So, nach all den Problemen ins Forum zu kommen kann ich auch endlich mal antworten.
Erst Mal danke für all die Kommentare und Kritiken!
Hoffe da kommt noch was von ein paar Leuten!
Der Ton ist in der Tat an vielen Stellen zum kotzen. Aus irgendeinem Grund gab es schon am ersten Drehtag große Probleme mit dem NTG-2, wobei dann alles verrauscht und voller Störgeräusche war. Wir haben danach dann nur noch mit dem internen Kameramikro drehen können. Ein Grundrauschen hätte ich wirklich einfügen sollen (dass mir das nicht eingefallen ist...). Im Supermarkt, am Bahnhof und dem Elektronikmarkt waren massive Störgeräusche, die den Ton größtenteils unbrauchbar machten. Da waren Menschenmengen, andauerndes Kassenpiepsen usw. zu hören. Ich bin allerdings kein Fan von Amateursynchros, da die meiner Meinung nach immer noch auffälliger und unpassender wirken, als ein mangelhafter O-Ton. Nur in ein paar wenigen Szenen, wo wir die Dialoge vergessen hatten oder diese gänzlich unbrauchbar waren, haben wir mit der Protagonistin nachsynchronisiert. Hört man leider auch. Am Bahnhof standen z.B. links und rechts von den Hauptdarstellern Menschenmengen und quängelnde Kinder... Das war schon echt schwierig!
Die Kamera kommt ja teils recht gut an. Ich persönlich bin damit nicht so zufrieden. Wir hatten natürlich ein gutes Stativ, doch da der ganze Film (inklusive ner Menge Probleme wie nicht aufkreuzende Darsteller, Technikprobleme usw...) in nur vier Schultagen abgedreht werden musste und die am Ende (den fünften Tag) auch noch ein Preview bei ner Vorführung sehen wollten, geschah alles unter großem Zeitdruck. Da haben wir teils schon mal das Stativ im Auto gelassen, sind losgerannt und haben die Szenen schnell per Handkamera abgedreht (z.B. beim Bahnhof). Mich persönlich nervt, dass ich oft ne unbegründete Untersicht benutzt habe, statt auf Augenhöhe zu filmen. Das Gewackel nervt gerade bei Schwenks, wie dem bei den Bahnhofschienen.
Mit Schauspielführung war und bin ich ja immer noch ziemlich unerfahren. Da kann ich noch viel lernen. Der Marlon (Protagonist) hat vorher schon zehn Jahre Theater gespielt. Alle anderen hatten noch nie was in der Richtung gemacht. Denke in zukünftigen Filmen werde ich mir Leute von der Schauspielschule in der Nähe holen, vorher proben und mich noch mehr in die Theorie einlesen.
Die Szene mit dem Power Ranger wollte ich wirklich rausschneiden, aber dann hätte der Schreckmoment nicht mehr reingepasst. Nachdrehs waren (vor allem am Ende) echt nicht mehr in der Tüte. Der Marlon sieht mittlerweile völlig anders aus und die Schauspielerin der Via hat nun schwarze Haare!
Hat die Szene ne Daseinsberechtigung? Nunja... Ich habe mir zumindest damals bei gedacht, dass er sich in der Szene an seine Kindheit zurück erinnert!
Auf die Story werde ich am Ende des Posts noch Mal eingehen.
@SR-Pictures: Uaargh! Deinen Film habe ich irgendwie voll vergessen! Die Kritik muss ich demnächst unbedingt noch nachholen. Das schulde ich dir!
Mit dem Drehbuch und vor allem den Dialogen bin ich mittlerweile auch total unzufrieden. Nun... Ich habe ja schon im Eröffnungspost erwähnt, dass ich teils sehr unzufrieden bin und heute wahrscheinlich nahezu alles anders machen würde. Der Film ist nun mal vor 1 ½ Jahren entstanden. Danach habe ich (wenn auch mit einigen Pausen in denen nichts ging) eigentlich nur versucht noch das Beste aus dem Material herauszuholen. Geschnitten wurden zur ursprünglichen Fassung mehr als 10 Minuten! Der Abspann ist nur wieder etwas länger als damals!
Glaube aber das ist normal. Man entwickelt sich ja ständig weiter. Heute sind mir bei Filmen andere Sachen wichtig als noch damals und heute habe ich auch mehr Erfahrung in Kameraführung, Inszenierung und dem Drehbuchschreiben. Ich sehe den Film also (auch wenn er jetzt erst erscheint) also als ein altes Werk auf dass ich im Blick zurück stolz sein kann. Es zeigt auf jeden Fall meine Entwicklung. Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Storyprobleme von Mannequin?
@Alex: Ich wollte hier eigentlich keinen pseudobotschaftlichen Film drehen. Das Grundmotiv ist erst Mal Mystery und Thriller. Das zieht sich auch durch den ganzen Film. Die Wendung am Ende (und mich überrascht, dass das nun doch viele nicht gleich ab der ersten Minute vorausgeahnt haben, wie ich es erst befürchtete) geht dann über in Drama und dreht alles ordentlich. Ich denke wenn man den Film verstanden hat und ihn sich ein zweites Mal ansieht, bekommt man noch mal einen anderen Eindruck und ein anderes Filmgefühl. Ich mag es wenn man Filme zwei Mal sehen kann und wieder neue Details entdeckt (nicht dass diese hier schon in Massen vorhanden und ausgereift gewesen wären...).
Ich denke bei den Leuten, die mir schon eine Vor-ab-Kritik geschrieben hatten fallen die Kritiken zur aktuellen Version noch Mal anders aus. Damals kam ja auch sehr positives Feedback über die Wendung am Ende und eigentlich alle haben sich den Film danach noch Mal angesehen und eine zweite Kritik geschrieben!
@Hindenburg: Wie ich die leeren Straßen und Läden hinbekommen habe?
Auf den Straßen hieß es warten, warten, warten! Das war schon eine Quälerei. 10 Minuten Aufnahme und Warten, ganz kurz kommt kein Auto, ich rufe: „Marlon, lauf!“, Marlon läuft, Auto kommt ab der Hälfte der Szene, der ganze Spaß von vorne!
In den Geschäften wars schon einfacher. Gerade im Elektromarkt war morgens nicht so viel los. Im Supermarkt wars auch wieder teils viel Warten, bis mal ein Gang leer war. Man kann ja nicht alle Kunden verscheuchen!
Eine Oma war recht penetrant und ist uns ständig ins Bild gelaufen...
Deine Playstationprophezeiung hat mir nen längeren Lachflash bereitet! XD
Dass du die Handlung nicht verstanden hast weiß ich ja nun. Ich hab dir ja auf Facebook alles noch Mal erklärt. Am Ende des Posts gehe ich noch Mal auf meine Intentionen ein.
@Mr Dude: Glaube zwar nicht, dass wir an Jim Bond herangekommen sind, aber vielleicht beim nächsten Film!?!
Der Film ist in der Tat der „Mannequin“ Nachfolger. Für Leute die beide Filme kennen: Mannequin wurde Januar 2009 gedreht, Reasons im Juli 2009. Das ist alles schon ewig her!
Noch mal wegen Schauspielern und so... Ich musste natürlich auch Kompromisse eingehen. Man darf nicht vergessen, dass es sich hier um ein Schulprojekt handelt mit vier Tagen Produktionszeit, Cast und Crew aus unerfahrenen Schülern bestehen MUSSTEN und ich das erste Mal in meinem Leben so viele Leute organisieren und koordinieren musste. Alles davor waren immer nur Sachen mit sehr wenigen Leuten (dabei alles Freunde). Das hier war für mich eine sehr große Erfahrung und ein großer Schritt nach vorne.
Zur Farbkorrektur allgemein: Mir gefällt sie sehr gut!
Selbes gilt auch für die Musik, von der ich total begeistert bin. Nur Mr Dude gefällt sie nicht!
Aber hast schon Recht (auf ICQ Gespräche bezogen), ich hätte mir den Score auch viel synthlastiger vorgestellt. Erinnert sich noch jemand an den ersten Teaser? Der Brinki hat aber nun mal keine guten Synths und hat das gemacht was er kann: Watt Orchestrales!
Ich weiß dass manches echt zu lange inszeniert war. Aber da hätte ich hier allgemein mal ne Frage: Sind langwierige Inszenierungen heutzutage allgemein nicht mehr angebracht? Ich weiß, dass wir seit MTV alles immer schnell und zackig haben müssen, aber ich steh trotzdem oft darauf, einfach durch Locations, Atmosounds und Musik Atmosphäre aufzubauen. Als ich vor einiger Zeit „Stalker“ und „Solaris“ gesehen habe, war mir auch da einiges VIEL zu lang... Aber haben langsamere Szenen heute gar keine Daseinsberechtigung mehr?
Der „unbegründet englische Titel“ stammt übrigens noch aus dem ersten Drehbuch und den wollte ich am Ende auch nicht mehr kippen. Erwarte mal in Zukunft mehr deutsche Titel von mir!
@Selon: Danke! Und auch noch Mal ein großes DANKE für die geile Farbkorrektur!
Jaaa... Du und dein komischer Geschmack! Tap, tap, tap Junge!
Mit Gameplay sehen wir mal, aber du bist auf jeden Fall beim nächsten Mal dabei!
@Epicon: Wo hat denn Purzel was zu diesem Film geschrieben??? Den schlechten 70er Jahre Horrorfilm hatte ich zwar nicht im Sinn, aber ich bin trotzdem ein Fan davon!
Vor allem wenns um kultige Synthiemucke geht!
Es wurden in der Tat ne Menge Szenen herausgeschnitten, die noch näher auf die Hintergründe der Charaktere eingegangen wären. Aber die Szenen waren nun Mal schlicht Scheiße! Vielleicht lade ich die hier auch noch mal extra hoch.
Hör mal auf so auf dem Aussehen meines Kumpels rumzuhacken!
Empathie sollte man allerdings ohnehin nur geringfügig empfinden. Teilweise schon, teilweise gar nicht. Die ganzen „Ich weiß es nicht's“ sind im Nachhinein zu ner Art Runninggag geworden!
Ist mir leider beim Drehbuchschreiben wirklich nicht aufgefallen und ich weiß, dass u.a. dadurch einiges unfreiwillig komisch wirkt. Von Jörg möchte ich mich allerdings distanzieren! Dass der Protagonist ernst und angespannt wirkt, während die anderen sich eher locker geben... das war gewollt! Die Rolle hat er allerdings ernst genommen. Wie gesagt, er kommt vom Theater (was man leider auch öfters merkt). Ich muss einfach an meiner Schauspielführung arbeiten!
Daseinsberechtigung des Mädels (auch wenn ich eigentlich erst am Ende darauf eingehen wollte): Sie ist der Antagonist des Protagonisten. Sie mag brutale Filme, Videospiele und hat ne teils härtere Hintergrundgeschichte (es wurde wie schon erwähnt einiges geschnitten). Man sollte im Nachhinein den Eindruck bekommen, dass sie viel eher den Grund hätte Amok zu laufen, trotzdem geht sie recht locker durchs Leben. Das rüberzubringen ist mir anscheinend nicht sonderlich gut gelungen.
Zu den schreienden Mädchen: Die haben das eigentlich ziemlich gut hinbekommen, dafür dass sie mal eben (aus einer anderen Projektgruppe) in den Klassenraum geordert wurden und das alles so improvisiert haben, nach meinen groben Anweisungen. Jemand meinte mal, für ihn hätte es sich so angehört, als hätte die die ganze Zeit gelacht. Ich hatte immer den Eindruck des Weinens und Schreiens... Kann man auch schnell mal verwechseln, egal was man gerade lieber hören will!?!
Lachen tun (wenn auch selten) leider doch mal ein, zwei Mädchen...
Zur Kameraführung deinerseits: Von Sachen wie dem goldenen Schnitt hatte ich damals noch nie was gehört. War auch mein erster Versuch mit Fahrten. Die sind also nicht unbedingt begründet. Ich wollte damals einfach etwas Bewegung in manche Aufnahmen bringen. Die entstanden übrigens alle mit einem uralten Rollstuhl, indem ich mit der Kamera saß und umher kutschiert wurde! XD
Deine Kritik zum Schnitt verstehe ich nicht so ganz. Vielleicht kannst du mir das noch etwas näher erläutern!?! Ich habe wie gesagt ziemlich viel geschnitten und (wahrscheinlich) immer noch viel zu wenig. Da bin ich wahrhaftig ein schlimmer Kandidat... Ich habe immer das Gefühl, wenn ich Szene XY herausnehme, leidet der Rest darunter, obwohl meistens das Gegenteil der Fall wäre. Manchmal mag man manche Shots aber auch einfach auf Grund der Astethik und will sie deshalb (wenn auch sinnlos) nicht wegschmeißen. Dafür arbeite ich jetzt auch mit Storyboards und mach mir schon vorher Gedanken um den Bildausschnitt, die Perspektive und den Sinn und Zweck dahinter!
CGI-Effekte: Das waren auch hauptsächlich Sachen auf die man gar nicht achten würde! Die Fernseher hinterm Schaufenster, der rauschende Falchbildschirm am Anfang, die Plakate in der Stadt, weg retuschierte Leute die im Hintergrund rumgelaufen sind und uns das erst in der Post aufgefallen ist und das ganze Leuchten bei der Waffe (mit Blitzen) und am Ende. Die sind übrigens alle von Carli, der sich momentan glaub ich in Afrika tummelt.
Spezialeffekte mit Schminke und Stunts gabs eigentlich keine, bis auf etwas verschmiertes Theaterkunstblut aus den 90ern: BOAH, WIE DAS EKLIG GESCHMECKT HAT!!!
Ich fühle mich echt geehrt, wenn mir manche Leute sagen, dass ich hier zumindest eine gute Idee hatte! Die sind für mich eigentlich immer das Wichtigste! In der Zwischenzeit habe ich bei jedem Amok- und Mysteryfilm aus dem Forum geschlottert, dass der ähnlichen Motiven folgt wie ich!
Achtung extrem gefährlicher LOST SPOILER!!! Das Ende von LOST im Finale hat mich im Nachhinein auch ganz schön an mein Filmende erinnert... Also die Handlung der letzten Staffel (Die angebliche Alternate Reality) als Zwischen- und Übergangswelt zum Leben im Jenseits mit anschließendem Gang ins weiße Licht (was übrigens bei mir weder für Himmel noch Hölle stehen soll, da ja niemand genau sagen kann, ob und was nach unserem Leben folgt!).
Nun zum Schluss (hätte nicht gedacht, dass das mein längster Beitrag in meiner Forengeschichte wird!
)... zur Story:
Die meisten von euch haben es ja richtig erkannt. REASONS ist die Geschichte eines Amokläufers, der nach seinem Tod in einer Art Zwischenwelt aufwacht, in der er nahezu der einzige Mensch ist. Er begibt sich auf eine Reise, die ihn mit seinen Mordopfern konfrontiert. Er muss sich noch ein Mal mit seinem vergangenen Leben auseinandersetzen, bis er sich am Ende über die Konsequenzen seiner Tat bewusst wird und ins Jenseits übergehen kann. Alle denen er begegnet, wurden durch ihn ermordet. Darum kann er sie auch nicht in der Zwischenwelt ein zweites Mal töten denn „Tot ist tot!“. Via war wie schon erwähnt als Antagonist gedacht. SIE sollte eigentlich eher Gründe haben, Amok zu laufen. Dennoch war es unser Protagonist. Warum er es getan hat... Also was die „Reasons“ waren, wolle und kann ich nicht beantworten. Ich wollte lediglich zum Nachdenken anregen, was dahinter stecken könnte und warum jemand zu so etwas getrieben wird. Die Schuldfrage ist da ein großes Motto. Ich hab mich darauf beschränkt, lediglich ein paar kleine Andeutungen zu verstreuen. In der Zwischenwelt muss auch nichts einer wirklichen Logik folgen. Deshalb erscheint ihm auch einfach eine Waffe. Die Schreie die ihn verfolgen, sind die Schreie der Schüler aus dem Klassenraum. Erst am Ende vor der Treppe sieht er sozusagen noch ein Mal, was er angerichtet hat. Deswegen kommen ihm auch Schüler entgegen oder Sanitäter die auf ihn gar nicht reagieren (er ist ja sozusagen schon ein Geist!). Als er am Ende über seine eigene Leiche stolpert, erinnert er sich und kann endlich gehen.
Das soll hier allerdings kein Amok-Pro-Film sein. Eher das Gegenteil.
So viel zur Story und den genannten Kritikpunkten erst Mal von mir.
Also ich danke euch noch Mal für eure Kommentare! Ich wünsche mir natürlich noch mehr davon!
Ich hoffe ich hab nichts vergessen und mach mich erst Mal wieder an nen weiteren Videoschnitt.
PS: Habt ihr Interesse an nem Making Of? Wir hatten damals extra ein Schülerteam, dass mit ner Kamera hinter den Kulissen gefilmt und auch Interviews gemacht hat.