Du bist nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Amateurfilm-Forum. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

braunbaer

unregistriert

1

Samstag, 25. Dezember 2010, 21:45

Everyday Coffee. Ein Espressokrimi der keiner ist.

Hallo liebe Filmenden,

hier mal ein anderes Projektönchen (Verniedlichung von Projekt?) von mir,
ist im Grunde eine Kameraübung,
Nachteil: kein Stativ und zusätzlich Objektiv ohne IS,
allerdings ist das Wackeln hier ein gewisser künstlerischer Effekt.

Ein Kumpel von mir ist begeisterter Kaffeephilosoph und dies wollte ich
irgendwie festhalten. Die Musik ist bezüglich dieser Grundintention nicht
ganz passend, meiner Meinung nach aber bildlich gesehen die beste Wahl.






Freu mich auf eure Blickwinkel,

Lg,

Sebastian

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »braunbaer« (25. Dezember 2010, 21:51)


sollthar

unregistriert

2

Samstag, 25. Dezember 2010, 22:06

Zitat

eine Kameraübung


Als solche muss ich sagen, haut sie mich nicht sonderlich vom Hocker. Sehr verwackelte Aufnahmen, ohne dass es das Motiv rechtfertigt, langsamer Schnitt ohne pepp oder irgendwelchen Bezug. Ne gute Kamera mit viel DOF und so, sicher, aber das ist es meiner Meinung nach eben grad nicht, was gute Kameraarbeit ausmacht. Von den Einstellungen in dem Clip fand ich etwa 2 oder 3 so richtig gut, der Rest wankte zwischen "geht so" bis zu "schwach" aus oberen Gründen. Kameraarbeit lässt sich nie von einem Inhalt und vom Schnitt loslösen - ich hatte den Eindruck, hier wurde genau das versucht.

Warum versuchst du nicht mal, eine chronoligische Sequenz des Kaffeemachens bildtechnisch so wirklich interessant umzusetzen? Das hier wirkte ziemlich "draufhalten und nachher zusammenschneiden".

  • »schleiereule« ist männlich

Beiträge: 345

Dabei seit: 2. August 2010

Wohnort: Herne

Hilfreich-Bewertungen: 37

  • Private Nachricht senden

3

Samstag, 25. Dezember 2010, 22:11

Deinen Kollegen würde ich gerne mal kennenlernen. Kaffee Philosoph klingt gut :)
Starke Aufnahmen! Auch wenn dieses ewige Spiel mit der Schärfentiefe (jedenfalls mich) irgendwann nervt. Die Musik fand ich auch sehr passend.
Und mich hätte auch interessiert, wie er denn nun aussieht, der Philosoph :) Eine Trinkszene habe ich auch noch vermisst. Ansonsten hat mir das gut gefallen! Bis auf die verwackelte Kamera.

braunbaer

unregistriert

4

Samstag, 25. Dezember 2010, 22:20

Als solche muss ich sagen, haut sie mich nicht sonderlich vom Hocker. Sehr verwackelte Aufnahmen, ohne dass es das Motiv rechtfertigt, langsamer Schnitt ohne pepp oder irgendwelchen Bezug. Ne gute Kamera mit viel DOF und so, sicher, aber das ist es meiner Meinung nach eben grad nicht, was gute Kameraarbeit ausmacht. Von den Einstellungen in dem Clip fand ich etwa 2 oder 3 so richtig gut, der Rest wankte zwischen "geht so" bis zu "schwach" aus oberen Gründen. Kameraarbeit lässt sich nie von einem Inhalt und vom Schnitt loslösen - ich hatte den Eindruck, hier wurde genau das versucht.
hm, stimmt schon, ich hatte die cam dabei und hab 3 mal draufgehalten, also 3 mal Kaffeemachen habe ich abgefilmt und im Schnitt dann versucht dem ganzen ein Konzept zu geben. Allerdings könnte ich dieses nicht wirklich formulieren :I

Insofern irgendwie von Schnitt und Inhalt gelöst. Denke das Hauptproblem ist, dass ich hier keine Geschichte erzähle, sprich eine Spannung aufbaue, der ich dann nicht gerecht werde. Könnte man das so sagen? @sollthar

@schleiereule, ich hatte auch weitwinkelige Einstellungen, in denen man den Kaffeephilosophen sieht, aber die haben von der Ästhetik meiner Meinung nach nicht dazu gepasst. Das ist mir dann im Schnitt aufgefallen. "Trinkszene" kommt nach dem Abspann. Allerdings nur angedeutet.

Lg

sollthar

unregistriert

5

Samstag, 25. Dezember 2010, 22:41

Zitat

dass ich hier keine Geschichte erzähle, sprich eine Spannung aufbaue, der ich dann nicht gerecht werde.


Ja, das meinte ich. Eine "Geschichte" im weitesten Sinne ist für gute Kameraarbeit eigentlich unerlässlich. Die Kunst liegt nicht wirklich darin, ein "technisch" perfektes Bild zu machen - deine Kamera schiesst gute Bilder - sondern die Bilder eben richtig zu orchestrieren, sodass sie zusammenpassen und mehr als die Summe ihrer Teile werden.
Eine Geschichte kann auch sein "Mann macht sich Kaffee und trinkt ihn" - was du ja eigentlich drin hast. Dann muss es aber in eine sinnvolle Reihenfolge gegeben werden und jedes Bild muss ein Puzzlestück dieser Geschichte sein, also muss jedes Bild eine neue Information transportieren. Idealerweise, zumindest.
Meine Harddisk ist voller Kameraübungen im Stil von "Typ steht auf und putzt die Zähne" oder "Typ öffnet türe und setzt sich aufs Sofa" eben mit dem Versuch, diesen banalen Inhalt bildtechnisch interessant zu präsentieren. Und in einem tatsächlichen Kurzfilm kommt dann hoffentlich ein gutes Skript mit einer guten Präsentation zusammen. :)
Das meinte ich.

Deine erste Einstellung ist zum Beispiel wirklich gelungen (schade, dass sie so wackelt). Aber das Prinzip funktioniert toll als Einstieg. Ich würde nachher im Schnitt aber die Reihenfolge ändern und 60% aller Shots rauskürzen, weil sie nichts neues erzählen. Das Problem liegt also imo nicht alleine oder sogar primär bei den Einstellungen selbst, sondern beim Schnitt.

braunbaer

unregistriert

6

Samstag, 25. Dezember 2010, 22:56

Ich werd mir das mal durch den Kopf gehen lassen.

Danke schonmal für deinen Blickwinkel.

Marcus Laubner

unregistriert

7

Sonntag, 26. Dezember 2010, 03:52

Als eigenständiges Werk trägt der Clip leider nicht, ich könnte mir aber gut soetwas als Vorspann zu einem richtigen Film vorstellen. Dafür war es nur viel zu lang, zu wackelig, kein einheiitlicher Farbstil, zu düsere Musik, nur wenig geeignete Kameraeinstellungen. Sollthar hat da schon ganz Recht, dass jede Szene eine neue Information übertragen sollte.

Woher kommt eigentlich dieses Musikstück?

HareMadeFilms

Registrierter Benutzer

  • »HareMadeFilms« ist männlich

Beiträge: 348

Dabei seit: 5. Februar 2010

Wohnort: Hamburg

Hilfreich-Bewertungen: 94

  • Private Nachricht senden

8

Sonntag, 26. Dezember 2010, 18:45

Also, der Anfang hat mir, von zuviel Gewackel abgesehen, gut gefallen. Da wurde eine durchaus solide unheimliche Stimmung aufgebaut. Hättest Du das im Projekte-Thread vorgezeigt und mitgeteilt: Hey, Leute, ich drehe einen Kurzfilm über einen Mord in einem Kaffeehaus, und das hier ist das Intro, wäre das zu Recht ganz gut angekommen. Da dann aber nichts mehr kam - außer der für mich und schätzungsweise nicht wenige andere nicht so sagenhaft neue oder interessante Prozess der Espresso-Herstellung - war ich ziemlich bald versucht, abzuschalten. Habe es dann nicht getan, aber vorgespult, sorry.
Obwohl es ja entsprechend angekündigt war, konnte ich doch nicht so recht begreifen, dass da gar nichts mehr passieren sollte. War aber leider so ... Vielleicht greifst Du die Ansätze hieraus ja wirklich mal für einen echten Film auf. Im Übrigen finde ich auch, dass das übertriebene Gewurschtel mit der Tiefenschärfe als solches nicht gerade umwerfend interessant anzuschauen ist, wenn es keinem über den optischen Effekt hinausgehenden Zweck dient. Trotzdem: da lässt sich etwas draus machen.

braunbaer

unregistriert

9

Dienstag, 28. Dezember 2010, 15:51

Vielleicht greifst Du die Ansätze hieraus ja wirklich mal für einen echten Film auf. Im Übrigen finde ich auch, dass das übertriebene Gewurschtel mit der Tiefenschärfe als solches nicht gerade umwerfend interessant anzuschauen ist, wenn es keinem über den optischen Effekt hinausgehenden Zweck dient. Trotzdem: da lässt sich etwas draus machen.
Die Tiefenschärfe ist ja auch noch ein neueres Stilmittel für mich, insofern treibe ich es damit noch verhältnismäßig bunt. Ich merke aber, dass sich das so langsam legt, zu Beginn versucht man einfach zu zeigen, schaut, ich hab ne Canon, die kann Tiefenschärfe, abgefahren, oder? Ziemlich affig, aber ich war einfach selbst davon begeistert. Mit der Zeit wird es wohl anders, weniger Schärfeziehen im Makrobereich, weniger Fokusgefi*ke.
Das Gewackel lag natürlich schlicht und ergreifend daran, dass ein Stativ fehlte. Ich besitze eines, aber hatte keines dabei. Das Video entstand wirklich spontan ohne extra Beleuchtung, Stativ, etc.!
Es ist eine Kameraübung, die Betonung liegt auf "Übung", dass heißt nicht, dass es gerechtfertigt ist, dass es schlecht ist, es zeigt viel mehr, dass ich mit euren Kommentaren und dem Ergebnis etwas lerne. Ich habe schon mehrere solche Testshoots gemacht und merke langsam, das es mich zur Umsetzung einer kompletten Kurzgeschichte reizt. Insofern sind Eure Anregungen berechtigt und schüren die Flamme :)

Vielleicht stelle ich dieses Kurzfilmprojekt dann wirklich unter Projekte vor,
und sammle in der Entwicklung ein paar Anregungen.


Am Ende muss es natürlich mir gefallen, aber was schadet es andere Blickwinkel einfließen zu lassen,
ich bedanke mich jetzt mal an dieser Stelle für Eure Anregungen und verabschiede mich erstmal wieder in
das nächste FCP Projekt.

Mit vorsilvestrigen Grüßen,


Sebastian

MP-Digital

Steadicam Operator

  • »MP-Digital« ist männlich

Beiträge: 2 855

Dabei seit: 6. März 2009

Wohnort: Reutlingen

Hilfreich-Bewertungen: 127

  • Private Nachricht senden

10

Dienstag, 28. Dezember 2010, 17:49

Ich finde auch, wenn man mit der Musik mitgeht, sollten die Bilder folgen, oder auch anders herum. Stativ finde ich schon als eine Pflicht bei Filmaufnahmen. Das Wackeln als "Kunst" zu tarnen ist schon OK, musste da etwas lachen, aber über Kunst kann man streiten. Nein, die Bilder würden für den Betrachter mehr zum tragen kommen und das Gefühl vom Kaffe verstärken, wenn man "ruhige" Aufnahmen sieht. Dann umkommt einem automatisch zu den Bildern ein Kaffeeduft der nicht da ist, weil sich ja der bekannte Duft bei uns im Kopf abspielt und man sich evtl. nach Deinem Film einen Kaffe machen muss. Insgesamt finde ich die Umsetzung recht gut.

braunbaer

unregistriert

11

Dienstag, 28. Dezember 2010, 18:14

Das Wackeln als "Kunst" zu tarnen ist schon OK, musste da etwas lachen,
erwischt :D

Social Bookmarks