+++Könnte SPOILER enthalten!+++
Nach langer Aufschieberei (wollten eg schon in der 1. Woche rein) war ich gestern mit zwei Freunden im Kino. Wir alle wussten schon vorher, dass das ganz sicher ein Kinoerlebnis der anderen Art wird...
Die ersten Minuten des Filmes waren sehr gewöhnungsbedürftig. Die unruhige Kamera hat besonders am Anfang sehr gestört und das ein oder andere Mal wurde mir schon schwindelig. Aber mit der Zeit hat sich das gelegt und ich konnte mir das ganz durchaus ansehen. Die Story am Anfang war vllt für den ein oder anderen langatmig, aber imho wichtig um Sympathie an den Charakteren zu erzeugen und die Beziehungen untereinander zu verstehen.
Umso überraschender kam es dann, als plötzlich ein Ruck durch Manhattan ging, während die drei männlichen Protagonisten im Wandschrank hockten und über Herzschmerz diktutierten. Anschließend gewann der Film schnell an Fahrt.
Meine Befürchtungen durch zu schnelle Kameraschwenks überhaupt nichts mitzukriegen haben sich gottseidank nicht bestätigt.
Die Hand-Kamera wurde als intelligentes Mittel eingesetzt: Einerseits brachte sie die Verzweiflung nach dem Verlust eines Freundes näher an den Zuschauer (nicht wie in sonstigen Katastrophenfilmen, durch die Kamera ist man hier einfach realer dabei). Andererseits machte sie Aufnahmen wie der Einzug des Militärs in die Stadt oder einfach Teile des Monsters viel realer und machte teilweise den Eindruck eines Zeugensvideos.
Natürlich gab es auch viele Ungereimtheiten und Logik-Löcher während des Filmes:
So z.B. der total leichtsinnige Entschluss des Protagonisten (James Blunt?
) nach dem Tod seines Bruders seine (heimliche) Geliebte aus einem halb umgekipptem Hochhaus zu befreien.
Oder die überdimensionale Fähigkeit der Kamera, auch den verrücktesten Sturz heile zu überstehen.
Anschließend entwickelte der Film mehr und mehr unrealistische Wendungen, bis schließlich das abrupte und leider auch klischeeüberzogene Ende (wie hätte es sonst kommen sollen?
) über die Bühne lief, das eg nur noch zwei Fragen offen ließ: Was war das Monster (zweimal ausführlich im Bild)? Woher kam es?
Aber das war nicht die Aufgabe von "Cloverfield". So wie die Videos der entsetzten Menschen, die verständnislos die Geschehnisse von 9/11 oder anderen Katastrophen mitfilmten und vllt dies gar nicht überlebten, so sollte auch dieser "Film" genau diese Atmosphäre einfangen.
Und das ist ihm trotz vieler genrebedingter Klischees im End-Effekt doch noch gelungen.
8 von 10 Nokia-Handyakkus
Die kleinen Parasitenteile klingen wie Enten. *g*
Sie sehen aber aus wie die Außerirdischen aus "Starship Troopers".