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21

Mittwoch, 9. Januar 2008, 21:37

Jens und Michibohne haben das richtig gut interpretiert. (5Sterne) *****
aber mich (und wahrscheinlich alle anderen auch) interessiert jetzt wirklich mal die wirkliche Story
*vorSpannungexplodier*
*nichtmehraushalt*
*aufdieKniefall* Bitte sags uns!

MovieVision

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22

Donnerstag, 10. Januar 2008, 00:14

Na gut, dann werd ich mal (auch auf Wunsch der beiden "Projektleiterinnen" ;)) auspacken. Jetzt hab ich schon viele ziemlich gute Interpretationen gehört, das freut uns sehr. ^^

Aber hier dann mal die eigentliche Bedeutung:

Die Protagonistin ist wie schon gesagt isoliert, in einem kleinen, sterilen Raum. Sie ist in einem Konflikt mit sich selbst und hat Probleme - Probleme, die sie mitteilen, oder verarbeiten möchte.
Geboten ist ihr ein Tintenfass und ein Blatt Papier... aber keine Schreibfeder. Sie sucht zunächst nach einem Füller, welcher ein Werkzeug für die Verarbeitung symbolisieren soll, auf dem Tisch, jedoch findet sie dort keinen.
In ihrer (zunächst stillen) Verzweiflung greift sie dann zum Tintenfass und schüttet sich damit quasi die Probleme über den Kopf. Die Tinte soll die Probleme darstellen, mit denen sie sich bloß in geschriebener Form auseinandersetzen kann. Unfähig sich mit der Tinte - also mit den Problemen - auf ihrem Haupt auseinanderzusetzen, erscheint plötzlich eine verschleierte Person. Sie putzt die Tinte oberflächlich mit einem Tuch ab, jedoch hat sie die Situation kein bisschen gebessert. Man könnte sich vorstellen, dass eine Außenstehende Person die Protagonistin bemitleidet, aber damit die Probleme nicht bessert.
Die Tinte ist immer noch an ihr und sie ist nicht sauber. Ihr wird ein neues, volles Tintenfass hingestellt und sie wird wieder mit ihren Problemen konfrontiert. Nun wird sie wütend, und schüttet die Tinte an die Wand. Sie klammert noch um das leere Tintenfass, in der Hoffnung, dass sie in ihrer Wut die Probleme unterdrücken kann. Doch ihr wird das Fass wieder weggenommen und nochmals bekommt sie ein neues, volles Tintenfass. Jetzt eskaliert das ganze: Sie hält es nicht mehr aus und spritz die Tinte im Raum herum und mit den ganzen neuen Tintenfässern, die ihr gebracht werden, werden die Wände immer blauer und sie immer verzweiflter.
Sie steht gefangen in ihrem persönlichen Konflikt und symbolisch "umgeben" von ihrer Problemen in dem kleinen befleckten Raum. Nun tritt eine nicht-verschleierte Person in den Raum und sorgt für die bedeutende Wendung im Film: Mit einer liebevollen, menschlichen Geste - der Umarmung - ist sie der Protagonistin nahe und steht ihr bei. Wenn die beiden auseinandergehen, sieht man, dass die andere Person nun auch blaue Tinte auf ihrer reinen, weißen Kleidung hat. Sie hat sich nun auch mit den Problemen auseinandergesetzt und nun teilen sie sich das Leid. Die Protagonistin erinnert sich zurück, wie sie die Tinte herumgespritzt hat, jedoch erscheint ihr das in Gedanken "rückwärts". Man könnte es so deuten, dass ihre Probleme nun gelindert werden und sie ein erleichterndes Gefühl durchfährt. Die Probleme sind damit nicht verschwunden, aber zum ersten mal wird der Protagonistin wirklich geholfen. Die Umarmung gibt ihr eben diese "Wärme" und hebt sich von dem kalten abwischen, der unabwaschbaren Tinte stark ab.

Das wollten die beiden mit diesem Film zeigen - eine abstrakte Form der Problemverarbeitung.

Ich hoffe diese Interpretation ist einigermaßen verständlich. Falls noch jemand Fragen hat, beantworte ich diese gerne. Es ist auch meine eigene Interpretation (natürlich beeinfluss von den Gedanken, der Autorinnen), folglich kann es sein, dass ich einige Sachen etwas anders wiedergegeben hab, als sie es getan hat. Aber ich hoffe, dass es im Grunde an ihre Ideen rankam.

In diesem Sinne: Schaut euch den Film nochmal an, mit dem Hintergrundwissen, das ihr jetzt habt und lasst den Film nochmal auf euch wirken. :) Ich denke so könnt ihr auch besser beurteilen, wo es dann an der inhaltlichen Umsetzung gehapert hat. Ich werde die Interpretation auch nochmal in das erste Posting kopieren, damit man leichten Zugriff darauf hat.

Greetz,

Movie Vision

P.S.: Die eine Rückblende im Film, die nicht mit Time-Remapping bearbeitet wurde, war ein Einfall von mir. Damit wollte ich ausdrücken, dass sie sich in einer Art "Teufelskreis" befindet, da die erste Konfrontation der Probleme am Anfang des Films der Auslöser für diesen Akt der Verzweiflung war. Sie erinnert sich zurück und wird apathisch.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »MovieVision« (10. Januar 2008, 00:26)


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