Tja, Thema und Konzept des Films finde ich eigentlich durchaus gelungen - und in den Reaktionen des Publikums auf das Gemetzel liegt sowohl ein gewisser Witz als auch eine (wenn auch nicht gerade zum erstenmal geäußerte) nachvollziehbare Medienkritik. Die Machart ist auch ganz interessant anzusehen.
Trotzdem hat der Clip auch bei mir nicht "funktioniert". Gar nicht so leicht herauszufinden, weshalb das so ist. Hat sicherlich damit zu tun, dass das Gemetzel, das da auf der Bühne stattfindet, irgendwie reichlich abstoßend ist. Das war natürlich auch beabsichtigt, aber trotzdem schadet das dem Clip, da bauen sich ein latenter (oder auch gar nicht so latenter) Ekel und eine Ablehnung auf, die man dann als Zuschauer - obwohl das abstoßende Geschehen gerade Objekt der Kritik ist - trotzdem mit dem Clip selbst verbindet.
Also zusammenfassend denke ich, der Ekel überlagert den Rest, neben den dadurch entstehenden - negativen - Gefühlen hat die eigentlich beabsichtigte Kritik keine echte Chance mehr beim Zuschauer. Im Übrigen war´s natürlich auch ein klein wenig einfallslos, wie die da nacheinander blutig aus dem Leben gerissen werden, aber der Hauptpunkt ist einfach, dass das widerwärtige Geschehen den Zuschauer gegen den Clip aufbringt.
Ich würde Dich aber ermutigen, auf dem Pfad weiterzumachen. Der Stil ist interessant, die Technik bietet viele Möglichkeiten, der visuelle Eindruck hebt sich von vielem ab, was man sonst so sieht, das ist reichlich ausbaufähig. Vielleicht versuchst Du´s demnächst mal ohne Blut...