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1

Dienstag, 21. Juni 2011, 13:30

Steadycam: Glidecam VS. Flycam

Hallo zusammen,

hab schon öfters bei euch hier im Forum mitgelesen, jetzt melde ich mich auch mal zu Wort ^^

ich möchte mir für meine Sony HDR FX-7E (Eigengewicht inkl. Akku 2,0kg) eine Steadycam kaufen und wollt nun in die Runde fragen, ob jemand von euch schon Erfahrungen mit der Flycam 3000 oder der Glidecam 2000 bzw. 2000 pro oder HD hat und die Systeme empfehlen / nicht empfehlen kann?

Zweite Frage an alle Steadycam-Besitzer: mit oder ohne System, das das Gewicht dann auf den Körper abgibt?

Zur Flycam 3000 habe ich ein sehr cooles Angebot gefunden, inklusive Body Pod für 309 Euro:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View…d=p5197.c0.m619


Oder auch für ca. 190 (plus Zoll und Einfuhrumsatzsteuer) von einem inidschen eBay Anbieter:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View…e=STRK:MEWAX:IT


Bin für Hinweise, Meinungen und Tipps dankbar!

viele Grüße,
nina

Feuerreiter

unregistriert

2

Dienstag, 21. Juni 2011, 15:41

Hallo,

eines kann ich in jedem Fall sagen: 2 Kilogramm sind ohne Steadycam-Weste kaum zu tragen. Meine DSLR wiegt etwa 800g, das ist mit dem Glidecam-System (HD-1000) schon etwas, was vielleicht noch möglich ist - 2kg Kameragewicht + Gegengewichte jedoch nicht beziehungsweise nur für 30 Sekunden.
Das/der Body Pod ist nicht dazu gedacht, dass du mit dem Body Pod herumläufst. Da fehlt ja das Federnde, was handheld der echte Arm übernimmt, mit der Weste der Federarm.

Also: Wenn, dann mit Weste - die Flycam-Systeme mit Weste und Federarm aus Indien fangen ab etwa 550€ an, die merklich besseren Glidecam-Systeme ab etwa 2000 Euro. Das ist dann also eine Frage des Geldes.
Du könntest aber auch die Glidecam HD-2000 kaufen und dann mit einer Flycam-Weste für etwa 300€ (inkl EuSt und Zoll) ergänzen.

Wenn eine Steadycam, dann aber eine Glidecam: Gute Verarbeitung, sehr gute Einstellungs-/Justagemöglichkeiten, sehr gutes Gelenk.

Es hat bereits 1 Gast diesen Beitrag als hilfreich eingestuft.

3

Dienstag, 21. Juni 2011, 21:47

Heyhey,

cool, danke für deine Antwort.
Aber der Body Pod ist dafür gedacht, dass man damit rumläuft...dachte ich zumindest. Wer kauft denn das, wenn man es nur in den Pausen hernehmen kann? Da kann ich das ganze System auch auf dem Boden abstellen..
Außerdem: ist es nicht v.a. auch der kugelgelagerte Griff, der das ganze smooth macht und gar nicht so sehr der eigene Arm?

Denn mit der Magic Arm Vest wird das ganze schon ne ganze Klasse teurer.. 600 euro.. ich hatte eher an 200 bis 300 gedacht.
Will aber natürlich auch was vernünftiges. Für meine Kamera jetzt und für eine evtl zukünftige DSLR.

MP-Digital

Steadicam Operator

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4

Dienstag, 21. Juni 2011, 22:11

Also beide Sachen in ebay ist nicht gut ! Wo ist das ein Steadicam ? Nur der Name, mehr nicht. Nur weil der Name freigegeben ist, nennt jeder sein Teil Stadicam. Damit hast Du sicherlich keine Freude. Für 200 - 300 € bekommt man ein gutes Wackelsystem, wo Du mehr Zeit mit dem einstellen von Gewichten verbringst als mit dem eigentlichen filmen.

Wenn Du etwas mehr Geld ausgeben möchtest, dann kauf Dir ein richtiges Steadicam aus dem Hause Steadicam. Oder das Merlin mit Weste

Schau mal hier (da habe ich mein Steadicam PILOT her) http://www.rovotech.de/

Ach ja, bei jedem Steadicam, was mit einer Weste am Körper verbunden ist, wird das Gewicht über diese am gesamten Körper und hier besonders am Rücken abgeleitet.

Gute Aufnahmen (nicht nur 10 sek.) sonder 10 min. benötigen gute Geräte.

5

Mittwoch, 22. Juni 2011, 00:24

ich möchte gerne 4000 Euro für eine PILOT ausgeben - nur leider hab ich so viel geld nicht dafür übrig ;)

also ist die frage, was das beste ist, das ich für 200- 300 euro kriegen kann. und einen steady-effekt bringen diese Teile alle - nur eben unterschiedlich gut.

Feuerreiter

unregistriert

6

Mittwoch, 22. Juni 2011, 16:59

Hallo,

zum Body Pod:

"Since the support of the Body-pod is rigid and for the most part inflexible, it will not absorb and smooth out camera movements as well as a stabilizer which is being held in just your hands."
(Zitat von www.glidecam.com)

Als Handheld-System würde ich das Glidecam HD-2000-System vorschlagen. Du könntest dazu dann noch die Glidecam Forearm Brace bzw. das gleiche Flycam-Modell kaufen (ich glaube, etwa 70€ inkl. EuSt+Zoll), dadurch wird das Gewicht immerhin etwas verlagert. Längere Aufnahmen ab einer Minute wird man aber auch damit nicht hinbekommen.

also: Entweder eine leichtere Kamera für die Steadycam-Shots nutzen und dann eine Glidecam HD-1000 kaufen, oder deine jetzige Kamera nutzen in Verbindung mit einer Glidecam HD-2000 + ggf. Forearm Brace (http://www.marcotec-shop.de/de/products/cat_6/detail_24.htm bzw. Flycam-Pendant), aber dann akzeptieren, dass lange Shots nicht möglich sind.

Viele Grüße!

PS: Der Name "Steadicam" ist übrigens geschützt, nur der Name "Steadycam" nicht. ;)

7

Mittwoch, 22. Juni 2011, 22:05

Heyhey!

super, Danke für die Tipps :)

Ne leichtere Kamera hernehmen..eher nicht, will schon meine schöne, große dafür nehmen :D

Hab mir die verschiedensten Steadycams (korrekte Bezeichnung ;)..) nochmal angeschaut und werde mir jetzt diese Kombo holen - wenn schon, denn schon: keine halben Sachen:
Flycam 3000 mit Weste und Comfort Arm, Schnellverstellplatte und passender Tragetasche.
Siehe dieses eBay Angebot:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View…e=STRK:MEWAX:IT
Ja, beim deutschen ist es teurer, alles zusammen 650 Euro; aber da gibts dann wirklich keinen Stress mit ggf. Mängel, Rüpckgabe und mit Zoll und EUSt erst recht nicht.

Werde damit auch viele Imagefilme und Kinospots drehen, da dreht man eher mehr EInstellungen mit der Steady als mit'm Stativ, weil es einfach schön schnell, flexibel und dynamisch ist. Und das geht mit einer reinen Handheld Version nicht sehr lange gut... Also: wenn schon denn schon.

MP-Digital

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8

Mittwoch, 22. Juni 2011, 22:29

Nun, für den Preis kann man nicht meckern. Schon die Weste macht einen guten Eindruck. Auch der Rest scheint in Ordnung zu sein. Also da würde ich zuschlagen. Aber, mit dem Teil musst Du üben, und nochmals üben. Es gibt hier schöne Videos, um damit weiter zu kommen. Oder Du machst einige Lehrgänge wie ich (haben da schon 7 hinter mir). Wenn man nicht in Freien üben kann, dann in der Wohnung, man muss in Übung bleiben.

Wo die Gewichte sind, kann man später einen kleinen TFT-Monitor auf der einen Seite und die Batterie auf der anderen setzen, + Gewichte wenn nötig. TFT und Batterie stellen dann die Gewichte dar.

Wenn Du Videos benötigst, melde Dich mal bei mir.

Gruß

MP-Digital

9

Donnerstag, 23. Juni 2011, 13:15

wohoo, hab's soaben bestellt - bin schon sehr gespannt!

@ MP-Digital: Videos zum Steadycam-Üben wären klasse!! :)

DiGiTAL MAGiC

unregistriert

10

Sonntag, 26. Juni 2011, 13:55

Ich misch mich auch mal kurz ein...
Ich habe so nen cullman stativ und da kann ich oben den Kopf mit nem Stab unten dran rausziehen und dann kann ich super an dem stab anfassen und an dem "Teil" womit man normalerweise das stativ ausrichtet. Das ist dann auch ziemlich smooth und schwer finde ich es jetzt nicht. Wenn du die 550D und noch 1 Kilo drauf nimmst hast du das Gewicht der 5D Mark II. Und wenn du dann noch nen halbes Kilo drauf nimmst hast du das gewicht von ner 5D Mark II + ne L Linse...

MP-Digital

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11

Donnerstag, 28. Juli 2011, 21:56

Steadicam für eine DSLR

Hier mal was nützliches für die DSLR, wenn's nicht schon bekannt ist.

http://www.steaddslr.com/

goestas

unregistriert

12

Sonntag, 4. September 2011, 12:35

zum Thema - Designvariationen bei Schwebestativen

Ich habe hier bei Euch schon einiges über die Sturdycam geschrieben, welche ich besitze (und bin daher durchaus voreingenommen ;) ). In was folgt möchte ich noch näher auf die Technik der unterschiedlichen Schwebelösungen eingehen. Hoffe, dies ist einigermassen informativ. Bin kein Experte, würde mich daher über Berichtigungen und Kommentare freuen:

1. Die Stabsysteme, welche auf dem ursprünglichen Konzept von Garrett Brown (der danach auch noch die meisten anderen Variationen erfunden hat) basieren, haben vor allem zum Nachteil, dass die horizontale Halterung des Griffs das Handgelenk relativ schwerer belastet (horizontaler Griff und/oder Traglast "off-axis") . Sind also, ausser bei ultraleichten Kameras, kaum ohne Weste zu gebrauchen. Daher sind die meisten Varianten für "Prosumer" dem Bogendesign mit vertikalem Griff nachvollzogen. Ich selbst habe kein "Stabsystem" getestet, diese Info ist also nicht aus erster Hand. Modelle: Tantillo, Glidecam, usw.

2. Ein Stativ zum Schwebestativ umzufunktionieren geht tatsächlich, hat aber natürlich nicht das wichtige "Herz" eines "echten" Schwebesystems, nämlich das (mehr oder weniger erfolgreich) ausgeklügelte Universalgelenk, welches im Endeffekt die Gesamtleistung des Geräts bestimmt (der Rest ist Übung). Aber man kann damit schon kurzfristig interessante Aufnahmen machen, z.B. aus der "Hundeperspektive" -- was mit einem Merlinartigen Schwebestativ prinzipiell nicht geht.

3. Für Bastler mit eigener Fräsmaschine sollte die Herstellung eines Schwebestativs nicht allzu kompliziert sein, unzählige How-tos gibt's ja mittlerweile auf Youtube. Die grösste Herausforderung beim Eigenbau ist die kardanische Aufhängung. Oder man kann sich einen Merlin Ersatzteilgriff (mitsamt Kardangelenk) anschaffen und den "Schlitten" mit Teilen von Obi herstellen. Dabei spart man immerhin die unverschämten 600€ für den Bogen von Tiffen.

Für anspruchsvolle DSLR Anwendungen ohne Weste kommt eigentlich nur die "Bogenvariante" in Frage. Falls man sich nicht auf Option 3 einlassen will oder kann, stehen da, wie wir wissen, eine ganze Reihe von Angeboten in unterschiedlichen Preisklassen zur Verfügung. Die deutschen Designs kenne ich leider nicht aus eigener Erfahrung. Falls man -- wie -- nicht die Möglichkeit hat, alle oder zumindest mehrere Modelle im Vergleich zu testen, achte man vor allem wie schon gesagt auf die Aufhängungsvorrichtung.

4. "Echte" Gimbalvariante: Fans des Merlins (und das ist natürlich ein Topmodell für Amateurfilmemacher, kein Zweifel) bestehen auf das hauseigene Kardangelenk ("Gimbal"), weil das fast reibungslos die Hand mit dem Schlitten verbindet. Nachteil ist aber ganz klar die Windanfälligkeit, sowie die benötigte Übung. Die Calicocam aus Italien ist in diesem Sinne ein preiswerter Merlin Clone, leider konnte ich wenig Info und Videobeispiele finden, sonst hätte ich wahrscheinlich ursprünglich dieses Teil bestellt.

5. Kugelgelenk: sollte man im Prinzip vergessen, die Reibungsfläche ist zu gross. Vielleicht hat jemand das gelöst, kann ich nicht beurteilen, aber "sight unseen" würde ich mir so was nicht bestellen. Das SturdyDSLR (wahrscheinlich) und "Schwebi" haben Kugelgelenke, jedoch haben einige hier gute Resultate mit dem Schwebi berichtet, also bin ich gern eines Besseren belehrt. Ich selbst habe die Sturdycam (s.u.) und bin damit sehr zufrieden; falls jemand in Berlin mit dem Schwebi (oder auch irgendeinem anderen System -- Glidecam, Merlin, Ares ....) arbeitet, würde ich sehr gern einen neutralen Vergleichstest machen und ggf. auf Youtube veröffentlichen, denn so was fehlt noch und könnte vielen von uns helfen -- denke ich -- bitte melden!

6. Überhaupt kein Gelenk: Steadystick , Flexidrive, Fig Rig ... hat definitiv seine Anwendungen, wobei ich das Fig Rig System (im Eigenbau -- der Preis von Manfrotto ist unverschämt) kenne und empfehle, der Qualitätsunterschied von Handheld-Aufnahmen ist enorm, ist aber eben was anderes, sowohl von der Bedienungstechnik als auch der Filmästhetik her, diskutiere ich gern woanders.

6. andere Aufhängungen: Zu guter letzt gibt es ein paar Geräte, welche aus unterschiedlichen Gründen andere Lösungen anstreben. Darunter die Sturdycam aus Italien und wahrscheinlich auch (kann keine schlüssige Info darüber finden) der Wondlan "Ares" aus China. Wondlan Produkte sind erstklassig gebaut, ich selbst habe deren Follow Fokus. Das "Ares" Schwebestativ ist echt sexy, wenn man vom lachhaften Patent am Griff absieht, was ja leider die Hauptsache ist.

Die Sturdycam macht die vertikale Achse ("Pan") rigider, indem sie ein einfaches U-Gelenk verwendet (siehe auch hier bei 0:53, in meiner eigenen "mod"-Version mit 35mm Adapter, die ich z.Z. teste) und variable Reibungsfläche durch Nutzung unterschiedlicher Auflageflächen anbietet. Angeblicher Nachteil: höhere Reibungsübertragung als eine echte Kardanaufhängung. In der Praxis jedoch hocheffektiv. Auch die eigenwilligen "Seitenflügel" und ein Schaumstoff"stülpsel", das man um das Gelenk herum anbringen kann, vermindern ungewollte Drehung. Oder man arbeitet nur mit dem Kugellager und hat fast keine Reibung, nur gerade genug, um mit einer Hand arbeiten zu können, wenn man will (Standardmethode sowohl bei der Sturdycam als auch beim Merlin ist, mit den Fingern das Oberteil des Gelenks feinfühlig zu steuern, ohne dabei die Kamera "festzuhalten").

Die Sturdycam und der/die/das (?) Ares haben ausserdem Dämpfungsmechanismen im Griff eingebaut, Luftdruck (?) beim Ares, Schaumgummipolsterung bei der Sturdycam. Ob dies tatsächlich einen grossen Unterschied macht, konnte ich bisher noch nicht im Vergleich testen, aber ich kann es mir schon vorstellen, dass z.B. beim Laufen oder Fahren kleine Ruckel gedämpft werden. Wobei die einfachere Lösung bei der Sturdycam geräuschlos ist, während die Stoßdämpfung beim Ares anscheinend (nicht selbst getestet) etwas quietscht.

7. zum Westenarm: bei schwereren Kameras ist dieser natürlich empfehlenswert, kostet aber sehr viel mehr als das Schwebestativ an sich. Simuliert einzig und allein einen kräftigen Arm, der beim Tragen hilft. Muss daher alle Vorteile eines "echten" Arms haben, da ein Großteil der Federung vom Ellbogen vollzogen wird. Dann ist man in der 2000€+ Liga. Sturdyshots entwickelt zur Zeit einen Arm für unter 1000€, bin gespannt, ob das was wird. Wenn ja, bestelle ich den ersten!

8. zur Belastung bei Handheld: Ich bin überhaupt nicht durchtrainiert, ein totaler Sportmuffel. Habe nun meinen ersten Shoot mit der Sturdycam hinter mir (Beispielvideo ). 3 Stunden ununterbrochen konnte ich gut aushalten (wobei die Sturdycam mein Zittern, das nach etwa 2 1/2 Stunden auftrat, recht schön behoben hat -- könnte aber auch lediglich Unterzuckerung gewesen sein), mit Canon EOS 550D und Zenitar Fisheye bzw. Canon 28mm Weitwinkel (800-950g Kamera+Objektiv). Vernünftige Methode wäre natürlich gewesen, öfters Pause zu machen, aber da es sich um eine Dokumentation handelte, ging das diesmal nicht).

Vielleicht ist diese Info, welche ich teils zusammengesammelt und teils aus eigener Erfahrung berichten kann, ja für zukünftige Anschaffungen interessant.

8-)

MP-Digital

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13

Sonntag, 4. September 2011, 14:00

Hi goestas,

Deine Ausführungen sind wirklich sehr ausführlich. Aber wie bei allen Systemen, hängt die Sache am Geld. Billige Steadicam’s können was, aber begeistern nicht wirklich. Da die Cam’s immer leichter werden, können die Steadicam’s auch kleiner werden.

Ich habe schon fast alle Steadicams in der Preisklasse von 4000- 70.000 € testen können. Kann nur dazu sagen, gute Steadicam’s, wo man Kameras von 500g bis 8 kg verwenden kann, einiges kosten und hier fangen wir bei 4000,00 € an „leider“. Es ist schön zu hören, dass es einen Arm evtl. mal unter 1000 € geben soll. Auf die Verarbeitung bin ich sehr gespannt. Derzeit haben mich nur die Verarbeitung aus dem Hause Steadicam und Artimes (Sachtler) überzeugt.

Ich hoffe, Du wirst und da weiter mit Info versorgen.

goestas

unregistriert

14

Sonntag, 4. September 2011, 16:58

Dachte, wir reden hier über eine ganz andere Preisklasse ;)

Hallo MP-Digital,

sicher hast Du prinzipiell recht, aber ich verstehe nicht, wieso Dein Kommentar das Vorhergesagte zu bewerten scheint. Beispiel: ich würde hier einen Vergleichstest von Canon, Panasonic und Sony Camcordern in der 1000€ Preisklasse vorstellen, und jemand kommt an und redet über, wie man nur mit Red Kameras einen professionellen Film drehen kann (was übrigens stark an der Definition von "Professionalität" hängt). Amateur- (oder "Guerilla"-) Filmemacher verfügen meines Wissens über Anschaffungsbudgets zu 3 oder niedrigen 4 Stellen. Und hier geht's darum, wie man in diesem Rahmen kompetente Entscheidungen treffen und vermeiden kann, gutes Geld für Müll auszugeben. Nur, weil es Ferraris gibt, ist ein gebrauchter Toyota noch lange nicht Müll, ein neuer Yugo zum gleichen Preis aber trotzdem.

Weil es wirklich so viele Meinungen gibt (und meine ist natürlich auch nur eine weitere), aber vor allem, weil es sich einige sogenannte "Pros" in den Kopf gesetzt haben, sich über alles, was nicht (in ihrer Meinung) auf ihrem Niveau liegt, zum Schaden anderer lustig zu machen (damit meine ich jetzt nicht Dich, das ist ein anderes Thema) -- selbst, wenn sie überhaupt keine Erfahrung mit dem Teil haben -- würde ich gern etwas Klarheit in die Sache bringen für jene von uns, die eben (recht erfolgreich, einige darunter) mit "nicht-professionellem" Equipment tolle Filme drehen / Videos machen.

Lassen wir die Westenarme mal draussen vor, denn da bin ich genauso skeptisch. Würde deswegen allerdings auf Anhieb auch keine Glidecam o.ä. für DSLR oder Handycam Gebrauch empfehlen. Lasse mich da jedoch gern belehren, da ich selbst keine Erfahrung mit dem Teil habe. Dann schon lieber zu Anfang auf jeden Fall bei "Hand-held" bleiben, und darauf bezog sich ja meine Analyse.


Wobei ich nicht mit Dir übereinstimmen kann, dass es immer Geldsache ist. Es ist vor allem Sache der technischen und ästhetischen Kreativität, des erfinderischen Geists und der Hartnäckigkeit. Meinst Du wirklich, Browns 1973er Prototyp war 1) "professionell" 2) teuer (abgesehen von seinem Zeitaufwand, das Ding zu erfinden, testen, usw.)? Meinst Du zum anderen, der $800 (bei uns 800€, auch schon unverschämt) Preis des Merlin (also in etwa am oberen Ende der hier zur Diskussion stehenden Preisklasse) ist vom Materialaufwand her angemessen? Man zahlt beim Merlin sowohl für das Design als auch für den Namen. Das eine respektiere ich -- denn das Design ist erstklassig für was es ist -- das andere aber kann ich mir nicht leisten. Also suche ich nach Alternativen, und finde, dass ich an Qualität wenig einbußen muss, wenn ich für das richtige Teil 500€ weniger herblättere. Oder aber 3-400€ wegwerfe, wenn ich mir das falsche anlache.

Also, ich BIN von meinem 185€ Schwebestativ begeistert, weil ich damit bisher für mich unmögliche Aufnahmen machen kann. Kann sogar getrost mal ganz ohne Stativ zum Dreh kommen und trotzdem mit dem "billigen" Schwebestativ tolle Aufnahmen hinbekommen. Die sich wirklich (meinen Augen nach) vor weitaus teureren Lösungen nicht schämen brauchen.

Selbst bei statischen Rigs gibt es ja Preisunterschiede. Und Leute die zum Beispiel meinen, eine "echte" Manfrotto Fig Rig leistet mehr als mein 10€ Eigenbau nehme ich grundsätzlich nicht ernst.

Möchte hier auf keinen Fall "heftig" erscheinen, aber in letzter Zeit hat mich die Arroganz und Unwissenheit von einigen sogenannten Profis und Experten (woanders) doch arg verärgert. Sollen die erst mal einen Preisgekrönten Film für 500€ drehen! Was durchaus machbar ist (behaupte jedoch nicht, dass ich das schon geschafft habe ;), habe aber früher schon öfters digitale Effekte für Film & Fernsehen geliefert, woran sich größere Studios mit 10x so viel Hardware die Zähne ausgebissen hätten).

Alles gut, musste mich aber mal darüber auslassen. Finde ich auch gut als Anlass zur Diskussion. Ist jedenfalls so gemeint.

Grüße aus Berlin,

Goesta Struve-Dencher

8-) :D

donpatos

unregistriert

15

Montag, 5. September 2011, 14:56

Mal ne andere Frage: Weiss jemand ob es die auch bei Amazon zu kaufen gibt? (Wichtig nur .DE)

goestas

unregistriert

16

Montag, 5. September 2011, 15:04

Geh' zu amazon.de & gib' nacheinander 2 Suchbegriffe ein: "schwebestativ" & "steadicam", dann siehst du, was dort im Angebot ist ;) . Von Amazon würde ich mir einzig den Tiffen Merlin anschaffen, wenn ich das Geld hätte. Aber wieso muss es unbedingt Amazon sein?

donpatos

unregistriert

17

Montag, 5. September 2011, 15:18

Weil Amazongutschein über 500,00 Euro:/

goestas

unregistriert

18

Montag, 5. September 2011, 15:30

Ah! 8o Dann hol' Dir dafür (plus noch mal 300€) 'ne Merlin Steadicam, wenn Du kannst, oder spar' Dir den Coupon für was Schönes (z.B. dies oder dies :thumbup: ) und bestell' 'ne 160€ Sturdycam direkt. Alles andere ist imho sinnlos. Aber falls Du doch ein tolles Schwebestativ unter den anderen Angeboten bei Amazon findest (bitte nicht das Modosteady kaufen, bin grosser Manfrotto fan, aber das Ding .... !), bitte mitteilen! Ich lerne immer gern' dazu, dafür unterhalten wir uns ja hier!

Viel Glück/Spass/Erfolg!

Herbert

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19

Donnerstag, 8. September 2011, 18:27

@goestas

Zitat

variable Reibungsfläche durch Nutzung unterschiedlicher Auflageflächen

Ich kann da nichts erkennen was da variiert werden kann.

Zitat

ein Schaumstoff"stülpsel", das man um das Gelenk herum anbringen kann, vermindern ungewollte Drehung

Kann ich mir nicht vorstellen! Aus meiner Sicht verhindert das eher eine Kippen nach vorne und zur Seite. Zumindest ist es so wenn man eine Schaumstoffhülse über das Gelenk schiebt.

Wo findet an diesem System eigentlich die Rotationsbewegung statt? Dreht sich der Schaumstoff oben am Griff mit dem Gelenk mit, so dass man an ihm die Rotation bremsen kann oder muss man die Rotation am Gelenk bremsen. (Für den Fall wenn bei einer Drehung des Kameramanns die Kamera diese Drehung mitmachen soll)

Wie werden die Gewichte verstellt? Hat man da immer 2 Gabelschlüssel in der Tasche oder legt man die Sechskantmuttern nur von Hand an? Also hier liegt das System weit unter dem Niveau meiner DIY-Lösung.

Welches Graupner Kardangelenk wird denn da verwendet? Ist es das wo auf der einen Seite 6mm und auf der anderen Seite 4mm Wellendurchmesser hat.

Gruß Herbert

goestas

unregistriert

20

Donnerstag, 8. September 2011, 19:18

Zitat

Ich kann da nichts erkennen was da variiert werden kann.
Zwischen Griffauflage u. Gelenk liegen ein Kugellager und eine oder zwei (über & unter) Gummi- bzw. Kunstoffringe (Wasserhahndichtung bzw. was man bei Bolzen benutzt). Ohne Ringe liegt das Kugellager auf einer Metallscheibe (geringste Reibung). Das "Feedback" bei der links-rechts Drehung wird dadurch variiert. Hört sich doof an, funktioniert aber in der Praxis. Ist also keine Lösung, die aus einer "theoretisch idealen" Gimbalfunktion enstanden ist, sondern vielmehr die Realität der Reibungs-, Wind-, Nutzungsumstände anspricht.

Zitat

Kann ich mir nicht vorstellen! Aus meiner Sicht verhindert das eher eine Kippen nach vorne und zur Seite. Zumindest ist es so wenn man eine Schaumstoffhülse über das Gelenk schiebt.
Da hast Du natürlich genau recht. Habe dies selbst noch nicht ausprobiert.

Zitat

(Für den Fall wenn bei einer Drehung des Kameramanns die Kamera diese Drehung mitmachen soll)
Das Merkmal dieses Designs ist, dass wegen der größeren Kontaktfläche auf der Y-Achse im Vergleich zum U-Gelenk beim Merlin man es mit etwas Übung oft einhändig "lenken" kann, so dass es sich gewollt mitdreht, wenn man den Gummiring einsetzt und quasi mit dem Griff etwas "Gas gibt" (wie beim Motorrad), wenn sich die Kamera drehen soll. Kann man auch eine Designschwäche nennen, kommt eben drauf an, was man will. Ansonsten bestimmt man "Pan" genau wie beim Merlin mit Finger und Daumen am oberen Teil des Gelenks (dort, wo es am Schlitten fixiert ist).

Zitat

Wie werden die Gewichte verstellt? Hat man da immer 2 Gabelschlüssel in der Tasche oder legt man die Sechskantmuttern nur von Hand an? Also hier liegt das System weit unter dem Niveau meiner DIY-Lösung.
Hast Du Bilder von Deiner Version online, würde ich gern sehen, wie Du das gelöst hast, denn mir war das auch zu Anfang sehr primitiv. Tatsächlich aber gar nicht unpraktisch; ich habe immer ein paar Scheiben in der Tasche und kann in etwa einer Minute das Ganze neu einstellen, bzw. in 3-5 Sekunden wenn ich den "Tilt" (Azimuth?) auf Dauer (also nicht lediglich durch Fingerdruck) ändern will. Ich drehe die Muttern dabei fingerfest, das reicht generell.




Verstellen tut sich das Ding oft beim Transport, das stimmt. Aber während der Aufnahme nicht.


Leider ist die Griff/Gelenklösung am Wondlan Ares ziemlich schlecht, von der Verarbeitung her ist das mein Favorit unter den "Budget" Schwebestativen. Da ich nun selbst das aktuelle Griffteil des Merlin besitze spiele ich ernsthaft mit der Idee, ein Ares zu kaufen (am liebsten gebraucht) und den Merlin Griff daran anzubringen. Übrigens war ich vom Merlin "Metall-"U-Gelenk schwer enttäuscht, der äussere Aufhängungsring und die Gimbalschale sind immer noch Plastik, und die Verbindung zwischen Gimbal und Griff ist aus Plastik und hat den Durchmesser eines kleinen Strohhalms. Hoffentlich bricht mir das Ding nicht ab. Für 175€ ziemlich unverschämt, die 3€ beim Herstellen zu sparen, wo sicher der Gimbal selbst sehr ordentlich gefertigt ist, zumindest recht glatt läuft. Interessanterweise hat der "DIY" Griff von der Sturdycam genauso viel/wenig "Spielraum" (Wackeln) wie die Tiffen Version, obwohl es sich um ein "Spielzeugbauteil" handelt.


Werde demnächst den Tiffen Griff an einer Sturdycam Mini anbringen und vergleichstesten, welche Lösung ich für angenehmer empfinde. Fest steht, beide funktionieren ziemlich gut, was bedeutet, wenn präzise gehandhabt, kann man durchaus "professionelle" Resultate erzeugen. Klar, die "Fig Rig" ist auch in dem Sinne "professionell", ist halt eine andere Ästhetik als mit der Hand perfekt stabile Kompositionen erzielen zu wollen. Dann heuere ich gleich einen SCO an.


Mit meinem Versuch, eine 35mm Adapterrig auf die Sturdycam zu bauen, bin ich auch noch nicht zufrieden. So glatt wie mit Canon EOS 550D läuft das nicht. Ob das nun an dem schwereren Aufbau, an Beschränkungen der Sturdycam, oder schlicht an mir liegt, ist noch zu klären.


Ich würde mich freuen, wenn jemand einen Erfahrungsbericht oder Vergleich mit dem Schweben etwas schwererer "consumer" Kameras (mit oder ohne Veste) -- 1-1,5kg -- auf "Billig-Steadycams" oder Eigenbau hat.


Grüßchen aus Berlin, stay 8-) (bei diesem Wetter nicht schwer),


Goesta

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