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freezer

Filmemacher / Postpro / FH Vortragender

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21

Mittwoch, 1. Dezember 2010, 13:57

So, habe mir die Sony PMW F3 heute vorführen lassen und auch damit ein wenig rumgespielt. Material kriege ich erst, hatte leider selbst keine Möglichkeit eine SxS Karte mitzunehmen - ein Kollege wird mir da in den nächsten Tagen aushelfen.

Die F3 war mit einer teuren Angenieux Optik ausgestattet (habe leider vergessen mir genauere Angaben aufzuschreiben, da ich es etwas eilig hatte). Wir bekamen das Bild auf einem FullHD-Bildschirm live ausgespielt.

Meine Anmerkungen dazu:
* Rolling Shutter scheint kein Problem zu sein, ich habe mehrere schnelle Schwenks durchgeführt und das Niveau dürfte auf RED MX Sensorhöhe liegen - also mit dem Auge nicht wahrnehmbar.

* Lowlight - die Lichtempfindlichkeit ist sehr gut, von Sony mit ISO800 spezifiziert (ich nehme an bei 0dB). Am Full-HD-Bildschirm war kein Rauschen zu erkennen. Ich habe dann den Gain auf +18dB gesetzt - auch hier nur ein leichtes Grieseln in dunklen Bereichen zu erkennen - ich würde es mit der EX1 auf -3dB Niveau einschätzen - also ein echter Lowlight Champ!

* Aliasing - ich konnte keine groben Schnitzer ausmachen - ganz zarte Ansätze an Kanten bei leichter Bewegung - keineswegs störend. Die Auflösung ist wirklich sehr gut - kein Vergleich mit den unsäglichen Artefakten der DSLRs. Sony hat hier ganze Arbeit geleistet und nutzt offensichtlich alle Pixel des Sensors. Viel besser wird's nicht mehr gehen.

* Moiree - an einem Hut mit engem Muster getestet - das Moiree ist nur sehr schwach ausgeprägt und keineswegs störend.

* Kantenaufsteilung - ich konnte die sonytypische Kantenaufsteilung auch hier ausmachen - sprich die fast schwarzen Halos an harten Lichtquellenkannten - wie zB bei Nachtaufnahmen an der Straßenbeleuchtung so schön zu sehen. Ein Artefakt, das mich bei Sony immer schon gestört hat. Möglicherweise lässt sich das durch eine Bildprofileinstellung korrigieren - mir ist es bei den Exen bisher noch nicht gelungen.

* Verschiedenes
Die Kamera wird mit PL-Mount geliefert, aber ohne Akku und Ladegerät.
Auf den SxS-Karten lässt sich leider kein 50/60P aufzeichnen, angeblich sind die Karten dafür zu langsam (was ich nicht ganz verstehe, denn das wären gerademal 70 MBit!). D.h. für 50 oder 60p benötigt man dann eine externe Aufzeichnungsmöglichkeit.
Das Menü ist ident zu den EXen, in meinen Augen wäre aber schon dort a längst ein Redesign fällig gewesen - tw. sucht man sich einen Wolf bis man eine Option findet.
Auch die Platzierung der Bedienelemente am Body selbst finde ich nicht immer so gelungen - hier wäre noch eine Überarbeitung der Usability wünschenswert - das konnte Sony schon besser.
Die Kamera benötigt mindestens den Akku BP-U60 für den Betrieb, der U30 ist zu schwach. Der große Sensor dürfte also ordentlich Strom ziehen.
Lüftergeräusch konnte ich übrigens keines Ausmachen, allerdings war der Demoort auch nicht gerade ideal um so etwas zu testen.

Mein Fazit:
Die Kamera - so ich das in der kurzen Zeit beurteilen konnte - dürfte ein wirklich großer Wurf von Sony werden und RED muss sich in diesem Segment warm anziehen. Bei Fernsehkameraleuten startet die F3 mit dem Sonybonus, für TV-Spielfilme scheint sie sehr gut geeignet zu sein, v.a. wenn der Look schon am Set vom Kameramann festgelegt wird.
ENG-Leute werden wohl eher eine 2/3" Kamera bevorzugen, obwohl die Lowlight-Fähigkeiten der F3 sicher eine Versuchung wert sind.
Robert Niessner - Planung / Kamera / Licht / Postproduktion
8010 Graz - Austria
Blackmagic Cinema Camera Blog

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