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1

Mittwoch, 6. Januar 2016, 16:42

Steadicam (Tarion) richtig ausbalancieren

Guten Tag,
ich habe mir nun eine Steadicam geholt,
um kleinere Videoprojekte umzusetzen.
Gewählt habe ich die Tarion 60cm.
Zuerst wollte ich zum Test mal meine Nikon D3100 mit Kitoptik 18-55mm und einem Batteriegriff montieren.
Nun frage ich mich wie, ich die Steadicam am besten ausbalanciere.

Auf YouTube habe ich Grundlagen gefunden,
dass man die Kamera erst gerade positionieren muss und dann durch den Drop-Test die Höhe der Steadicam einstellen sollte.
Nun hat man ja noch die Option die Menge der Gewichte anzupassen.
Sollte man die immer auf dem Maximalen lassen, oder wie findet man hier das beste Maß?

Würde mich über Unterstützung freuen,
Viele Grüße,
Niklas

Davinci

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2

Mittwoch, 6. Januar 2016, 17:13

Kleiner Tipp: Gewicht ab dem Drehpunkt (wo das Gelenk ist) unten muss gleich dem Gewicht oben (+Kamera) sein.

Rockstar2

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3

Mittwoch, 6. Januar 2016, 17:23

Es macht kein Sinn, erst den Droptest fertig zu machen und danach die Gewichte zu erhöhen bzw. zu verringern, weil dadurch der Droptest hinfällig wird.

In der Reihenfolge stellst du dein Schwebestativ ein:

- Kamera auf die obere Platte befestigen
- Stange mit Gewichten ausfahren, damit der Droptest den gewünschten Effekt erziehlt

Jetzt kommt der schwierigste Teil:

- Schwebestativ auf einen Tisch stellen. Schwebestativ anheben und schauen wohin das Schwebestativ kippt. Da du den Droptest schon eingestellt hast, kann es sein, dass es ein wenig dauert, bis die Kamera kippt
- jetzt hast du an der Stativplatte, wo du deine Kamera drauf befestigt hast, noch jeweils zwei weitere Befesstigungsbügel. Wenn die Kamera nach vorne über kippt, nachdem du das Schwebestativ hochgehoben hast, musst du den Bügel lösen und die Kamera ein wenig nach hinten schieben. Kippt das Schwebestativ zur Seite, musst du den anderen Bügel lösen und wiederrum dagegen austarieren.
- Das machst du solange, bis die Kamera, nachdem du sie hochhebst, nicht mehr kippt und ausbalanciert ist.


Warum macht man das?
Ganz einfach: Mit dem ausbalancieren setzt man den Mittelpunkt des Gewichts exakt auf das Gimbalgelenk. Dadurch bleibt die Kamera immer gerade bzw. in Position. Die ruhigen Bewegungen beim Laufen entstehen, da du mit deinem Arm, der das Schwebestativ festhält, die Bewegungen des Körpers abfederst. Der Gimbal dient nur dazu, die Kamera ruhig in Postion zu halten.

BEDENKE:
Jede noch so kleine Veränderung an deiner Kamera NACH dem ausbalancieren, also Objektiv ausfahren, Schwenkmonitor umpositionen, ja sogar erst danach die SD-Karte in die Kamera stecken, führt dazu dass sich der Mittelpunkt des Gewichts verschiebt und nicht mehr auf dem Gimbalgelenk liegt. D.h. du musst wieder von vorne ausbalancieren. Also vorher nachdenken und die Kamera einstellen.

Hier noch ein gutes Erklärvideo zum ausbalancieren. Von Anfang bis Ende gucken. Nicht skippen!!



LG Rockstar

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rockstar2« (6. Januar 2016, 17:44)


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Benutzer, die diesen Beitrag hilfreich fanden:

Davinci, fiedlerleon, the machine one

4

Mittwoch, 6. Januar 2016, 18:10

Vielen Dank für die Antwort,
Es macht kein Sinn, erst den Droptest fertig zu machen und danach die Gewichte zu erhöhen bzw. zu verringern, weil dadurch der Droptest hinfällig wird.
Nach welchen Kriterien stellt man denn die Gewichte davor zuvor ein?
Hier noch ein gutes Erklärvideo zum ausbalancieren. Von Anfang bis Ende gucken. Nicht skippen!!


Das Video war auf jeden Fall hilfreich.

Rockstar2

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Mittwoch, 6. Januar 2016, 18:24

Nach welchen Kriterien stellt man denn die Gewichte davor zuvor ein?

Naja durch das Ausfahren des Stabes kann man selber bestimmen, wie viel Gewicht man benutzen will. Das ist simple Hebelphysik, was man in der 7. Klasse lernt. Fährst du den Stab voll aus, wirst du weniger Gewichte brauchen, um das Kameragewicht oben auszubalancieren. Und umgedreht.


LG Rockstar

Dark Knight

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Mittwoch, 6. Januar 2016, 18:50

Ich stelle zunächst die Kamera grob ein, so dass sie sich mehr oder weniger in der Waage hält. Danach stelle ich grob die Länge des Stabes, bzw. das Gewicht ein, so dass die Droptime um die 2-3 Sekunden liegt.
Danach mache ich mich an die Feinjustierung der Position der Kamera. Wenn die stimmt stelle ich die exakte Droptime ein. Sollte dadurch die Kamera leicht aus dem Gleichgewicht geraten wird noch kurz nachjustiert und fertig. Beim Ersten mal kann das recht lange dauern aber wenn du das Schwebestativ erst einmal für deine Kamera eingerichtet hast kannst du dir das grobe Ausrichten sparen und gleich zur Feinjustage übergehen. Wenn man das dann sehr oft macht entwickelt man dann langsam ein Gefühl dafür und bekommt das sehr viel schneller hin.

Zitat

Nach welchen Kriterien stellt man denn die Gewichte davor zuvor ein?

Umso schwerer das gesamte System ist, desto ruhiger verhält es sich. Deshalb packe ich so viele Gewichte wie möglich drauf und halte die Stange möglichst kurz. Das ist aber meine persönliche Vorliebe und ich kann nicht mit Gewissheit sagen ob das zu einer langen Stange mit weniger Gewicht wirklich einen Vorteil bringt. Wichtig ist aber nicht auf Mühe und Not möglichst viel Gewicht aufzuladen. Man muss das Ganze auch noch halten können ohne zu zittern.

Was mir am Anfang sehr geholfen hat war auch mal ein paar exotische Einstellungen auszuprobieren, also alles was einem in den Tutorials nicht empfohlen wird. Zum Beispiel die Kamera viel zu weit nach hinten setzen, so dass sie nach oben zeigt. Oder experimentier mit verschiedenen Droptimes, von nahezu null bis unendlich. Zum realenFilmen ist das in den meisten Fällen zwar nicht zu gebrauchen aber man bekommt ein gutes Gefühl für das Verhalten des Schwebestativs.

Laurent

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7

Mittwoch, 6. Januar 2016, 22:03

Viel Gewicht ist ruhig, aber eben auch ganz schön schwer wenn man keine Trageweste hat. Das sollte man auch bedenken wenn man länger als 30-60 s filmen will kann das echt in den Arm gehen...

maximus63

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Mittwoch, 6. Januar 2016, 22:12

Habe das Gleiche Schwebestativ und die Erfahrung gemacht, dass weniger Gewichte zur ruhigeren Bewegungen führen, weil, je mehr Gewichte, desto mehr muss das Gelenk ausgleichen. Es pendelt länger. Habe mir daher Beilag scheiben aus dem Baumarkt besorgt. Sind diffiziler im Verwendungszweck. Man kann das Stativ feiner ausgleichen.
Weniger Gewichte bezieht sich auf das Eigengewicht der Kamera. Je leichter die Kamera, desto weniger Gewichte.

Dark Knight

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9

Donnerstag, 7. Januar 2016, 13:52

Natürlich muss das Gegengewicht sinnvoll an das Gewicht der Kamera angepasst werden. Aber ob hohes Gegengewicht und kurze Stange oder wenig Gegengewicht und lange Stange sollte keinen Unterschied bei der Dauer des Pendelns machen.

the machine one

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Donnerstag, 7. Januar 2016, 14:13

Dran denken das die Brennweite deines Objektivs möglichst niedrig ist. Bei dir also 18mm. Jede Verstellung sorgt für Ungleichgewicht und je länger die Brennweite ist um so mehr sieht man Zittern und schwanken.
Was dir vlt hilft ist zu wissen wo der Schwerpunkt deiner Kamera mit eingestelltem Objektiv ist.
Dazu die Kamera vorbeiten, Akku, Speicherkarte rein. Display so klappen das man es auch später auf dem Schwebestativ lesen kann(entfällt bei dir), Trageriemen ab (oder gegen einen mit Schnellverschlüssen wechseln.

Die Kamera dann so auf einen eckigen Bleistifft stellen das sie einmal nicht nach vorne und hinten kippt, und einmal nicht nach link oder rechts. Dann denkt man sich das imaginäre Kreuz auf der Unterseite der Kamera.
Das ist selten genau das Stativgewinde.
Auf dem Schwebestativ die Verstellplatte auf Neutral stellen,die Kamera so montieren und so einstellen das das gedachte Kreuz genau in der Mitte des Schwebestativs über dem Zentralen Rohr ist.

So braucht man für das Gleichgewicht nur noch minimal die Verstellplatte verstellen.

Halte das Schwebestativ Waagerecht vor dich in dem du den unteren Teil leicht mit auf einen Finger aufliegen lässt. Die Kamera wird sich nun zum schwersten Teil drehen. Das ist dann der Teil der nach Unten zeigt.
Verstellplatte entgegen dieses Ungleichgewichts einstellen. Vorgang wiederholen und die Kamera um ihre Achse rotieren lassen bis keine Unwucht mehr zu spüren ist. Danach die Droptime einstellen.

Vorteil ist das man sich später noch entscheiden kann Upside Down zu filmen. Sprich die Kamera ist unten und die Gewichte oben. Die Kamera muss also schon ohne Gewichte möglichst austariert sein.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »the machine one« (13. Januar 2016, 15:35)


maximus63

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11

Donnerstag, 7. Januar 2016, 17:24

Stimme the machine one zu. Was auch noch hilfreich wäre, ist eine Wasserwaage für den Blitzschuh.

12

Mittwoch, 13. Januar 2016, 15:07

So hab jetzt mal all die Tipps ausprobiert.
Wenn ich gerade Bewegungen mache,
dann funktioniert alles wunderbar.
Wenn ich jedoch seitliche Bewegungen mache,
dann dreh sich die Kamera nach link oder rechts (je nachdem in welche Richtung ich die Steadicam bewege)

Woran kann das liegen und was kann ich dagegen tun?

Laurent

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13

Mittwoch, 13. Januar 2016, 15:14

Sie dreht sich mit der Schwenkrichtung oder wie? Dann ist der Gimbal nicht reibungsarm genug schätze ich.

Oder meinst du sie kippt zur Seite? Ein bisschen muss das sein wenn der Schwerpunkt nicht genau im Drehgelenk ist - das ist Physik ;)

the machine one

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14

Mittwoch, 13. Januar 2016, 15:18

Wenn du das langsam machst dreht sie sich mit. Machst du das aber etwas schneller sollte sich die Cam nicht mitdrehen. Wenn ich dich richtig verstanden habe.

Rockstar2

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Mittwoch, 13. Januar 2016, 15:32

Du musst mit deiner freien Hand die Kamera am Stab führen. Das benötigt ein wenig Feingefühl und Übung, aber so kannst du halt die Bewegungen verhindern, wenn du dich seitlich mit dem Schwebestativ drehst.

Die Kamera dreht sich, weil sie im Gimbal hängt. Wäre der Gimbal fest, wäre die ganze Konstruktion sinnlos.

LG Rockstar

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