Titel:
Besser ist Besser
Beschreibung:
Ein Beitrag aus dem Jahr 2007 zum 2880 Grand Prix du Film Amateurfilm-Festival. Details weiter unten.
Infos zur Entstehung:
Kamera: Canon XM-2
Schnittsoftware: Adobe Premiere
Länge:
5'11" Minuten
Stream:
Mit diesem Kurzfilm haben wir das erste mal an einem Amateurfilmfestival teilgenommen. Beim 2880 Festival hat man 48 Stunden um einen Kurzfilm komplett fertig zu stellen. Vorgegeben wird zu Beginn ein Genre und der Titel des Films, auf den in der höchtens 5-minütigen Handlung auch Bezug genommen werden muss. Man kann also nicht mogeln und auf sorgfältig produzierte Konserven zurückgreifen.
Damit eventuell nicht nur wir aus unseren Fehlern lernen zähle ich hier einfach mal die größten Probleme auf, die wir hatten (wie immer größtenteils selbst verbockt):
Zu wenig Pre-Production, deshalb kein Plan beim Dreh und letzlich Streß beim Schnitt
Da die Vorgaben (Titel und Genre) erst am Freitag Abend bekannt gegeben wurden hatten wir uns gedacht noch am Abend die Story/den Dreh zu planen, am Samstag zu filmen und am Sonntag zu schneiden (Sonntag Abend war dann Abgabe). Unsere Story hätte mit entsprechender Planung in den 5 Minuten auch erzählt werden können aber leider habe ich dann erst am Sonntag beim Schnitt gemerkt, daß ich mit dem Material so wie wir es dann gefilmt hatten mindestens ein 10-Minuten-Film herausbekommen wäre.
Ich habe das ganze dann so gelöst, daß ein Großteil der Handlung stark gerafft in einen etwas umfangreicheren "Vorspann" umgeschnitten wurde, übrig blieb dann eigentlich nur die Einführung und der "Showdown". Nicht sehr elegant, aber es hat zumindest einigermassen funktioniert. Die Hälfte der Drehzeit am Samstag hätten wir uns dabei aber sparen können und lieber in sorgfältigere Planung/Vorbereitung investiert.
Ist schon doof, so ohne Regie...
Ausgedacht hatten wir uns die ganze Sache gemeinsam, beim eigentlichen Dreh standen dann aber vier Leute vor und einer hinter der Kamera. Es fehlte da dann jemand, der sich in erster Linie darauf konzentriert, ob vom schauspielerischen alles passt und ein wenig organisiert. Da der Text zum großen Teil improvisiert war, kam es so zu einigen Ungereimtheiten, die sicherlich hätten vermieden werden können.
Ei, wo ist denn die B-Roll?
Für den Schnitt ist es immer gut, wenn man am Set oder der Location noch ein wenig passendes B-Material gefilmt hat. Wenn man etwas braucht, um einen ungewollten Jumpcut oder gar zu offenkundige Continuity-Probleme zu entschärfen ist es immer schön, so etwas zu haben. Wir hatten's nicht. Doof.
Hat vielleicht noch jemand einen Camcorder?
Ich filme eigentlich immer gerne mit zwei Kameras, weil das beim Schnitt einfach angenehmer ist und mehr Möglichkeiten bietet. Für dieses Projekt hatten wir leider nur eine. Da wir uns, was die Drehzeit betrifft zu Unrecht in Zeitnot glaubten (ein halber Drehtag hätte eigentlich gereicht) wirken ein paar der Szenen daher leider etwas statisch. Ich habe hier und da versucht, das mit Bewegung der Kamera kompensieren.
Ton und Licht
Ton haben wir nur über das eingebaute Kamera-Mikro abgenommen (und das hört man natürlich auch...), zum Angeln wäre leider auch gar keiner da gewesen. Ein Großteil der Szenen (Dachboden) wurde mit dem dort vorhandenen Licht gedreht und zum Einleuchten der Büroszene habe ich mir einfach nicht genug Zeit genommen. Wer den Film jetzt schon geschaut hat, hat sicherlich das an unpassender Stelle eingespielte Glas-Klirr Geräusch bemerkt haben. Das gehörte da natürlich nicht hin sondern ist auf der Timeline verrutscht. Für die Abgabe beim Festival hatte ich das noch korrigiert, irgendwie finde ich den Sound aber auch da, wo er jetzt ist ganz lustig.
Fazit
Im Nachhinein hätten wir sicherlich vieles anders gemacht aber es war ein sehr spaßiges Wochenende (darum geht es ja in erster Linie) und wir haben viel dabei gelernt, vor allem was die Arbeit unter einem gewissen Zeitdruck angeht (selbst wenn man den nicht hat, ist es immer gut sich selber Deadlines zu setzen).
Unser Film ist letztlich bei ca. 40 Teilnehmern im guten Mittelfeld gelandet womit wir durchaus zufrienden waren. Der Detektiv wurde sogar als "Bester männlicher Darsteller" nominiert, gewonnen hat dann aber wohl doch jemand anders.
Wer sich für das Festival interessiert: Er findet auch dieses Jahr wieder (in Leverkusen) statt, hier der Link zur Webseite:
2880-Filmfestival.de