Die simple und finanziell günstigste Lösung: Der Mitschnitt via Line-Out beim Mischpult.
Problem: Gerade in kleinen Locations wird nur der Gesang abgenommen, vielleicht noch Snare und Bassdrum. Gitarren und Bass würde man dann schlichtweg nicht hören.
Lösung: Ein Mikrofon, das alles aufnimmt. Wegen der Lautstärke brauchst du dir keine großen Sorgen machen - 130 Dezibel Schalldruck sollte es schon aushalten. (Das wird von Herstellern und Verkäufern als "max. SPL" angegeben.) Ist aber heutzutage meist Standard. Natürlich solltest du dann nicht 5cm von den 2000 Watt-Boxen entfernt aufnehmen, sondern etwas weiter entfernt, probiere es mal mit 1 m Abstand, plusminus. Limiter einschalten nicht vergessen, und richtiges Einpegeln der Aufnahmesoftware.
Und zack, sind wir bei den nicht mehr ganz günstigen Lösungen.
Problem: Brauchbare Mikros brauchen einen XLR-Anschluss. Den hat deine Nikon nicht, und überhaupt sind die Vorverstärker der meistens Kameras in dieser Preisklasse für guten Sound kaum zu gebrauchen.
Lösung: Ein externer Recorder. Ich habe übrigens schon recht gute Konzertmitschnitte mit den internen Mikros vom Zoom H4n gemacht, ohne zusätzliches Mikro...
Problem: Mikro ist nicht gleich Mikro. Stichwort Mikrofonkapsel und Richtcharakteristik.
Lösung: Ein Kleinmembran wäre für dich imho am sinnvollsten, weil es Schall auch aus größerer Entfernung (also mehr als ~30cm) noch sauber aufnimmt. Als Richtcharakteristik würde ich Niere wählen. (Englisch: "cardioid".) Wenn du auch den Sound vom Publikum mitschneiden willst, nimm Richtcharakteristik Kugel, Superniere oder Hyperniere.
Problem: Das Bassverhalten vieler günstigerer Mikros ist schlecht.
Lösung: Halte nach einem Mikro Ausschau, das bis mindestens 80Hz runtergeht. Bei einem viersaitigen Bass schwingt der tiefste Ton bei 41 Hz, aber nicht alle Boxen können das auch hörbar machen. 80Hz spielen eine essentielle Rolle in der Basswahrnehmung. Bei Hip Hop, Electro und ähnlichen Musikrichtungen dürfen es auch gerne 20Hz aufwärts sein.
Problem: Eine Aufnahme mit nur einem Mikro klingt schnell matschig, wenn der Sound nicht ganz aufgeräumt ist, und einzelne Instrumente lassen sich nicht nachbearbeiten.
Lösung: Alles, was Töne macht, mit Mikros einzeln abnehmen.
Problem: Ist aber sehr teuer, alleine fürs Schlagzeug werden in Recordingstudios mindestens 8 Mikros eingerechnet, und unter 150€ brauchst du dir gar nicht erst eins für Recording anschaffen.
Lösung: Siehe oben...
Welche Mikros ich empfehlen würde:
Ich bin Tontechnikerin und mische ständig Konzerte ab, die ich - wenn die Bands zustimmen - auch mitschneide. Ich verwende ein AKG C1000s am Zoom H4n mit recht guten Ergebnissen, hat mich auf eBay 90€ gekostet, NP liegt bei 160€. Das Oktava Mk012 steht ganz oben auf meiner Anschaffungsliste. In der Preisklasse gibt es auch andere gute Mikros von Beyerdynamic und Rode. Im Proberaum nimmt meine Band sich mit Zoom H2 und Zoom H4n auf, klingt nicht überragend, aber mehr als gut genug zum Ausarbeiten und Einstudieren neuer Songs.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »jk86« (9. Februar 2014, 22:12)
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