Du bist nicht angemeldet.

HTS_HetH

unregistriert

21

Mittwoch, 18. April 2012, 20:47

Mit Twist war mehr gemeint, dass er die holde Maid am Ende kalt macht und nicht rettet ;)

Mr. B

Registrierter Benutzer

  • »Mr. B« ist männlich

Beiträge: 480

Dabei seit: 26. Oktober 2009

Wohnort: Schweiz

Hilfreich-Bewertungen: 30

  • Private Nachricht senden

22

Mittwoch, 18. April 2012, 21:17

So, ich habe mir den Kurzfilm ebenfalls angesehen und denke, dass er, gerade für den Aufwand, der hier getrieben wurde, noch viel zu wenig Kommentare hat ... Deshalb gebe ich nun auch mal meinen Senf dazu ^^

Hier im Forum gibt es viel Mist, einiges von aufstrebenden Amateuren, zum Teil extrem Beeindruckendes von Neulingen und ab und zu wiedermal einen übertrieben actionreichen Trash-Film von Heth und/oder Flügger. Selbstverständlich gehören diese Streifen von euch Urgesteinen zu meinem Pflichtprogramm, auch wenn ich gleich vornweg sagen muss, dass Trash grundsätzlich gar nicht mein Ding ist.
So ist natürlich auch dieser Kurzfilm inhaltlich sehr dünn und er scheint nur darauf abzuzielen, möglichst viel Action, Blut und CGI in sich zu vereinen. Da ich im Vorhinein aber bereits wusste, dass ihr mit diesem Film genau darauf abzielt, fällt dies für mich nicht weiter negativ ins Gewicht.

Ich konzentriere mich deshalb bei meinem Beitrag vor allem auf euer "Kerngeschäft" und hoffe, dass er schlussendlich nicht zu kritisch erscheint, denn der Film ist selbstverständlich sehr beeindruckend und scheint mit immensem Aufwand gedreht worden zu sein. Besonders interessant fand ich dabei die Zombies. Waren das Masken oder war da auch etwas computergeneriert? Wirkten z.T. sehr überzeugend, wobei mir auffiel, dass sich gewisse Gesichter wiederholten.

Gerade zu Beginn hat mich auch die Sandwüste beeindruckt, das habt ihr wirklich sehr schön hingekriegt - nicht nur technisch sondern auch künstlerisch. Das Ganze wirkt sehr atmosphärisch und in sich stimmig. Erst als der Protagonist dieses verlassene Industriegebiet erreicht (bei 3:10), wird der Greenscreen zum ersten Mal richtig deutlich und die Illusion vermag sich nicht mehr zu halten.
Dann Szenenwechsel, nein nicht nur die Szene, das gesamte Setting scheint zu wechseln. Gerade war man noch in einer vor Hitze flimmernden Sandwüste auf einem fernen Planeten und plötzlich mitten in einem alten verlassenen Industriegebiet in Deutschland. Das ist für mich einer der grösseren Schwachpunkte des Films, hier merkt man doch deutlich, dass es sich um einen Amateurfilm handelt und ihr an vielen Stellen limitiert seid. Da ich gerade selbst ein Projekt realisiere, das auf einem anderen Planeten spielt, kenne ich das Problem. An gewissen Stellen muss man einfach die verfügbaren Locations nutzen und hoffen, dass sie sich möglichst gut ins Gesamtbild einfügen.
In diesem Falle finde ich den Ort von der Architektur, der Vegetation und den Farben her halt doch sehr unpassend - es ist eindeutig nichtmehr der fremde Wüstenplanet.

Einige Worte möchte ich auch zur CGI verlieren, wo sie doch auch mein eigenes Hobby ist (ihr könnt die meinige dann in meinem Projekt verreissen - kommt in etwa 3 Monaten hier ins Forum). Die Qualität schwankt hier etwas, wobei Nahaufnahmen, wie beispielsweise bei 6:18 deutlich am schwächsten sind. Hier fehlen nicht nur Details, auch das Material wirkt schlicht unecht. Auch einige Sekunden zuvor, als die Kamera sich vom Protagonisten entfernt und den Blick auf das Industriegebiet freigibt, könnt ihr auch mit allen Lensflares und Unschärfeeffekten der Welt nicht vertuschen, dass die Szene fast komplett aus dem Computer stammt. Die Modelle weisen etwas wenig Details auf, die Texturen wiederholen sich stark, die beiden grossen Tanks im Hintergrund haben oben sogar so was wie einen Materialfehler und knicken zu stark ab, statt eine richtige Rundung vorzuweisen.
Allgemein wirken die Modelle und Materialien u.a. durch die Beleuchtung und durch ihre Struktur oft etwas flach. Es hat aber auch richtig gute Shots dabei, z.B. die Rakete bei 5:25 oder das Raumschiff bei 11:48.
Aber das war jetzt Kritik auf hohem Niveau und ich kann das selbst kaum besser (wie gesagt, in 3 Monaten könnt ihr mich zerreissen ^^ ), es sind Beobachtungen, die ich auch bei meinem eigenen Projekt gerade mache.

Zum Compostiting und den VFX: Das Problem mit dem Greenscreen und der Szene mit Heiko ist ja bekannt. Allgemein habt ihr euch darum bemüht, das Licht richtig einzusetzen, mit Schärfe/Unschärfe, Körnung des Bildes, sowie den Farben zu spielen und das Material einheitlich aussehen zu lassen. Ganz zu Beginn in der Wüste finde ich gerade die Einarbeitung des Protagonisten gelungen, die Häuser bei 2:18 wirken aber sehr eingesetzt (u.a. zu starker Kontrast zwischen Highlights und Schatten). Die Säulen danach haben einen harten, immer gleich dunkel bleibenden Schatten, was ebenfalls sehr künstlich wirkt.
Ich könnte hier viele Beispiele aufzählen, aber grundsätzlich war das Compositing auf hohem Niveau und die Explosionen haben wie bei Planet Terror gewirkt - hat mir gefallen.

Zu Kamera und Schnitt: Ein wichtiger Punkt, der mir hier auffiel, waren viele unscharfe Szenen. Als Beispiel: Bei 8:03 ist die Wand links im Bild scharf, der Protagonist hingegen nicht. Zwischen 9:40 und 9:50 ist rein gar nie etwas scharf, ausser das Messer für etwa 0.3 Sekunden - das ist ja wohl kaum gewollt?
Für die MTV-Generation dürfte der Film wahrscheinlich auch noch etwas schnellere Schnitte drin haben, einige Handlungen weniger lange zeigen, die Kamera könnte mehr rütteln usw. Aber insgesamt nimmt der Film in den Actionszenen für einen Amateurfilm sehr viel Fahrt auf und die 300-Szene ist natürlich das Sahnehäubchen, wobei sie an vielen Stellen sehr unscharf ist (und das Blut im Kontrast dazu viel zu scharf).
Ihr versucht an gewissen Stellen (Belüftungsschacht) auch etwas Spannung aufzubauen, aufgrund der Übermacht des unverwundbaren Protagonisten, gelingt dies aber kaum.

Als Fazit möchte ich festhalten, dass ich den Kurzfilm für ein sehr ambitioniertes Amateurfilmprojekt halte, welches aber vor allem dazu da ist, damit ihr eure coolen Zombies, Splattereffekte und VFX zur Schau stellen könnt. Diese sind z.T. recht gut gelungen (Zombies, Blut, abgehackte Köpfe), Compositing und VFX (dazu zähle ich auch die CGI) sind aber klar auf Amateurniveau. Trotzdem sieht man manchmal kaum Besseres im TV, was für eure Arbeit und den Amateurfilm an sich spricht.

Ich hoffe ihr könnt mit meinem kleinen Beitrag etwas anfangen und meine kritischen Punkte sollen das Projekt mit Sicherheit nicht schlecht reden ;)

Gruss
Mr. B

HTS_HetH

unregistriert

23

Donnerstag, 19. April 2012, 00:36

Danke für die so genaue Analyse :) Zur Wüste muss ich aber noch wohl mal eben Stellung nehmen. Es gibt nicht einen Greenscreenshot in der Wüste, es sind alles Realaufnahmen mit Mattepaintings im Hintergrund, sprich Dünen erweitert etc. Der einzige Greenscreen Shot ist der missglückte Übergang von der Wüste zur Stadt. Alles davor ist keine Greenscreen Aufnahme. Zu den Schatten, die Kritik kann ich so nicht gelten lassen, in der Wüste scheint nun mal extrem die Sonne und die erzeugt nun mal harte Schatten. Der Shot mit den Säulen den du ansprichst, vergleiche mal den Schatten von Daniel mit dem Schatten der Säulen, ich habe mir da äußerst viel Mühe geben, diesen so gut es geht nachzustellen, denn der Schatten von Daniel in der Szene ist echt, weil er echt dort langgelaufen ist bei gleißendem Sonnenschein. Da das Sonnelicht absolut nicht diffus ist, müssen auch die Schatten so hart und gleichbleibend sein, Daniels Schatten läuft ja auch nicht weich aus.

Zu den Schiffen muss ich dir Recht geben, die sehen nicht so super aus. Das Schiff am Ende sieht nur besser aus, weil´s so spektakulär glossy scheint und reflektiert. Aber beide Models sind nicht sehr ausgereift und die Texturen zugegebenermaßen grob und billig. Leider hatten wir damals nicht die Möglichkeit Felix´ Hilfe in Anspruch zu nehmen wie bei Invasion 2, weil er selbst über beide Ohren in Arbeit steckte und uns die Zeit davon rannte. Deswegen sind es Free Models mit billigen Texturen, ich bin nach wie vor kein 3D Spezi der sowas mal eben selbst aus dem Ärmel schüttelten könnte, also das nehmen was man kriegen kann und damit leben ^^ Das gleiche gilt im übrigen auch für die CGI Sequenz in der Mitte des Films auf dem Bunker, dort ist auch alles um den Bunker herum aus irgendwelchen zweckentfremdeten Free Models zusammengeschustert worden ;)

Was die unscharfen Shots angeht, natürlich waren die nicht gewollt, aber wir waren leider damals mit available light unterwegs und das Licht wurde knapp, also ISO hochgeschraubt, Blende voll auf und aufs beste hoffen, hat wie man sieht nicht immer hingehauen, Denoising in der Post hat sein übriges getan...

Die Mutanten waren übrigens alle echt, nichts CGI, alles Masken die uns der Stefan extra aus seinem Projekt ausgeliehen hatte, sind alle von ihm selbst gemacht! Und keine der Masken kommt doppelt im Film, das ist wichtig! :) Einige ähneln sich zwar im Style ein wenig, aber nichts davon ist doppelt.

Zu Schnitt und Kameraarbeit hab ich mich ja schon ausgiebig geäußert. Unser Ziel waren eher die alten Filme wo es sowas wie Epilepsie Gewackel ala Michael Bay oder Bourne Identität noch nicht gab. Aber selbst das bedienen wir ja im Film zu Beginn der ersten Mutanten Sequenz. Ich glaube alle Actionszenen so aufzulösen hätte dem Film nicht gut getan und auch dem widersprochen was wir damals eben angestrebt hatten.

Mr. B

Registrierter Benutzer

  • »Mr. B« ist männlich

Beiträge: 480

Dabei seit: 26. Oktober 2009

Wohnort: Schweiz

Hilfreich-Bewertungen: 30

  • Private Nachricht senden

24

Donnerstag, 19. April 2012, 13:34

Ach, dass die Wüste real ist erklärt natürlich einiges. Ich dachte schon ihr seid Genies und fragte mich, weshalb dann die Qualität des Compositings so extrem schwankt ^^ Seid ihr extra für den Film in die Wüste gereist oder war das irgendein Strand in Deutschland?
Zu den Mutanten: Ich dachte, ich hätte den Typen mit dem zerfleischten Gesicht zweimal gesehen, aber es sind nicht die selben, beim genauen hinsehen. Jedenfalls geile Masken :thumbup:

HTS_HetH

unregistriert

25

Donnerstag, 19. April 2012, 14:53

Die Wüstenszene wurde an einem extrem kleinen Baggersee in unserer Region gedreht, wir hatten sprichwörtlich nur zwei kleine Hügel mit Sand zur Verfügung, wo nicht shcon Schilf und Gras gewachsen war, um damit alle Takes zu produzieren. Dann kamen noch insgesamt 8 Polizisten aus Bremen und Niedersachsen, weil ein besorgter Radfahrer Daniel wohl aus der Fern emit dem Gewehr gesehen hatte, das war ein Spass ^^ Und das am ersten Drehtag damals, das macht Mut ;)

Mr. B

Registrierter Benutzer

  • »Mr. B« ist männlich

Beiträge: 480

Dabei seit: 26. Oktober 2009

Wohnort: Schweiz

Hilfreich-Bewertungen: 30

  • Private Nachricht senden

26

Donnerstag, 19. April 2012, 20:58

Bekamt ihr da Probleme? Solche Waffen darf man ja glaube ich nur auf privatem Gelände nutzen ...

27

Donnerstag, 19. April 2012, 21:08

Ist als hintertürchen noch durch die künstlerische Freiheit gedeckt.
Sollte aber angemeldet werden. Es gilt trotzdem ein Führverbot für sämtliche Anscheinswaffen.
Und die Tatsache, dass da keine Kiddies Softair spielen, sondern deutlich erkennbar ein Film gedreht wurde, sollte geholfen haben.

HTS_HetH

unregistriert

28

Donnerstag, 19. April 2012, 22:13

Daniel hat die Cops damals ne halbe Stunde bequatscht von wegen Anschlussfehler wenn sie die Waffe jetzt einkassieren würden und die haben´s über funk noch gegen checken lassen, ob das jetzt ok ist und da kam dann als Antwort, dass wenn´s für filmaufnahmen ist, die Sach ok wäre. Sollten nur bitte nächstes mal vorher uns bei denen melden und das anmelden, dass wir drehen damit die gleich Bescheid wissen. Aber das war auch alles, gab keine Strafe oder sowas, also Glück im Unglück. :)

Social Bookmarks