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Alexxx11

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Samstag, 26. Mai 2012, 00:13

[Licht konkret] "Sonntag"

Hallo!

Ich hatte es joey bereits geschrieben und glaube, die Idee könnte ganz interessant sein. Und zwar soll es darum gehen, dass man aus seinen eigenen Filmen mal eine konkrete Lichtsituation vorstellt.
Einerseits hilft es einem selbst es nochmal nachträglich zu verinnerlichen, andererseits halte ich diese Darstellung einer konkreten Situation auch für hilfreicher als das ewige theoretische Behandeln der 3-Punkt-Ausleuchtung.

Weiterhin könnte man diese Möglichkeit auch nutzen, dass man eben darüber diskutiert, ob das sinnvoll war so zu beleuchten, was man hätte besser machen können etc. , sodass auch ein Blick fürs Licht geschult wird.

Ich selber bin auch in keinster Weise ein Experte, aber sehr interessiert und würde mich freuen, wenn manch einer auch was vorstellen würde.

_________

Ich möchte nun einen Shot aus meinem Film "Sonntag" vorstellen:




Ich persönlich finde das Licht in dieser Einstellung durchaus schön. In diesem Fall haben wir einen leichten Schein auf den Haaren und den Schultern, weiches Licht im Gesicht und das Glitzern im Auge.

Der Raum war ein alter, leerer Dachboden und hatte von Haus aus keine künstliche Lichtquelle. Es gibt ein kleines Fenster rechts (aus Kameraperspektive) und ganz hinten ein zugenageltes Fenster (später im Film zu sehen).

Zur Verfügung stand eine 1000W-Filmleuchte, ein altes Teil, was man für vielleicht 20 Euro bei Ebay erstehen kann. Diese ließ sich weder dimmen, noch gibt sie ein besonders gerichtetes Licht ab. Besser als ein Baustrahler, aber nicht perfekt. Ausserdem hatte ich einen Reflektor.

Der Aufbau war wie folgt:



Somit gibt es eine primäre Lichtquelle, den Strahler, der aber durch den Reflektor 2 Lichtfunktionen erfüllt. Er trennt als Spitzlicht die Darstellerin vom Hintergrund (welchen er durch seinen Abstrahlwinkel auch beleuchtet) und durch den Reflektor ist er auch für das Licht im Gesicht der Darstellerin verantwortlich.

Das Fenster rechts beleuchtet die Schulter auf der rechten Seite, ist also auch ein Spitzlicht.

Durch den Reflektor entsteht ausserdem der wichtige weiße Fleck im Auge der Protagonistin.

Hier mal ein Vergleich mit und ohne Reflexion:




Diese Reflexion wäre auf Grund der sonstigen Abwesenheit von Lichtquellen in diesem Raum nicht entstanden und der (in diesem Fall durch schwarz/weiß verstärkte) Vergleich zeigt, wie viel Wirkung allein der weiße Punkt hat. Dadurch wirkt das Bild direkt lebhafter und echter. Man sollte wirklich drauf achten, es sei denn es ist wirklich nicht gewünscht, dass die Augen nicht "tot" wirken. Oft entsteht diese Reflexion so oder so, aber manch Lichtsituation könnte auch genau das Gegenteil bewirken.

Eine weitere Frage könnte sein, ob die Beleuchtung realistisch ist. In diesem Fall würde ich sagen, dass es nicht das Ziel war, realistisch zu sein. Gleichzeitig darf das Licht aber auch keinen zu künstlichen Charakter haben, der vom eigentlichen Inhalt ablenkt. Dadurch dass man die räumliche Situation nur erahnen kann, könnte man damit argumentieren, dass das Licht von nicht sichtbaren Fenstern kommt. Nichtsdestotrotz ging es hier vor allem um eine Stimmung und Atmosphäre, die den Inhalt unterstützt und nicht nur Mittel zum Zweck ist. Ich glaube, dass das funktioniert hat.




Ich hoffe, dass jemand halbwegs mit diesem Thread anfangen kann. Ich könnte mir vorstellen, wenn man das fortführt, können einige davon partizipieren und vor allem könnte die Wichtigkeit von Licht überhaupt dadurch mehr ins Bewusstsein des "Forums" eingebrannt werden.

Bei Fragen, Anmerkungen und Kritik oder Lob, einfach mal was dazu schreiben. :)


Hier gehts zu Joeys Einführung: Amateurfilm-Beleuchtung - Bringen wir Licht ins dunkel …

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Alexxx11« (26. Mai 2012, 00:54)


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