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The Inventor

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1

Freitag, 22. Juli 2011, 12:55

Dogma 95: PACKAGE

Hallo Filmkollegen!

Wie bereits angekündigt und im Vorschauthread zu sehen war, habe ich mit ein paar meiner Studienkollegen einen Film mit den Regeln von Dogma 95 gedreht.

Titel: PACKAGE

Story:...erzählt die kurze Geschichte von einer Art Wanderer, dessen Vergangenheit ihn schwer belastet. Auf seinem Weg trifft er auf einen Fremden. Doch wer ist er ?

Speilzeit: 5 Minuten



Produktion:

Drehbuch: Marc Pollock und Daniel Wolters
Darsteller: Ivan Gogic und Marc Pollock
Kamera: Daniel Wolters
Ton: Reinhard Bee / Daniel Wolters
Schnitt: Daniel Wolters
Regie: Daniel Wolters


Technik:

Kamera: HPX 171EJ Promo
Schnitt: Adobe Premiere CS 5.5


Die Farbe, der rötliche Stich im Bild, entstand durch den entsprechenden Weißabgleich. Allerdings war die Laterne unter der der Film gedreht wurde schon sehr sehr rot :D Trotzdem hat der Weißabgleich das Ganze nochmal verstärkt.

Die Aufgabenstellung war einen Film zu erstellen, das Thema war frei, für den Camgaroo Wettbewerb. Also standen erstmal mehrere Ideen im Raum. Zunächst war die Dogma 95 Planung gar kein Thema. Eigentlich wollten wir einen typsichen, mit "sauberer" Kameraführung und guter Nachbearbeitung erstellten Film drehen. Also haben wir uns die Gewinner der letzten Camgaroo Awards angesehen und festgestellt, dass sehr viele Filme dieses Schema verfolgen. Die einen mehr, die anderen weniger.
Folglich gab ich, als Filmschaffender :D , den entsprechenden Einwand. Mit Erfolg. Wir haben uns für Dogma 95 entschieden, damit wir uns von der Masse abheben. Ob das jetzt positiv oder negativ passiert, liegt wohl an der Jury und natürlich jetzt an euch, dem Publikum :) .

Auch diesen Film habe ich mit meine HPX 171 gedreht. Ja, ich weiß laut Dogma 95 sind eigentlich nur 35 mm Film erlaubt.
Unsere Interpretation von Academy 35mm war die folgende:
Academy 35mm besagt das Bildseitenformat von 4:3 (nicht ganz aber in etwa). Schwierig wurde es dann, das Premiere Projekt entsprechend anzulegen, sodass die Ränder von dem in 16:9 aufgenommenen Material quasi selbstständig angeschnitten werden. Hat aber alles funktioniert. Selbstverständlich stellt sich jetzt hier die Frage: Ist das nicht schon Nachbearbeitung? Unserer Meinung nach nein. Zusätzlich haben wir uns aber auch noch mit entsprechenden Filmexperten auseinander gesetzt und darüber diskutiert. Aber auch dort kamen wir zu dem Schluss, dass dieses Abschneiden keine direkte Nachbearbeitung ist. Aus finanziellen Gründen war es uns nicht möglich noch zusätzlich eine 35mm Kamera zu leihen. Außerdem soll man ja bei Dogma 95 Filmen nur das verwenden, was grade zur Hand ist :D :D :D

Ein drastischer Nachteil, den wir bei unseren Aufnahmen hatten, war die unterschiedliche Lautstärke des Wasser. Aber das konnten wir leider nicht anders lösen. Dafür ist es aber auch ein Dogma 95 Film :D

Die Beschaffung des Zertifikates war ebenfalls nicht ganz einfach:
Ich habe mit über 50 Regisseuren gesprochen. Kein einziger wusste wo ich ein Zertifikat erhalten kann. Zwar wurde ich auf Adressen wie Zentropa verwiesen. Allerdings ist von diesen erst gar keine Antwortmail zurück gekommen :huh: Letztendlich habe ich das Zertifikat im Internet gefunden und entsprechend bearbeitet. :P


Als Resumee würde ich sagen, dass die meisten Regisseure Recht behielten mit dem was sie mir sagten: Dogma 95 sind keine festen Regeln, die wie ein Test zu verstehen sind. Man soll sie lieber als eine Art Richtlinie sehen und wenn geschummelt wird ist es nicht dramatisch, solange die Grundidee von Dogma 95, die Reinheit des Films, eingehalten wird. Ich habe diesen Film nach Gefühl und aus meinem Herzen gestaltet und mich davon auch leiten lassen. Ganz emotional. Den Film habe ich nicht gedreht um Erfolg zu erzielen, sondern um einen Film zu drehen. Der Kommerz hatte und hat immernoch für mich bei diesem Film keinerlei Bedeutung. Ich habe ihn so gemacht, wie er mir gefallen würde. :thumbsup:

Es sind mehr als 5 Symbole im Film zu sehen, die alle eine bestimmte Bedeutung haben. Vielleicht erkennt ihr sie ??? :whistling: Wenn ja, schreibt ruhig mal ein bisschen was dazu...

So genug geredet!

Hier der Link zum Film:


Wir freuen uns über konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »The Inventor« (22. Juli 2011, 14:51)


urstdertyp

unregistriert

2

Freitag, 22. Juli 2011, 14:43

Ok...ich hätte den Film gerne begriffen...Allerdings war das Bild so dunkel das ich in der letzte Einstellung null erkannt habe. Ansonsten fand ich das Teil echt gut...Waren schöne 5min, ohne knall am Schluss...Schade... Besonders gut fand ich den Ton...trotz Wasserfall hab ich jedes Wort verstanden...sauber. Wie gesagt...Ich währe begeistert, wenn die Sache nich so dunkel ausgefallen wäre. Liegt das an mir und meinem Rechner? Wenn dem so ist, hab ich nix gesagt:)

3

Freitag, 22. Juli 2011, 14:50

Zu den Dogma-Regeln:
Die einzuhaltenden Regeln, welche als „Keuschheitsgelübde“ (engl. „Vow of Chastity“) präsentiert wurden, waren:

  • Als Drehorte kommen ausschließlich Originalschauplätze in Frage, Requisiten dürfen nicht herbeigeschafft werden.
  • Musik kann im Film vorkommen (zum Beispiel als Spiel einer Band), darf aber nicht nachträglich eingespielt werden.
  • Zur Aufnahme dürfen ausschließlich Handkameras verwendet werden.
  • Die Aufnahme erfolgt in Farbe, künstliche Beleuchtung ist nicht akzeptabel.
  • Spezialeffekte und Filter sind verboten.
  • Der Film darf keine Waffengewalt oder Morde zeigen.
  • Zeitliche oder lokale Verfremdung ist verboten – d. h. der Film spielt hier und jetzt (also nicht etwa im Mittelalter oder in einer entfernten Zukunft oder in einem anderen als dem Produktionsland, auf einem fremden Planeten, in einer fremden Dimension o. Ä.).
  • Es darf sich um keinen Genrefilm handeln.
  • Das Filmformat muss Academy 35 mm sein.
  • Der Regisseur darf weder im Vor- noch im Abspann erwähnt werden.


In den meisten Dogma-Filmen wurde gegen eine oder mehrere Regeln verstoßen. ;) Dies wird dann oft reumütig-ironisch im Abspann erwähnt.
Ähnliche Bestrebungen gab es schon in den 1950er Jahren mit der aus Frankreich stammenden Nouvelle Vague und dem 1962 veröffentlichten Oberhausener Manifest.

Am 20. März 2005, zehn Jahre nach der Präsentation in Paris, entschieden die vier maßgeblich beteiligten Regisseure, die Idee teilweise fallen zu lassen.
Jedem Produzenten steht es somit frei, zu entscheiden, ob sein Film den im Internet veröffentlichten Dogma-95-Kriterien entspricht.
Quelle: Wikipedia.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Purzel« (22. Juli 2011, 15:32)


L Lawliet

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4

Freitag, 22. Juli 2011, 15:08

Purzel: Wenn man schon bei Wikipedia abschreibt, sollte man das kennzeichnen. Im Gegenteil wirkt der platzierte Smilie ja noch so, als wär das dein Text. :huh:

Bei mir ist der Film auch dunkel. Das mindert doch erheblich das Sehvergnügen.
Gebt mir bitte in folgendem Thread Bescheid, wenn ihr eine wie dort beschriebene Kritik von mir zu eurem Film haben wollt:
L Lawliet verreißt eure Filme

Drehbuchkritik nach Absprache per PN und nur wenn eine Verfilmung wahrscheinlich ist.

kein Moviemaker, doch wie Blender ein Tool
#HSis

Chinaski

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5

Freitag, 22. Juli 2011, 15:19

Also die Kamera war wunder-wundeschön. Ich steh einfach sehr auf den Dogma-Stil und den hast du schön getroffen. Auch der sehr hohe Rotanteil ist wunderschön und das der Film sehr dunkel ist stört mich wieder keinsten Fall.

Allerdings bin ich kein Fan von diesen daumendicken Metaphern. Das ist aber weniger gegen den Film, es gibt bestimmt viele Menschen die das mögen,... aber mich stört sowas sehr, deswegen konnte ich mit der Geschichte auch nichts anfangen.
Die Schauspieler waren teils gut, teils überzogen. Hat auf jeden Fall nicht gestört.

Alles im allem hat er mir wirklich Spaß gemacht, die Schnitte und Kamera sind wirklich richtig gut!

6

Freitag, 22. Juli 2011, 15:44

@ L Lawliet:
Ja genau, was ich damit sagen wollte, war, dass selbst die Erfinder des Dogma-Stil das mittlerweile nicht mehr so eng sehen.
Und weil ich jetzt einmal die Quellenangabe vergessen habe (obwohl ich sie sonst immer dazu schreibe!),
hab ich sie gleich nachträglich eingefügt, damit Du heute nacht gut schlafen kannst.



Bei mir ist der Film übrigens auch so dunkel.
Aber das ist ja auch genau die Kunst beim Dogma, das so zu drehen, dass man überhaupt keine Nachbearbeitung mehr braucht.
Da hättet ihr besser bei hellerem Licht gedreht. Gerade eine gute Wahl der Locations macht dann den Film aus.
Beziehungsweise viel Arbeit im Vorfeld, um eben die Dogma95-Regeln nicht zu verletzen.
Alles, was später in der Post gemacht werden müsste, muss man eben vorher schon beachten... ;)

Ansonsten Schönes Werk!
Hebt sich schön ab von dem, was die anderen hier sonst so zeigen.
Und das Gute ist:
Du musst Dich vor den Filmlook-Fans nicht rechtfertigen (von wegen Qualität), der Film ist explizit nach den Vorgaben gedreht worden.
Eigentlich sollte man nämlich zumindest das Dogma beherrschen, dann darf man nach den üblichen Vorgaben drehen... hrhrhr!
Weil Dogma sind im Prinzip die nackten "basics"... so sehe ich das zumindest.

The Inventor

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7

Sonntag, 24. Juli 2011, 16:49

Ok...ich hätte den Film gerne begriffen...Allerdings war das Bild so dunkel das ich in der letzte Einstellung null erkannt habe. Ansonsten fand ich das Teil echt gut...Waren schöne 5min, ohne knall am Schluss...Schade... Besonders gut fand ich den Ton...trotz Wasserfall hab ich jedes Wort verstanden...sauber. Wie gesagt...Ich währe begeistert, wenn die Sache nich so dunkel ausgefallen wäre. Liegt das an mir und meinem Rechner? Wenn dem so ist, hab ich nix gesagt:)

Purzel:
Bei mir ist der Film auch dunkel. Das mindert doch erheblich das Sehvergnügen.


Die Dunkelheit des Filmes war schon beabsichtig. Leider verschlingt youtube dann auch noch mal einiges an Qualität und alles suppt ziemlich weg... :(

Also die Kamera war wunder-wundeschön. Ich steh einfach sehr auf den Dogma-Stil und den hast du schön getroffen. Auch der sehr hohe Rotanteil ist wunderschön und das der Film sehr dunkel ist stört mich wieder keinsten Fall.


Das freut mich. Auch für mich war es eine ganz neue Erfahurng komplett ohne Stativ zu drehen. Ich bin zwar ein absoluter Handkamera - Fan, allerdings ist es doch sehr schwer dauerhaft ohne Stativ zu filmen. Dennoch werde ich bestimmt nicht mehr so oft mit Stativ filmen... Sofern es denn auch passt. ;)

Allerdings bin ich kein Fan von diesen daumendicken Metaphern. Das ist aber weniger gegen den Film, es gibt bestimmt viele Menschen die das mögen,... aber mich stört sowas sehr, deswegen konnte ich mit der Geschichte auch nichts anfangen.
Die Schauspieler waren teils gut, teils überzogen. Hat auf jeden Fall nicht gestört.


Tja bei der Geschichte war nicht nur ich verantwortlich... Sonst wäre sie auch weniger aufgeblasen gewesen. Dennoch finde ich, dass der Stil der Worte passend und gelungen ist. Zumindest für Dogma 95... ;)


Alles im allem hat er mir wirklich Spaß gemacht, die Schnitte und Kamera sind wirklich richtig gut!


Danke, danke für das Lob... Naja, mittlerweile hab ich ziemlich viel geschnitten... lach


Ok...ich hätte den Film gerne begriffen...Allerdings war das Bild so dunkel das ich in der letzte Einstellung null erkannt habe. Ansonsten fand ich das Teil echt gut...Waren schöne 5min, ohne knall am Schluss...Schade... Besonders gut fand ich den Ton...trotz Wasserfall hab ich jedes Wort verstanden...sauber. Wie gesagt...Ich währe begeistert, wenn die Sache nich so dunkel ausgefallen wäre. Liegt das an mir und meinem Rechner? Wenn dem so ist, hab ich nix gesagt:)


Ja das Dunkle. Ist bei mir mit dem youtube Video genau dasselbe. Allerdings muss ich dazu sagen, dass acuh beim Original nicht übermäßig viel mehr zu erkennen ist. Das war aber auch absicht, denn erst wenn er dem Fremden begegnet wird sein Leben heller. Vorher ist es eher undurchsichtig und man weiß nicht genau wer er ist. Doch plötzlich wird klar, dass der Protagonist zumindest relativ emotional ist.


Bei mir ist der Film übrigens auch so dunkel.
Aber das ist ja auch genau die Kunst beim Dogma, das so zu drehen, dass man überhaupt keine Nachbearbeitung mehr braucht.
Da hättet ihr besser bei hellerem Licht gedreht. Gerade eine gute Wahl der Locations macht dann den Film aus.
Beziehungsweise viel Arbeit im Vorfeld, um eben die Dogma95-Regeln nicht zu verletzen.
Alles, was später in der Post gemacht werden müsste, muss man eben vorher schon beachten... ;)

Ansonsten Schönes Werk!
Hebt sich schön ab von dem, was die anderen hier sonst so zeigen.
Und das Gute ist:
Du musst Dich vor den Filmlook-Fans nicht rechtfertigen (von wegen Qualität), der Film ist explizit nach den Vorgaben gedreht worden.
Eigentlich sollte man nämlich zumindest das Dogma beherrschen, dann darf man nach den üblichen Vorgaben drehen... hrhrhr!
Weil Dogma sind im Prinzip die nackten "basics"... so sehe ich das zumindest.


Daumen hoch. Da stimme ich dir zu! Aber ich stelle gerade immer mehr Fest, dass Dogma mich in seinen Bann zieht... Ich denke ihr werdet bald noch mehr Dogma 95 von mir sehen... 8-)

Selon Fischer

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8

Freitag, 5. August 2011, 13:25

Wow, Herr Wolters, das war ja schon fast kafkaesque :D Zuerst fand ich die beiden Darsteller relativ mies, aber mit der doch sehr gehoben, metaphorischen Sprache und den Symbolen ergab sich bald ein ziemlich stimmiges, unwirkliches Bild. Und genau da kam der echt krasse Dogma-Stil ins Spiel. Die Farben sind krass und auch deine Schnitte sind irgendwie passent. Mir hats echt gefallen, vor allem der Schluss war eine schöne "Auflösung" (wenn man es denn Auflösung nennen kann^^)
Einzig das Wasserrauschen hat bisschen genervt, aber da konntest du ja nichts machen :)

Tolle Sache. Freu mich wie immer auf mehr von dir - auch im Dogma-Stil :)

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9

Freitag, 19. August 2011, 00:29

Hab den Dogma-Stil bewusst noch gar nie gehört...

War dann schon etwas gewöhnungsbedürftig. Die Plansequenz mit den Zooms bei dem Gespräch hat mir gefallen. Mal eine etwas andere Kameraführung. Pluspunkt ;)





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