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1

Mittwoch, 19. März 2008, 13:24

Wie viel darf ich verlangen?

Hallo Leute

Ich hab ein kleines Problem.
Und zwar ist es so, dass ich 12 Aufnahmen von Theaterstücken gemacht hab, die alle zwischen 50 und 80 Minuten lang sind.
Es wurde nur mit einer Kamera aufgenommen und Schnittmäßig auch keine große Leistung vollbracht, da immer nur am Anfang und am Ende ein Teil weggeschnitten wurde. Die Aufnahmen dienen nicht zum Verkauf, sondern nur zur Archivierung und damit man später noch weiß wie das Stück gespielt wurde.
Mein Problem ist nun, dass ich nicht weis wieviel Geld ich für die 12 Stücke verlangen soll.
Wie gesagt:

12 Stücke
pro Stück 50-80 Minuten
Kein Schnitt
Materialkosten
Fahrtkosten (21€ insgesammt)

(Also insgesammt für einen 60 Minuten Film eine knappe Arbeitszeit von 3 Stunden (filmen, auf den PC spielen, kurz schneiden und auf DVD brennen) )

Wie viel darf ich höchstens verlangen, wie viel sollte ich mindestens verlangen?
Ich hoffe, dass mir jemand helfen kann.

Pfabi

2

Mittwoch, 19. März 2008, 14:06

Gar nichts, ausser Deinen Unkosten, da Du scheinbar keinerlei Vertrag gemacht hast, oder im Vorneherein aufgeschlüsselt hast, für welche Leistung Du wieviel verlangen wirst! Rechtlich ist das so nicht haltbar... Kannst höchstens auf die Gnade Deines Auftraggebers hoffen, daß der was drauflegt. Verlangen ohne Vertrag geht gar nicht.

Blood Angel

unregistriert

3

Mittwoch, 19. März 2008, 14:20

1200 Flocken wäre ein fairer Preis. Und da sind dann noch nichteinmal Equipmentmiete oder sonstige Aufwendungen drin. N Studenlohn von 35€ also.

Lichtner Filmproduktion

unregistriert

4

Mittwoch, 19. März 2008, 14:35

Also, 1200 eier find eich schon heftig! Ich würde dem Theater 150 mucken vorschlagen. Wie Purzel schon gesagt hat darfst du eigentlich nichts verlangen, weil du keinen vertrag gemacht hast. Anstandshalber sollten sie dir aber schon geld geben wegen dem Aufwand. Setz dich einfach mit dennen zusammen uns handel was aus. Natürlich verlangst du nicht gleich 150 mucken! Ich würde bei 800 eiern anfangen und dann handeln.

mfg Phil

Blood Angel

unregistriert

5

Mittwoch, 19. März 2008, 15:02

Also, 1200 eier find eich schon heftig!
Das ist aber eigentlich sogar noch günstig in der Branche. Unter 30€/Std. fang ich gar nicht erst an zu arbeiten, das lohnt sonst nicht für mich.

Wie gesagt, es gibt da ein kleines Problem mit dem Vertrag. Aber ich denke, dass du keiner Nutzungsrechteabtretung zugestimmt hast, ergo die Nutzungsrechte am Material bleiben nach wie vor bei dir. Du kannst damit sog. gerichtlich eine Verwendung untersagen, solange kein Rechteübertrag stattgefunden hat. Es lebe das deutsche Urheberrecht...

6

Mittwoch, 19. März 2008, 20:26

@ Pfabi, interessant wäre zu wissen, in welcher Beziehung Du zu der Theatertruppe stehst.

Was branchenüblich ist oder was Lichter nehmen würde ist doch erst mal zweitrangig.
1. machst du das beruflich?
2. hattest du dafür einen Auftrag, wenn auch mündlich?
3. bist Du Mitglied in der Truppe?
4. Wie bist Du an den Auftrag gekommen.

Ich denke diese Punkte sind entscheidend für die Preisfindung.
Ich nehme auch 30-40 Euro/h, ich habe aber auch ein Gewerbe zu laufen und da sieht die Sache schon anders aus. Da schlägt dir der eiskalte Wind der bösen Welt dadraußen um die Ohren. :D

7

Mittwoch, 19. März 2008, 20:41

@ Pfabi, interessant wäre zu wissen, in welcher Beziehung Du zu der Theatertruppe stehst.

1. machst du das beruflich?
2. hattest du dafür einen Auftrag, wenn auch mündlich?
3. bist Du Mitglied in der Truppe?
4. Wie bist Du an den Auftrag gekommen.

1. Ich mache das nicht beruflich, bin noch Schüler.
2. Der mündliche Auftrag war da. "Hey, Fabian, könntest du nicht nächstes Mal das Stück aufnehmen?" (so in etwa)
3. Ich bin kein Mitglied in der Truppe, aber mein Vater und mein Bruder spielen dort immer wieder mit. (Mein Vater beruflich und mein Bruder als Praktikant) Ich kenn den Chef schon seit ich ein kleines Kind bin :)
4. Ich glaube mein Vater hat Werbung für mich gemacht. :D

Pfabi

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pfabi« (19. März 2008, 20:56)


8

Mittwoch, 19. März 2008, 20:59

Gar nichts, ausser Deinen Unkosten, da Du scheinbar keinerlei Vertrag gemacht hast, oder im Vorneherein aufgeschlüsselt hast, für welche Leistung Du wieviel verlangen wirst! Rechtlich ist das so nicht haltbar... Kannst höchstens auf die Gnade Deines Auftraggebers hoffen, daß der was drauflegt. Verlangen ohne Vertrag geht gar nicht.



Naja, zumindest muss er das Material nicht aushändigen ohne Bezahlung. :D

9

Sonntag, 23. März 2008, 23:35

ich würde nur die Umkosten verlangen und ALLERhöchstens 60€ drauf.
Wenn das (außer den Aufnahmen) nur 3 Stunden Arbeit waren, ist das doch echt keine große Sache.
Wenn die Aufnahmen öffentlich gezeigt werden, währe das natürlich etwas ganz anderes...

Amateur_amateur

unregistriert

10

Montag, 24. März 2008, 17:39

Ich an deiner Stelle würde NICHTS verlangen! Noch nicht mal die Unkosten, die sich ja in Grenzen halten.

Warum?

Für Folgeaufträge. Frag nach, ob du das Material, zumindest Teilweise, als Referenz verwenden darfst (eigene HP) und mach Werbung in eigener Sache, das du auch Hochzeiten, Geburtstage etc. gegen geringen Gebühr filmst und schneidest.

Lieber mal 30 Euro investiert und "gut darstehen", als als "Abzocker" zu gelten.

JoeFX

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11

Montag, 24. März 2008, 17:43

kann mich Amateur_amateur nur anschließen. Meine ersten Aufträge waren alle umsonst, mittlerweile kann ich schon mehr Geld verlangen, als ich anfangs dachte.

Lichtner Filmproduktion

unregistriert

12

Montag, 24. März 2008, 17:55

Da kann ich mich garnicht anschließen! Selbst wenn es "nur" 60 € oder so wären aber umsonst würde ich das nicht machen.
Wir sollten letztes Jahr auch einen Film über unseren Ort drehen, der dann im Rathaus auf einen Bildschirm laufen sollte, gesagt getan. Wir haben ihnen eine Rohfassung in minderer Quali geschickt. Anfang diesen Jahres habe ich dann nochmals nach einen Termin zur endgüldigen absprache gebeten. Sie haben sich nicht gemeldet, wahrscheinlich weil sie nichts zahlen wollen, also habe ich ihnen auch ausdrücklich gesagt, dass sie den Film auf keinen Fall öffentlich aufführen dürfen.

Du bekommst im Leben nichts geschenkt, warum sollst du schenken?


mfg

13

Montag, 24. März 2008, 19:10


Du bekommst im Leben nichts geschenkt, warum sollst du schenken?

So sieht das aus.

Ist z.B. auch mit meienr Musik so. Ich geb ja auch Geld für mein Zeug aus. Wer dann wiederum davon profitieren möchte, kann auch etwas dafür zahlen. Wenn nicht, muss man sich halt jemand anderen suchen.

Bloss nix verschenken.

JoeFX

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14

Montag, 24. März 2008, 19:14

Kommt aber jetzt darauf an ob man anfängt, oder schon etwas mehr für sein equipment ausgeben muss. Ich habe mit einer kleinen mv700 angefangen (die ich geschenkt bekommen habe ;)), und lege mir mit dem, was ich verdiene, neues equipment zu.

ansonsten trifft das schon zu, keine Frage.

KingCerberus

unregistriert

15

Montag, 24. März 2008, 21:04

Die Gefahr der man sich aussetzt wenn man die Aufträge umsonst macht ist, dass die Leute dann immer wieder auf einen zukommen und glauben man macht die nächsten Filmarbeiten auch umsonst und dann ist es schwerer den Leuten zu erklären, dass man auch etwas für seine Arbeiten bekommen möchte.

Daher lieber von Anfang an klar machen, dass man für die Mühe auch entlohnt werden möchte.

16

Montag, 24. März 2008, 21:14

Womit wir wieder bei dem leidlichen Thema, Gewerbe wären.
Theoretisch müßte auf alles was verkauft wird Steuern gezahlt werden. Glaubt mir, ich finde das auch besch....
Es ist leider so, der Staat kassiert bei allem was man tut mit. Wie im Mittelalter nur nicht so grob und so krass.
Streng genommen, ist selbst wenn der Nachbar dir beim Fliesen oder malern hilft Schwarzarbeit. Das ist kein Scherz.
Also würde ich mal hier nicht so rumtönen was ihr alles so nebenbei verdient, der Feind hört mit.

Aufträge und Gewerbe hatten wir schon mal.
Ich finde wenn man für Freunde oder Familie was dreht

Zitat

Der mündliche Auftrag war da. "Hey, Fabian, könntest du nicht nächstes Mal das Stück aufnehmen?"
oder sowas schon in Ordnung, denn die werden kaum eine Firma beauftragen.

Doch das

Zitat

Wir sollten letztes Jahr auch einen Film über unseren Ort drehen, der dann im Rathaus auf einen Bildschirm laufen sollte,
geht darüber hinaus. Das hat nichts mehr mit Freundschaftsdienst zu tun.
Ich kann Dir auch in etwa sagen warum die Stadt dir den Auftrag nicht erteilt hat, da hat jemand kalte Füsse bekommen.
Sie dürfen keine Schwarzarbeit fördern, denn das wäre es gewesen wenn sie Dir was gezahlt hätten (schon die Verbuchung wäre ein Problem gewesen) und wenn es rausgekommen wäre, hätten im schlimmsten Fall wer gehen müssen.

Lichtner Filmproduktion

unregistriert

17

Montag, 24. März 2008, 22:53

Das hat nichts mehr mit Freundschaftsdienst zu tun.
Ich kann Dir auch in etwa sagen warum die Stadt dir den Auftrag nicht erteilt hat, da hat jemand kalte Füsse bekommen.
Sie dürfen keine Schwarzarbeit fördern, denn das wäre es gewesen wenn sie Dir was gezahlt hätten (schon die Verbuchung wäre ein Problem gewesen) und wenn es rausgekommen wäre, hätten im schlimmsten Fall wer gehen müssen.


Der Ort (ist leider keine Stadt ;( ) hat uns den Auftrag erteilt ;) War alles ausgemacht.
Ich glaube, bis zu einer gewissen summe bleibt das auch unversteuert.

mfg

HTS_HetH

unregistriert

18

Dienstag, 25. März 2008, 11:04

Das mit den Steuern ist nicht ganz korrekt. Man kann als Freischaffender Kleingewerbe anmelden, damit unterliegt man einem jährlichen Steuerfreibetrag von ich glaube ca. 17.500 Euro. Man hat dann eine Steuer-Nr. die man auf der Rechnung angeben kann und darf nur Netto Beträge in den Rechnungen ausweisen. Das dürfte für die meisten hier die sich mit ihren Videotalenten was dazu verdienen wollen mehr als ausreichend sein.

freezer

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19

Dienstag, 25. März 2008, 15:01

Ich an deiner Stelle würde NICHTS verlangen! Noch nicht mal die Unkosten, die sich ja in Grenzen halten.

Warum?

Für Folgeaufträge. Frag nach, ob du das Material, zumindest Teilweise, als Referenz verwenden darfst (eigene HP) und mach Werbung in eigener Sache, das du auch Hochzeiten, Geburtstage etc. gegen geringen Gebühr filmst und schneidest.

Lieber mal 30 Euro investiert und "gut darstehen", als als "Abzocker" zu gelten.


Das ist ziemlicher Unsinn - warum sollte er als Abzocker dastehen, wenn er Geld für die Materialkosten verlangt? Das ist wohl das mindeste, daß man diese Auslagen ersetzt kriegt - der Abzocker sitzt dann wohl auf der anderen Seite.
Zudem hatte 3 Stunden Aufwand pro Video - macht bei 12 Videos 36 Stunden. Das ist viel Zeit, die er auch hätte anders verbringen können - warum soll er die herschenken?
45 Euro pro Video + Materialkosten ist sicher der Arbeit angemessen.
Robert Niessner - Planung / Kamera / Licht / Postproduktion
8010 Graz - Austria
Blackmagic Cinema Camera Blog

20

Dienstag, 25. März 2008, 21:05

Das mit den Steuern ist nicht ganz korrekt. Man kann als Freischaffender Kleingewerbe anmelden, damit unterliegt man einem jährlichen Steuerfreibetrag von ich glaube ca. 17.500 Euro. Man hat dann eine Steuer-Nr. die man auf der Rechnung angeben kann und darf nur Netto Beträge in den Rechnungen ausweisen.
Das stimmt allerdings, mit den 17.500 Euro. Um die Anmeldung beim Fiskus kommt man trotzdem nicht rum.

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