Also ich habe mir den Film eben angesehen und möchte aufgrund der Länge eine umfassendere Kritik abgeben:
Schauspieler:
Die Leistung der Schauspieler ist qualitativ im ganzen Film gleich nämlich solide. Für einen Amateurfilm durchaus ausreichend, nur hätte ich mir ein bisschen mehr Diversität in der Mimik und vorallem viel mehr Gestik gewünscht. Nutzt den Raum aus in dem ihr spielt, drückt damit Distanz, Nähe, Nervosität aus. Wenn die beiden aufeinander böse sind dann sollten sie aufeinander Deuten, ihre Emotionen eben mit der Gestik unterstreichen.
Drehbuch:
Die Idee von Film ist nicht ganz neu, allerdings auf erfrischend neue Art umgesetzt. Das überraschende Ende hat auch überzeugt, ich hätte mir allerdings ein interessanteres Motiv gewünscht, als einfach:
Die Dialoge sind auch gut und bringen die Story weiter, nur passt zu den beiden sympathischen Mädels das ständige "verdammt", "hey" und "scheisse"-gesage irgendwie nicht. Man hätte sich solche "Audrücke des Erstaunens" aufheben können, um sie an den wirklich brenzligen Situationen einzusetzen.
Was mich auch ein wenig gestört hat ist, dass
das Schema "Mörder ruft an, sie denken er ruft wieder an" etwas zu oft eingesetzt wurde, ich hätte mir schon früher im Film einen Wechsel des Raumes gewünscht, oder eine Art auftreten des Killers.
Das bringt mich auch zum nächsten Punkt:
Leider spürt man die Bedrohung des Mörders erst sehr spät. Er hätte irgendwie früher seine Macht beweisen sollen, sodass man wirklich fühlt: Die ham ein Problem. Erst gegen Ende merkt man nämlich dass es für sie keinen wirklichen Ausweg gibt. Mir gings jedenfalls so, dass ich am Anfang die ganze Zeit denken musste: Warum rufen sie nicht die Polizei an? Der Kerl hat davon ja nichts gesagt, und Frauen sind ja (zurecht) oft übervorsichtig was sowas angeht.
Alles in allem aber eine sehr gute Story, die mir sogar etwas Herzklopfen beschert hat.
PS: Über den weg wie sie die Gefahr am Ende abgewendet haben lässt sich auch streiten
Gummisohlen leiten erst ab einer hohen Spannung Strom, denke nicht dass 230V reichen
Licht/Kamera:
Das Licht ist mir von allem leider am negativsten aufgefallen. Es will einfach keine gruselige Stimmung aufkommen, wenn die 2 Mädels im bunten Zimmer mit warmer Zimmerbeleuchtung sitzen und reden. Ein kaltes Spotlich, das den Rest des Raums dunkel gelassen hätte wäre angebrachter gewesen. Die Kameraführung hingegen war überwiegend gut, am Anfang zwar etwas eintönig (es hätte etwas Abwechslung zwischen Totale, Nahaufnahme etc gut getan), hat sich gegen Ende aber gesteigert. Kann man wirklich nicht meckern.
Schnitt:
Der Schnitt war wie die Kameraführung anfangs etwas eintönig, wurde dann aber auch immer besser obwohl die Introsequenz auch sehr gut geschnitten war.
Ton:
Ton hat leider etwas in der Lautstärke und Qualität geschwankt, ich würde euch raten nächstes mal ein billiges externes Mikrofon zu kaufen und an einen Besenstil zu kleben, so habt ihr immer den selben Abstand vom Redenden und erspart euch eine Menge Nachbearbeitung. Die Musik hingegen fand ich sehr gut und hat an den richtigen Stellen auf richtige Art und Weise die Szenen unterstützt.
Fazit:
Für einen solangen Film war die Qualtiät wirklich durchgehend ausreichend. Hat viel Spaß gemacht den Film anzusehen und hat mich am Ende richtig mitgerissen. Normalerweise mag ich es nicht Bewertungen in Zahlen zu geben, nur wirkt das oben geschriebene so negativ, dass ich das nochmal klarstellen möchte: 8/10 Punkten
mfg
Mike