiten weg ist und wenn man sich dann irgendwann Professionalisiert, so wird es schwer mit den Kameras diesen Weg zu gehen. Das ist sehr subjektiv!
2. Ich arbeite viel mit Studenten, Anfängern und Amateurfilmern und beobachte genau an dieser Stelle immer wieder den Wunsch aus einer DSLR eine Alexa machen zu wollen. Dann wird extrem viel gebastelt und geschraubt und am Ende hat man ein Monster was mehr Arbeit macht als Nutzen bringt. Davor schützen einen Systeme wie von Blackmagic, weil sie einfach anders Konzipiert sind.
Deswegen: Es hat nichts damit zu tun, dass man hier einen Crop von 1.4 und da von 1.5 hat, es hat mehr etwas damit zu tun, wie man sich bereits sehr früh ein zuverlässiges, einfaches aber potenziell professionelles System zusammenstellen kann, mit dem man prinzipiell in der Lage ist zu wachsen. Nochmals - das ist sehr subjektiv und egal für was man sich entscheidet ich kann nur wärmstens den Rat geben das Zeug live auszuprobieren und für sich selbst zu entscheiden, womit man eher warm wird.
Codec: Sobald du den Anspruch hast kannst du mit jedem gängigen Monitor/Recorder (den du ja eh fast immer brauchst) echtes 10bit 4K ProresHQ da rausholen. So würde ich auch eine URSA einstellen. Dynamic Range ist natürlich nicht ganz so gut, aber ein professionelles Format ist es definitiv (ich bin kein Fan von V-Log aber auch das sollte erwähnt werden).
Wo die die Info mit AVCHD herhast, ist mir allerdings rätselhaft...
AVCHD hab ich im Datenblatt gefunden...
https://www.panasonic.com/de/consumer/fo…-gh5.specs.html
Zur Arbeit mit einem Recorder... Klar kann man das - muss man aber eben nicht. Ein Recorder ist wieder ein Bauteil mehr, kostet Geld, wiegt, ist eine Komponente die potenzielle Fehlerquellen in den Ablauf bringt... Alles so Sachen, die man machen kann, aber eben nicht muss.
Was die Menüs angeht, ja sie sind lang. Allerdings ist jeder Punkt erklärt (very nice!) und es gibt zwei Handvoll komplett(!!) frei belegbare Funktionsbuttons.
Ich kenne das Menü der RED One und ich habe diese Kamera immer verteidigt auch was das Menü betrifft. Mein Argument war da immer zu sagen - beim Drehen findet man die Sachen, die man braucht schnell, wenn man einmal weiß wo sie sind. Ist auch so - dazu stehe ich immer noch. Es entkräftet meiner Meinung nach aber dennoch das Argument nicht, zu sagen, warum muss ich mir ein langes, kompliziertes Menü antun, warum brauche ich zwei Handvoll frei belegbare Buttons, wenn ich ein Menü haben kann was das alles unnötig macht. Das ist der Anspruch den ich an eine Kamera habe. Einfaches, schnelles, effizientes und hochwertiges Arbeiten.