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sollthar

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1

Sonntag, 3. Oktober 2010, 15:12

Kurzfilm "Art"

Dieser Kurzfilm entstand, genau wie "Wild", gemeinsam mit meiner Theatergruppe "Der Pakt" nachdem ich wieder mal ein kleines Drehuch hatte, das ich unbedngt machen wollte. 2 Probetage, 3 Drehtage und 7 Wochen Postproduktion später darf ich nun endlich das fertige Resultat zeigen.



















Filmtitel: "Art"
Genre: Drama / Thriller / Komödie
Länge: 13.30 Minuten

Robin arbeitet in einer Kunstgalerie. Eines Tages trifft sie den jungen Beni und ihr Leben nimmt ein paar unerwartete Wendungen.

Drehbuch und Regie: Marco von Moos
Darsteller: Milena Bor, Patricia Keller, Christian Schäfer, Martin Nehrwein, Marco von Moos
Kamera: Marco von Moos und Sebastian Kaufmann
Ton: Patricia Keller und Jessica Iseli
Musik: Sebastian Schell.

Quicktime Link:
http://www.nightcast.net/Art.mov

Und ein paar Bloopers :)
http://www.nightcast.net/Art_Bloopers.mov

Viel Spass.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »sollthar« (31. Oktober 2011, 09:23)


tuffenuff

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2

Sonntag, 3. Oktober 2010, 16:06

Kurz:
Hat mir äußerst gut gefallen!! :thumbup:
Mir fällt nicht ein einziger Kritikpunkt ein, meiner Meinung nach alles top!

3

Sonntag, 3. Oktober 2010, 16:10

Sehr geil und (fast) ohne Action...
Und die Version mit der "Schwarzblende" gefällt mir besser, Dir scheinbar auch.. ;-)
Zieht sich leider etwas, ihr habt aber sehr schön mit der DOF gespielt (nur manchmal zu viel??? -> persönlicher Eindruck von mir)
Die Ausleuchtung in den Räumen hat mir gefallen...

Frederik Braun

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4

Sonntag, 3. Oktober 2010, 17:04

Yo muss mich anschließen: Sehr witzige Thrillerkomödie, hatte was von Ritchie/Tarantino. :) Finde jetzt spontan auch keinen Anlass zur Kritik.

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5

Sonntag, 3. Oktober 2010, 18:05

So, erst einmal mein Gesamteindruck. Mir hat der Film sehr gut gefallen und ich habe nicht zu viel erwartet. Er hat mich gut unterhalten und ich habe oft lachen müssen. Obwohl der Film nicht so mein Ding war (Umsetzungstechnisch) fand ich ihn dennoch sehr gelungen.

So jetzt zur Kritik :

Die Story war wie geschaffen für unterschiedliche Farben aber leider war alles immer im gräulichen ton.

Die Szene auf der Bank fand ich zu schnell geschnitten. Der Schnitt hat den Zuschauer das Mitdenken genommen und wäre schöner gewesen wenn man die Freundschaft entstehen sehen könnte. Dazu habe ich mich aber gefragt, warum sie zunächst wütend auf den Mann reagiert. Die Frage wird zwar gleich darauf gelöst aber das kam schon etwas merkwürdig rüber wie aus diesem Hass, durch einen aufgehobenen Kuli Freundschaft entsteht. Schöner wäre es gewesen, das eher in einem warmen Ton alles einzuführen und die Frau auf den Beni erst nett reagieren lassen um das dann mit dem Handybild dann zu unterbrechen und noch durch eine gräuliche Farbe zu untermalen. Also die Gesamtstimmung zack umzudrehen. Es hat auch ohne funktioniert aber vielleicht geht es nur mir so, dass ich die Reaktionen der Darsteller im ersten Akt höchst merkwürdig fand. Auch die Szene am Tisch mit Beni und der Frau fand ich überflüssig. Das hätte man direkt auf der Bank einbringen können.

Emotional war leider nur das Ende. Die Antworten fand ich aber immer sehr gut und kreativ gelöst. Der weise Hai Effekt hat aber oft gefehlt und ich fand es nur gegen Ende, als dann alle aufeinander trafen spannend. Die erste hälfte des zweiten Akts sowie der ganze erste Akt war eher ernst und kippte dann ab der Hälfte in die Komödie und man nahm keinen mehr wirklich ernst. Am Ende als man dann die Klimax erfahren hat, kippte es wieder zum ernsten Film. Da hat mir die Entscheidung gefehlt ob es nun das eine oder das andere werden soll oder ob es einfach eine gute Mitte sein soll.

Die Darsteller leisten sehr gute Arbeit und dein Humor gefällt mir ebenfalls. Bei den Schauspielern merkt man manchmal, wie sie auf ihre Aussprache achten um keine Aussprachefehler zu machen. Das finde ich aber im Amateurbereich eher unwichtig.

Schön war es, dass du den Zuschauer nicht mit Erzählerstimmen gequält hast. Allgemein waren die Dialoge auch ziemlich gut geschrieben und haben gut zu den Situationen gepasst.

Dramaturgisch war es mir zu viel getrickst und ich habe mich zu oft auf den Arm genommen gefühlt. Die Wendungen in der Geschichte waren zwar gut aber kaum eine Situation hatte Zeit sich zu entwickeln.

Gefällt mir. Weiter so

Epi

HareMadeFilms

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6

Sonntag, 3. Oktober 2010, 18:24

Tja, was soll man dazu sagen?

Frauenpower ist irgendwie Dein Thema, wie ? :) Der Film hatte insofern einige Parallelen zu "Wild".

Also zusammenfassend: War toll. Sehr unterhaltsam, ohne im Geringsten anspruchslos zu sein. Abwechslungsreich, mit gleich mehreren "Twists", und man wusste zu keiner Zeit, worauf das ganze hinausläuft, z. B. habe ich mich die ganze Zeit über gefragt, ob die Frauen nun wirklich zusammen- oder doch gegeneinander arbeiten ... mithin war´s auch noch spannend!

Klitzekleine Störfaktoren aus meiner Sicht:

- Das Vereinbaren des Treffens bei "der alten Fabrik". Offenbar wussten auch die Gauner sofort, was und wo das ist, was ich nicht so recht damit in Zusammenhang bringen konnte, dass es sich offenbar um international operierende ("Paris") Kunstdiebe handelt.
- Der Schnitt mit dem Messer durch das als Knebel verwandte Klebeband. Natürlich ging´s da um den Effekt, dass er sie nicht etwa einfach tötet, weil ihm das Geschrei auf die Nerven geht, aber das fand ich unrealistisch umgesetzt, zum einen weil man schon ein echter Künstler sein müsste, um ein fest aufgesetztes Klebeband mit einem raschen Schnitt zwischen den Lippen zerteilen zu können, ohne die Person zu verletzen, zum anderen aber vor allem, weil dieser Schnitt seltsamerweise dazu führt, dass sie sich anschließend ohne Zuhilfenahme der Hände plötzlich vom Klebeband befreien kann, was wohl nur schwer möglich sein dürfte.
- Na ja, und schließlich fand ich es nur begrenzt plausibel, dass die beiden Frauen überhaupt damit rechneten, dass die Kunstdiebe sich an sie heranmachen würden, weil diese eben offenbar europaweit agieren und ich mir nicht so leicht vorstellen kann, weshalb sie ohne nachzuhelfen auf diese besondere Gelegenheit aufmerksam geworden sind (außer das wertvolle Gemälde in einer kleinen Galerie als solche sicher eine "gute Gelegenheit" darstellen).

Tja, auf höherem Nieveau habe ich aber bisher in diesem Forum noch nicht gejammert. :D

Besonderes Lob verdienen darüber hinaus noch der Schnitt und das Drehbuch einschließlich Dialogführung. Wann immer ich fand, dass der weitere Ablauf einer Szene oder eines Dialogs möglicherweise absehbar wäre und ich gewissermaßen dachte, dass ich mich dann langweilen würde, wenn es so weiterginge wie erahnt, passierte etwas Neues. Ein Schnitt, ein neues Bild, ein neuer, unvorhergesehener Satz im Dialog usw.

Zusammenfassung: Einfach Klasse. Ein toller Film.

Ich muss sagen, dass Du das, was Du an zahlreichen anderen Filmen und Filmchen hier (vielleicht manchmal etwas harsch) kritisierst, selbst wirklich exzellent einlöst. Hut ab, und

Grüße, HMF

Bentinho

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7

Sonntag, 3. Oktober 2010, 19:20

Sehr genialer Kurzfilm, ich bin wirklich begeistert! Gefiel mir noch besser als "Wild"... Ich liebe solche "verworrenen" Geschichten, in denen mal als Leser/Zuschauer gleich mehrmals auf falsche Fährte geschickt wird. :) Beim ersten Sehen ist mir einzig die allgemeine Popularität der "alten Fabrik" als "störend" aufgefallen, so wie HareMadeFilms schon sagte...
Definitiv einer der wenigen Kurzfilme aus dem AFF die ich mir mehrmals ansehen werde! :thumbup:

HobbyfilmNF

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8

Sonntag, 3. Oktober 2010, 19:35

Sehr toller Film :thumbsup:
Alles stimmte und passte zusmmen. Tolle Arbeit :thumbup:

ps:
Gelegentlich war am linken Bildrand ein schwarzer schatten zu sehen mich würde ja mal interessieren wie der zu Stande kommt. (Habt ihr mit 2 Kameras gedreht und dieses Fenomen liegt an einer der Kameras)?

niGGo

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9

Sonntag, 3. Oktober 2010, 23:06

Klasse, klasse, klasse. Echt.

Super Drehbuch, unglaublich geile Kameraarbeit, schönes Schauspiel - es gibt wirklich nichts zu meckern. Vor allem im optischen Bereich teilweise wirklich innovativ. Beziehungsweise was heißt innovativ, also zumindest hat man sowas im Amateurbereich hier noch nicht gesehen. Zum Beispiel die Einstellungen frontal in's Gesicht (7:11), super geil, das kommt einfach richtig "echt".

Wirklich mal absolute Forenreferenz. Mehr fällt mir da auch gar nicht ein.

sollthar

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10

Sonntag, 3. Oktober 2010, 23:06

So, jetzt bin ich auch vom leckeren Abendessen zurück und hab Zeit zum Antworten. :)

Erst mal danke an alle, die sich den Film angeschaut und ihre Gedanken dazu notiert haben! Finds spannend, in den Feedbacks auch einige meiner eigenen Gedanken wieder zu finden - und auch ganz neue Dinge, die ich nicht minder interessant finde. :D
Ich selbst bin recht zufrieden mit dem Resultat, wenn ich auch einiges sehe, was man noch besser oder anders hätte lösen können - wie immer. Der Fluch des kritischen Filmemachers.

Zitat

Die Story war wie geschaffen für unterschiedliche Farben


Stimmt! Die Szenen sind auch alle anders ausgeleuchtet und haben eine andere Farbstimmung, ganz gezielt. Passiert aber auch alles leicht desaturiert, schlicht deswegen, weil die Farben auf der Leinwand oder am TV sonst zu knallig wirken und mir knallige Farben für so ein Genre nicht gefallen. Auf einem Computermonitor kann das aber durchaus zu dezent sein, möglich.

Die Schnittkadenz ist tatsächlich teilweise etwas höher als ideal wäre was in den meisten Fällen daran liegt, dass kaum ein Take durchgehend verwendbar war. Und ich schneide dann lieber schneller, als einen schauspielerisch oder kameratechnisch schwächeren Take zu nehmen. Präferenzsache, denk ich.

Die Gratwanderung Drama/Thriller/Komödie war enorm spannend für mich als Regisseur und auch für die Schauspieler (und den Komponisten). Das war extrem spannend und enorm schwierig, den Ton zu treffen. Ich mag keine Komödien die "lustig" sind. Also, ich meine, sobald ich einem Schauspieler ansehe, dass er jetzt "lustig" ist, stellts mir ab. Ich mag ernste Situationen, die Situationskomik "zulassen". Das ist aber extrem tough zum spielen und auch zum inszenieren. Ist man zu ernst, ermordet man die Komödie. Ist man zu lustig, erstickt man das Drama. Generell bin mit dem Mittelweg schön zu frieden, aber an manchen Stellen kippt es halt leicht ins eine oder andere. Mir gefällt das, wenn man sich auch nicht sicher ist, ob man jetzt schmunzeln soll/darf oder nicht. Das ist so ziemlich mein Humor. :)

Zitat

Frauenpower ist irgendwie Dein Thema, wie?


Haha, darauf wurde ich jetzt schon einige Mal angesprochen und es war mir gar nicht bewusst. Aber du hast vollkommen Recht. :D
Hmmm... Da sollte ich mal schauen, ob ich insgeheim Angst for Frauen oder sowas habe... :P
Ich vermute, ich wähle diese Art von Figuren instinktiv, weil Frauen sonst eher die schwachen Figuren im Film sind, ich daher auch auf dieser Ebene mit den Erwartungen etwas spielen kann. Aber ich habe tatsächlich in all meinen Geschichten starke Frauenfiguren. Die klassische "Damsel in Distress" oder das kreischende, grossbusige Blonde Killer-Opfer interessiert mich absolut nicht und nervt mich nur. Hehe.

Zitat

Das Vereinbaren des Treffens bei "der alten Fabrik"


War im Skript ursprünglich eine prominente Schiffswerft, bei der wir aber nicht drehen durften. Dann wurde daraus kurzerhand die alte Fabrik. Stimmt aber natürlich, dass sie dadurch auch eben jene Prominenz verliert.

Zitat

Der Schnitt mit dem Messer durch das als Knebel


Heh, definitiv. Das funktioniert so überhaupt nicht und liess sich leider aber nicht mehr anders schneiden. Das sollte nach Skript etwas anders laufen, aber der Joke klappte dann am Set nicht und so haben wir das beim Dreh ignoriert und erst in der Post gemerkt, dass es nun wenig Sinn macht.

Zitat

und schließlich fand ich es nur begrenzt plausibel, dass die beiden Frauen überhaupt damit rechneten, dass die Kunstdiebe sich an sie heranmachen würden


Da gabs in der ersten Fassung noch eine Stelle, wo Robin per Werbung sichtlich dafür sorgte, dass alle Welt von der bevorstehenden Goldman-Ausstellung erfährt. Das schaffte es aber nicht in die Drehfassung weil die Info unserer Meinung nach schlicht nicht wirklich notwendig war. Die Bilder sind wertvoll und die Diebe interessiert. Wären sies nicht gewesen, hätten sie es mit anderen Bildern probiert. Daher liessen wir das ungeklärt da es imo keine wirklich grosse Rolle spielt.

Zitat

Ich muss sagen, dass Du das, was Du an zahlreichen anderen Filmen und Filmchen hier (vielleicht manchmal etwas harsch) kritisierst, selbst wirklich exzellent einlöst
.

Danke sehr! Ich tappe selbst immer wieder in gewisse Fallen und lerne ja auch noch.
Ich hoffe, meine Kritik kommt nicht "zu harsch" rüber, aber ich habe das immer vermisst in meinen Anfängen, dass mir jemand der weiter war als ich wirklich klipp und klar gesagt hatte, worauf ich achten muss. Und ich bin einfach ein seeeehr kritisch denkender Mensch. Auch meinen eigenen Sachen gegenüber. :)

Zitat

Gelegentlich war am linken Bildrand ein schwarzer schatten zu sehen


Das lag daran, dass ein Crewmitglied, welches ich jetzt nicht namentlich nennen will (Sebastian Kaufmann *hust*) an einem Drehtag auf den Zoom Knopf gedrückt und damit die Justierung meines Letus Adapters verstellte, was ich am Set nicht mehr 100% korrekt hinbekommen habe.
Das ist also schlicht der Rand der Mattscheibe, die einfach kein Bild mehr aufzeichnete be allen folgenden Einstellung dieses Drehtags... :)


Nochmals danke viel vielmals für die Kommentare!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sollthar« (4. Oktober 2010, 08:47)


thedirector

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11

Montag, 4. Oktober 2010, 00:06

So habe mir den Film nun auch angesehen. Zuerst dachte ich: "Oh Mann, 14min..." Aber die Zeit ist wirklich wie im Fluge vorübergegangen und ich habe kein einziges Mal das Verlangen gehabt vorzuspulen... Der Film wird mit seinen vielen Twists eigentlich nie langweilig und das Schauspiel und die Kameraarbeit sind wirklich 1A! Echt eine super Arbeit! :thumbup:

joey23

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12

Montag, 4. Oktober 2010, 08:50

Großartig! Absolut!

Ich habe gerade wenig Zeit, werde da in den nächsten Tagen aber noch mal genaueres schreiben.

Applaus!
Nordisch bei Nature!

Selon Fischer

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13

Montag, 4. Oktober 2010, 16:50

Da ich deine Sachen kenne, wusste ich, dass ich mir etwas Zeit nehmen musste. In deinen Werken kann man (ich jedenfalls) nicht rumspulen oder Szenen überspringen. Du hast die Gabe die Zuschauer zu fesseln und Geschichten zu schreiben, die von vorn bis hinten unterhalten. So auch in "Art": eine witzige Story, die jedesmal, wenn man denkt, man wüsste wie es weitergeht, in die andere Richtung umschlägt und überrascht.

Toll fand ich auch das Thema "der Typ aus Paris", das mit Verlauf der Handlung immer wichtiger wird. Sehr toll eingefädelt. Klasse fand ich auch die Pointen, die durch die Musik (übrigens ganz groß!) super funktionierten. :)

Meckern kann ich nur an einer Stelle: die Bankszene war mir irgendwie zu grob bzw. waren Robins Reaktionen irgendwie unverhältnismäßig bzgl der Situation.

Bis auf diesen einen Schönheitsfehler ist es bombastisch guter Kurzfilm. Bislang war "Wild" meine Forenreferenz, das hat sich somit geändert. Ich schließe mich in dieser Hinsicht niGGo an. :)

14

Dienstag, 5. Oktober 2010, 00:14

Sehr cooler Film, hat mir gefallen. Technisch echt Top! Klasse Musik, sehr geiles Intro und richtig schöner Look!
Auch die Story war gewitzt und Ideenreich. Immer etwas, was man nicht gleich erwartet hätte. Super gemacht!

Illusions_Grip

unregistriert

15

Dienstag, 5. Oktober 2010, 00:41

Geniale Story, wird auf jeden Fall nicht langweilig :)
Auch sonst hat mir der Film gut gefallen, aber ein paar Kritikpunkte hab ich schon:

1. Wirkte das Schauspiel ein bisschen... verklemmt, wie soll ich sagen, übergenau. Ein bisschen unnatürlich halt.

2. War die Musik durchaus gut, aber sie passte meiner Meinung nach nicht so hundertprozentig zur Story, bzw. der Einsatz passte nicht ganz, war zu deffiniert

3. die Bilder sind schön, aber farblich (wie ja schon erwähnt worden ist) ein bisschen eintönig.

Aber an sich ein geiler Film, den ich mir sehr gerne angesehen habe (und ich schmeiße normalerweise nicht grad mit Komplimenten um mich ^^)!

lg IG

bluestargfx

unregistriert

16

Dienstag, 5. Oktober 2010, 01:07

So,

nun bin ich auch endlich dazu gekommen und möchte mich äußern. :-)

Also ich fand erstmal die Kombination Schnitt, Cam-Arbeit und Licht klasse. Der konstante Look des Film (minimalistisch und treffend) haut ordentlich rein. Das fand ich ziemlich gut. Eben keine Übertreibung - zu der ich normalerweise neige. *g*

Ecken, die mir aufgefallen sind:

Die Bankszene:
Das wirkte meiner Meinung nach zu aufgesetzt. Es ging zu schnell. Beni kommt Anfangs auch mehr wie ein auflaufender Vergewaltiger rüber, als ein interessierter Flirter. Und Robin geht zu schnell auf die Sache ein. Da wäre ein wenig mehr Geplänkel zwischen den beiden glaubwürdiger gewesen, finde ich.

Technisch:
bei 04:37 find ich die DOF zu krass. Aber vielleicht ist das so gewollt. Also nur am Rand bemerkt.

Telefonat:
Meine aufstrebende Lieblingsszene bei 07:56 - Dieses Telefonat ist sehr geil geschnitten, gespielt und musikalisch genial vertont. Also echt!

"Die alte Fabrik":
Bei 11:10 verabredet Robin sich mit dem Käufer in "der alten Fabrik" und nicht nur sie kennt diese Fabrik ohne weitere Details zu nennen, sondern auch der Käufer (ein wild Fremder für sie) weiß sofort, wo er hin muß. Hab ich da vielleicht eine vorab erwähnte Szene übersehen? Oder woher kennen die alle die "alte Fabrik"?

Im Allgemeinen muß ich leider auch sagen, dass mir als größtes Manko aufgestoßen ist, dass die gesamte Aktion der beiden Frauen doch sehr auf den Zufall setzt. Denn die Größe und der Wert dieser Gemälde kommt nicht so rüber, wie du es hier später nochmal beschrieben hattest. Also schien es doch reine Glückssache zu sein, dass die GLEICHEN GANGSTER sich DIESES Gemälde zu DIESER Zeit aussuchen. Vielleicht hätte ein bisschen mehr Nachdruck das mehr unterstützt. Im Film sieht man ja eigentlich nur den Keller/Abstellraum und das Schaufenster eine x-beliebigen Gallerie. So sehr nach "teuer" sah das noch nicht aus.

Zum Schluß immer das Positivste:
Der gesamte Look des Films ist eine Ode an den Thriller, welcher durch die Situationskomik kein bisschen zerstört wird. Die Akteure unterstreichen die Handlung meist so glaubwürdig, wie die Musik es die ganze Laufzeit über tut. Und die Story veräußert mit fast jedem Bild ein gut durchdachtes und umgesetztes Drehbuch - so wie die Schnitte und die Kameraführung Erfahrung und Ausbildung erahnen lassen.

Damit hat der Kritiker die Beweisführung für viele seiner Beiträge gebracht.

Ich find's sehr geil!

MfG Majo

bluestargfx

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17

Dienstag, 5. Oktober 2010, 05:58

Nachtrag:

Vielleicht hattest du es auch schon geschrieben und ich hab es überlesen, aber mit welcher Ausrüstung habt ihr gedreht?

Mac Mave

Filmzombie

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18

Dienstag, 5. Oktober 2010, 11:29

Wau! Man ist gar nicht versucht den Film in seine einzelnen Komponenten zu zerlegen um zu meckern, so unterhaltend und sympatsich kommt er daher. Gerade am PC Monitor ist man schnell versucht weiter zu zappen, aber ich hatte keine Sekunde die Hand an der Maus. Sei es die tolle Inszenierung oder das wirklich vorzügliche Schauspiel - sehr gut!
Als großer Hitchcock Fan meine ich diverse Anleihen an diesem Vorbild gesehen zu haben, auch wenn die richtige Suspense nur wenig aufblitzte. Trotzdem haben mich die starken Frauenrollen und die Story mit ihren Twists daran erinnert, genauso wie die Gratwanderung zwischen Drama und Komödie.

Etwas unglaubwürdig war ja wie oben erwähnt das Messer zum öffnen des Klebebandes, aber das wäre auch der einzige Kritikpunkt. Ebenso hab ich ja deine anderen Filme (Nightcast und Wild) gesehen und auch mit diesem beweist du erneut dass du uns ruhig weiter kritische Posts unter unsere Videos setzen kannst, da kann man wirklich noch was lernen. :)
lg, Marc

Ich gebe ja immer gern eine Bewertung ab: 9 von 10 Elchgeweihe.

NHP

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19

Dienstag, 5. Oktober 2010, 21:01

Hi,

ich schreibe nicht sonderlich oft Kritiken, aber bei diesem Film kann ich nicht anders. 8-)
Grundsätzlich hat mir das ganze sehr gut gefallen, aber leider kann ich nicht in die ganz unbedingte Euphorie der meisten anderen User einstimmen.

Selbstverständlich befindet sich dein Werk an der oberen Grenze dessen, was hier im Forum präsentiert wird, aber gemessen an dem, was du als Filmemacher anstrebst, bzw. da du dabei bist, eigentlich gerade aus dem Amateurbereich zu den Profis "zu rutschen", würde ich gerne versuchen, dein Werk auch an deinen Ansprüchen zu messen. Du kannst sehr viel und kennst dich vorbildlich mit der Materie aus, deshalb gehe ich nicht auf die Punkte ein, die mir gefallen, sondern nur auf die, die mir negativ aufgefallen sind. Meine Kritik hat also nichts mit zerreisen zu tun xD.

Grundsätzlich habe ich zwei große Kritkipunkte, auch im direkten Vergleich mit "Wild", den ich zugegebenermaßen um Längen besser fand.

1. Der Look. Gerade ist es ja Trend, so krass auf DOF zu setzen, aber ich muss zugeben, dass ich eher finde, dass dieser hier unnatürlich wirkt, da er sehr extrem eingesetzt wird. Auch gefallen mir die Farben nicht immer (ich weiß nicht, wie viel Colorgrading dahintersteckt und wie viel direkt von der Kamera kommt). Insgesamt wirkt der ganze Look sehr gekünstelt und meiner Meinung nach Amateurhafter als bei "Wild". Auch scheint es mir, dass du Aufgrund des Einsatzes einer Kamera mit solchem DOF die Dynamik deiner Kamerabewegungen eingeschränkt hast und dadurch auf durch und durch statische Kamerasetups zurückgreifen musstest, die dafür sorgen, dass der Film zerstückelter und lang nicht so einheitlich und komplett wirkt wie bei "Wild", der gerade durch seinen Look bewiesen hat, dass die Professionalität einer Aufnahme nicht in der geringen Schärfentiefe liegt.

2. Die Story. Hir hatte ich zwei Hauptprobleme. Die Charaktere hatten meiner Meinung nach nicht genug Exposition und Identifikationspotential. Mit anderen Worten, mir war ihr Schicksal egal. Auch hast du sehr viele 180 Grad-Wenden in der Story untergebracht. Grundsätzlich finde ich sowas super, aber hier waren es mir etwas zu viele und zu dicht aufeinander, ab einem gewissen Punkt fand ich es unglaubwürdig.

So, ein paar gute Sachen muss ich allerdings auch noch erwähnen.

1. Der Ton war spitze.
2. Schauspiel war sehr gut.
3. Beleuchtung war ausnahmslos sehr gelungen.
4. Die Musik war immer sehr passend.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »NHP« (5. Oktober 2010, 23:31)


sollthar

unregistriert

20

Dienstag, 5. Oktober 2010, 22:40

Hui, da kommt von der Arbeit heim und schon wieder so viele Kommentare. Danke für all das Feedback und die Gedanken. Wir finden das sehr interessant!

Freut mich natürlich ungemein, dass der Film gut unterhalten kann! Damit ist das Hauptziel erreicht. :P

Zitat

die Bankszene war mir irgendwie zu grob bzw. waren Robins Reaktionen irgendwie unverhältnismäßig bzgl der Situation.


Das war unser Sorgenkind wärend den Proben. Irgendwie kam keine so richtige Flirtstimmung auf und wir konnten es so lange proben wie wir wollten und ich konnte Regieanweisungen geben wie ich wollte - es ging irgendwie nicht mehr. Stimme auch hier total bei, die Szene ist nicht das, was sie hätte sein können. Schade.

Zitat

Der konstante Look des Film (minimalistisch und treffend) haut ordentlich rein


Das freut mich! Ist natürlich immer eine Präferenzfrage, aber "minimalistisch und treffend" war die Intention. Der ganze Film wurde shot für shot innert 3 Tagen komplett in 3D gestoryboardet und die Einstellungen so gewählt, dass sie möglichst ideal die Momente unterstützen und das meiste hats dann auch so in den Film geschafft. Die Statik ist sowohl bewusst gewähltes Stilmittel wie ein Resultat von der Tatsache, dass Bewegung bei manuellen Objektiven halt enorm viel Zeit braucht, die wir nicht hatten und ich mich hinter der Kamera auf die Regie konzentrieren können wollte. :)

Zitat

Damit hat der Kritiker die Beweisführung für viele seiner Beiträge gebracht.


Heh, Fall abgeschlossen. :D
Ich finde, so ein Forum bringt nichts, wenn man sich einfach nur gegenseitig auf die Schulter klopft. Und ich finde es auch gut, wir bei meinen Filmen genau hingesehen und ich lese viele sehr berechtigte Kritikpunkte, die ich selbst auch bringen würde, wäre der Film nicht mein eigener. :P

Zitat

mit welcher Ausrüstung habt ihr gedreht?


Gedreht wurde mit der FX-1 und einer Sammlung an Nikon Objektiven (fix 28mm, 50mm und 80mm, alle f1.5).

Zitat

DOF


Zu den ganzen "zu viel DOF" / "zu wenig DOF" Geschichten kann ich nicht viel dazu sagen. Objektive haben nunmal einfach den Schärfebereich, den sie haben. Ich fokussiere auf das, worauf ich fokussiert haben will und je nach Objektiv und Blende ist der Rest halt scharf oder nicht.
Stimmt aber schon, DOF hat mit der "Professionalität" einer Aufnahme nichts zu tun. Es zeigt halt bestenfalls einfach die Qualität der Linse, mit der man arbeitet. Aber da fällt mir persönlich weder bei viel noch bei wenig DOF ein Zacken aus der Krone, da DOF kein Stilmittel sondern ein "Nebenprodukt" ist.

Zitat

ich weiß nicht, wie viel Colorgrading dahintersteckt und wie viel direkt von der Kamera kommt


Die meisten Farben kommen von Farbfolien bei der Ausleuchtung bzw des Ambientlichts. "Colorgrading" gibts schon, auch überall, aber bei dem leider teilweise immens wechselhaften Sonnenlichtverhalten an zwei von drei Drehtagen ists mehr Colormatching als Colorgrading.

Zitat

statische Kamerasetups


Wie oben gesagt hatte das tatsächlich die beiden Gründe. Es war eine bewusste Wahl und auch eine produktionstechnische bzw zeittechnische Notwendigkeit. Im Prinzip in Richtung einfaches aber genaues TV Serien Setup. Also wirklich ein anderer Stil als bei "Wild". Weniger cineastisch - von daher kann ich nachvollziehen, wenns den einen weniger zusagt.

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