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LunaticEYE

unregistriert

1

Mittwoch, 21. November 2007, 01:28

Hobbythek Steadicam Testvideo

Hallo!

Da ich gerade Urlaub bei meinen Eltern verbringe und die nen super Bastelkeller haben, hab ich mir heute mal das Schwebestativ nach der Anleitung von der Hobbythek gebaut.

Zeitaufwand: ca. 2-3 Stunden (und das mit nem tierischen Kater, weil gestern Cocktailbar) :rolleyes:
Materialkosten: ca. 17 Euro (Kleinkrams wie Schrauben und Muttern waren schon vorhanden)

Alle notwendigen Teile hab ich bei Obi, Praktiker und Conrad Elektronik bekommen. Da ich das Problem hatte, kein Kugelgelenk beschaffen zu können (bzw. mir 30 Euro für eins aus nem Onlineshop zu teuer waren), hab ich eine sogenannte Universalkupplung für knapp 4 Euro verwendet. Die benutzt man eigentlich im Modellbaubereich zur Kraftübertragung von Verbrennungs- und Elektromotoren. Die halten also einiges aus. Meine Cam (Sony HC14E) wiegt zwar nicht allzu viel, aber 2 Kilo trägt diese Gelenkwelle locker.

Hier noch ein paar Bilder:


Durch das Gelenk hab ich Löcher gebohrt und es dann mit einer Schraube und Muttern im Alu-Rohr fixiert.


Unter Einsatz von ein wenig Gewalt hab ich das Rohr etwas eingequetscht, damit das Gelenk nicht mehr verrutschen kann (aber nicht zu stark, damit es sich noch leicht bewegen lässt)


Die Gelenkenden bestehen aus Kunststoff ...


...und somit lässt sich wunderbar eine fette (und leider rostige) Schraube reindrehen, die richtig festsitzt.


Denn muss man nur noch ein Loch ins Alu-Profil bohren, Schraube durch, mit ner Mutter fixieren, fertig. Das sitzt bombenfest und ist super beweglich.


Und so siehts dann aus, wenns fertig ist.

Die übrigen Arbeiten sind kein großes Problem, wenn man vernünftiges Werkzeug besitzt. Und so als Tipp: Nehmt Euch viel Zeit beim austarieren. Am Kopf des Stativs sitzt ja ein Lochblech, auf das die Kamera geschraubt wird. Siehe hier:



Wenn man da ein wenig hin- und herfrickelt, mehrere Löcher bohrt und verschiedene Einstellungen ausprobiert, kriegt man schon ein ganz gutes Gleichgewicht hin, ohne noch viel zusätzliches Gewicht verwenden zu müssen.

Ein kleines Testvideo will ich Euch auch nicht vorenthalten (zum Vergleich rechts mit Schwebestativ und links ohne). Für Außenaufnahmen wars leider schon zu dunkel, das werd ich morgen mal nachholen und bei Interesse hier noch was zeigen.

Youtube
MyShare Download

Ist zwar noch nicht sooo beeindruckend, ich muss noch ein wenig üben, sind meine ersten Testaufnahmen. Die harten Stösse sind aber schon mal weg. Allerdings schwankt das Bild noch. Es gibt so einen kleinen "Hebel", den man mit dem Zeigefinger der Haltehand bedient. Damit kann man das noch stabilisieren. Wunder kann so ein Teil halt auch nicht vollbringen und das Ergebnis ist wohl echt auch Übungssache.

Ich hoffe, der eine oder andere von Euch hat nun Lust bekommen, sich das auch mal anzuschauen und zu bauen. Wenn ihr was wissen wollt, fragt einfach :)

PS: Wer noch Tipps für den Umgang mit so einem Schwebestativ hat, immer her damit ;) Ich weiß bislang nur aus einem anderen Thread, dass man die Oberschenkel beim Laufen möglichst wenig bewegen soll.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »LunaticEYE« (21. November 2007, 03:36)


2

Mittwoch, 21. November 2007, 02:19

Du könntest Dir unten statt dem Gewicht (oder in Gewicht-entsprechender Kombination) noch einen Monitor dranbasteln (Vorteil: Du siehst besser, wo Du hinläufst, da Du eh zum Boden hin schaust.)
Aber Du wirst einen an der Kamera dranhaben - schätze ich.
Man sieht auf jeden Fall den Unterschied.
Und für das Geld paßt das schon.
Kauf Dir ggf. noch einen Gummiüberzug für den Griff, im Winter könnte das draussen kälter werden und es dämpft nochmal.
Und anrauen, matt schwarz lackieren, um Spiegelungen in glänzenden Dingen vor der Kamera zu vermeiden.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Purzel« (21. November 2007, 02:23)


biofilms

unregistriert

3

Mittwoch, 21. November 2007, 08:30

Glückwunsch zum gelungenen Selbstbau!

Das ich ein Fan von DIY-Projekten bin weißt du ja und deine Steadycam ist mal ein Vorzeigeprojekt.
Besonders toll finde ich deinen Workaround um das Kugelgelenk. Gerade solche Ideen machen sowas auch nachbaubar und vor allem erschwinglich.
Da ich als nächstes auch eine Steadycam bauen möchte, werde ich auf deine Ideen sicher noch weiter eingehen. Das Video zeigt ja deutlich, dass dein System das tut was es soll. Jetzt musst du nur noch deine Gangart perfektionieren und du machst erstklassige Shots!

Viele Grüße,
Lukas

LunaticEYE

unregistriert

4

Mittwoch, 21. November 2007, 15:38

@Purzel: Die Cam hat nen ausklappbaren Monitor, damit geht das schon ganz gut. Den Griff hab ich mit Schaumstoff nochmal gedämmt.

@biofilms: Danke, so ein wenig Rumbasteln mach ich ab und zu ganz gerne. Aber mit deinem Kamerakran kann ich dann doch nicht mithalten, deshalb bist Du für mich ab sofort der Tim Taylor der Amateurfilmerszene :)


Ich werd mal im Netz nach Tutorials über den richtigen Umgang mit so nem Stativ suchen. Das gelingt mir noch nicht so gut. Leider schaukelt das Bild auch immer noch leicht nach links und rechts, möglicherweise brauch ich doch mehr Gewicht. Ne ganz ruhige Kamerafahrt bekomme ich sonst nicht wirklich hin. Aber für so eine etwas hektischere Verfolgungsszene ist das auch so schon ziemlich gut geeignet.

Alexxx11

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5

Mittwoch, 21. November 2007, 16:53

Ich denke, dass du den Umgang damit nicht unbedingt im Netz findest.Da hilft lediglich "learning by doing". Und zwar bis dir der Arm abfällt ;)
Ich selber habe ja auch eine eigene Marke Eigenbau ( vollkommen andere Bauweise ) und habe mal einen ganzen Tag damit gedreht :) Seit dem klappt einiges schon viel besser.

Üben,üben,üben lautet die Devise :)

6

Mittwoch, 21. November 2007, 21:46

Hey ich hab auch dieselbe Steadycam ^^ Hat aber wesentlich länger gedauert, alle Teile zu besorge (das war n Aufwand das sag ich dir)
Naja jedenfalls hab ich anfangs auch kein richtiges Kugelgelenk gehabt. Mittlerweile hab ich sie etwas umgebaut, mit nem richtigen Kugelgelenk und nem schönen Griff, der net abrutscht!
Das Handling ist nach wie vor schwer, man muss das echt viel üben damit die Aufnahmen sitzen!

Die Idee mit dem schwarz Lackieren ist ne gute Idee!

Was hast du unten als Gewicht genommen? Ich hab das ganze mit dieser Gardinenschnur gemacht, sieht aber aus wie Hund ^^

LunaticEYE

unregistriert

7

Mittwoch, 21. November 2007, 23:10

Das untere Gewicht ist ein Zylinder aus Edelstahl. Der lag bei uns im Keller rum und war zufällig fast so schwer wie benötigt. Vorne (wo das Klebeband ist) ist noch ein kleines Stückchen Blei. Bleischnur hab ich auch nirgends bekommen.

Ansonsten fand ich das mit den anderen Teilen nicht so schwierig, wenn man sich nicht exakt an die Abmessungen der Anleitung hält. Mein Alu-Profil hat eine Seitenlänge von 25mm und das Rohr ist auch etwas dünner. Die Sachen, die in der Anleitung angegeben sind, hab ich mit den Abmessungen in keinem Baumarkt gefunden.

Freut mich aber zu hören, dass auch andere das Handling schwierig finden. Dann stelle ich mich ja doch nicht so blöd an ;) Werd aber weiterüben müssen (auch wenn das nach ner Weile mächtig auf die Arme geht - krieg ich halt so einseitig Muckis wie der Typ aus "Lady in the water" :) )

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »LunaticEYE« (21. November 2007, 23:11)


biofilms

unregistriert

8

Donnerstag, 22. November 2007, 11:30

Zitat

Original von LunaticEYE
...
@biofilms: Danke, so ein wenig Rumbasteln mach ich ab und zu ganz gerne. Aber mit deinem Kamerakran kann ich dann doch nicht mithalten, deshalb bist Du für mich ab sofort der Tim Taylor der Amateurfilmerszene :)
...


Wie GEIL, das ist mal nen genialer Titel... gleich ab damit in meine Sig!

Zitat

Original von LunaticEYE
Ansonsten fand ich das mit den anderen Teilen nicht so schwierig, wenn man sich nicht exakt an die Abmessungen der Anleitung hält. Mein Alu-Profil hat eine Seitenlänge von 25mm und das Rohr ist auch etwas dünner. Die Sachen, die in der Anleitung angegeben sind, hab ich mit den Abmessungen in keinem Baumarkt gefunden.


Das Problem kenne ich, im Baumarkt gibt es definitiv max. 25x25-Profile, deshalb musste ich ja auch beim meinem Kran nen Workaround finden... Wegen son bisschen Alu gleich in einem Eisenfachhandel ne halbe Mio. zu zahlen halte ich für unnötig, es geht ja auch so recht gut...

Ich bin mir jetzt sicher, dass mein nächstes Projekt so eine Steadycam sein wird, das Ding fasziniert mich irgendwie *g*

9

Donnerstag, 22. November 2007, 14:35

Zitat

...Freut mich aber zu hören, dass auch andere das Handling schwierig finden...

Hat ja auch keiner gesagt, daß es leicht sein wird, nicht umsonst gibt´s ´nen extra "Steady-Cam Operator" bei größeren Movies...
Selbst mit Rig/Weste mußt Du das üben..., Du bist ja auch nicht dreisprachig auf die Welt gekommen...
Andererseits bringt ein wenig Gewackel auch wieder Leben in den Film und läßt je nach Genre den Zuschi mittendrin sein.
Die Schwierigkeit ist nur, die Kamera auf´s Motiv gerichtet zu halten, so daß sie nicht seitlich wegdreht. Der Zuschi verzeiht die Auf-/Ab-Bewegung eher als die seitliche.

ich hatte selbst mal eine echte Version davon in der Hand, trotz pefekter Balance-Möglichkeiten ist das Handling sehr schwer!

Grüßle Purze

LunaticEYE

unregistriert

10

Samstag, 24. November 2007, 20:01

Zitat

Original von Purzel
Du bist ja auch nicht dreisprachig auf die Welt gekommen...


Solche unbewiesenen Unterstellungen verbitte ich mir aber aufs Schärfste ;)

Ne, das ist mir nun auch klar geworden, dass das Führen von so einem Stativ viel Übung braucht. Hab auf diversen Herstellerseiten auch schon Kursangebote für sowas gefunden. Ganz so weit würde ich nun nicht geben, dafür auch noch Geld auszugeben. Aber mal sehen, wie es in ein paar Wochen so läuft. Denke aber auch, dass meine Cam wohl zu leicht für sowas ist. Die wiegt ja gerade mal 300 Gramm. Kann man da vielleicht noch was drehen? Also vielleicht am oberen Ende mehr Gewicht? Eigentlich reicht es mir so schon. Nach ein paar Stunden kann ich das Ding schon so nicht mehr halten.

biofilms

unregistriert

11

Donnerstag, 13. Dezember 2007, 22:48

Ein Video von und für einen Steadycam-Operator... Gibt da ein paar gute Tipps:
http://www.youtube.com/watch?v=b1vHvRiEUkU&feature=related

LunaticEYE

unregistriert

12

Freitag, 14. Dezember 2007, 19:18

Interessantes Video, danke für den Tipp! In der aktuellen Ausgabe von "Videofilmen" werden auch gerade einige Steadicams getestet. Da gab es auch noch einige Hinweise für den Gebrauch. Hab den Eindruck, dass die BIldstabilität mindestens zu 75% vom Kameramann abhängt. Nur den Rest übernimmt die Apparatur.

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