In den letzten Jahren hat das Label "Made in Germany" für mich in der Tat einige Kratzer bekommen. Das liegt in erster Linie an TV-Zweiteilern nach Schema F. man nehme ein tragisches historisches Ereignis oder eine tragische Familiengeschichte, bastle eine obligatorische und tragische Liebeskiste drum rum (am besten freilich ne Dreiecksbeziehung), starke Frauenrollen sind natürlich immer gern gesehen (Ferres oder Furtwängler drängen sich regelrecht auf) und typische, alt-bekannte Freund-Feind-Bilder sowieso, alles was davon abweicht könnte den Zuschauer schließlich verwirren. Das ganze dann in 2 mal 90 Minuten zerlegen und fertig ist das Zielgruppenoptimierte Fernseherlebnis. Nun ist es richtig, dass Hollywood ein ähnliches Problem hat, denn ein 150 Millionen-Dollar Schinken muss schließlich sein Geld auch wieder einspielen, indem er ein möglichst großes Publikum anspricht. So kommt es eben das ein Terminator 4 ab 12 freigegeben werden muss. Denn sein wir mal ehrlich, auch aus Hollywood ist 95% generischer 08/15-Brei, der sich in altbekannten Kathegorien bewegt. Der große Vorteil den der englischsprachige Film aber hat, ist sein potentiell viel größeres Publikum (wegen der geringeren Sprachbarierre). Selbst wenn man einen Film für eine kleinere Zielgruppe macht, ist die international eventuell so groß, dass es sich wieder lohnt. Daher dürfte in GB und USA entsprechend mehr Bereitschaft bestehen, auch mutigere Projekte in Anspruch zu nehmen.