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TruePicVision

unregistriert

1

Samstag, 1. September 2012, 23:52

"Raketschiki - Raketentruppen in Friedenszeiten" | Dokumentation

Filmtitel:
"Raketschiki - Raketentruppen in Friedenszeiten"

Beschreibung:
Im Auftrag des Militärhistorischen Vereins Demen e.V.


Um gleich einmal vor weg zu nehmen: Die Doku soll weder die Technik, noch die Zeit oder die Waffen verherrlichen!

Sie soll die Zeit und vorallem das Denken der Soldaten aus jener Geschichte wiedergeben und ihr Denken über ihre Tätigkeit aus damliger und heutiger Sicht darstellen. Denn ihre Aufgabe war keine leichte und vielleicht auch sehr wichtig. Aber war sie das wirklich? Sicher gibt es auch komplett anders Denkende, aber wer weiß wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn es die Raketentruppen nicht gegeben hätte. Es handelt sich um eine Dokumentation über die Geschichte der Raketentruppen von 1962 bis 1990 der 5. Raketenbrigade der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee der DDR. "Raketschiki" ist ein aus dem russischem stammender Begriff, denn oft die Angehörigen der Soldaten verwendet haben. Ihre Hauptaufgabe war der Kernwaffeneinsatz! Aber warum erfüllten sie ihren Dienst, trotz des Wissens, die gefährlichste Waffe der Menschheit gegen die Menschen einsetzen zu können!?

"Es spielte eine ganz besondere Rolle die Schaffung der Raketentruppen geheim zu halten!"
ehemaliger Kommandeur der 5. RBr. Roland Großer

Infos zur Entstehung:
Im Januar 2012 wurde die Produktion gestartet. Es mussten ca. 1800 Fotos und etliche Minuten Videomaterial gesichtet werden.
Von den drei Interviews die gedreht wurden, ist eins mit Hilfe eines 2. Kameramanns und einem Tonmeister entstanden. Alle weiteren wurden von mir im Alleingang mit 3 Kameras, Ton, Licht usw. produziert. Natürlich war mein Vater als Autor und Co-Produzent immer dabei und hat auch für die historische, sowie technische Richtigkeit der dargestellten Technik im Schnitt gesorgt. Ansonsten gab es sehr hilfreiche und nützliche technische Unterstützung bei den Aufnahmen im Tonstudio meiner FH von meinem Kommilitonen, Kumpel und Teammitglied. Die Produktion für eine Dokumentation ist mal etwas ganz anderes für mich gewesen, da ich sonst fiktive Geschichten entwickle und ich habe viel gelernt. Da es kein Drehbuch zu Anfang gab, nach dem man jede Szene auflösen will, wurde ich quasi erst im Schnitt zum eigentlichen Autor der Geschichte. Zu erst haben wir die Interviews zu den gewünschten Themen durchgeführt und wir hatten einen groben Ablauf. Daraufhin wurde das Kommentar geschrieben, was dann letztendlich die Vorgabe bzw. unsere Gerüst war an dem sich der Schnitt und die Montage des gesamten Material entlang hangeln konnte. Das dies ein sehr zeitaufwendiger Prozess wird, wurde mir erst etwas später klar. ;) Somit habe ich meine erste historische Dokumentation gemacht. Außerdem habe ich durch eine eher szenische Darstellung der Interviews versucht, die Distanz zwischen Zuschauer und Charakter zuverkleiner und vorallem die typische Sachlichkeit zu veringern. Sämtliches Material und Fotos stammt aus dem Verein.

| Eine TruePicVision Produktion |

Regie, Kamera, Schnitt, Ton& Co-Autor:.....Nico Gühlstorf
Autor & Co-Produzent:............................Rainer Gühlstorf
Kamera A+B 'Interview Großer': ................Oliver Karaschewski
Ton 'Interview Großer':............................Stefan Scheele
Musik:..................................................Daniel Pontow


Kamera: Canon 550D, 60D, 5D Mrk II
Sonstiges Equipment: Tascam HD-P2 + Sennheiser ME66
Entsprechenden Lichtequipment usw.

Screenshot(s):




Filmlänge:
61 min

Stream:



Würde mich sehr über Meinungen freuen, die mit der Geschichte vertraut sind, bzw. sich dafür interessieren, aber sie nicht miterlebt haben (so wie ich) oder vielleicht auch Leute, die die Zeit erlebt haben, jedoch nicht aus Rängen der NVA! Wie steht ihr zu diesem Thema und wie findet ihr diese Dokumentation?

Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von »TruePicVision« (2. September 2012, 11:49)


pikk

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2

Sonntag, 2. September 2012, 01:36

So, nun hatte ich Gelegenheit, mir die Doku anzusehen, auf die ich mich schon gefreut hatte.

Vom Gesamteindruck her würde ich direkt mal sagen, dass es zwar kein BBC-Niveau ist, aber mit gängigen deutschen Fernsehproduktionen bequem mithalten kann. :)

Die Wahl des Themas schien mir gleichzeitig Fluch und Segen zu sein, da es einerseits schon etwas war, worüber man vorher nicht viel gehört hat und es dadurch interessant wurde, jedoch fiel es mir dadurch auch streckenweise schwer zu folgen, wenn besonders viele Daten, Orte und Bezeichnungen genannt wurden. War etwas zu vielt Information am Stück für den Laien. Ich fand besonders die kleinen Ausflüge ins Privatleben der Soldaten sehr interessant.

Leicht erstaunt war ich über die Unmengen an Archivmaterial. Das war bestimmt nicht leicht zu recherchieren.

Die Interviewpartner schienen sehr kompetent, wobei ein paar mehr den ganzen Film sicher noch ein wenig aufgewertet hätten.

Die Musik fand ich sehr gut. So viel Musik bin ich zwar von Dokumentationen nicht gewohnt, aber ich fand es nicht schlecht.

Das Voice-Over klang sauber und sympathisch, aber doch irgendwie einen Tick zu abgelesen für mich. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass der Sprecher so ganz genau weiß, was er mir da erzählt. Aber das ist jetzt nur ne Kleinigkeit.

Insgesamt gab es nur eine Sache, die mich wirklich gestört hat. Undzwar gibt es bei den Interviews einige Einstellungswechsel, wo du z.B. von einer Halbtotalen Stativaufnahme auf eine wackelige Halbnahhe und danach auf eine Totale (in verschiedenen Variationen) schneidest und dich dabei so gut wie gar nicht auf der Handlungsachse bewegst. Das schien mir irgendwie so sehr unpassend, dass es mir direkt aufgefallen ist.

Feine Sache jedenfalls. Weiß ja nicht, ob du noch öfter Dokus machen möchtest, aber ich würde keinesfalls davon abraten. :)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pikk« (2. September 2012, 19:47)


TruePicVision

unregistriert

3

Dienstag, 4. September 2012, 09:40

Zu aller erst mal Danke für deine sehr gute Kritik ;)
Die Wahl des Themas schien mir gleichzeitig Fluch und Segen zu sein
Dazu sage ich mal: Es war eine Auftragsarbeit des Vereins von Leuten die ehemals dieser Truppe angehörten, und zu einem 50 Jahre Jubiläum mal etwas besonderes für das Treffen haben wollten ;) Hinzu kommt das mein Vater selber 15 Jahre in den Raketentruppen war und die Doku auch mit mir zusammen realisiert hat.
jedoch fiel es mir dadurch auch streckenweise schwer zu folgen, wenn besonders viele Daten, Orte und Bezeichnungen genannt wurden. War etwas zu vielt Information am Stück für den Laien.
Und Dokus sind meist ja nie einfach ;) Und klar war ein streckenweise, aber verhältnismässig kleiner, dafür aber komplexer technischer Teil enthalten. Dabei wurde die Erklärung der Technik noch kurz gehalten und man hat gerade mal das einfachste vermittelt bekommen! Anders gesehen ist es natürlich interessant von einem Laien (auf die Technik bezogen) zu hören wie er es fand, aber andererseits sind die Hauptzielgruppe die ehemaligen Soldaten.
Leicht erstaunt war ich über die Unmengen an Archivmaterial. Das war bestimmt nicht leicht zu recherchieren.
Wie bereits erwähnt gab es 1800 Fotos und ne Menge Videomaterial zu sichten...das hat den Aufwand am Ende auch plötzlich exponential ansteigen lassen und ich musste Tag und Nacht arbeiten, aber ich denke es hat sich gelohnt und fürs nächste mal bin ich vorbereitet (habe aus meinen Fehlern gelernt) und gehe anders an die Sache heran ;)

Ansonsten war es mit der vielen Musik und den eher unüblich geschnittenen Interviews natürlich ein Ausprobieren. Da ich bisher keine Dokus gemacht habe wollte ich einfach etwas mehr aus dem Filmbereich miteinbringen (Da ich ja eher der Filmemacher für fiktionale Geschichten und Filme bin), d.h. viel musikalische Untermalung und gezielt eingesetze Schnitte...was natürlich beim Dreh des Interviews nicht planbar ist...da die ja ohne Vorbreitung sind. Es war zwar vor jedem Interviewabschnitt bekannt worum es in etwas geht...weil eben eine gewisse Frage war, aber sonst klar wie es eben beim Interview ist. Ansonsten wollte ich die Interviews ungern nur mit einer Kamera aus einer halbtotalen drehen und einfach durchlaufen lassen...das hielt ich für zu einfach und vor allem natürlich langweilig und es würde zwischen Zuschauer und Sprecher immer eine kleine Distanz bleiben, da es eben eher sachlich wirken würde.

Der Sprung außerhalb der Handlungsachse ist auf gewisse weise gewollt um die Position der Aussage zu wechseln und sie somit von den vorher kontinuierlichen Aussage zu trennen (widerrum auch nicht planbar beim Dreh) und als neue alleineige dahin zu stellen. Die wacklige Kamera ist auch ein Stilmittel um es weniger sachlich sondern eher dokumentarisch, authentisch wirken zu lassen. Diese herausstechende Perspektive, die aus dem gewöhnlichen Handlungs-Achsenschema springt ist jedoch nur ausschließlich bei dem Interview von Herr Großer gewählt worden und zu sehen!? Ebenso um Anspannung und nervosität zu zeigen, wird auf die Hände geschnitten, weil man kann sagen, das waren ihre Arbeitshilfsmittel damals... Außerdem ist sogar ein Glückstreffer in Minute 5:10 geglückt, weil ein Schärfeverlauf vom Drahtzaun im Hintergrund auf den Interviewsprecher gemacht wird, bei den Worten: "An der unmittelbaren Grenze zu Westdeutschland"


Nochmal Danke und da ich diese Doku nicht neben BBC stellen wollte, sondern eher als eigenständige Dokumentation schaffen wollte, bleibt es natürlich nicht ausgeschlossen weitere Dokus in dem Gespann zu produzieren ;) Weil es gibt noch genügend Themen die mit der Wende oder den Leuten zu tun haben, die sich lohnen zu erzählen und es wird natürlich viel einfacher mit Leuten aus der Zeit zu arbeiten, weil die Kontakmöglichkeiten enorm ansteigen...gerade wenn es dann auch noch der eigene Vadder ist ;) Aber erstmal widme ich mich wieder dem fiktiven Bereich!

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