Leider etwas spät, meine Kritik an den Basterds. Entschuldigt die Wortwahl und die Subjektivität:
Ja, ich gebs zu, ich war schon immer bedingungsloser Anhänger von Quentin Tarantino. Ja, ich habe alle Filme gesehen, auch wenn er nur am Drehbuch gesessen hat oder die Dialoge poliert hat, ich hab sie gesehen. Und wenn Tarantino sich 2 Stunden auf einem Flugzeugklo eingeschlossen hätte und sich beim scheissen gefilmt hätte, ich hätte es gekauft.
Und ich sage leider leider und nochmals leider dass die letzten beiden Filme „Death Proof“ und „Inglourius Basterds“ langweilige, abgehalfterte Mittelklasse waren durch die man sich regelrecht durchquälen muss.
So, jetzt mögen die Q.T. Fans draußen gerade mein Auto zerkratzen oder sonstwie sauer sein, das kann ich verstehen. Bei John Woo war mein Leid genauso. Was hab ich den Mann verehrt und verteidigt, auch die unsägliche USA-Kacke von ihm, irgendwann muss man erkennen dass Schluss ist. Wunderkind Spielberg hats auch vermasselt mit Indy 4, zuvor mit Krieg der Welten auch nur ein Aufblitzen auf dem Radar. Da musstze ich auch durch. Ich vergleiche aber Äpfel mit Birnen.
Zurück zu Quentin und den Basterds. Cool, das Setting ist cool und die Idee dazu auch. Zugegeben. Der Trailer zeigte nix wichtiges und deshalb war ich mehr als gespannt, gebranntmarkt schon von Death Proof, hoffte dass es dieses mal wieder einen echten Tarantino geben würde.
Nix war. Basterds mag ein Kammerspiel sein, hervorragend besetzt, ein Western-Märchen, ein Film der die Realität der Geschichte ignoriert (Q.T. darf das!!!??)
Höhepunkte? Ja, gab es. Walz als Landa. Sehr gut, fast schon zu grelles Overacting. Eigentlich war es Overacting, gerade am Ende. Lassen wir das mal, bei uns darf er ja nicht.
Ein Ensemblefilm vielleicht. Mike Myers dabei, hat ausgesehen als wäre er jede Sekunde vorm loslachen. Dann die Keipenszene in der sich die Situation so schön zuspitzt. Nett. Einfach nur nett. Keine Highlights, alles schon ein dutzend mal dagewesen.
Ich frage mich nun wieso wirklich jeder auf der Welt keine Sekunde hinterfragt was er da eben für eine langweilige Gülle gesehen hat, nur weil Tarantino draufsteht? Ja, mag sein dass man es in der ersten Szene die fast 20 Minuten dauert geniest wieder Tarantino Material zu sehen und ihm die langatmige Szene durchgehen lässt. Dann wird es aber schnell so eng und ohne weite, weder optisch noch handlungstechnisch Interessant. Hätte der Film ein anderer gedreht wär es Videothekenware geworden.
Ja, der Mac Mave, ornaniert zu Michael Bay Filmen und hat keine Ahnung!? Könnt ihr knicken, ich seh auch Kunstfilme, Kammerspiele, Theater. Und da gibt es einfach besseres.
Den Film nur hochzujubeln weil Quentin dann zufrieden ist? Nein, ich war schwer enttäuscht, hab zu keiner Zeit die vermeintliche Genialität wiedererkannt. Ich sag schon wieder „Leider“. Denn ich habs mir anders gewünscht.