Danke für deine Meinung. Ich will natürlich nicht abstreiten, dass man auch eine eigene Homepage haben kann und sein Video auf Filmforen wie diesem hier posten kann - das sollte man sogar! Mache ich auch, besonders um dort dann weitere Hintergrundinfos zu veröffenlichen, für alle die der Film besonders interssiert. Aber warum die Leute "zwingen" sich das ganze Video nur auf der Website anzuschauen? Wenn man generell bereit ist, sein Video ins Web hochzuladen, warum dann nicht so, wie es für potentielle Zuschauer am einfachsten ist und so, dass es sich viele Leute anschauen?
Die Film-Website über Youtube (und andere Plattformen) mit Teasern zu promoten ist ja schön und gut, aber ich finde dann ist es für den Zuschauer doch eine weitere "Hürde", ein weiterer unnötiger Klick, wenn man zuerst noch auf eine andere Website gehen muss, um sich dort den Film anzuschauen. Das Web 2.0, wie es immer so schön genannt wird, ist unheimlich schnelllebig; die Leute wollen Inhalte so schnell und so einfach wie möglich konsumieren - "lange" herumklicken, bis man ein Video anschauen kann spricht gegen diese Einstellung. Ich denke viele Zuschauer werden diesen Schritt vom Youtube-Teaser zur dedizierten Filmhomepage nicht gehen.
Ich glaube wir beide haben ein unterschiedliches Bild von Youtube und ähnlichen Plattformen im Allgemeinen. Mir scheint, als würdest du darin eher eine Art "Schrotthaufen" für allerlei LolCat- und EpicFail-Videos sehen und auch wenn ich dir zustimme, dass viel der 20 Stunden Video, die pro Minute hochgeladen werden, wenig mit szenischem Film zu tun hat, sehe ich es trotzdem eher als eine Art Fundgrube. Es gibt auch sehr, sehr gute Sachen auf Youtube. Genauso vimeo, blip und wie sie alle heißen.
Vor einigen Monaten startete Youtube ja damit, HD-Material zuzulassen. Seit dem habe ich unheimlich viele interessante Kurzfilmprojekte auf der Plattform gesehen und auch einige Geschichte mitbekommen, bei denen sich solche viralen Videos als echte Karriereschübe entpuppt haben. Ein Beispiel war das "
Whats in the Box"-Projekt. Vielleicht hast du davon gehört. Nun, jedenfalls der Typ wurde tatsächlich auf Youtube von einigen großen Hollywoodfirmen entdeckt (siehe dazu
dieses Interview). Natürlich ist soetwas selten und nur weil man ein Video auf Youtube stellt, bekommt man nicht gleich einen Anruf aus Hollywood. Es gibt aber weitere Beispiele, z.B. von Musikern, die ebenfalls über solche Plattformen entdeckt wurden.
Mir geht es also darum, dass man sich nicht davor verschließen sollte und wie gesagt: Wenn man schon bereit ist, sein Video generell ins Web zu stellen, warum dann nicht so, dass sich der Zuschauer aussuchen kann wie, wo und wann er es sich anschauen?
Du hast natürlich Recht: Man sollte auf jeden Fall zusätzlich versuchen, den Film direkt an die richtigen Leute zu bekommen. Aber eben zusätzlich und nicht ausschließlich. Man sollte meiner Meinung nach beide, alle Wege gehen um den Film zu verbreiten und um Kritik zu bekommen. Sich generell gegen Plattformen wie Youtube zu wehren halte ich für falsch.