Ich seh schon, da ziehen sich gewisse Themen durch.
Ich bin mir nicht sicher, in wie weit dieses ganze Sexualitätsthematik schlicht ein inneres Erzählbedürfnis von dir ist oder in wie fern das eine Entscheidung ist mit dem Ziel, entweder "tiefe" zu bekommen oder schlicht zu "schockieren". Imo gelingt dem Film beides nicht so ganz.
Einmal mehr geben deine Darsteller sehr viel und einmal mehr kommt bei mir wenig an Gefühl an. In diesem Fall ist auch die teils sehr rohe Inszenierung (wechselhafte Kamera und erneut teils unschöner Ton) ein Mitgrund dafür. Die ganze, eigentlich extrem wichtige Szene, in der die Frau ihren Peiniger erschiesst, hat für mich etwas eher komisches als tragisches gehabt - schlicht, weil ichs nicht abgekauft habe. Eine Pistole auf offener Strasse in der Art und Weise? Ich musste schmunzeln, weils einfach nicht echt wirkte. Danach wird wieder sehr viel geredet und wir hören wieder Worte wie "ficken" und "bumsen" und all das Zeugs und ich beginne mich zu wundern.
Vielleicht kommen wir einfach aus verschiedenen Herkunftsfeldern und die Leute mit denen du dich umgibst haben tatsächlich solche oder ähnliche Probleme. Für mich hat die Konstruktion aber auch hier wieder etwas stark kopfiges, ohne dass diese Gefühle ehrlich rüberkommen oder auch "echt" wirken.
Die Art Film, die du machst, ist sehr schwer richtig hinzubekommen. Hier gehts um Gefühle. Um Drama. Und das ist wohl die höchste Kunst des Filmemachens und das schwerste, echte Gefühle dieser Art beim Publikum auszulösen. Ich bin mir auch nicht sicher, in wie weit dies ohne wirkliche Profis vor und hinter der Kamera hinzubekommen ist. Aber vielleicht bin ich auch zu kritisch.