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1

Mittwoch, 8. Juni 2011, 23:44

Eine Frage an die Komponisten unter euch

Wenn es um Filmmusik geht, liest man öfter mal etwas von Soundbibliotheken. Ich glaube, so etwas suche ich...
Mir geht es darum eine in Sibelius (Notationsprogramm) erstellte Datei soundmäßig aufzumotzen, so dass es sich quasi wie ein echtes Orchester anhört. Hat jemand eine Ahnung, was dafür gut geeignet wäre?

Janos McKennitt

unregistriert

2

Donnerstag, 9. Juni 2011, 08:07

Also zuerstmal eine kleine Enttäuschung: einfach das Stück mit einer Lib abspielen zu lassen und zu hoffen, dass es super klingt, is nicht. Wenn Du es einfach so abspielen läßt, klingt es furchtbar steril. Damit es lebendig klingt, musst Du Stunden investieren, um über Midi-Controller Leben reinzubringen.

Daher spiele ich bei meinen Stücken jede Note von Hand in einen Sequencer neu ein, somit hast du mehr "Human Feeling". Und selbst dann musst du noch ne Menge nachbearbeiten, ggf. Hall und Panning hinzufügen, Lautstärken anpassen, etc.

Wenn Du Deine Kompositionen einfach nur mit besseren Klängen als Standard-MIDI-Sounds abspielen lassen willst, reicht es via Sibelius und ner Soundlib. Aber wenn Du richtig Filmmusik machen willst, würde ich Dir raten, Dir eine DAW a la Cubase, Sonar, Logic etc. zu kaufen und dann genau zu erforschen, welchen Sound du willst. Dann kannst du Dir nach und nach aus den unzällig vielen Libs Deinen Sound zusammenbasteln.

Ich verwende Cubase und hauptsächlich Libs von VSL, Project Sam und East West. Für genauere Infos geht einfach mal hier hin:

www.bestservice.de

Dort kannst Du Dir viele Libs anschauen und anhören. Wenn Du nur mit Sibelius als Sequencer arbeiten möchtest, Du also, wie gesagt, Deine Stücke einfach etwas besser klingen lassen möchtest, würde ich Dir die VSL Specia Ed. empfehlen.

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schleiereule, Telliminator

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3

Donnerstag, 9. Juni 2011, 14:02

VSL sieht gut aus und hört sich noch besser an... das ist wahrscheinlich eine gute Wahl für den Anfang.
Und da ziehe ich dann einfach die Midi-Datei rein und kann sie bearbeiten?
Und kann ich direkt im Programm auch Melodien erstellen? Ohne externes Keyboard?
Herzlichen Dank auf jeden Fall schonmal für deine Hilfe! :)

Janos McKennitt

unregistriert

4

Donnerstag, 9. Juni 2011, 21:12

Von welchem programm sprichst Du jetzt?

Die neuen Sibeliusversionen unterstützen meines Wissens so ne Art "SmartScore" oder wie das auch immer heißt. Das bedeutet, dass je nach Einstellung aus Deiner Partitur direkt die richtigen Samples geladen werden. Klingt dann jedoch, wie erwähnt, steril.

Wenn Du mit einem anderen Sequenzer arbeitest, kannst Du einfach die Midi reinziehen und bearbeiten. Aber meiner Meinung nach wirkt auch das etwas steril. außer, Du spielst die Sachen von Hand via Midi-Key ein.
Ein Midikeyboard würde ich Dir auf alle Fälle ans Herz legen, denn dann kanst Du vieles einfach von Hand steuern.

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5

Donnerstag, 9. Juni 2011, 23:36

Zitat

Von welchem programm sprichst Du jetzt?
Von VSL.

Zitat

Die neuen Sibeliusversionen unterstützen meines Wissens so ne Art "SmartScore" oder wie das auch immer heißt. Das bedeutet, dass je nach Einstellung aus Deiner Partitur direkt die richtigen Samples geladen werden. Klingt dann jedoch, wie erwähnt, steril.
Von "Smartscore" habe ich noch nie etwas gehört. Also ich habe die jüngste Version 6. Vermutlich würde das also klappen.
Und ich kann ja auch durch Dynamikzeichen "f" oder "pp" etwas Leben reinbringen, oder? Die spielt Sibelius ja auch ganz ordentlich ab.

Zitat

Ein Midikeyboard würde ich Dir auf alle Fälle ans Herz legen, denn dann kanst Du vieles einfach von Hand steuern.
Genau das will ich eigentlich vermeiden. Erstens bin ich von Haus aus Gitarrist und kann mit Tasten nicht so gut umgehen. Und zweitens will ich eben nicht noch so ein Ding hier herumstehen haben, was ich nur alle 2-3 Monate brauche.
Und drittens will ich ja keine Hollywood Scores erstellen... obwohl mir da gerade eine Frage einfällt: Werden die Orchesterparts heutzutage eigentlich noch eingespielt, oder kommt das alles aus dem Computer?

Bri&DI Studios

unregistriert

6

Donnerstag, 9. Juni 2011, 23:44

Ich möchte dich an dieser Stelle vor VSL für den Anfang bewahren :D
Ich selbst habe mit VSL angefangen - es geht. Aber es ist eine verdammte arbeit um es klingen zu lassen. Ich vermute dass East West die bessere Lösung zum Einsteigen ist.
VSL kommt ohne Hall daher, das heißt dass es ungefähr so klingt als würde jedes Instrument direkt vor dir in deinem Wohnzimmer spielen würde. Live wäre das vielleicht mal ganz nett, aber als "Aufnahme" klingt es absolut kacke, wenn man nicht nachträglich einen digitalen Hall hinzufügt was ne menge theoretische Kenntnis in Mixing benötigt.
East West braucht sowas nicht - hat aber andere Nachteile. Wenn du viel geld übrig hast würde ich dir nochmal was anderes raten, aber East West Symphonic Orchestra Silver (bzw wenn möglich gold) ist denke ich ganz gut für den anfang.


Zu deiner Frage (die nicht so leicht zu beantworten ist eigentlich): Die meisten Komponisten arbeiten mittlerweile am Computer und erstellen hörbare Demos von ihrer Musik auf diesem Wege. Bei den kleineren Produktionen wird alles am PC gemacht, oder hybrid, also nur teilweise digital und teilweise mit echten aufnahmen. Bei den ganz großen ist dann aber auch das Geld da für das echte große Orchester (das aber dann oft noch mit Synthesizern und Samples ergänzt wird).

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schleiereule

Janos McKennitt

unregistriert

7

Sonntag, 12. Juni 2011, 09:16

Also in VSL kannst Du keine MIDIS importieren. Da ist nur ein Player mit den dazugehörigen Samples. Du brauchst als erstes einen Host, einen Sequencer, in welchen Du dann Deine MIDI reinladen kannst. Danach lädst Du das VSL Plugin rein und sagst dem Programm, dass er Deine MIDI mit den Samples abspielen soll (Achtung: das ist jetzt stark vereinfacht! Wie gesagt: da musst du noch ne Menge in Deiner nachbearbeiten).

Es geht ohne Keyboard. Aber es ist lange nicht so handlich und es ist wahrscheinlich, dass Deine Sachen später sehr steril klingen.

Was VSL angeht: ich kanns dir auch als Einstiegsprodukt empfehlen. Stimmt zwar, dass sie ohne Reverb/Panning geliefert werden, aber um eine kleine Komposition abzumischen, braucht man nicht so viel Kenntnisse bei Reverbration. Presets gibts zu Hauf und die würden in Deinem Fall sicherlich ausreichen. Außerdem gibts bei VSL ne Menge Tutorials zu dem Thema.

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Dienstag, 14. Juni 2011, 16:57

Zitat

Also in VSL kannst Du keine MIDIS importieren. Da ist nur ein Player mit den dazugehörigen Samples. Du brauchst als erstes einen Host, einen Sequencer, in welchen Du dann Deine MIDI reinladen kannst.

Herzlichen Dank für die offensichtlich kompetenten Antworten!
Also wäre VSL schon der zweite Schritt...
Welchen Sequencer würdet ihr mir denn empfehlen? Am besten natürlich Freeware :)

Janos McKennitt

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9

Dienstag, 14. Juni 2011, 19:56

Frag mal Google. ;)

Ich benütze Cubase. Das kann ich nur empfehlen. Kostet in eienr kleinen Version ca. 150 Steine und dann eben gestaffelt bis zur großen Version 600 EUR.

Aber es gibt ab und an Im KEYS Magazine Special-Herausgaben mit gratis DAWs. Schau da am besten mal rein oder bestell Dir ne Ausgabe auf der Homepage von denen nach.

HareMadeFilms

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10

Dienstag, 14. Juni 2011, 19:58

Das kommt - wie immer darauf an, wie "professionell" Du einsteigen möchtest. Von Steinbergs Cubase 6 gibt es verschiedene Versionen zu unterschiedlichen Preisen, insbesondere auch Cubase "Elements" für Einsteiger für etwa 90 EUR. Recht beliebt und günstig ist auch "Reaper" von Cockos für derzeit $ 40 bei nicht- oder kleinkommerzieller Lizenz (für den Leistungsumfang wirklich sehr günstig, allerdings in englischer Sprache, es gibt eine Testversion zum Ausprobieren).

Eine gute (aber auch wegen der Vielzahl verwirrende) Übersicht findest Du hier: http://www.kvraudio.com/get.php?mode=res…&sort=2&rpp=100

Von den zahlreichen Programmen sind meines Wissens u. a. Ableton Live, Adobe Audition, Cubase, energyXT, FLStudio, Magix Samplitude, Pro Tools, Sonar, Logic relativ weit verbreitet (kein Anspruch auf Vollständigkeit). "kvraudio.com" ist übrigens eine internationale Seite für "Computermusiker", es gibt dort auch ein sehr umfangreiches Forum, in dem man viele nützliche - und wie üblich, noch mehr völlig überflüssige - Informationen aufschnappen kann.

Ich persönlich bin mit den abgespeckten Versionen von Cubase immer "ganz gut gefahren", aber wenn man zunächst mal hereinschnuppern und ein wenig herumprobieren möchte, gibt es günstigere Lösungen.

Übrigens würde ich ein Keyboard ganz dringend empfehlen, auch wenn Du nicht besonders gut spielen kannst und es ein wenig Platz wegnimmt. Ohne Keyboard macht das Arbeiten - unabhängig von der Frage, ob Du damit Deinen Stücken den "Human Touch" verleihen willst - einfach wenig Freude. Schon allein zum Probehören von Soundbibliotheken ist das unendlich viel praktischer und angenehmer, als wenn Du mit der Maus auf irgendwelchen virtuellen Tastaturen herumklickst oder, um zu wissen, wie ein Akkord klingt, jedesmal erst MIDI-Noten einprogrammierst. Außerdem gibt es platzsparende kleine MIDI-Keyboards mit 25 Tasten schon unter 100 EUR in in recht großer Auswahl (schau ggf. mal bei thomann.de). "Schlimmstenfalls" nimmst Du vielleicht ein KORG Nanokey für 35 EUR, das passt annähernd in einen Schuhkarton.

Nicht unterschätzen solltest Du schließlich die Frage eines vernünftigen "Audio-Interfaces" mit sog. ASIO-Treiber, da bei etwas aufwendigeren Produktionen die normalen On-board-Soundkarten relativ schnell nur noch verknackstes Gestotter produzieren. Aber vielleicht bist Du da, wenn Du Sibelius benutzt, auch schon vernünftig ausgestattet?

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Sonntag, 19. Juni 2011, 20:49

@ Janos McKennit:
Das mit der Zeitschrift ist ein super Tip. Da werde ich mich mal drum kümmern.

@Haremade Films:
Ich will kein Keyboard. Ich wage zu behaupten, das ich einen Akkord schneller notiert habe, als ihn fehlerfrei zu spielen. Von Melodiebögen usw. mal ganz zu schweigen.
Audiointerface ist ja mal ein gutes Stichwort. Eigentlich bin ich da mit nichts Besonderem ausgestattet. Es läuft, und gut ist :)

Ich muss mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen. Scheinbar ist es erheblich aufwändiger, als ich es mir vorgestellt habe...
Aber trotzdem nochmal herzlichen Dank an alle Ratgeber :)

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