Ich habe mir mal
braunes Langhaarkunstfell bestellt und damit einen Windschutz gebastelt. Ich nenne das Ding jetzt H4n-Tribble. Als Grundskelett habe ich aus Laminatresten zwei "Spanten" und eine Bodenplatte zurechtgesägt. In die Bodenplatte habe ich auch eine Stativgewindemutter eingelassen. Für die Nase habe ich aus Draht einen Korb gelötet. Für das Hinterteil reichte ein einzelner Drahtbügel. An Gummileinen frei schwebend hängt eine Basisplatte, auf die ich mittels Stativschraube den H4n befestigen kann. Das ist noch nicht perfekt, denn die Stoffummantelung der Gummischnüre kann bei Erschütterungen am Holz schaben. Dabei entstehen leise Schabgeräusche, die mit aufgenommen werden. Den Fellstoff habe ich mit einem dünnen Vließstoff unterfüttert, weil das Fell alleine Durchzug nicht komplett verhindert.
Der Fellstoff scheint mir nicht optimal. Zwar sind die Fasern eigentlich lang genug, aber sie könnten ruhig dichter sein.
Die richtig rauhe Bewährungsprobe steht noch aus. Bisher habe ich nur im Luftstrom eines Ventilators experimentiert. Damit bekomme ich nur Windgeschwindigkeiten bis ~ 25..30kmH (also etwa 4 Beaufort) hin. Das ist dann direkt vor dem Ventilator und naturgemäß ein recht schmales Windband mit eher chaotischer als laminarer Strömung.
Bis etwa 20kmH Wind verhält sich mein H4n-Tribble dabei passabel brauchbar. Das ist etwa vergleichbar wie mit dem
Rycote Mini Windjammer bis 10 kmH Wind. Bei mehr Wind steigen die Windgeräusche dann drastisch an. Allerdings ist die Charakteristik des Störgeräuschs recht gleichmäßig und bildet kaum flatternde Rumpelspitzen aus. Ein Hochpass wirkt daher recht effektiv und kann gewiss so manche Aufnahme zumutbar machen, wo man mit dem Rycote Überzieher einfach nur Vollschrott aufgenommen hätte.
Hier ein Sample bei dem ich den H4n-Tribble abwechselnd oberhalb und innerhalb des Lufstroms des Ventilators halte. In dem Bereich machte der Ventilator ca 25 - 30 kmH Wind. Gain des H4n war auf 80%.