Nachdem ich es mir seit Ewigkeiten vorgenommen hatte, hab ich es heute endlich mal geschafft mir den Film "12 years a slave" anzuschauen. Zwei Dinge sind mir dabei besonders aufgefallen:
Der Score:
Ich dachte ich höre nicht richtig, als bereits schon sehr früh am Anfang des Films das Hauptthema zu hören war. Es kam mir doch irgendwie SEHR bekannt vor. Um es kurz zu machen: Das Thema ist quasi identisch mit dem von "Inception".
Das ganze hat mich dann etwas verwirrt, weil ich noch die Meldung neben bei eine Meldung aufgeschnappt habe, dass Herr Zimmer einen Rechtsstreit gewonnen hat, bei dem es um einen Plagiatsvorwurf bzgl. "12 y.a.s." ging. Nachdem ich den Score nun selbst gehört habe, konnte ich nicht glauben, dass ein Gericht zu blöd ist zu erkennen, dass beide Scores mehr als nur "ähnlich sind". Nachdem ich den Film zu Ende gesehen habe, hab ich erstmal gegoogled und war noch verwunderter als davor:
Denn mir war nicht klar gewesen, dass Hans Zimmer auch für den Score von "12 y.a.s." verantwortlich ist! Hä?!!?!? Wie jetzt? Hans Zimmer kopiert sich selbst? Er kopiert ernsthaft den Sound von "Inception" (2010) in "12 y.a.s" (2013)?! Und dann kommt ein quasi unbekannter Richard Friedman und verklagt ihn, weil Hans den Score bei ihm geklaut haben soll?! Sehr lustig das ganze. Hans Zimmer rutscht durch dieses Selbstplagiat allerdings in meiner Heldenskala deutlich nach unten. Ich frag mich wieso er sowas macht. Leichtverdientes Geld?! Keine Ahnung...! Meiner Meinung passt der Score auch nicht so gar nicht zu "12 y.a.s." Wobei ich das aber nicht neutral beurteilen kann, weil der Sound zu sehr mit "Inception" verknüpft ist.
Für alle die sich selbst ein Bild machen wollen:
Die zweite Sache, die mich beeindruckt hat war die Kameraführung:
Viele ewig lange zum Teil vollkommen statische Einstellungen. Hier im Forum hatten wir ja schonmal über die Wirkung von bewegten und statischen Einstellungen diskutiert. Ich finde "12 y.a.s." taugt hervorragend, um sich genauer mit der Wirkung von statischen Einstellungen auseinander zu setzen. Wenn wir als Amateure aus Mangel an entsprechendem Equipment die Kamera einfach auf ein Stativ stellen und auf den Aufnahmeknopf drücken, ist die Wirkung wahrscheinlich banal. Bei "12 y.a.s." ist die Wirkung heftig. Da wird u.a. minutenlang in einer statischen Totalen gezeigt wie der Hauptdarsteller an einem Seil hängt. Ich hatte ja in einem älteren Post schon mal über die beklemmende Wirkung von statischen Einstellungen was geschrieben:
Passende Situation für Steadycams & Stative
Hätte sich der Regisseur bei dieser Szene für eine Kamerafahrt mit mehreren Schnitten entschieden, es wäre niemals diese Intensität erreicht worden. Die Unmöglichkeit des Darstellers sich zu befreien bzw. sich zu bewegen wird hier für den Zuschauer körperlich spürbar. Hammer!