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J_Frank

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Freitag, 6. Januar 2017, 18:50

Honorar-Knigge: Wie gehe ich mit Anfragen um, die ich mir nicht leisten kann?

Hallo liebe Community,

Wurde angefragt, bei einem institutionell geförderten Film (also mit budget), als Darstellerin mitzuwirken.
Erst jetzt habe ich aber erfahren, dass keine finanziellle Entlohnung vorgesehen ist. Das hat mich verblüfft, angesichts der Förderungssituation.
Ich habe aber Kosten. Die Vorbereitung bis zur Nachbereitung kostet mich insgesamt mindestens einen Arbeitstag..... plus Drehzeit.
Umsonst arbeiten kann ich mir nicht leisten. Es ist mir immer mega unangenehm, jemanden vor den Kopf zu stoßen...
aber wie kommuniziere ich freundlich, dass ich gerne interessiert bin, aber meine Kosten habe? ?(

Kennt ihr solche Situationen? Wie geht ihr damit um?
Freue mich auf eure Antworten,
Johanna

LennO

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Freitag, 6. Januar 2017, 19:32

Handelt es sich um ein Studentenprojekt? Dann gelten ehrlich gesagt ein wenig andere Regeln als auf dem freien Markt.

Klar ist aber in jedem Fall: Das Ganze hätte im Vorhinein deutlich kommuniziert werden müssen.

Falls es sich um ein studentisches Projekt handelt: Die Mädels und Jungs haben in aller Regel wahnsinnige Schwierigkeiten ihre (notwendigen) Semester und Abschlussfilme überhaupt zu finanzieren. Das eine finanzielle Förderung existiert, heisst nicht automatisch dass das Geld tatsächlich für Löhne ausgegeben werden kann. Da im Regelfall alle beteiligten unendgeldlich arbeiten, ist es oft auch so, dass diese Projekte nach Schauspielern suchen, die bereit sind junge Menschen in ihrem Werdegang zu unterstützen und dafür oft auch bereit auf eine Gage zu verzichten. Es kommt aber drauf an: Handelt es sich um Förderung oder anderweitige Finanzen die das Produktionsbudget "gut genug" abdeckt, so entlohnen die meisten Projekte auch ihre Schauspieler. Generell sogar die dann als erstes, im Gegensatz zu Crew, die oft aus Mit-Studenten oder am Projekt Begeisterten Menschen besteht. Prinzipiell solltest du Fahrtkosten und ähnliches immer erstattet bekommen, das gehört zum guten Ton genauso wie gutes Essen am Set, genauso wie Übernachtungsmöglichkeit. Welchen Standards das dann entspricht hängt davon ab was du machen willst für das Projekt, bereit bist in Kauf zu nehmen, oder ob du die Leute kennst. Jeder macht für Bekannte und Freunde halt mehr als für Fremde ;) Wenn wie gesagt das Budget so aussieht, dass Leute bezahlt werden können, so ist es zumeist so dass Darsteller natürlich auch was kriegen – aber dann eher einen Betrag auf den man sich einigt, als branchenübliche Gagen. Die sind selbst für einen Studentenfilm mit extrem hoher Förderung zumeist absolut nicht machbar. Hängt aber auch davon ab, wieviele Drehtage, wie finanziell Aufwendig der Rest etc. Das zu diesem Sonderfall.

Entscheiden ob eine Darstellerin das machen will, muss sie selbst, und man kann es niemandem verübeln unter den Bedingungen abzusagen. Studierende sind da halt auf "guten Willen" angewiesen, aber den muss man sich halt auch leisten können. Ich kenne viele viele Darsteller die da sehr entgegenkommend sind, aber halt auch nur, wenn es ihnen zeitlich/finanziell möglich ist. Das ist halt nunmal so, und man kann niemandem böse wenn der/diejenige es einfach gerade nicht kann unentgeldlich zu arbeiten.

Wenn es sich um ein Projekt in der freien Markwirtschaft handelt: Besteh auf Bezahlung! Wenn es kommerziell angelegt ist, hast du auch ein Recht auf deine Gage, insb. wenn andere an dem Projekt verdienen.

Dann kommen dazu noch geförderte Independent-Filme, die halt trotz Förderung auch kein hohes Budget haben: Da solltest du einfach anhand deines Gefühls entscheiden. Manchmal macht man ja was für Projekte, weil sie einem gefallen. Ganz klar muss aber sein dass da zu fairen Bedingungen gearbeitet wird. Du kriegst nichts, aber der Nebendarsteller der besser verhandelt hat kriegt ne Menge, ist ein no-go. Der Kameramann kriegte Tarifgage aber die Schauspieler alle umsonst? Eigentlich auch ein absolutes Nogo. Der Regiesseur oder Produzent steckt sich alles in die Tasche, aber Gaffer, Setrunner, Catering und auch noch die Darsteller sollen umsonst klotzen? Auch ein no-go.

Schlussendlich läuft es einfach auf eine Fairness/Ethik Frage Hinaus, und da muss man einfach selbst entscheiden, was man möchte und nicht möchte.

Ich sehe jetzt aber bei der eigentlich Kommunikation weniger das Problem: Überleg dir für wieviel du das machen möchtest (in Anbetracht auch der Tatsache für wen/was das Ganze ist), stelle klar dass dir im Vorhinein garnicht gesagt wurde und klar war dass es keine Bezahlung gibt, und frag nach, wie die finanzielle Situation aussieht. Stell klar, dass du gerne an fairen Bedingungen für alle interessiert bist (falls du das bist), oder aber was für dich finanziell machbar wäre. Wie gesagt, vielleicht möchtest du den Leuten entgegenkommen, vielleicht aber auch nicht, weil du das Gefühl hast, andere wollen sich an deiner Arbeitsleistung bereichern. Ob das so ist, kannst du nur rausfinden in dem du nachhorchst mit wem du es zu tun hast und wie diese Leute auf deine nachvollziehbaren Bedingungen/Wünsche reagieren. Dass du keine wertvollen Tage opfern kannst um "einfach so" umsonst irgendwo mitzumachen sollte jedem klar sein. Wenn du das trotzdem machst, ist das halt lieb von dir, und das sollte man wie oben gesagt halt auch nur machen, wenn die Produktion wirklich auf dieses Entgegenkommen angewiesen ist, und du Lust auf den Dreh hast. Für alles andere gilt halt: Besteh auf deinen Bedingungen ;). So wie du den Beitrag schreibst, denke ich nicht, dass die nicht nachvollziehbar sind.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »LennO« (6. Januar 2017, 19:39)


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J_Frank

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Freitag, 6. Januar 2017, 23:39

Hallo Johanna,

ich hatte letztens das hier im Netz gefunden. (eng)
Eigentlich ist das eher was für Freelancer und nicht für Schauspieler gedacht aber vllt hilft es dir ein paar Verhandlungsargumente zurecht zulegen, damit du wenigstens deine Kosten wieder rein bekommst.
Generell muss man irgendwann lernen auch mal Nein zu Projekten zu sagen.

LG Rockstar

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J_Frank

starend

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Samstag, 7. Januar 2017, 17:00

Wenn die Leute wirklich wert auf deine Mitarbeit legen, müssen sie dafür auch zahlen. Das kann man immer sehr freundlich klar machen anhand des Beispiels mit dem Bäcker oder dem Bus: Auch wenn der Bäcker die Brötchen schon gebacken hat und der Busfahrer eh seinen Lohn bekommt, man muss zahlen wenn man Brötchen haben oder mit dem Bus fahren möchte.

Dazu kommt auch noch das Sprichwort: "Was nichts kostet, das ist auch nichts!" Es bedeutet auch das es entwürdigend für einen selbst ist wenn man für ernsthafte Arbeit nichts bekommt.

Ich werde als Berufsfotograf oft nach Bildern für lau gefragt. Wenn die Leute nicht auf meine Honorarforderungen eingehen möchten dann ist das deren gutes Recht, aber dann gibts auch nichts von mir. Ich habe es noch nie erlebt das ich das Gefühl gehabt hätte das mir deswegen etwas entgangen wäre.

Auch wenn die Leute die den Film machen selber nichts dafür nehmen, können sie nicht von dir nicht das gleiche verlangen.

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J_Frank

tevauloser

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Samstag, 7. Januar 2017, 20:51

Wenn ich Filme mache, benötige ich eine Cam, die einiges kostet. Wenn ich dazu ein geeignetes Objektiv benötige, kaufe ich für ziemlich Geld ein solches.
Wenn ich eine Schauspielerin benötige, speise ich sie mit nem Appel und nem Ei ab, weil ich schon sooo viel vorher ausgegeben habe. Sie wird das verstehen, denn schliesslich erwähne ich sie im Abspann. Und sie wird noch nach Jahren auf dem Gipfel ihrer Karriere davon schwärmen, wie sie von ein paar klammen Studenten gefördert wurde.

LennO

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6

Samstag, 7. Januar 2017, 23:38

Wenn ich eine Schauspielerin benötige, speise ich sie mit nem Appel und nem Ei ab, weil ich schon sooo viel vorher ausgegeben habe. Sie wird das verstehen, denn schliesslich erwähne ich sie im Abspann. Und sie wird noch nach Jahren auf dem Gipfel ihrer Karriere davon schwärmen, wie sie von ein paar klammen Studenten gefördert wurde.


Im vorliegenden Fall erscheint mir das Prozedere auch unsauber aber:

Das ist aber auch ne sehr verallgemeinernde Darstellung, die sicherlich auf schwarze Schafe unter Studenten zutrifft, wie aber auch auf andere Produktionsnischen wie den kommerziellen oder den Indie-Sektor. Das Leute einen aber bewusst abzocken wollen, das passiert uns wohl eher allen aufm Markt als bei Studenten ;) Nichts für Ungut, aber die meisten Studierenden haben sicher nicht vor ihre Schauspieler "abzuspeisen". Aber Branchenübliche Gagen sind halt ebenfalls nicht drin – die Cam bekommst du halt auch von der Hochschule oder leihst sie zu Sonderkonditionen. Vielleicht meinst du ja auch nur die schwarzen Schafe, aber allgemein kann man da finde ich deine Aussage nicht so unterstreichen. Genau wie man halt für Non-Profits oder ähnliche Organisationen auch mal zum anderen Satz arbeitet, als für eine große Produktionsklitsche.

Und nein, besagte Schauspielerin fördert in dem Falle eher die Studenten, und nicht umgekehrt. Zu behaupten dass es in der momentanen Finanz- Nachwuchs und Produktionssituationen junger Filmschaffender in Deutschland anders ginge, ist absurd. Ein bisschen Entgegenkommen gehört beim Nachwuchs dazu.

Ich bin auch lange genug in meinem Job um jederzeit Standardsätze nehmen zu können und tu dies natürlich dementsprechend auch immer im kommerziellen Sektor, gewissen Indie-Projekten die ich gut finde würde ich die aber auch nicht abknöpfen. Gefühlssache halt. Wir sind hier im Amateurfilmforum, das sollte man auch mal bedenken, und schlussendlich wissen wir nicht, um was für ein Projekt es sich bei Johannas "Auftrag" handelt. Klar, nach ihrem Post denke ich auch erstmal an nichts gutes, aber ich würd auch nicht direkt zum Rundumschlag ausholen ;)

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J_Frank

J_Frank

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Montag, 9. Januar 2017, 18:34

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, lieber LennO. Und auch vielen Dank an die anderen von euch, die ihre Gedanken und Meinungen mitgeteilt haben!


Das Projekt ist ein Dokumentarfilm einer Einzelperson ... also nicht studentisch oder als Abschlussfilm. Es wird von unserer Stadt als auch von kulturellen Insitutionen gefördert - ein Premiere-Termin steht ebenfalls schon fest. Die Person kenne ich von einem Bühnenauftritt aus dem letzten Jahr.... Mir wurde ganz klar geschrieben, dass es Fördergeld gibt durch das Angebot der Institution. Also ging ich davon aus, dass das Projekt low-budget aber "paid" ist.... und nicht no-budget für die Darsteller aber "paid".... für wen auch immer.

Die Person hat mir ziemlich viel geschrieben, wieso ich so toll sei für den Film und warum ich unbedingt mitmachen solle.... aber irgendwie ist da nichts handfestes für mich drin, im Umkehrschluss.
"Werbung" ist ja nett, aber zahlt keine Rechnungen.

Was ich in dem Film machen soll:
über mein Leben als Schauspielerin, als auch meine Werte... also Ethik oder Grundsätze etc. sprechen. Also ein Interview. Das Interview wird dann aus dem Zusammenhang gerissen und mit anderen Interviews, von anderen interessanten Menschen, vermischt.... als Montage. Irgendwie sowas. Und dazu soll ich 1-2 Stunden vor der Kamera unvorbereitet Fragen beantworten......

LennO

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8

Montag, 9. Januar 2017, 18:40

Also in dem Falle finde ich auch, dass es doch zumindest möglich sein sollte dir die 1-2 Stunden vor der Kamera angemessen zu bezahlen ;)

Aber wenn ihr euch kennt dann, denke ich, kann man da ja sicher noch ein wenig hin und her diskutieren. Wenns dir für lau nichts bringt, dann machstes halt nicht. Glaube da musst du garnicht zweimal drüber nachdenken ;)

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J_Frank

Tiger

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Montag, 9. Januar 2017, 21:05

Fair wäre, wenn der Filmemacher die Höhe der Förderung offenlegt. Wenn er 200€ Förderung bekommt, 10 Stunden hinter der Kamera steht, 50 Stunden mit der Postproduktion zubringt und noch teures Equipment mitbringt, gibt es nicht wirklich was zu verteilen. Wenn du bereit bist, auch ohne Gage mitzumachen, würde ich mich an deiner Stelle in dem Fall als Zeichen des guten Willens nach dem Dreh auf ein Essen o.ä. einladen lassen und die Sache sonst als Hobby-Projekt abhaken. Bei 10.000€ Förderung sieht die Sache erheblich anders aus, dann solltest du auf marktüblicher Bezahlung bestehen.

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J_Frank

J_Frank

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10

Dienstag, 10. Januar 2017, 17:08

Danke lieber LennO und Tiger! Habe gestern mal nachgefragt. Heraus kam:

Das Projekt ist gefördert, aber das Geld benutzt die Person um die Eigenkosten (Pre bis Postproduktion)
zu finanzieren. Die Person macht die Pre bis Post komplett alleine. Die genaue Fördersumme wurde mir nicht offengelegt.

Interessant fand ich das von besagter Person aufgeführte Beispiel:
Die Interviewten Menschen seien zwar Teil des Films, es wäre aber analog
zu einem Zeitungsinterview. Sprich, der interviewte Künstler bekäme
dabei auch kein Honorar, der interviewende Journalist aber schon.....

Im Grunde ist das Angebot also: Ich könne mich präsentieren und in einer Reihe von vielen
interessanten Persönlichkeiten stehen.....

tevauloser

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11

Dienstag, 10. Januar 2017, 20:26

So, so, und was für Persönlichkeiten das sind, wurde dir natürlich auch nicht gesagt. Komm vergiss diese Uebung besser ! Das tönt nach Ausnutzung nach Strich und Faden! Ich bezahlte meine Darsteller immer ungefähr nach deren Wünschen und erhielt auch in etwa das entsprechende Engagement. Auch die übrigen Team Mitglieder waren bei mir immer gut gehalten. Dass dazu natürlich auch eine ordentliche Verpflegung und eine Mittelklasse Hotel Einquartierung dazu gehörte, war für mich selbstverständlich. Das ergibt ein gutes Team, das sich wohl fühlt und akzeptiert ist.
OK, ein Student hat vielleicht nicht gerade die notwendigen Mittel flüssig, aber wenn er schon Fördergelder kriegt (wer kriegt das schon in diesem Forum? Selon etwa?...kaum) soll er dieses auch solidarisch verteilen und offen legen. Hier aber wirst du verschaukelt und benutzt. Würde mich nicht wundern, wenn der Student das Fach Psychologie studiert.

J_Frank

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Dienstag, 10. Januar 2017, 23:31

Danke tevauloser für deinen ehrlichen Beitrag. Grundsätzlich unterstelle ich Menschen nichts schlechtes, auch wenn es sich schon sehr nach Ausnutzung anhört. Für mich war und ist, z.b als Projektleiterin,, immer wichtig gewesen, meine Teammitglieder zu bezahlen. Ich selbst sass dann oft in der Miese. Aber das fand ich immer ehrlicher, als selbst zu kassieren. Es sei denn, alle arbeiten " für umme", dann wird zusammengelegt und wenigstens eine schöne Abschlussfeier geschmissen.
Die Person, die jetzt anfragte, scheint da einfach anders gepolt zu sein.... denn zumindest IRGENDETWAS handfestes sollte ein Projektleiter, filmemacher etc . immer als Gegenleistung anbieten - in deinem Fall eine sehr gute Grundversorgung bzw. Verpflegung als Minimum. find ich klasse! So muss es sein. Das wurde mir durch deinen und auch die anderen Beiträge wieder deutlich....
Habe meine Bedingungen der Bezahlung formuliert und abgeschickt. Wenn die Person das Budget bei überdenken will, bin ich gerne dabei. Aber "einfach so" mache ich das nicht... die Übung spar ich mir.
ich war anfangs so verwirrt, weil ich komplett vergessen hab, was meine Werte sind. Jetzt weiss ich es wieder. Danke dafür!

J_Frank

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13

Mittwoch, 11. Januar 2017, 18:02

Mega cool! Meine Ansage hat geklappt. Jetzt muss ich nur mitteilen, wie viel
Ich für ein Interview von 1 bis 2 h will. Habt ihr Referenzen oder Links für einen fairen Preis?

tevauloser

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Mittwoch, 11. Januar 2017, 19:01

In dieser Grössenordnung würde ich kein Linsengericht veranstalten. Nimm 50 Euro pro Stunde. Bei zusätzlichen bis 30 Minuten die Hälfte, darüber voll.
plus alle Reisespesen!

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J_Frank

J_Frank

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Mittwoch, 11. Januar 2017, 21:25

Vielen Dank, tevauloser. Hab ich so abgeschickt.
Mich würde im Nachhinein interessieren, wie du auf den Preis kamst?
Dann kann ich es beim nächsten Mal selbst berechnen.
Im Internet hab ich nur die gängigen TV-Preise beim branchenrechner gefunden.... für die freie Szene konnte ich nix konkretes finden. Es scheint, dass da ganz eigene Regeln herrschen? Mein Hintergrund ist die Bühne, da gelten auch nochmals völlig andere Gagen ....

Dr_Allcome

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Donnerstag, 12. Januar 2017, 20:26


Mich würde im Nachhinein interessieren, wie du auf den Preis kamst?


Keine Ahnung wie die gängigen Gagen sind, aber das ist ja eigentlich eine einfache Überschlagsrechnung für Freiberufler:

365 Tage pro Jahr
- 104 Tage Wochenende
- 30 Tage Urlaub
- 10 Feiertage
- 7 Tage krank
= 214 Arbeitstage

214 Arbeitstage
* 8 Stunden
* 0.6 (60% Auslastung)
= 1027 Arbeitsstunden pro Jahr

1027 Arbeitsstunden
* 50 Euro Stundenlohn
* 0.6 (40% Steuern)
= 30810 Nettoumsatz pro Jahr
/ 12 Monate
= 2567 Nettoumsatz pro Monat

Bleiben dir also ganz grob über den Daumen gepeilt 2500 Euro pro Monat, mit denen du deine Betriebskosten und deinen Lebensunterhalt bestreiten musst. Eher weniger.

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L Lawliet

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Donnerstag, 12. Januar 2017, 21:16

Gute Aufstellung von Dr Allcome- das ist das, was ich bezahlte. Habe sogar die Zu- und Abreise mit 50/h entschädigt.

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