Du bist nicht angemeldet.

Alexxx11

Registrierter Benutzer

  • »Alexxx11« ist männlich

Beiträge: 1 833

Dabei seit: 26. Juli 2006

Wohnort: Berlin

Hilfreich-Bewertungen: 41

  • Private Nachricht senden

21

Montag, 16. Mai 2011, 16:19

Ob die Zukunftsvision in Soylent Green nun real ist oder nicht; Wahrheit steckt auf jeden Fall darin (ob es nun so eintritt oder nicht), doch gebe ich Mr Dude recht.
Der Film hat wirklich gute Momente (die Einschläferungsszene), aber weiß nicht so recht was er sein will, denn das Drehbuch und die Inszenierung war nicht wirklich ausgewogen. Das funktionierte in "Planet der Affen" in meinen Augen viel besser: die gesamte Darstellung der Welt/Lebensweise/Kulturstruktur (weitaus komplexer als in Soylent), die Charakter, die Inszenierung.
Soylent Green wäre heute wohl kaum noch als Klassiker geltend, wenn wir heute keinerlei Umweltprobleme hätten. Der Film, als einer der ersten Öko-Thriller, ist thematisch daher bedeutender als aus filmischer Sicht. Da er aber eben zu den Ersten dieser Art gehörte, kann man ihn durchaus als Klassiker ansehen und ich fand ihn auch nicht unbedingt schlecht.
Daher finde ich das Wort "Klassiker" schwierig. Ist ein Film ein Klassiker weil er alt ist und heute noch geguckt wird?

Wenn man sich die Definitionsmerkmale* eines Klassiker anschaut, dann kann man auch Klassiker in näherer zeitlichen Umgebung finden. Warum kann "Pulp Fiction" kein Klassiker sein?
Ich will keinem der hier genannten alten Filme Qualität oder Bedeutung absprechen, nur liest es sich teils so als ob früher alles besser war. Dieses Denken finde ich nicht wirklich fortschrittlich.

"Heute bekommt man alles fertig auf den Tisch gelegt und kann das Hirn getrost schonmal schlafen legen." (Mr Dude)
"Mein Motto: Geht zurück zu Pixelgrafiken, die Spiele waren geiler als alles, was heutzutage produziert wird!!!" (Schattenlord)
Film und Kunst entwickelt sich mit der Technologie und deswegen entwickelt sich auch was produziert wird.
Da heute das Meiste schneller geht, erhöht sich auch der produzierte Schrott. Das ist aber nicht gleichzusetzen mit der Qualität, denn lediglich das Verhältnis von Gut-Schlecht ändert sich. Unter den vielen schlechten Filmen (oder Spielen) muss man halt mal ein bisschen genauer schauen. Daher ist in meinen Augen das "Früher-war-alles-besser"-Denken eine ziemlich faule Angelegenheit, weil es dadurch kaum möglich ist "neue" Klassiker zu etablieren. Man kann nicht erwarten, dass heute nochmal ein "Hitchcock" gedreht wird, aber man muss sich auch für Neues öffnen, damit in 100 Jahren nicht die selbe Liste der üblichen Klassiker genannt wird, wie heute.

*http://de.wikipedia.org/wiki/Klassiker

NO!R

Theater!

Beiträge: 301

Dabei seit: 24. Juni 2007

Wohnort: München

Hilfreich-Bewertungen: 28

  • Private Nachricht senden

22

Montag, 16. Mai 2011, 16:29

McCarthy Ära?

Sicherlich, die gab's ja Landesweit. Aber bezüglich des Rassismus war man in Kalifornien etwas offener als zB in Georgia.

Naja der Einfluss auf Hollywood war schon extrem. Siehe schwarze liste und Walt Disney als FBI-Agent (kein scherz). Gerade so anerkannte Leute wie Disney aber auch der oben gennante Charlton Heston (Lange Aushängeschild der NRA) haben schon ein unverständliches Weltbild. Aber ich glaub wir kommen vom Thema ab. Ich denke wir sind uns nicht sooo uneins ;)

Mr Dude

unregistriert

23

Montag, 16. Mai 2011, 18:00

Film und Kunst entwickelt sich mit der Technologie und deswegen entwickelt sich auch was produziert wird.
Da heute das Meiste schneller geht, erhöht sich auch der produzierte Schrott. Das ist aber nicht gleichzusetzen mit der Qualität, denn lediglich das Verhältnis von Gut-Schlecht ändert sich. Unter den vielen schlechten Filmen (oder Spielen) muss man halt mal ein bisschen genauer schauen. Daher ist in meinen Augen das "Früher-war-alles-besser"-Denken eine ziemlich faule Angelegenheit, weil es dadurch kaum möglich ist "neue" Klassiker zu etablieren.

Da stimme ich dir uneingeschränkt zu. Ich merke ich hätte in meinem von dir zitierten Satz besser ein "fast immer" einbauen sollen. Aber es ist definitiv so, dass modernes Kino weniger der Vorstellungskraft des Zuschauers abverlangt. Viele großartige Filme würden, heute gedreht, wohl kaum funktionieren, wenn man sie nicht den modernen Sehgewohnheiten anpasst.

dödeli117

Registrierter Benutzer

Beiträge: 251

Dabei seit: 27. Februar 2010

Hilfreich-Bewertungen: 20

  • Private Nachricht senden

24

Dienstag, 20. Dezember 2011, 20:36

Zuerst einmal Sorry, dass ich dieses schon etwas angestaubte Thema hervorkrame, aber es geht hier um eine Frage, die mich doch öfters beschäftigt und die auch eigentlich zeitlos ist. Falls ich falsch liegen soll, den Thread bitte closen.

Im folgenden werde ich zugegebenermassen etwas abdriften, lasst euch davon nicht stören. Es sind nur ein paar, teilweise wirre Gedankengänge zum Thema "Alte Filme vs. Neue Filme".
Ich persönlich schaue sehr oft ältere Filme, und das nicht nur an der Uni (Filmwissenschaften). Zum einen hat das damit zu tun, wie das bereits erwähnt wurde, dass ältere Filme die eigentliche Grundlage für das moderne Kino bilden, ich möchte quasi die Wurzeln verstehen.
Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass in älteren Filmen Themen behandelt werden, die heute nur noch selten zur Sprache kommen, und wenn dann gleich wieder offener. Klar, das hat auch mit anderen Faktoren, beispielsweise der Zensur zu tun. Heute wird Gewalt und Sexualität wesentlich offener dargestellt, was ich keineswegs schlecht finde. Nur hege ich die Vermutung, dass diese Möglichkeit, offener zu sein (gilt nicht nur für explizite Darstellung, auch für Computereffekte und ähnliches) bei manch einem die Kreativität einschränkt. Ich formuliere es mal folgendermassen: dem moderen Kino ist die Poesie abhanden gekommen. Natürlich gilt das nicht für alle modernen Regisseure, ich spreche hier hauptsächlich von Mainstream-Kino. Auch früher gab es beispielsweise Komödien (z. Bsp. Some Like it Hot) oder Kriegsfilme ("Paths to Glory") die heute in ihren jeweiligen Genres definitiv anders aussehen würden. Und wer diese implizite Darstellung nicht gewohnt ist, der wird an den Filmen keinen Gefallen finden. Was mich am modernen, vor allem amerikanischen Kino stört ist die Doppelmoral, dieses gleichzeitige verleugen, vor allem der Sexualität und der gleichzeitige Voyeurismus bezüglich "Sex & Crime".
Anders sieht es bei den künstlerisch freieren Klassikern aus Europa aus, die nie einer solch harten Zensur unterworfen waren. Allerdings hat sich auch hier das einst so poetische und zugleich relativ populäre Kino von Bergman, Fellini und Co. in Nischen zurückgezogen. Für Gegenbeispiele bin ich dankbar.

Ich hab ja angedroht, dass ich abdriften werde. Also zurück zum Ursprungthema: ja, ich schaue gerne alte Klassiker und ich ärgere mich über Leute, die diese nicht zu schätzen wissen. Das mag arrogant klingen, ich weiss, aber bei Literatur und Musik geht es mir nicht anders. Ich möchte das moderne Kino keineswegs verteufeln, es gibt absolute Perlen. Vielleicht kann man über diese gar gewissen Leuten ältere Filme schmackhaft machen, indem man beispielsweise Tarantino bis zu seinen Ursprüngen (Reservoir Dogs) verfolgt, dann chronologisch rückwärts das Hong Kong Kino durchgeht, dann Peckinpah und schliesslich bei den John Ford Filmen in den 40ern landet, quasi rückwärts gelehrte Filmgeschichte, ohne gleich jemandem der Inglourious Basterds mag mit einem alten Western zu "belästigen". Doch scheint mir das etwas abwegig.
Das ganze ist viel allgemeiner anzugehen: es braucht Zeit, sich an Filme zu gewöhnen, an Regisseure, Stile, Kulturen usw. Und genau diese Zeit ist es was den meisten von uns, mich eingeschlossen, fehlt. Wir, zumindest der Grossteil von uns, wollen gar nicht nach einem Film über diesen nachdenken. Wir wollen für zwei Stunden aus der Alltagshektik entfliehen. Klar, dass will ich auch manchmal. Manchmal möchte ich aber auch mehr. Manchmal möchte ich quasi einen Film in mein Leben lassen, darüber nachdenken, das Dahinter erkennen. Bergman und Fellini, aber auch neue Regisseure wie z bsp Fincher erreichen das bei mir. Wenn ich Filme wie 8 1/2 oder auch Fight Club sehe, dann sehe ich die Welt, zumindest eine Zeit lang, mit anderen Augen. Klingt esoterisch, geb ich zu. Vielleicht hat es mit der klassischen Theatertheorie von Katharsis usw. zu tun, ich weiss es nicht. Andere Leute erreichen diese vielleicht durch Religion oder sonst was, bei mir sind es Filme. Aber jetzt drifte ich wieder ab...

25

Sonntag, 8. Januar 2012, 19:03

Eigentlich bin ich hier im Forum ja eher in der Rolle "stummer Mitleser" zu finden, aber dazu wollte ich doch nochmal was zu sagen, zumal mich das im Moment beschäftigt.

Ich muss zu Anfang erst einmal bekennen, dass ich Cineast bin und moderne Filme meistens deutlich lieber gucke, als alte Filme. Asche auf mein Haupt.
Woran das genau liegt, weiß ich selbst nicht, aber ich habe da einige Vermutungen.

- Die Schauspieler in alten Film wirken für mich oft hölzern, in Stummfilmen ganz besonders. Ich vermute, dass das am Schnitt usw. liegt, da man in heutigen Filmen irgendwie näher am Schauspieler dran ist. Man hört das leise Atmen dank moderner Synchronisationstechnik, man sieht auf BluRay jeden einzelnen Schweißtropfen des Protagonisten. Das gibt es in alten Filmen einfach nicht. Es gibt viel weniger Special Effects und die fehlen mir. Ich bin ein extrem visueller Mensch und Kino/Filme sind für mich etwas sinnliches. Erst wenn ich den Protagonisten in mein Ohr keuchen höre und jede einzelne Wimper erkenne, habe ich wirklich das Gefühl, im Film drin zu stecken. Einer meiner Lieblingsfilme ist zum Beispiel Sherlock Holmes (mit Robert Downey Jr.), weil da diese übertriebenen Soundeffekte zum Einsatz kommen gekoppelt mit Zeitlupe usw. Ich liebe es! Wenn ich hingegen vor einem älteren Film sitze, können mich die Schauspieler oft nicht überzeugen. Künstlerisch sicher falsch, geht mir aber nun einmal so... :rolleyes:
Hinzu kommt noch, dass die Farbgebung in älteren Filmen oft nicht so real wirkt. Das ist dann so, als ob ich ein wunderschönes Panorama habe und davon ein Bild mache. Die Sonne steht etwas ungünstig und auf der Kamera habe ich nur noch einen kontrastarmen Farbmatsch. Neue Filme hingegen (vor allem BluRays, auch wenn ich kein BluRay-Freak bin) sind scharf und perfekt farblich abgemischt bis ins kleinste Detail...Die meisten jedenfalls. Das brauche ich einfach.

Die Themen sind sicherlich auch eine Sache. Auch Leute in modernen Filmen verhalten sich wirklich blöd, ziemlich oft sogar, aber um es am Beispiel alter Horrorfilme zu verdeutlichen: Wer guckt heute noch ernsthaft ältere Horrorfilme ("Das Ding", "Tarantula" usw.) und gruselt sich dabei richtig? Man sitzt viel zu weit weg als Zuschauer (zeitlich und räumlich/visuell) und ahnt ja eh wie es ausgeht. Die Atmosphäre fehlt mir da einfach ein wenig. Dank der moderneren Trickfilmtechnik bescheren einem neue Horrorfilme durch Stimmung (Farbkorrektur) usw. einige schlaflose Nächte.
Um zurück zu den Themen zu kommen und damit zum Abschluss: Natürlich gibt es eine ganze Menge Themen, die inzwischen abgenudelt sind, aber mir fällt jetzt auf Anhieb kein "alter" Film ein, der besonders revolutionär wäre, was die Handlung angeht...? Und ja, auf jeden guten Mainstreamfilm kommen mindestens 5-10 wirklich Schwachsinnige, aber einige moderne Filme würde ich glatt als Meisterwerke bezeichnen (u.a. Inception, The King's Speech). Andererseits hatte ich wirklich hohe Erwartungen in einige "Klassiker" (man beachte die Anführungszeichen!), wurde aber bspw. von "Ritter der Kokosnuss", "From Dusk till Dawn" und einigen anderen Filmen ziemlich schwer enttäuscht. Gut, mir fehlen noch definitiv Filme wie "Some like it hot", "Frühstück bei Tiffany" und "Spiel mir das Lied vom Tod", klar! Daran arbeite ich. Zumal ich zum Beispiel "Die Vögel" und "The 39 Steps" doch recht gut finde...

Soviel dazu heute, würde mich über Antworten und Denkanstöße freuen, muss jetzt aber leider los...
Liebe Grüße,
Jean

Mr Dude

unregistriert

26

Montag, 9. Januar 2012, 11:25

Andererseits hatte ich wirklich hohe Erwartungen in einige "Klassiker" (man beachte die Anführungszeichen!), wurde aber bspw. von "Ritter der Kokosnuss", "From Dusk till Dawn" und einigen anderen Filmen ziemlich schwer enttäuscht. Gut, mir fehlen noch definitiv Filme wie "Some like it hot", "Frühstück bei Tiffany" und "Spiel mir das Lied vom Tod", klar! Daran arbeite ich. Zumal ich zum Beispiel "Die Vögel" und "The 39 Steps" doch recht gut finde...


Ich schätze du hast einfach die falschen Klassiker gesehen :D From Dusk Till Dawn ist an sich kein Klassiker, immerhin ist er nur reichlich 15 Jahre alt. Und den fand ich auch nicht gut (womit man sich heut zu Tage ständig Feinde macht, sobald man etwas gegen Tarantino sagt XD ) Die Ritter der Kokosnus ist ein low Budget Film von einer Komikertruppe die wohl einen der speziellsten Humore überhaupt hat, auch das kann niemals jedermans sache sein - Zumal der Film halt wirklich auch billig gemacht ist.

Ich prognostiziere dir aber, dass dich wohl auch "Spiel mir das Lied vom Tod" enttäuschen wird, da der Film sich enorm zieht. Fast drei Stunden und die hälfte davon sind totalen in die Wildnis und Nahaufnahmen von Duellpartnern. Ich empfehle dir da eher Sergio Leones Vorgängerfilm "Zwei Glorreiche Halunken" (The good, the bad and the ugly). Der geht zwar auch sein 170 Minuten, ist aber wesentlich interessanter und spannender. "Some like it hot" kann ich durchaus empfehlen - äußerst lustig. Wenn du plötzlich gefallen an Komödien der 50er und 40er bekommen solltest dann schau dir "Das verflixte siebte Jahr", "Adel verpflichtet" und "Sein oder nicht sein" an. Bei allen vier Filmen habe ich Tränen gelacht. Bei Hotchcock kannst du dir fast alles anschauen, da war ich bislang nur von "Die Vögel" enttäuscht. "Der unsichtbare Dritte" ist einer der spannendsten und actiongeladensten Hitchcock-Filme - Immerhin einer der ersten groß angelegten Spionage-Auf der Flucht-Thriller. Mistenstens genauso gut: "Der Fremde im Zug".


Was deine rhetorische Frage zu den Horrorfilmen betrifft: Ich! Ich schaue keine modernen Horrorfilme, weil man heute zu viel fertiges serviert bekommt. Ich schaue zwar insgesamt sehr wenige Horrorfilme, weil es einfach nicht mein Genre ist, aber meine Lieblingsfilme dort sind "Shining" und "The Fog", beide von 1980.

dödeli117

Registrierter Benutzer

Beiträge: 251

Dabei seit: 27. Februar 2010

Hilfreich-Bewertungen: 20

  • Private Nachricht senden

27

Montag, 9. Januar 2012, 12:35

Es gibt viel weniger Special Effects und die fehlen mir. Ich bin ein extrem visueller Mensch und Kino/Filme sind für mich etwas sinnliches.
Ich bin auch ein visueller Mensch, sonst wäre man ja bei Filmen irgendwie grundsätzlich falsch. Aber ein Film kann auch ohne Special Effects visuell berauschen, sowohl Klassiker als auch neuere Filme.
Zwar bin ich jetzt kein riesiger Kubrick-Fan, aber Filme wie "2001 A Space Odyssey" (ok, der hat Special Effects) oder Barry Lyndon gehören zu den visuell besten Filmen die ich kenne. Auch andere ältere Filme wie "Stalker" von Tarkowski oder "Schreie und Flüstern" von Bergman kommen ohne Special Effects aus und sind visuelle Meisterwerke. Für jemanden, der sich solche Filme aber nicht gewohnt ist, sind diese vor allem träge.
Deswegen ist es vielleicht empfehlenswert mal neuere Filme abseits des Mainstreams zu schauen, die diesen visuellen Stil besitzen. "The Proposition" ist sicherlich ein gutes Beispiel, "Valhalla Rising" ist wohl schon etwas zu speziell aber besitzt einen ähnlichen Stil wie Tarkowski. Ich denke es ist in erster Linie eine Gewohnheits- und eine Willensfrage. Man lernt solche Filme zu schätzen und differenzierter zu betrachten, je besser man sie kennt. Wie beim Whiskey. ;)

28

Montag, 9. Januar 2012, 15:06

@MrDude


From Dusk Till Dawn ist an sich kein Klassiker, immerhin ist er nur reichlich 15 Jahre alt. Und den fand ich auch nicht gut (womit man sich heut zu Tage ständig Feinde macht, sobald man etwas gegen Tarantino sagt XD )


Stimmt, die typischen Klassiker sind das nicht. :D Zumal ich auch kein Tarantino-Fan bin, auch wenn man sich Feinde macht, das ist es wert! :rolleyes: Sin City war ganz unterhaltsam, okay, Inglorious Bastards hat mir recht gut gefallen, aber Kill Bill, From Dusk Till Dawn und Pulp Fiction fand ich schwach(sinnig) und hab das Ende herbeigesehnt. 8|
"Spiel mir das Lied vom Tod" wird wohl in der Tat nicht mein Lieblingsfilm werden, aber ich werde trotzdem mal gucken, dass ich ihn mir angucke. Gut, ich bin auch eher an den Genres Thriller, Action usw. interessiert. :whistling: Von "Ritter der Kokosnuss" war ich wohl vor allem deswegen so enttäuscht, weil ich dank "Leben des Brian" so hohe Erwartungen an den Film hatte... *seufz*

Wenn du plötzlich gefallen an Komödien der 50er und 40er bekommen solltest dann schau dir "Das verflixte siebte Jahr", "Adel verpflichtet" und "Sein oder nicht sein" an. Bei allen vier Filmen habe ich Tränen gelacht. Bei Hotchcock kannst du dir fast alles anschauen, da war ich bislang nur von "Die Vögel" enttäuscht. "Der unsichtbare Dritte" ist einer der spannendsten und actiongeladensten Hitchcock-Filme - Immerhin einer der ersten groß angelegten Spionage-Auf der Flucht-Thriller. Mistenstens genauso gut: "Der Fremde im Zug".

Für Komödien bin ich generell nicht so der Typ. Ich hab zwar Humor, aber meiner ist eher bissig-sarkastisch und deswegen finde ich "harmlose" Komödien (a la "Bridget Jones) meistens eher etwas gezwungen. Angucken würde ich mir die genannten Film (Hitchcock und Komödien) aber mal, ist bestimmt was Interessantes dabei. Vor allem Hitchcock mag ich irgendwie...

Was deine rhetorische Frage zu den Horrorfilmen betrifft: Ich! Ich schaue keine modernen Horrorfilme, weil man heute zu viel fertiges serviert bekommt. Ich schaue zwar insgesamt sehr wenige Horrorfilme, weil es einfach nicht mein Genre ist, aber meine Lieblingsfilme dort sind "Shining" und "The Fog", beide von 1980.

Gut, Horrorfilme sind das andere Genre, das mich so gar nicht reizt. Beim Gucken finde ich sie nicht gruselig in dem Sinne und sobald ich Abends alleine bin, krieg ich fast 'n Herzinfarkt. Nein, die sind nichts für mich. Allerdings meinte ich "richtig" alte Filme, also Schwarz-Weiß. Und ich bin an sich relativ empfindlich, was bestimmte Bilder/Szenen angeht, die mir ewig lange im Kopf heften bleiben, aber "Tarantula" oder "Das Ding" haben sogar mich eher zum Lachen gereizt, auch wenn die Filme damals sicherlich geachtet und gut waren. In diesem Zusammenhang ist "alt" für mich eher alles Schwarz-Weiße... ^^


Deswegen ist es vielleicht empfehlenswert mal neuere Filme abseits des Mainstreams zu schauen, die diesen visuellen Stil besitzen. "The Proposition" ist sicherlich ein gutes Beispiel, "Valhalla Rising" ist wohl schon etwas zu speziell aber besitzt einen ähnlichen Stil wie Tarkowski. Ich denke es ist in erster Linie eine Gewohnheits- und eine Willensfrage. Man lernt solche Filme zu schätzen und differenzierter zu betrachten, je besser man sie kennt. Wie beim Whiskey.

Das ist eine gute Idee. Ja, ich bin wahrscheinlich einfach vom modernen Filmen "verdorben"; alles, was mit langen Schnitten arbeitet finde ich schwierig. Kommt natürlich auf den Film an, aber in Actionszenen brauche ich einfach schnelle Schnitte. "Valhalla Rising" klingt zum Beispiel recht interessant... :)

Ich hab da mal eine generelle Frage: Welche Filme würdet ihr denn als Klassiker im herkömmlichen Sinne bezeichnen?

niGGo

Registrierter Benutzer

  • »niGGo« ist männlich

Beiträge: 882

Dabei seit: 5. Dezember 2005

Frühere Benutzernamen: niGGo

Hilfreich-Bewertungen: 46

  • Private Nachricht senden

29

Montag, 9. Januar 2012, 15:33

Nur mal so eingeworfen: Sin City und From Dusk Till Dawn sind von Robert Rodriguez, nicht von Tarantino.. ;)

dödeli117

Registrierter Benutzer

Beiträge: 251

Dabei seit: 27. Februar 2010

Hilfreich-Bewertungen: 20

  • Private Nachricht senden

30

Montag, 9. Januar 2012, 15:50

Ich hab da mal eine generelle Frage: Welche Filme würdet ihr denn als Klassiker im herkömmlichen Sinne bezeichnen?
Die Definition von Klassiker finde ich auch recht schwer. Einerseits denkt man bei "Klassiker" an alte Filme, eben wie du sagts, schwarz-weiss und so weiter. Wobei es dann schon wieder beim Wort "alt" beginnt. Die meisten meiner Kollegen und auch viele hier im Forum bezeichnen Filme als alt, die vor 2000 entstanden sind, womit ich meine liebe Mühe habe. Persönlich ziehe ich eine ungefähre Grenze ums Jahr 1970 oder genauer vielleicht 1968, da dann das New Hollywood und damit auch in den USA der Autorenfilm aufkam. Dies ist wohl keine wissenschaftlich korrekte Zäsur, aber einen Film aus dem Jahr 1960 bezeichne ich doch auch als alt, einen aus dem Jahr 1980 nicht mehr, die Grenzen dazwischen sind fliessend.
Zur Definition von Klassiker gehört allerdings auch die längerfristige Bedeutung und ein Einfluss, auf andere Filme und Filmemacher oder generell auf die Populärkultur. Nur schon deswegen muss ein Film eine gewisse Zeit lang wirken können, damit ein solcher Einfluss überhaupt wirken kann. Dies kann durchaus auch bei neueren Filmen der Fall sein, das wären dann wohl "Moderne Klassiker", dazu würde ich beispielsweise "The Lord of the Rings" zählen. Der Begriff "Klassiker" kann durchaus auch Hand in Hand mit dem Begriff "Kultfilm" gehen, wobei letzterer halt auch einen gewissen Kult voraussetzt, Beispiele wären "The Big Lebowski" oder natürlich auch "Star Wars". Letzterer ist für mich sicherlich beides. Filme vor 1968 werden irgendwie, zumindest habe ich das Gefühl, seltener als Kultfilm bezeichnet, mir fällt jetzt keiner ein, jedenfalls keiner den man nicht ebenso gut (wohl altersbedingt) als Klassiker bezeichnen könnte.

Der Unterschied zwischen Klassiker und Kultfilm hat vielleicht zudem noch mit der gesellschaftlichen Akzeptanz zu tun. Filme wie "The Wizard of Oz" oder "Star Wars" sind doch äusserst familientauglich, besonders in Amerika. Filme vor 1960, die zu Zeiten des Studiosystems im klassischen Hollywood entstanden und strenger Zensur unterworfen wurden, sind das aus heutiger Perspektive sowieso. Im Gegensatz dazu ist beispielsweise "Easy Rider", wenn zwar auch schon älter, doch eher weniger ein Film, den sich eine amerikanischer Familie gemeinsam mit den Kindern ansehen würde, weswegen er bis heute noch als Kultfilm gehandelt wird. In 40 Jahren wird deswegen wohl auch "The Kings Speech" eher als Klassiker gelten und ein Film wie "No Country for Old Men" eher immer noch als Kult bezeichnet werden.

Jetzt bin ich etwas abgeschweift mit meine Ausführungen, hoffe es war trotzdem etwas hilfreich. Ist wie bereits gesagt nur meine Ansicht, die Filmwissenschaft wird da wohl strengere Definitionen haben.

Gruss,
Andi

Social Bookmarks