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Birkholz Productions

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Freitag, 4. September 2009, 19:00

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Selon Fischer

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Freitag, 4. September 2009, 21:04

[20:01] Ich starte den Film.

[20:26] Der Abspann ist zuende. Mensch...Meister Birkholz. Moment bitte, ich muss erstmal ne Mail beantworten, bevor ich hier weiterschreiben kann.

[20:28] Okay. Nun. Ähm. Also. Soso. Das isser also. Huiuiui. Schon bissl verstörend. Hmm. Ich brauch noch ne Pause.

[20:30] Wow. Ich glaub, ich bin soweit. Erstmal vorweg: Den Teaser fand ich unglaublich seltsam und mochte die Fülle an interessanten Einstellungen.

[20:33] Da isses also, das neueste Kind der Birkholz Reihe. Tatsächlich hat es 9 Monate zur Geburt benötigt. Das zur Zeugung nicht nur zwei, sondern 9 (wenn ich richtig gezählt habe) Personen notwendig war, sieht man dem gruseligen Kind durchaus an - und wieder auch nicht. Doch, der Reihe nach.

[20:36] Schwarz-weiß kann gefallen, muss aber nicht. Nun, mir schon, wenn es sinnvoll eingesetzt wird und nicht nur fehlende Farbkorrekturfähigkeiten oder sonstige Designunzulänglichkeiten verbergen soll. Dem schwarz-weißen Kind mit Namen "Mannequin" gelingt es in meinen Augen, die fehlende Farbigkeit effektiv zu nutzen. Besonders schön fällt das bei den verdammt geilen Lichteinsätzen in den Wohnzimmerszenen auf. Das hat sich absolut natürlich angefühlt. Leider waren nicht alle Räume so spärlich beleuchtet. Ich denke gerade an die Küchenszene, die mit ihrem gleißenden Licht die berohliche Atmosphäre fast zerstört hätte.

[20:43] Fast aber nur, denn einer der Miterzeuger hört auf den klagvollen Namen Donner und schafft es, die zum Teil banal-simpel wirkenden Szenen in eine beklemmende Stimmung zu tauchen. Vorbei ist's mit der scheinbaren Banalität. Da wird das Füllen und Leeren eines Wasserglases zum Angelpunkt einer bizzaren Story.

[20:46] Eine Story, die eigentlich keinerlei Namen bräuchte und auch vollkommen ohne Beschreibung auskommt. Nichtmal die gegebene Info, dass die Geschichte über mehrere Tage spiele, hat wirklich Relevanz. Man ist am Ende genauso schlau wie zuvor. Nein, eigentlich ist man schlauer: Man sieht den Abrund des "Norel Dudelces" (dessen Name ein Anagramm oder ähnliches sein muss. Die Frage ist nur: In welcher Sprache. Allein in Deutsch gibt es da 743 Möglichkeiten)

[20:54 - ich hab die Anagramme überflogen]Bis hierhin hat mich "Mannequin" begeisert: tolle Musik, komische Story, glaubhafte Darsteller (mit einer Abzügen bei den Details), teilweise richtig geiler Lichteinsatz. Kommen wir zur Schattenseite des Films: Die Kamera. Sie war jetzt nicht wirklich schlecht, aber der Teaser deutete mir ein Niveau an, dass du leider nicht halten konntest. Es biginnt mit einem (für mich sogar fast überflüssig-langen) Intro, in dem "Norel Dudelces" mit dem Auto fährt und die Kamera wackelt und ruckelt, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Ebenso hat mich der eine Shot gestört, wo "Norel Dudelces" um die Ecke biegt um dann auf die Kamera näher zu kommen - mit dem Resultat, dass man seinen Bauch sieht. Da hab ich mich gefragt, welchen Sinn das jetzt hatte...Ohne jetzt zu viel ins Detail gehen zu wollen: Handcam wackelig, die Schwenks zu ruckelig, die Zooms zu zuckelig. Ich glaube, da kannst du mehr.

[21:01] Ich hab mich jetzt eine Stunde lang mit deinem Film auseinander gesetzt. Hätte ich das gemacht, wenn ich den Film scheiße gefunden hätte? Hätte ich das gemacht, wenn ich den Film mittelmäßig gefunden hätte? Wohl eher nicht. Ich warte auf den Stream und schau ihn mir gleich nochmal an - hoffentlich ohne kompressionsbedinge Artefakte.

[21:03] Meister Birkholz und die anderen Zeuger: vielen Dank für dieses sehr intim wirkende Stückchen Kunst.

Spoiler Spoiler

Edit: Eine Interpretaion der Handlung liefere ich absichtlich nicht ;) Ich hab mich so sehr mit Norel Dudelces identifizieren können, dass mir eine "offizielle" Interpretation den Film nur vermiesen könnte.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Selon Fischer« (4. September 2009, 21:14)


MichaMedia

unregistriert

3

Samstag, 5. September 2009, 00:57

Ich bin leider zu 87% enttäuscht und nur zu geringen 13% begeistert. Die Begeisterung bezieht sich dabei nur auf wenige Szenen und einige Teile der Schnittfolge, sowie Donners musikalische Untermalung.

Der Rest ist leider weit weg von „Erzählen einer Geschichte mit Audiovisuellen Mitteln“, selbst Deine Storyvorgabe deckt sich nicht mal passend, auch das Fehlen von Dialogen bis nahe zum Schluss, dienten der Story sicher nicht. Am Anfang bemerkte man sofort wieder typische „Film-Streck-Szenen“, welche bekannt sind aus Hollywood um Filme auf Kinolänge zu bringen, diese werden aber der Story dienlich oft geschickt eingesetzt, bei diesem Film war es aber recht Überflüssig.
Das Wiedergeben, oder Erzählen einer Geschichte, ist Dir leider absolut misslungen, und gerade das ist doch das A und O. Mir kommt es so vor, als ob das beim Drehen und PP auch vollkommen Zweitranging war, wichtig sollte es sein, professionelle Perspektiven der Szenen zu erhalten und auch für entsprechendes Ambiente zu sorgen, aber ohne wirklich vermittelte Geschichte, hat dies wenig Sinn.
Das Schwarz/Weiß, hatte da absolut keinen Sinn, nicht mal als Still, war selbst zu den vermittelten Szenen mehr Störend als für mehr Atmosphäre zu sorgen. In den Haus-Aufnahmen wer ein niedrig gesättigter, mit Blaustich versehender Look vielleicht passender gewesen.

Die Wackel-Kamera, machte in ein paar wenigen Szenen schon was aus, aber nicht durchgehend bei allem, die meisten Szenen erfordern da mehr eine stille Kamera auf Stativ.

Warum haben die Darsteller für den Film Namen? In keiner Szene wird auch nur einmal jemand bei Namen genannt, die Protagonisten bleiben Anonym bis zum Schluss, die Charakteren werden nicht eingeführt, sondern identifikationsfrei aufgedrückt. Der mittlere Teil des Films könnte als Szenenfolge eines „richtigen“ Films dienen, wo die Story annähernd vermittelt wurde, aber in dieser Form bleibt es eine Szenenfolge, der man da eher einem Testclip zuweisen kann.

Warum schaute ich es mir zu Ende? Nach einigen Minuten war man nur noch von der musikalischen Untermalung gefesselt, unterhalten wurde man nur noch in Sachen Augenschmaus aus filmerischen Interessen, aber nicht aus Unterhaltung zu einer Geschichte, auch Szenen die auf andere Art fesseln, wie Action, Splater oder Humor, waren nicht vorhanden, nichts. Ein wenig fesselte noch die Neugier, was das jetzt alles mit der Storyvorgabe und einer Schaufensterpuppe auf sich hat, auch da ist im Bereich, im wichtigsten Bereich für Film sogar, nichts raus zu holen.

Weiter gab es Zahlreiche Logikfehler und Szenenfehler, die das Gesamte so stark die Pseudo-Story beeinflussten, das in diesem Bereich der Unterhaltungswert weiter sank, Stichwort Pistole dazu.

Ein Film besteht nicht aus „irgendwie“ gut in Szene gesetzten Szenen, sondern aus Szenenfolgen die etwas vermitteln, war hier absolut in keiner Form zu erkennen. Sorry Daniel wenn ich jetzt da echt hart kritisiere, aber der Film vermittelt nun mal keinen Sinn, ich kann ihn daher auch nicht als Unterhaltsamen Kurzfilm sehen oder Ähnliches, ich sehe es eher als Testclip, für filmisches Ambiente, wobei man selbst da noch viel negative Kritik üben muss, z.B. wegen Wackel-Kamera oder S/W Look.

Positive waren sicher einige Szenen, welche in Sachen Licht und Perspektive gut umgesetzt waren, wie weitere kleine Details in der Szenerie, aber im Ganzen muss man sich die positiven Aspekte schon genau raus fischen.

HTS_HetH

unregistriert

4

Samstag, 5. September 2009, 10:53

So, hab mir dein neusstes Werk gestern abend noch bei schummrigen Licht via Media Center auf meiner Glotze reingepfiffen. So entfaltet sich die Atmo bei Filmen einfach besser als am PC Monitor.

Leider muss ich aber Michamedia in einigen Punkten zu stimmen. Für mich macht ein Großteil der düsteren bedrückenden Atmosphäre einzig und allein leider Michael Donners Musik aus. Aber mal der Reihe nach.

Der B/W Look hat für mich auch nicht wirklich funktioniert, einfach weil du in meinen Augen nur wenigen Settings stimmungsvoll genug ausgeleuchtet hast, dass der Look sinnvoll erscheint. In den meisten Szenen war die Beleuchtung leider komplett flach und haudrauf. In vielen Szenen ist der Darsteller einfach extrem grell angestrahlt und wirft nen riesen Schatten hinter sich an die Wand. Durch den krassen Kontrast sieht man dadurch vom Hintergrund oft gar nichts mehr. Dazu gesellen sich dann noch Shots, in denen halt hauptsächlich weiße Wände zu sehen sind, nur Struktur oder Tiefe im Bild. Die Aussenaufnahmen hingegen wirken halt meist nach nichts, Kamera draufgehalten und dann Farbe raus und Kontraste ordentlich hochgedreht. Das wird spätestens dann zum Problem, wenn wir zur Kameraarbeit kommen.
Leider ist im gesamten Film zu beobachten, dass die Kamera ständig automatisch die Blende verstellt. Andauernd säuft das gesamte Bild in kompletten Schwarz ab, wenn die Blende bei einem Schwenk kurz mal dicht macht, gepaart mit den krassen Kontrasten der Postpro bleibt da echt nichts mehr vom Bild über. Ganz großes No-Go beim Filmen. Dazu noch die häufige Freihandkamera welche leider wirklich übertreiben oft sehr verwackelt war, da kam leider beim schauen oft nur wenig Freude auf.
Der Sound klang für mich okay, wenn auch etwas unausgewogen hier und da. Schien mir auch überwiegend der O-Ton zu sein, ihr hattet ja auch geangelt wie ich las. Die Musik hingegen von Donner war sehr stimmungsvoll, bedrückend, unbehaglich und passend. Wie gesagt, leider kommt für mich das meiste der bedrückenden Atmo nur durch die Musik und weniger durch die Bilder.
Das einzige wirklich interessante Setting war eben das Wohnzimmer mit dem Mannequin, dem Fernseher und dem mit Flaschen zugemüllten Tisch. Die restlichen Settings wirkten auf mich nicht sehr bedrückend.

Zur Story. Im Gegensatz zu Micha will ich dir nicht unterstellen, dass es keine wirklich Story gibt. Ich denke schon, du hast dir da so deine Gedanken macht, nur glaube ich, dass der Film diese einfach nicht klar genug transportiert. So verwendest du am Anfang des Films sehr viel Zeit für die Autofahrt und zeigst immer wieder die Tüte auf dem Beifahrersitz. Gehst aber später im Film wie es scheint überhaupt nicht mehr auf diese ein. Das die Handlung an mehreren Tagen scheinbar spielt wird wird mehr nur dadurch klar, dass es Szenen am Abend und am Tag gibt, im Haus sieht es scheinbar immer gleich aus.

Den Rest setze ich mal in Spoiler tags:

Spoiler Spoiler

Ich tu mich schwer damit, eine eindeutige Interpretation der Story zu finden. So ist es für mich zum Beispiel nicht nachvollziehbar, wie die Freunde am Ende überhautp in das Haus gelangen konnten, wenn der Hauptdarsteller da offensichtlich alleine wohnt. Das seine Freunde nen eigenen Schlüssel haben, erscheint mir ansich unwahrscheinlich bzw. unrealistisch.

Ich will aber dennoch mal wagen und ne These aufstellen, wie ich die Story jetzt interpretieren würde.

Der Hauptdarsteller hat seine Freundin verloren, dass sie existiert bzw existiert hat, zeigt der Schlüsselanhänger mit ihrem Foto im Auto am Anfang. Das sie nun aber weg ist bzw. vielleicht auch tot, zeigt der Schluss wo an ihrer Stelle die Puppe liegt. Ich würde jetzt einfach mal reindichten, dass der Hauptdarsteller halt den Tod der Freundin nicht verwunden hat und sich seit dem zuhause einigelt, nur noch trinkt und nen ausgebildeten Verwolgungswahn entwickelt hat. Das Mannequin ist quasi der Ersatz für die Freundin und das so extrem das er selbst daran glaubt und ihr auch immer noch was zu trinken einschenkt, deswegen halt das überlaufende Glas. Die Verzweiflung und der Verlust wäre auch nachvollziehbar, weil der Protagonist sich offensichtlich das Leben nehmen will. Der Fernseher wirkt für mich allerdings inder ganzen geschichte irgendwie nur wie ein Stilelement für die Atmo. Die Tatsache das du den Darsteller auch versuchen lässt, den Fernseher auszuschalten, dies ohne Erfolg, lässt darauf schließen, dass du dir dabei schon was gedacht hast. Was genau bleibt mir leider verschlossen.
Der Schluss ist dann wie ich finde wieder schrecklich banal, er platzt in seine eigene Geburtstagsfeier rein und schiesst in seinem Wahn bevor er denkt. Da wie gesagt wundert es mich, warum die Freunde in seiner Wohnung sind, bzw. wie sie reingekommen sind.
Damit komme ich zum makaberen Teil meiner Interpretation *g* Da der eine der Freunde im Rollstuhl sitzt, könnte man jetzt reininterpretieren, dass dieser damals mit der Freundin des Protagonisten zusammen Auto gefahren ist, einen selbstverschuldeten schweren Unfall verursacht hat und dadurch dann an den Rollstuhl gefesselt wurde. Die Freundin des Rotagonisten kam um´s Leben. Jetzt durch diesen schrecklichen Irrtum bei der Überraschungsparty erwischt es den Unfallfahrer letztlich doch noch. Eine düstere Form später Gerechtigkeit. Das aber ist jetzt wirklich sehr spekulativ. Genauso gut kann es sein, dass der Darsteller des Schussopfers wirklich im Rollstuhl sitzt und diese Sache keinerlei bedeutung hat. War mir nur halt extrem aufgefallen, weil man sowas meist nur selten in Amateurfilmen sieht.

So viel also zu meiner etwas ausschweifenden Interpretation ;)


Abschließend also ein Film der schon irgendwo Potenzial hat, oder zumindest den Eindruck vermittelt er könnte Potenzial haben. Ich bin auf Daniels eigene Version der Story gespannt nud wieviel wirklich dahinter steckt. Technisch leider wenig solide mit eingen ärgerlichen Schwächen in Sachen Kameraführung und Beleuchtung etc. Durch den starken Score von Michael Donner aber dennoch kurzweilig genug, um die 25 Minuten zu schauen und sich schlussendlich doch von der Neugier treiben zu lassen, was da eigentlich abgeht. Ob der Schluss einem das wirklich verrät sei mal dahingestellt.

Borgory

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5

Samstag, 5. September 2009, 11:42

Da ich immer das Glück habe im Falschen Thread zu posten, schreib ich meine Freude noch mal hier rein^^

Da ist er endlich :D Ich kannte zwar die Vorab-Version und freu mich jetzt auf die "Donner-Vertonte" Version!
Ich lade ihn mir runter und werde ihn auf DVD Verbannen, weil er ziehmich unterhaltend und Gedankenanregend ist :thumbup:

Meine Punkte gibt es später noch mal, wenn ich es mit Musikuntermalung geschaut habe :thumbsup:

mp-cw

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Samstag, 5. September 2009, 13:05

Einleitend wäre zu sagen, dass es mir schwer fällt, das Gesehene mit dem über mehrere Monate offensiv Angekündigten in Einklang zu bringen. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich mit einer Erwartungshaltung an den Film herangegangen wäre, im Gegenteil. Nach den Antworten auf meine letzten Beiträgen zu diesem Projekt hatte ich gar keine mehr und wollte eigentlich auch keine Kritik üben. Nur die Tatsache, dass du dich auch meist bemühst, anderen (konstruktive) Kritik zu geben, "rettet" dich. Von mir jetzt also auch mal eine Kritik, ohne andere vorher gelesen zu haben: ;)


1. WAS (Handlung)
Die Handlung zieht sich, schon der Anfang/"Weg zum Haus" ist viel zu lang. Irgendwo in der sechsten Minute habe ich dann dem Drang abzuschalten widerstehen müssen. Irgendwann im Wohnzimmer ("Mannequin", Fernbedienung, überfüllte Gläser, TV) dachte ich mal: Hat nen Touch von Phantome des Hutmachers (das Buch, nicht der Film) auf misslungenem Existenzialismustrip. Als dann die Waffe ins Spiel kam, dachte ich "Na klar, musste ja sein". Bei der Verfolgung auf der Straße verlor ich dann die Lust an der Handlung. Ob es an ihr selbst oder an der Erzählweise lag, sei mal dahingestellt. Nur soviel:

"Die Story... Naja... Fand ich nicht gut! Wirkte in meinen Augen [...] so pseudo-tiefsinnig." Egal, ob man nun den Lynch raushängen lassen will oder nicht: es ist doch wichtig, eine Geschichte zu erzählen, die fesseln kann (was bei mir nicht gelang), und nicht eine, die einfach nur verwirrend dargestellt wird, damit man sich in (pseudo)-intellektuelle Höhen versteigen muss, um die "richtige" Interpretation zu finden.



2. WER (Figuren)
Die Hauptfigur ist – eigentlich – gut gespielt. "Eigentlich" deshalb, weil es für einen Laiendarsteller auch wesentlich leichter ist, wenn er ohne Dialog auskommen darf. Außerdem konnte sich die Schauspielführung auf eine einzige Figur konzentrieren, es gab ja nur eine "echte" Figur, der Rest war mehr oder weniger Staffage; was bedeutet, dass man weder andere Figuren erarbeiten noch mehrere miteinander koordinieren musste. Also alles Punkte, die eine Leistung leicht steigern oder als besser darstellen können, aber nicht wirklich mit anderen Filmemacher-Situationen vergleichbar ist.

Das Davonrennen auf der Straße sah allerdings etwas seltsam aus. Ob das gewollt war oder an einer glatten Straße lag, ist schwer auszumachen. Insgesamt aber darstellerisch eine solide Leistung.



3. WIE (film-/erzähltechnische Bauformen)

Licht
Auch wenn es sehr schön beleuchtete Einstellungen gibt, ist es gerade in Verbindung mit der Farbkorrektur streckenweise sehr mühselig, den Film zu schauen. Viele Szenen sind zu flach oder zu dunkel oder reißen zu stark auf. Gegen Ende (nachdem der Rollstuhlfahrer tot am Boden liegt) steht ein Scheinwerfer im Bild (am Boden unter der Treppe), was ich als groben handwerklichen Schnitzer empfinde. Man sieht aber, dass ihr euch in dem Bereich sehr große Mühe gemacht habt.

Kamera
Einer der Schwachpunkte des Films. Belichtungsautomatik an, Kadrage ab und zu selbst für "außergewöhnliche" Einstellungen zu ungewöhnlich. Handkamera in nahen Einstellungen sehr anstrengend, Zooms mit Handkamera brachten es auf die Spitze. Viele extreme Kamerapositionen ohne Aussagekraft, was sie dann, wenn sie welche haben, überstrapaziert. Was schade ist, denn ich finde es immer toll, wenn man den Mut hat, extreme Kameraperspektiven zu wählen. Allerdings sollten diese die Szene unterstützen und nicht aus dem Fluss reißen. Die wenigen (Halb-)Totalen, die der Film hat, wirken dagegen sehr erfrischend.

Schnitt
Die Laufwegs-/Auto-/Schlüsseleinstellungen zu Beginn sind oft überflüssig und bringen die Story nicht wirklich voran. Der Gang mit Tüte (Beginn der Verfolgung) ist sehr komisch geschnitten, da die Reihenfolge der Einstellungsgrößen nicht mit der intendierten Wirkung übereinstimmt. Hier merkt man, dass entweder nur Verwirrung um der Verwirrung willen erzeugt werden sollte oder der Editor selbst verwirrt und sich nicht im Klaren war, was er wollte.

Ton & Musik
Da der Ton selbst im Verhältnis zur Musik doch sehr untergeordnet wurde, frage ich mich, warum du hier im Forum mehrfach Wert darauf gelegt, dass ihr mit dem NTG-2 gedreht habt und dass du davon begeistert bist. Hier hätte man mehr erwarten können. Die "Schock-Bangs" waren zu flach, um schocken zu können. Die Mystery-Musik sollte vieles retten, und ist in sich sicherlich auch gut gelungen, schafft diese Aufgabe aber leider nicht ganz. Dennoch ist sie die eigentliche Kraft hinter der Handlung und Spannungsträger.

Farbkorrektur
Die starken Kontraste und das extreme Schwarz-Weiß können natürlich als Stilmittel ausgelegt werden. Dennoch wirkt es auf mich, als ob hier Farbkorrektur zum einen um ihrer selbst willen gemacht wurde, zum anderen um vieles zu vereinfachen. Der Look kann den Film in meinen Augen leider nicht unterstützen und funktioniert nur sehr widerwillig.

Credits
Die "Gags" im Abspann passen so gar nicht zum Hauptfilm, der ja nach eigener Aussage sehr erwachsen wirken soll. Außerdem wäre mir aufgefallen, dass im Thread kein Regisseur genannt wird. Ein Versehen oder stehst du nicht hinter deinem Werk? :D

Produktion und Regie
Das Projekt wirkt gut durchdacht und individuell, auch wenn keine großen Herausforderungen in puncto Produktion dahinter steckten. Man kann sicherlich sagen, dass da eine solide Leistung abgeliefert wurde, aber noch "Luft nach oben" ist, zumal eine Vielzahl von Aufgaben durch die Art des Projekts hier (noch) relativ einfach waren.



4. WOZU (Message)
Grundsätzlich halte ich es für schwierig, sich mit Filmen auseinanderzusetzen, die bzw. deren Handlungen schon im Vorfeld durch ihre "breite Interpretationsmöglichkeit" entschuldigt werden. Wer einen Film produziert, der genau darauf abzielt, muss doch auch solche Filme mit noch mehr Konsequenz für sich selbst sprechen lassen als alle anderen. Vor diesem Hintergrund – und da ich schon genügend "Was will der Autor damit sagen"-Sessions hinter mir habe – erspare ich mir einfach eine inhaltliche Interpretation – auch wenn ich hier eine klassische Analyse-Vierteilung vorgenommen habe.



Fazit:
"It's kind of... you know... interesting..." würde der höfliche Amerikaner sagen. Es hat mir gefallen, dass versucht wurde, einen eigenen Stil zu entwickeln – was aber nicht ausreichte, damit der Film mich fesseln konnte; weder in inhaltlicher noch formaler Hinsicht. Zum Produktionstechnischen wäre zu sagen, dass das ganze wohl an zwei Drehtagen abgedreht wurde und ein großer Preproduction-Aufwand nicht ersichtlich war. Was es bei der Postpro alles für Anforderungen, Ansprüche, Probleme gab, sei dahingestellt, da will ich mir kein Urteil anmaßen. Aber unterm Strich ändert das aber nichts an der Ansicht, dass dieses Projekt für mich ehrlich gesagt kein Film fürs "Große Kino" ist, obwohl eine solide Leistung mir Potential abgeliefert wurde.

Insgesamt wirkt die Kritik vielleicht hart, aber vor dem Anspruch, den du (vermutlich) an dich selbst und (wie bisher gezeigt) an andere hast, ist dir damit mehr gedient, als wenn ich nichts schreiben würde.

Mr Dude

unregistriert

7

Sonntag, 6. September 2009, 13:32

Nachdem ich mit dem Teaser nicht viel anfangen konnte, war ich doch gespannt was hier kommt und muss sagen: Ich habs nicht bereut. Mir hat der Film gefallen. Sicher er hat seine schwächen, aber an sich ist die Machart sehr experimentell und interessant.

Das S/W gefiel mir persönlich sehr, auch wenn es stellenweise mal zu dunkel war und sehr oft auch die Kamera das Bild noch reguliert hat, was etwas störend war. Aber der Look hat eine ziemlich beklemmende Stimmung ausgelöst und mir wurde noch kälter. Hättest du den Film nicht vor 3 Tagen rausbringen können, als ich mich halbnackt bei 35°C im Zimmer saß? ;) *zweites paar Socken anzieh*

Der Ton war ganz ordentlich, aber stellenweise hätte da etwas mehr korrektur reingehört... Als er das Auto abschließt, musste ich das erste Mal meine Boxen leiser drehen. Dass das Rauschen vom Fernseher lauter wird, nur weil du drauf schneidest, ist genauso komisch, wie dass der Sound blieb, obwohl er in die Küche ging... Aber naja...

Die rucklige Kamera wurde ja schon genug angesprochen aber trotzdem: Wenn das Bourne Ultimatum von einem Parkinsonkranken gedreht wird, dann ist das okay und wenn ein Amateur das macht ists auf einmal bescheuert... Stellenweise hätte mehr Ruhe reingehört. Als du hinter dem Schneeberg gefilmt hast, wirkt es als würde dort ein Beobachter hocken. Das hilft zwar der Spannung, aber k.a. ob das deine Intension ist... Ich liebe Low-Angle-Shots und Detail-Aufnahmen, aber wenn die ruckeln machst du damit viel kaputt. Die Einstellung mit der Zigarette wäre einen ticken ruhiger absolut Mega gewesen, sie war aber schon so richtig geil. Das einzige was gefehlt hat, war der Qualm beim ausatmen...

Zur Story sag ich nicht viel... Ich hab eine Theorie, aber ich lass die mal im Schädel. Auf eden Fall sehr interessant aufgezogen, vor allem der letzte Shot von der Puppe im Sessel... Fand ich toll.

Insgesamt ein toller Film, der noch ein paar Krankheiten hat, die aber mit ein wenig mehr Fleiß und Arbeit am Set behoben werden können. :thumbsup:


PS: Product Placement für Heinz Ketchup geht ja mal gar nicht ;-)

Birkholz Productions

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Sonntag, 6. September 2009, 21:30

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Birkholz« (15. Oktober 2018, 20:46)


Mr Dude

unregistriert

9

Sonntag, 6. September 2009, 21:48

Du solltest als Regisseur selbst entscheiden, wie viel du erklären willst und wo du den Zuschauer seine eigene Interpretation überlassen möchtest. Ansich würde mich auch so manches interessieren. Am besten du packst die Erklärung, wenn sie denn kommt, in einen Spoiler und jeder kann für sich entscheiden ob er es ließt.

MisesRa

unregistriert

10

Montag, 7. September 2009, 14:18

Hmmm

Also für jemanden, der so austeilt hätte ich erwartet, das er sich mehr an seinen eigenen Ansprüchen orientiert...
War ja ganz nett, aber die Story liess doch zu wünschen übrig, kein Spannungsbogen, der nachvollziehbar gewesen wäre.
Zudem, für jemanden, der sich so von der Welt zurückgezogen hat, sieht der mir doch sehr modern und stylisch gekleidet aus, auch die Haare von Verwahrlosung ist da nicht viel zu sehen, das macht die Figur ein wenig unglaubwürdig...

Mr Dude

unregistriert

11

Montag, 7. September 2009, 14:42

Zudem, für jemanden, der sich so von der Welt zurückgezogen hat, sieht der mir doch sehr modern und stylisch gekleidet aus, auch die Haare von Verwahrlosung ist da nicht viel zu sehen, das macht die Figur ein wenig unglaubwürdig...


Sowas sind halt Amateurfilmfehler... Aber an sich finde ich das auch richtig so: Anfangs wirkt die Person eher verängstigt und verfolgt als zurückgezogen. Immerhin sitzt seine Freundin mit im Wohnzimmer und er kommt auch gerade von draußen. Wenn er da schon wie ein Penner ausgesehen hätte, hätte das verwirrt glaube ich. Außerdem steigen in Hollywood Frauen nach einem Autounfall mit 13 Überschlägen ja auch mit frisch gemachten Haaren aus dem Auto...

Darth FJ

unregistriert

12

Mittwoch, 9. September 2009, 01:23

*hand-vors-gesicht-klatsch*

//Review wie immer ohne großes Hintergrundwissen und bisherige Kommentare gelesen

Da nun die Amateurfilm Awards vor der Tür stehen, fang ich mal an mit den ganzen "großen" Anwärtern auf die beliebteste Trophäe der Amateurfilmszene *schleim*.

Eindruck: Wieder son WTF-Film. *umpf* (mein letztes Video war "4.Person Singular", darauf komm ich noch zu sprechen). Bin eher gelangweilt. Und das nachn "Psycho-Thriller"? Nicht gerade das, was man erreichen will, oder?

Das gute vorneweg: Atmosphäre - stimmig... wunderbarer Mix aus verstörenden Gerräuschen und lieblichem Detailflüstern (ich mags halt wenns Wässerle ins Glas tröpfelt). Dazu kommt die passende Hintergrundmusik. Die wirkt ja richtig professionell! Von der Seite, habt ihr das Pferd richtig gesattelt... da überzeugt ihr und seid echte Anwärter im Bereich Soundkulisse und Atmosphäre. Das Bild ist brilliant (schärfer als die Realität.. wuuuuuhh 8o ) und der Herr Schauspieler macht sein Ding "relativ" gut. Nice fand ich den eingefügten Effekt mit dem Fernseher... weis ist nichts weltbewegendes.. aber in der Kürze liegt die Würze!

Dennoch habt ihrs einwenig mit dem Kontrast an manchen Stellen übertrieben... also nun rein schwarzes Bild will ich nicht sehen. So hatte ich manchmal das Problem hier und da was zu erkennen z.b. Auto oder das was da auch immer im Bad unten liegt ?(

Ähm oben laberte ich was von "Kürze.. Würze...und so weiter" ... da fällt mir das Timing ein: Das laggt nämlich ganz schön von Zeit zu Zeit. Da wäre die Fernbedienung - auch nach dem 20.Mal kloppen geht die nicht an.. ACH NE 8| ??. Dann diese Tablettendose.. Ja, Kinder.. auch wenn man hinten drauf haut, kommt da nix - ist keine Ketchupflasche.
Versteht ihr? Ihr könnt kein Gramm Teig nehmen und es so lange ausrollen bis ne Pizza draus wird. So auch die Verfolgungsjagd... der Kerl kam 20 mal hinterher und das aus allen Richtungen... ich hatte Angst, dass gleich ne Bataillon um die Ecke kommt ;)

Dann hätte ich mir mehr Spannung und mehr Schock gewünscht - der Typ steht vorm Waschbecken und da hab ich mir schon die Daumen gedrückt: "Jez zerreißt er sich gleich das Gesicht wie bei Poltergeist, WETTEN, WETTEN 8o .. doch ne :( " Da hätte man mehr rausholen können. Wie auch aus dem Ende...

Spoiler Spoiler

erschießt er doch glatt den Freund im Rollstuhl!!! Ich dachte schon Lassie kommt hinzugeflogen und legt seinen Kopf auf den Schoß ;(


Birki nimm es mir nich übel, aber hier haste viel heiße Luft aufgezogen. Hätte wirklich mehr erwartet. Technisch kannste dir ne Kerze anzünden, aber Story und Timing sind für die Katz. So finde ich, "4. Person Singular" den besseren "Schwarz-Weiß-Wackel-Cam-Psycho-Gehirn-Zermürber".

zu guter letzt, ein Tipp für die Leiche am Ende im Bezug auf die Augen - Hans Landa würde sagen "Da zuckt er" :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darth FJ« (9. September 2009, 01:30)


Selon Fischer

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Mittwoch, 16. September 2009, 15:16


Ich wollte eigentlich heute noch auf einige Punkte eingehen, hab aber nicht mehr die Zeit gefunden. Ich fahre ab morgen erst Mal für ne Woche auf Abschlussfahrt nach Holland und werd das dann danach nachholen. Hab mir die Kritikpunkte allerdings schon Mal in Bereiche gegliedert und versuche dann später auf alles einzugehen.


Wann ist denn dieses ominöse "später"? Ist vielleicht auch gut, dass du etwas gewartet hast, denn so konntest du etwas Abstand gewinnen. Aber nu schieß los. :)

Birkholz Productions

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Mittwoch, 16. September 2009, 23:13

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Birkholz« (15. Oktober 2018, 20:46)


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Donnerstag, 17. September 2009, 18:59

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eggbert

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Freitag, 18. September 2009, 20:35

Norel dudelces =

Spoiler Spoiler

Secluded Loner, würde ich sagen ... :whistling:

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Freitag, 18. September 2009, 21:17

Hey, das is echt gut. Könnte passen :thumbsup:

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Freitag, 18. September 2009, 21:49

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Schattenlord

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Samstag, 19. September 2009, 19:24

Mannequin. Nun. Da ist er. Ich bin leider nicht eher zum Bewerten bekommen.
Zum einen hat ich keine Zeit bisher mir den Film ganz anzuschauen, zum anderen musst ich das erstmal setzen lassen.

Verstörend. Verstörend triffts meiner Meinung nach sehr gut.
Ich wollte eigentlich eine ausführliche Bewertung schreiben, aber ehrlich gesagt, ist mir das nicht möglich. Warum? Weil ich den ganzen Film nicht verstanden hab. :)

Die Interpretationsansätze von einigen hier find ich gut, aber nicht zum Film passend.

Ich liebe Filme, die offen sind, oder wo man gezielt mitdenken muss, um sie zu verstehen. Ich gucke mir auch ab und an mal solche Streifen an und versuch sie zu interpretieren. Und auch bei Mannequin hab ich natürlich einen Ansatz, auch wenn ich ihn insgesamt nicht verstehe.

Spoiler Spoiler

Norel hat seine Frau verloren. Er fühlt sich allein. Verfolgt. Wie hat er seine Frau verloren? Wurde sie erschossen? Ich glaube es zumindest. Norel versucht es zu überspielen, das Leben geht für ihn normal weiter. Er benutzt den Mannequin um den Verlust zu überspielen, stellt sich diesen als seine Frau / Freundin (wohl eher ^^) vor. Aber dadurch das nichts passiert, wird seine Einsamkeit immer stärker. Er versucht sich das Leben zu nehmen, schafft es aber nicht. Er ist wie die Puppe… willenlos, ohne Ziel. Ohne Gedanken.

Tja, und dann kam die Geburtstagsparty. Ab da war für mich Schluss. Ich habe das Ende einfach nicht verstanden. :)

So.

Technisch ist der Film in Ordnung. Das Licht fand ich manchmal zu krass gesetzt, manchmal aber auch genau richtig. Die Blende war manchmal zu weit offen.
Von der Farbkorrektur her war es nicht mein Geschmack. Ich steh auf Schwarz-Weiß, das hat dem Film auch sehr gut getan, aber Schwarz-Weiß ist nicht immer so leicht zu korrigieren. So hat an manchen Stellen der viel zu starke Kontrast einfach die Stimmung genommen. Manchmal wäre auch im Hintergrund weniger Kontrast besser gewesen.
Im Großen und Ganzen aber in Ordnung.

Kameratechnisch war der Film in Ordnung….großteils. Viel Luft nach oben. Die Shots waren abwechslungsreich, aber viele auch relativ unnötig. Das Gezitter hat an manchen Stellen leider nur tierisch genervt und rausgerissen. Also da ist ja wohl mehr möglich. ;)

Ton: Nunja, sehr unterschiedlich. Manchmal wars zu laut abgemischt, vor allem am Anfang, dann mal wieder zu leise alles. Dieses Rauschen war sehr störend.
Schade waren die Übersteuerungen, die manchmal aufgetreten sind.

Musik: Großer Pluspunkt. Tolle Musik, hat die Stimmung auf jeden Fall unterstützt und einen mitgenommen. Die Musik war eigentlich das Element, was einen noch so ein bisschen geführt hat. Ein bisschen mehr Polarisierung hätt dem ganzen aber denk ich noch mehr Sinn verschaffen können. :)

Insgesamt ein Film, bei dem ich im Nachhinein genauso schlau bin wie vorher. Die Erzähltechnik hat einfach nicht ganz funktioniert, sie war zu undurchsichtig. Das kannst du besser. ;)
Stimmungstechnisch hat ja alles geklappt. Freu mich auf die Auflösung der Story.

Bewertung möchte ich keine geben. Denn dazu bin ich einfach viel zu…unentschlossen. Hin und her gerissen. Das ist weder negativ, noch positiv gemeint.

Bin auf deinen nächsten Film gespannt. :)

Schattenlord

Birkholz Productions

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20

Samstag, 19. September 2009, 20:14

-----------gelöscht----------

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