"Klasse Tutorial"? Nach den ganzen Lobpreisungen in dem Thread hier mal ne Gegenstimme:
Ich hab mir das den Beitrag als eines der ersten Dinge angeschaut, als ich hier aktiv wurde und war damals (Anfang 2007) sehr enttäuscht. Ich weiß nicht, ob ich der einzige bin, dem es so ging, aber ich musste nur schmunzeln und konnte dem Clip unter "Tutorial"-Gesichtspunkten rein gar nichts abgewinnen:
- Der Clip ist stark reduziert auf einen "SEK-Typ", der sich mit Schusswaffe durchs Bild bewegt und ein bisschen rumschießt. Was hier unter "Actionfilm" verstanden wird, scheint mir einer sehr eingeschränkten Sicht zu entspringen.
- Damit zusammenhängend: Die Wichtigkeit, dass ein Film mit Lichtschwertern nicht "Actionfilm" genannt werden soll. Wenn ich schon so sehr darauf beharre, muss ich doch vor allem sagen, WAS in den Augen des Autors ein Actionfilm ist. Und nicht nur, was keiner ist.
- Bekleidung, Bewaffnung, Fortbewegung, Sounds, Mündungsfeuer und Einschüsse mögen zwar zweifellos zum Actionfilm gehören, sind aber noch lange nicht alles. Selbst wenn sie gut sind. Oder wären. Auch wenn man alle beschriebenen Tipps befolgt, ist man noch meilenweit vom guten Actionfilm entfernt.
- Überall wird nur auf die reinen Basics verwiesen, auch wenn sie gut verkauft werden wie "Ihr müsst euch taktisch bewegen" (was auch immer das heißen soll)... Genausogut könnte man aber ein Tutorial zum Filmemachen insgesamt machen und sagen: "Ihr braucht ein Drehbuch, Schauspieler, eine Kamera, ein Schnittprogramm und VOILÀ: ihr habt einen Film! Schaut euch andere Filme an, dann wisst ihr, wie es geht."
- Aussagen wie "Auf jeden Fall schwarz" muss es sein (zur Bekleidung) werden als absolut postuliert, sind aber schlichtweg falsch.
- Probleme wie "Wie gestalte ich gute Muzzle Flashes" oder ähnliches wurden in anderen Threads weitaus besser erörtert.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er von 2006 stammt und er der erste des Users war, kann man vielleicht sagen, dass der "Clip" für den damaligen Zeitpunkt ganz ordentlich war, vor allem "wie er die typischen Amateurfilm-Fehler durch den Kakao zieht". Aber mehr auch nicht. Selbst wenn man zugestehen würde, dass das ganze als Zweiteiler geplant war.
Letztendlich liegt es vermutlich daran, dass der Titel "Actionfilm-Tutorial" sehr viel mehr verspricht als wirklich dahinter steckt. Ein Rundumschlag mit dem Ziel, viel auf ein Mal zu erklären, der leider nicht gelingen kann. Gerade deshalb wird der Thread vermutlich in schöner Regelmäßigkeit alle sechs Monate mal ausgegraben und verschwindet dann wieder...
Für die, die das Thema interessiert: Damit mein Beitrag hier nicht wieder – wie von mir be- oder gefürchtet – viel zu lang wird, verweise ich noch auf den AFM-Thread "Action in Amateurfilmen" in dem einige AFFler Problemstellungen des "Amateur-Actionfilms" unter anderen Gesichtpunkten schon mal andiskutiert haben...