Sorry für die späte Reaktion auf deine PM erstmal!
Also, um genauer zu sein:
Es ist nicht wirklich "schlecht", aber es fällt einfach irgendwie recht flach für mich, das Skript.
Das Hauptproblem scheint mir zu sein, dass sich der Film um schlichte Belanglosigkeiten dreht. Der Einstieg in den Film kommt mir vor, als ob ich in eine Sitcom einsteige, aber die ganzen ersten 4 Seasons einfach schlicht verpasst habe. Ich weiss also nichts über diese Welt oder diese Figuren, die ich da sehe. Ich krieg zwar noch vor dem Vorspann ein paar Infos darüber, wer die zwei sind und was sie machen, allerdings krieg ich die allesamt so ziemlich explizit ausgesprochen über Dialog - Sie sprechen also so ziemlich alles auch wirklich aus. Wer sie sind, was sie machen und was passiert.
Die Erzähldramaturgie find ich da einfachschwach. Im Prinzip liefert mir der Einstieg nichts, was mich zum weiterkucken bringen würde. Es zeichnet sich nichts von einer Story ab. Die Tatsache, dass die beiden halt schon sehr dick auftragen und auch schauspielerisch eher an die billiger produzierten SitComs für das simpel gestrickte Publikum erinnern, hilft auch nicht, da ich die Figuren dadurch nicht interessant genug finde, um alleine ihretwegen weiterzuschauen.
Im Prinzip erfahr ich erst nach 5 Minuten, worums überhaupt gehen wird. Die haben kein Geld und verlieren ihr Schiff. Das Problem bei mir ist, das ganze wirkt eben einfach sehr nach Kinderfernsehen von der Art der Komik und des ganzen Schauspiels her. Ich nehme also weder die Welt, noch die Figuren besonders erst. Und deswegen scheitert auch das Problem und interessiert mich nicht, weil in mir nie der Wunsch danach aufkommt, dass die beiden das schaffen - Dafür berührt mich ihr Schicksal nicht genug weils keinerlei Ernsthaftigkeit oder Tragweite hat und mir ihre Welt, die sie zu verlieren drohen, nichts bedeutet. Abgesehen davon hab ich dermassen noch nicht verstanden, nach welchen Regeln die Welt funktioniert, dass ich immernoch im "Irgendwas könnte passieren" Modus bin. Die Geschichte lässt sich nicht wirklich erahnen und fällt damit eben in die zu vermeidende "Random" Kathegorie.
Von mir wird als Zuschauer erwartet, mich emotional für ein Problem zu involvieren, was ich den Figuren nicht ein einziges Mal als ernstes Problem abkaufe. Es wird mir zwar immer erzählt, aber eben: Ich glaubs nicht. Ich spürs nicht. Dialog reicht halt wirklich nicht.
Als Beispiel hilft vielleicht meine Lieblingsserie Firefly, die ich abgöttisch witzig finde. Aber gleichzeitig haben die Figuren auch ernste Probleme mit echtem, berührendem Drama, die sie und damit mich wirklich erreichen - darum interessieren sie mich auch und darum verfolge ich ihre Geschichten. Hier ist alles auf "doof" getrimmt und damit geht es emotional an mir vorbei. Lustig find ich es auch nicht und damit bleibt also gar nichts übrig ausser die teils beeindruckende Filmtechnik. Die Dialoge sind zu viel expliziter Subtext, zu lange und zu theatralisch gespielt.
Mein persönlich Tipp wäre: Löst euch von diesem "doof tun". Behaltet ruhig Humor bei, aber füllt das Ding auch mit ehrlicher, tiefgreifender Dramatik. Humor und Tragik widersprechen sich nicht. Im Gegenteil!
Schlicht: Erzählt eine Geschichte, die wirklich interessiert. Die Probleme zweier Cargoneers können durchaus interessant sein, wenn mich die Figuren berühren, interessieren und involvieren. Alle drei Dinge gelingen hier einfach nicht. Zumindest für mich. Und eben, tolle 3D Animationen und keying hin oder her, aber sie machen das Herz eines Filmes eben nicht interessanter.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sollthar« (19. August 2010, 19:23)