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Schnitt

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1

Freitag, 28. April 2017, 16:29

Hochzeit filmen, wie viel Geld verlangen?

Hallo Zusammen :),


werde im August eine Hochzeit filmen. Kenne das Brautpaar aber nicht - Wurde durch einen mir bekannten Fotografen weiter empfohlen, da er vom Brautpaar die Anforderung bekam ein Video zu drehen. Nun weiß ich aber nicht wie viel ich hierfür verlangen kann. Nachfolgend die mir bis jetzt bekannten Daten:


Filmen von ca. 10:00-20:00 Uhr.
Locations: Kirche, Tanzsaal, Anfahrt einfach ~ 50km.


Anforderungen: Noch keine genaueren, evtl. Drohnenaufnahmen geplant.
Was hab ich zu tun: Alles von Vorabplanung bis hin zur Postproduction und Finalisierung des Videos.


Meine bisherigen Erfahrungen: 4 Jahre Videoschnitt, 1 Jahr Kamera/Ton/Lichtarbeit, hauptsächlich im Bereich Image-Film tätig, rein nebenberuflich/als Hobby.


Mein Equipment Stand heute: Canon 5D Mark II, Canon 17-40L, 24-105L, Wallimex VDSLR 35mm, diverse Stative, Stabilisierungssysteme, GoPro Hero 4.
Mein Equipment im August (vermutlich): Sony A7SII statt Canon 5D Mark II.


Ich möchte keine Unsummen verlangen, da mich hier kein Unternehmen bezahlt, sondern es sich um eine Privatperson handelt. Möchte mich aber auch nicht unter Wert verkaufen. Soll ich so etwas wie Drohnenaufnahmen und Anfahrt extra berechnen?


Wie mach ich der Braut klar, was ich für einen Aufwand habe und das dieser gedeckt werden muss, möchte schließlich nicht, dass Sie sagt, das ist es ihr nicht Wert und das der Auftrag dadurch platzt.
Soll ich zusätzlich so etwas wie eine Zufriedenheitsgarantie geben? Also falls es nicht gefällt, kriegt das Brautpaar z. B. 50% des geleisteten zurück.


Liebe Grüße und Danke im Voraus!
- Schnitt

tevauloser

unregistriert

2

Freitag, 28. April 2017, 16:57

Da du sicher noch einen Helfer mitnimmst für das Gehampel Stativ-Drohne-Stativ-Objektivwechsel, Tonassi, Akkubewirtschaftung, Beleuchtung, Speicherkartenverwaltung, Ausrüstung tragen und bewachen usw. würde ich nicht unter 800 Euro gehen, inkl. Reisespesen. Für die Nachbearbeitung fallen mindestens nochmals 300 Euro an für über einen Tag Arbeit. Besser aber wären 1000 Euro plus 500 Euro für die Nachbearbeitung.
Dein letzter Satz hat mich zum schmunzeln gebracht. Gerade so gut kannst du den Fuchs Hühner zählen gehen- also keine solchen unüblichen Zusicherungen.
Sage denen, dass ein Profi so ab 3000 Euro kostet.

Schnitt

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3

Freitag, 28. April 2017, 18:02

*unnötiges Zitat entfernt*

Danke dir für die schnelle Antwort! Also eigentlich wollte ich das alleine durchziehen, ist verdammt anstrengend, aber hab ich bei den Imagefilmen bisher auch immer gemacht und das Ergebnis hat überzeugt, ob ich mir das Leben damit einfach mach ist eine andere Frage :D. Wenn Drohnenaufnahmen gewünscht sind, werde ich aber in jedem Falle einen Helfer brauchen, das steht außer Frage. Nehmen wir aber mal an, es werden keine benötigt und ich krieg das alleine hin. Wären 700€ mit allem legitim oder verkaufe ich mich bzw. alle freischaffenden damit unter Wert?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Marcus Gräfe« (29. April 2017, 18:01)


Tiger

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4

Freitag, 28. April 2017, 19:53

Kommt auch stark auf die abgelieferte Qualität an. Einen Schüler, der als Ferienjob nebenher auch Hochzeiten filmt, bekommst du für 500€, die Qualität ist aber in der Regel auch entsprechend amateurhaft. Ein Profi-Film liegt dann eher zwischen 1500 und 3000€. Für das Geld gibts dann auch eine gescheite Kamera + Licht und eine ansprechende Nachbearbeitung mit Musik usw. Deine Skills kannst du nur selbst bewerten, aber wenn du einigermaßen was drauf hast, solltest du dich nicht unter 50€ pro Stunde verkaufen (gilt auch für Vorbereitung, Nachbearbeitung usw. und Anfahrt kostet auch Geld). Der Verdi Tarifvertrag sieht für 2017 für Kamera eine Wochengage von 2869€ vor (Profi Kamermamann, reine Gage ohne Spesen, Material etc.).

Peter_Nob

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Freitag, 28. April 2017, 23:27

Wie mein Vorredner bereits erwähnt hat hängt die Bezahlung sehr von der Qualität ab die du abliefern wirst. Auf der anderen Seite hat das Brautpaar viele andere Kosten und wird Probleme haben viel Geld für einen Film zu bezahlen, man erwartet von einem Amateur einen entsprechend niedrigen Preis. Selbst wenn du einen guten Film ablieferst wird es schwer sein als Amateur mehr als € 700,- zu erzielen.
Binde das Paar in die Postproduction mit ein, Länge der Szenen, Soundauswahl, in dem du ihnen einen Rohschnitt zeigst und Änderungsvorschläge einarbeiten kannst.

Ein Hochzeitsfilm ist nicht banal, die meisten Szenen können nicht wiederholt werden, du darfst mit der Kamera nicht stören, mußt aber auf der anderen Seite Position, Einstellung und Licht beachten.

Ich drück dir die Daumen und laß uns wissen was rausgekommen ist.

Gruß
Peter

maximus63

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Samstag, 29. April 2017, 09:10

Die absolut wichtigste Szene : Das Anstecken der Ringe. Hier nicht Schwenken, Zoomen oder sonst was. Und achte auf den Weißabgleich. Die Braut trägt weiß. ( ; ) Sonst wie meine Vorredner.

joey23

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Samstag, 29. April 2017, 10:26

Und rechne 500€ Abnerv-Zuschlag drauf. Meiner Erfahrung nach sind solche Jobs extreeeeem nervig, oder können es zumindest sein. Definiere GANZ genau, was sie für das Geld bekommen.

Und google mal, was Hochzeitsfotografen kosten, da schlackern dir die Ohren!
Nordisch bei Nature!

Schnitt

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8

Samstag, 29. April 2017, 14:31

Danke für die ganzen Antworten :) ! Sind einige nützliche Tipps dabei, werde ich beachten und setze mich demnächst mal mit dem Brautpaar zusammen.

Laurent

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Sonntag, 30. April 2017, 00:26

Bei der ganzem Arbeit würde ich mindestens 1000 EUR für eine Tag nehmen, plus Nachbearbeitung und Spesen.

Egal ob Profi oder nicht - die Arbeit macht sich nicht von selbst. Unter der Summe würde ich den Auftrag ablehnen und mir statt dessen einen schönen Tag machen :-)

Miker87

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Sonntag, 30. April 2017, 22:13

2.000 € die Fahrtkosten nohmal oben drauf und du bist immernoch günstig. Allerdings sollte die Qualität dann stimmen :) schau dir doch einfach mal andere Hochzeitsvideoa an und vergleich deinen aktuellen Stand mit denen, dann bekommst du win Gefühl dafür wo du qualitativ und damit auch preislich stehst :thumbsup:

zodiax

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Montag, 1. Mai 2017, 16:46

Hochzeitsaufnahmen sind der absolute Stress und werden immer total unterschätzt. Es gibt nur einen Take, und der muss 100% sitzen. Alles ist ständig in Bewegung und es gibt keine Pausen.
Du kannst nicht mittendrin in der Kirche zum Pfarrer sagen: "Halt, Sie sind grad aus dem Fokus -das müssen wir nochmal machen" ;-)
Du willst mit nur einer Kamera in der kirche arbeiten? Ich rate Dir ehrlich 2 oder noch besser 3 Kameras (mit Techniker) einzusetzen, die sich natürlich nicht gegenseitig behindern dürfen.
Du brauchst die Gäste in der ersten Reihe, die Nahaufnahme mit den Ringen anstecken und eine Gesamtaufnahme. Nur so kannst Du später alles optimal zusammenschneiden.
Ich weiss von was ich schreibe; wir haben mal eine Hochzeit mit 2 Kameras gefilmt, und es ging gerade noch gut. Besser wäre noch eine dritte Kamera gewesen, dann hätten wir es noch besser filmen können.
(Und optimal wäre es gewesen, wir hätten den ganzen Ablauf einen Tag vorher in der leeren Kirche mit ein paar Statisten geprobt.)
Und hinterher darfst Du noch die ganzen Gäste filmen, da kommt schon viel Material zusammen. Und last but not least: zu hause den ganzen Kram sichten,schneiden, colorgraden und Musik einfügen. Du bist locker 10 Stunden am Set, von der Nachbearbeitung ganz zu schweigen, Und als Zuckerl obendrauf noch die Drohnenaufnahme. Und das zum Schnäppchenpreis für 700 € ??
Sorry, unter 2500€ Cash würde ich so eine Aktion nie machen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »zodiax« (1. Mai 2017, 19:23)


Schnitt

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12

Montag, 1. Mai 2017, 21:36

Das kann ich voll nachvollziehen, demnach wäre das bei dem Aufwand tatsächlich eher geschenkt.

Wenn ich mich wirklich fair bezahlen lassen würde, dann müsste ich also mit mindestens 1000€ kalkulieren.

Ich danke für die vielen Antworten und werde mir nochmal überlegen, ob ich etwas im Hochzeitsbereich als Referenz haben möchte.
Scheint ja nun (verständlicherweise) wirklich kein beliebter Bereich zu sein.

Stoecky

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13

Dienstag, 2. Mai 2017, 12:24

Ich hab schon die ein oder andere Hochzeit für gute Freunde gefilmt und auch einige fotografiert.
Wenn man es für Freunde macht, ist da noch eine gewisse Emotion und Bindung drin, wenn man es für "Fremde" macht, ist der Abnerv-Zuschlag nicht zu unterschätzen. Also als erstes würde ich gar keine Videoreportage machen, wenn ich nicht schon mindestens 5 Hochzeiten fotografiert hätte (meine Meinung!). Allein für eine gute(!) Ganztagshochzeitsreportage auf Fotobasis sollte man nicht unter 1000€ ansetzen. Bei Video würde ich nicht unter 2000€ beginnen. Ohne zweiten Mann (für Licht, Technik oder zweite Kamera) würde ich das auch nicht anfangen wollen. Hochzeit ist meiner Meinung nach schon eine Königsdisziplin, wo der Ablauf stressig ist, die Szenen einmalig und auf der Gegenseite sollte man als Kameramann dem Paar oder den Gästen am besten gar nicht auffallen. Es gilt also menschlich wie technisch den ganzen Tag zu 100% bei der Sache zu sein, das kann ganz schön anstrengend werden. Die Braut ist gelegentlich auch schonmal zickig vor Aufregung, da gilt es in allen Lagen kühlen Kopf zu bewahren ;) Setze auch vorher ein klare Lasten und Pflichtenheft auf, sonst kommst Du später nicht mehr aus der Nummer raus ... 1000 Änderungen, andere Vorstellungen, technisches Unverständnis .... Gibt kaum ein "schlimmeres" Schlachtfeld als die Emotionen bei Hochzeitsreportagen ;)

charletto

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Dienstag, 2. Mai 2017, 14:41

Hallo,
Also, ich filme seit einigen Jahren schon Hochzeiten und kann dir dazu nur folgendes sagen:
Mit einer Kamera zu filmen ist einfach Schwachsinn, du hast dermaßen Stress, das du wahrscheinlich spätestens nach der Trauung abhauen möchtest.
Nimm nen Freund oder Freundin mit, der soll eine Kamera einfach nur für die totalen bedienen, den Einzug von draußen, während Du vor dem Altar stehst, wechselnde Perspektiven mit Schuss & gegenschuss, dann macht das schneiden natürlich auch mehr Spaß und das Brautpaar kriegt einen schönen Film...Drohne hält unheimlich auf und würde ich bei einem realistischen Preis von ca 850,00 auf keinem Fall einsetzen, ebenso vergiss den objektivwechsel, wenn du keinen 2. Kameramann hast, der dir vernünftige Aufnahmen während des Wechsel lieferst...
Ein hochzeitsfilm ist wirklich stressig und bringt dich und dein Equipment an die Grenzen, glaub es mir!
Wenn du dann einen Rohschnitt erstellt hast, soll das Brautpaar zu dir kommen und den Film begutachten, Änderungen ansprechen usw.
Lass dir ne Anzahlung geben und sprich soviel wie möglich im vorfeld durch, es ist nur von Vorteil für dich & lass dir nen Ansprechpartner bei der Hochzeit nennen!
All deine Arbeit wird aber wirklich nur mit maximal €1000.- honoriert, alles andere ist hier und in anderen Foren nur phrasendrescherei und wenn es wirklich mehr ist, Gratuliere!
Das bezieht sich aber wirklich nur auf den semiprofesionellen & hobbymässigen bereich, in der Profiliga werden natürlich auch andere Summen bezahlt - wenn es Aufträge dazu gibt!!! Viel Spaß bei deiner Hochzeit & deinem ersten Film dazu!
Lg
Charly

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Dienstag, 2. Mai 2017, 18:49

Ok, alleine werde ich nicht mehr ran gehen, wie du schon gesagt hast, soll ja nachher im Schnitt Spaß machen.

Und die Summe klingt für den semi-professionellen Bereich realistisch, auch wenn dahinter zu 99% mehr als 1000€ Arbeit steckt...

Bin begeistert wie viele von euch auf das Thema antworten - Danke!

Verwendete Tags

film, Hochzeit, Kurzfilm

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