Ich war am Samstag im Film und war doch angenehm überrascht wie gut er mir gefallen. Vermutlich war auch einfach meine Erwartungshaltung schon durch die vielen recht harschen Reviews so gesenkt, dass ich nur noch positiv überrascht werden konnte hehe.
Die Action ist wirklich dominant im Film und die Story extrem lückenhaft bis komplett unlogisch. Die Effekte waren schon sehr überzeugend und Endzeitszenario-Feeling kam auf jeden Fall auf. Vor allem aber hat mir die Soundkullisse gut gefallen, da saß jeder Schuss, jede Explosion. Selbst den Score fand ich jetzt nicht so übel, wenn gleich ich wohl seit T3 mit jedem weiteren Film Brad Fiedels Title Theme vermissen werde, wenigstens kleine Anspielungen darauf gibt es ja.
Ich teile mal in gut und schlecht auf und setze es in Spoiler:
Gut:
Das Intro. Sehr stimmungsvoll und eine schöne Hommage an das Original Intro aus Terminator 1 mit den programmcode ähnlichen Texten und der Terminatorschrift im Hintergrund. Am Ende des Intros noch der Tip to the Hat von Elfman an Fiedel, das hat mich gleich ein wenig versöhnt. Wenn ich da noch an das nicht vorhandene Intro aus T3 denke.... Oh Graus.
Die Anspielungen auf die alten Filme. Wie schon das Intro gefielen mir auch die meisten der Anspielungen wie zum Beispiel das Foto von Sarah Connor, oder Ihre Stimme auf den Tapes, die John ständig hört. Am meisten musste ich schmunzeln beim Radio-Lockruf mit dem John den Mototerminator ranlockt. Das war eine schöne Anspielung auf T2´s Anfang wo der kleine John aufm Bike begleitet von Guns N Roses davon rast.
Auch sehr nett war natürlich der CGI Arnold Auftritt, das hätte viel schlimmer aussehen können. Nette Geste "Arnie" als Grund für Connors Narbe im Gesicht verantwortlich zu machen. Jedoch, sollte Connor nicht durch Arnie sterben laut T3?
Damit komme ich dann auch zu dem was mir nicht so gefallen hat:
Die Story als solche mit ihren Logikfehlern...
Warum weiß Skynet scheinbar von Beginn an im Film das Kyle Reese wichtig ist? Wichtiger als John Connor? Damit müsste Skynet also wissen, das Reese der Vater von Connor ist und was Connor später machen wird. Aber wie soll Skynet das wissen? Der Reese in der Vergangenheit ist ein John Doe für die Behörden, keine Fingerabdrücke, kein Ausweis etc., keine Akten, nichts. Skynet kann also nichts über Reese und vorallem über seine Vaterschaft zu John in der Zukunft wissen. Ebenso kann Skynet nicht in die Zukunft schauen und wissen das Connor Reese später einmal in die Vergangenheit entsenden wird. Connor und Reese kennen sich nicht ein mal persönlich die meiste Zeit des Films. wie also kommt Skynet auf den Trichter Reese zu entführen und Connor damit anzulocken?
Warum dieser mega unsichere und komplizierte Plan mit Marcus Zugang zu den Menschen und vor allem Connor zu bekommen? Warum soll Marcus ihn zu Skynet locken? Warum soll er ihn nicht direkt killen als er die Gelegenheit dazu hat? Woher kommt Marcus überhaupt? Seine Vergangenheit wird ja deutlich gemacht im Film, jedoch entwickelt Skynet gerade erst den T-800 auf Serienreife. Marcus hingegen scheint viel weiterentwickelt zu sein, als Arnies Modell. So wie sich die Story jetzt darstellt, hätte Skynet Connor also relativ simpel ausschalten können. Und das sogar auf verschiedenen Wegen:
A) Skynet weiß das Reese der Vater ist, killt ihn einfach und schwupps, es gibt keinen John Connor.
B) Marcus killt Connor selbst.
C) Skynet scheißt auf den ganzen Reese / Marcus Plan und mit einiger Wahrscheinlichkeit wäre Connor dann mit an Bord des UBoots gewesen und gesprengt worden wie der Rest der Resistance Zentrale. Immerhin war er nur nicht an Bord weil er zu Skynet wollte um Reese zu retten...
So oder so, es scheint einfach komplett irreational für eine rational arbeitende Maschine einen so übertrieben komplizierten Plan auszuhecken. Ebenso sinnfrei ist Arnies Auftritt im Prinzip. Warum hetzt man nur einen Terminator auf Connor, wenn man gerade eine komplette Fabrik voll mit T-800 produziert hat, die nichts anderes machen sollen als Connor zur Strecke zu bringen?
Es wirkt so als wäre Skynet wirklich wie in der Serie SCC auf einem Schachcomputer basierend. Leider wird aber gerade Poker gespielt...
So weit mein Gemecker
Fazit:
Als stumpfer Endzeit-Actioner empfehlenswert und unterhaltsam. Als Teil 4 der Terminator Trilogie extrem anfällig für Logikfehler und widerspricht sich leider oft mit den bekannten Geschenissen der Vorgänger.