Davon abgesehen kann man tatsächlich H.264 Videos besser schneiden, als Lossless Formate. Eben, wegen der starken Komprimierung und dem schnellen Endformat.
Das kann ich so nicht stehen lassen, stimmt nämlich eigentlich nicht. h.264 und ähnlich stark komprimierte Codecs wie DivX, Xvid und Co sind definitiv für die CPU schwieriger zu bearbeiten, denn wenn ein Video stark komprimiert ist, muss der PC sehr viel rechnen, um jedes einzelne Frame darzustellen. Denn im Grunde wird bei diesen Formaten - simple formuliert - nur jedes 10 Bild oder so voll gespeichert; alles dazwischen muss der PC errechnen, wenn man sie im Schnittprogramm abspielt. Das kostet extrem viel CPU-Power im Gegensatz zu LossLess/unkomprimierten Formaten, wo nämlich jedes Bild voll abgespeichert wird und der PC beim abspielen nix rechnen muss, sondern nur die Bilder von der Platte lesen muss.
Das führt zu folgendem: Erstens ist zu beobachten, dass die h.264 Dateien sehr viel kleiner sind als die Lossless. Das liegt ganz einfach daran, dass bei h.264 einfach weniger Informationen gespeichert werden. Außerdem, und da könnte deine Verwirrung herrühren, ist die Datenrate bei Lossless sehr viel höher. Das kann auf Systemen mit langsamen Festplatten dazu führen, dass in der Tat die h.264 Videos flüssiger laufen, als die Lossless-Daten. Denn dann ist das berühmte Bottleneck nicht mehr die CPU - eine neuere kommt nämlich mit dem ständigen Ausrechnen der Zwischenbilder relativ gut zurecht - sondern die Festplatte, die zu lahm ist um die großen, unkomprimierten Bilder rechtzeitig nachzuliefern!
Und was dein Workflowproblem angeht, BloodyCorrey, würde ich vorschlagen du kaufst dir zuerst einmal eine weitere Festplatte. Die sind so billig: Für 60€ bekommst du bereits 750GB! Dann gilt deine Ausrede mit dem Plattenplatz nicht mehr, denn eine solche Einstellung ist beim Filmemachen echt sowas von falsch! Du solltest stets versuchen, möglichst im allerbesten Format zu arbeiten. Auch wenn die Filmchen später nur im Web auf kleiner Auflösung landen - man weiß nie, wann man nochmal an die alten Sachen ran muss und da ist es extrem ärgerlich, wenn man damals so geizig war und nur in einem schlechten Format geschnitten hat um ein paar GB Festplattenplatz zu sparen - mal in € ausgedrückt also ein paar Cent! Mir geht es selber so, ich habe früher immer in VCD-MPEG1 mit 320x280 exportiert. Heute könnt ich mir dafür in den Fuß schießen; sowas dummes!
Also nochmal Klartext: Ausgangsmaterial in höchster Qualität bzw eben Ausgangsformat auf die Platte ziehen (du sagst du filmst in HD, ich vermute mals AVCHD-Codec. Das ist ja in Ordnung, die Rohdaten aber auf keinen Fall vor dem Schnitt in irgentwas kleines umwandeln!). Dann schneiden, Farbkorrektur ect. im Schnittprogramm machen und dann am Ende in bestmöglicher Qualität exportieren. Es muss nicht unbedingt Lossless sein, aber ein großes h.264 (viiiiel Bitrate) oder MPEG2 fürs Archiv solltest du dir schon gönnen. Fürs Web oder um an Freunde zu verschicken kannst du ja zusätzlich dazu immer noch ein DivX, Xvid oder h.264 mit kleinerer Bitrate raushauen (HD sieht ab etwa 1500 in Ordnung aus, besser wär 3000+)