Laser-Effekt via AEs Beam (Strahl) Effekt
Wir alle kennen und lieben sie: die Laser-Salven aus den Star Wars Filmen.
Was liegt also näher als sie in unseren Fan Produktionen etc. so gut es geht nachzustellen? Die Soundeffekte haben wir ja bereits (siehe meine SW Soundeffekt Sammlung hier im Forum), doch wie macht man am besten diese Laser?
Ein naheliegender Gedanke wäre natürlich die Laser genau wie die Lichtschwerter via weißer Farbfläche und einigem Rotoscoping zu animieren. Der Nachteil ist natürlich, dass man keine wirkliche Referenz im zu bearbeitenen Video hat und so schnell das Problem bekommt, dass sich der Laser ziemlich willkürlich und perspektivisch unkorrekt bewegt.
Glücklicherweise kommt After Effects ab Version 5.0 und höher mit dem sog. Beam-Effekt (Rendering Filter->Strahl) daher. Wir haben quasi einen fertigen Laser, den wir mit etwas Tweaking durchaus in die Form eines Star Wars Lasers bringen können. Ich will hier mal zwei verschiedene Methoden erklären und überlasse euch, welche davon ihr überzeugender findet.
Der Beam-Effekt kommt einigen wenigen Einstellungsmöglichkeiten aus und kann trotzdem nette Effekte liefern.
Methode 1: Der Standard Laser ala AE
Erstellt eine neue Komposition und importiert euer Video. Anschließend erstellt ihr eine Farbfläche in der Größe der Komposition und wendet darauf den Beam Effekt an: Effekte->Rendering Filter->Strahl. Stellt die Qualität des Farblayers auf hoch.
Ihr habt nun einen weißen Strich mit blauem Rand (war es blau?) in der Mitte eurer Komposition. Sichtbar sind ausserdem zwei Kreise mit einem Kreuz in der Mitte. Dies sind der Ursprungs- und Zielpunkt des Lasers. Zieht ihr diese Punkte in der Komposition umher, seht ihr, dass sich der Laser automatisch zwischen den Punkt mitbewegt. Eine der Einstellungen des Effekts heißt Zeit und darüber lässt sich quasi der "Fortschritt" des Laser steuern. 0% bedeutet, der Strahl ist im Urpsrungspunkt, 100% bedeutet er liegt im Zielpunkt. Alles dazwischen bedeutet er ist auf dem Weg vom Start zum Ziel.
Um jetzt mal einen typischen Laser zu generieren, stellt die Farbe des Kerns auf einen Orange-Ton und das Leuchten darum auf einen Rot-Ton. Spielt ein wenig mit der Stärke des Leuchtens, um es für die Szene angemessen einzustellen.
Plaziert nun den Startpunkt des Lasers dort, wo er austreten soll und den Zielpunkt dort wo er einschlagen soll und zwar in dem ersten Frame des Videos, wo der Effekt auftreten soll. Klappt jetzt die Einstellungen des Layers in der Timeline auf und arbeitet euch bis zu den Einstellungen des Beameffekts vor. Hier müsst ihr nun 3 Keyframes aktivieren: Ursprungspunkt, Zielpunkt und Zeit. Setzt die Zeit auf 0%.
Geht nun in der Zeitleiste ein paar Frames vorwärts in der Zeit, aber nicht zuviel, denkt dran ein Laser ist max. für 3 bis 4 Frames zu sehen. Passt hier nochmals die Position der beiden Punkte an und stellt die Zeit nun auf 80 - 100% ein. Geht ihr nun Frame für Frame in der Zeit zurück seht ihr, wie sich der Strahl von Start zu Ziel bewegt. Nun könnt ihr anfangen und in den Einstellungen noch die Anfangs- und Enddicke des Strahls einstellen, um ihn perspektivisch an die Kameraperspektive anzupassen. Ausserdem könnt ihr noch die Länge des Laser beeinflussen.
Seid ihr mit den Einstellungen zufrieden, empfehle ich noch das Motion Blurring (Bewegungsunschärfe) sowohl für den Farblayer mit dem BeamEffekt als auch für die Komposition allgemein zu aktivieren.
Um den Laser Effekt nun nur in den Frames zu zeigen, in denen er sich auch wirklich bewegt, könnt ihr einfach die Deckkraft des Farblayers auf 0% setzen für alle Frames davor und danach.
Rendert nun das Video und schaut euch den Effekt an. Ist alles so wie ihr es wünscht, könnt ihr noch eine kleine Explosion oder ein paar Funken und Rauch etc. einbauen, um den Treffer des Lasers zu simulieren.
Methode 2: Beameffekt + Lightsaber Glow
Diese Methode verschafft dem Laser ein stärkeres Glühen, wirkt aber insgesamt nicht ganz so Star Wars typisch.
Geht genauso wie in Methode 1 vor, um den Beameffekt zu erstellen, verpasst ihm jedoch ein Glühen von 0% und stellt sowohl für Kern und Glühen die Farbe weiß ein.
Nehmt sämtliche Einstellungen vor wie bereits oben beschrieben, um den Laser fertig zu animieren. Jetzt entfernt das original Video und dupliziert den Farblayer, erstellt ausserdem eine schwarze Farbebene und plaziert diesen ganz unten in der Timeline.
Stellt nun alle Farblayer bis auf den gerade erstellten schwarzen Layer auf "Negativ Multiplizieren" und fügt den Layern von oben nach unten via Gaussian Blur das typische Glühen hinzu, wie man es vom Lichtschwert-Effekt kennt. Da wir hier keine Masken haben, müssen wir halt mit Gaussian Blur arbeiten. Wenn ihr mit den Einstellungen des Glühens zufrieden seid, könnt ihr eine zweite Komposition erstellen und dort das Video sowie Komposition 1 reinziehen und nun wie beim LS Effekt mittels Farbbalance das Glühen mit einer Farbe versehen. Aktiviert für Komposition 1 auch wie oben beschrieben das Motion Blurring sowie für die Komposition 2 (hier die generelle Einstellung, das Motion Blurring verwendet werden soll aktivieren) und rendert das fertige Video.
Es bleibt Eure Entscheidung, welche Version ihr besser findet. Man könnte auch versuchen, statt einem weißen Kern einen orangen oder Grünen Kern zu verwenden, hab ich noch nicht ausprobiert, könnte aber auch klappen.
Ich hoffe, dieses kleine Tutorial war halbwegs verständlich!
Viel Spass beim "Rumballern"
HetH