Hallo Christian,
ich bin auch nur ein - wenn auch ein langjähriger - Amateur. Profis könnten dir sicher fundiertere Informationen geben.
Ich selbst arbeite mit Szenenüberblendungen sehr sparsam. Ca. 80...90 % der Szenen bzw. Takes sind harte Schnitte. Aber es gibt eben auch Fälle, wo ein harter Schnitt nicht angebracht ist, beispiel - du schneidest mehrer Abschnitte aus einer Sequenz, bei der die Gesamtszene mit einer statischen Kamera aufgenommen wurde. Das gibt dann einen hässlichen Ruckler bei den handelnden Personen. Beim harten Schnitt sollten sich die Szenen deutlich voneinander unterscheiden (Beispiel: Interview einer Person - harte Schnitte beim Wechsel der Perspektive). Was m. E. das Ende eines Abschnitts sehr schön unterstreicht, ist die Schwarzblende (...der Abend geht zu Ende). Läuft eine Szene länger und man will sagen, dass zwischenzeitlich Zeit verstrichen ist (Beispiel Aufnahme einer Gesangsdarbietung), macht sich eine Überblendung (ich weis jetzt nicht, wie die heist) gut, bei der das neue Bild über eine geriffelte Kante das alte Bild von oben links nach unten rechts ersetzt oder auch die Überblendung mittels Alpha Magic (Uhrzeiger). Wenn der Übergang weich gestaltet werden soll, ist sicher auch die Kreuzblende (Übereinanderschieben eines Stücks von zwei Takes) sinnvoll.
Eher schlimm (außer vielleicht bei lustigen Filmchen für Kinder) sind die vielen fliegenden, springenden und sonstigen Überblendungen, die vom eigentlichen Film nur sinnlos ablenken. Wie hier schon gesagt worden ist - bewusst bei guten Profibeiträgen darauf achten, was und wie die es machen. Solche Schulungen kosten nicht einmal etwas. Ich sage es ganz ehrlich - ich hole mir hier oft Anregungen und versuche es mit eigenem Material nachzuempfinden. Videoschnitt ist für mich wie Schachspielen - interessant ist das das Knobeln, wie man etwas umsetzen kann. Also - viel Spaß dabei.
Gruß vobe49