Ich finde deinen Beitrag etwas verworren, denn du kommst nicht klar auf den Punkt und ziehst Assoziationen, die ich nicht leicht nachzuvollziehen finde.
Die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, wie du sie siehst, sehe ich so nicht. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Meinungsfreiheit herrscht, was sicher viele dazu veranlasst, ihren Senf über Dinge abzulassen, von denen sie keine oder nur wenig Ahnung haben. Warum siehst du das als Problem? Ich betrachte es eher als Phänomen der Meinungsvielfalt, von der ich wirklich froh bin, dass wir sie haben (es gab Zeiten, da war das nicht so, und das ist noch gar nicht so lange her). Ich sehe es aber auch als Teilhabe in einem Meinungsbildungsprozess, der eine Streitkultur voraussetzt. Man muss Meinungen austauschen, um neue Perspektiven zu erhalten. Problematisch wird es, wenn Menschen auf Teufel komm raus immer Recht haben und ihre Meinung anderen aufzwingen wollen. Oft ist es auch Bequemlichkeit oder ein zeitliches Problem, warum Menschen scheinbar oberflächlich wirken. Ich betrachte das aber eher als Selbstschutzmechanismus: Wieviel kann ich mich mit einer Sache zeit- und aufwandstechnisch auseinandersetzen, und macht das überhaupt Sinn, wenn es mich nicht betrifft? Menschen sind oft vielschichtiger und denken komplexer, als es den Anschein hat - nur eben nicht bei jedem Thema. Jeder bildet so seine eigenen Wissensblasen.
Es ist schwer, Leute vom eigenen Projekt zu begeistern. Wer allerdings mal in ein Projekt involviert war, das aus welchen Gründen auch immer eingestampft wurde, kann verstehen, warum. Es ist einfach frustrierend, sich reinzuhängen, ohne das erwünschte Ergebnis zu bekommen. Alles muss man selber machen - und das ist auch gut so, sonst würden wir ja überhaupt nie etwas fertig kriegen! Der Händler, der seine Waren zum Markt bringen möchte, braucht einen Wagen, am besten einen mit vier Rädern und einem Pferd, aber notfalls reicht auch nur das Pferd, und im allerschlimmsten Fall muss er den Kram halt selbst tragen. In allen drei Fällen erreicht er sein Ziel, auch wenn der eine aufwändiger als der andere ist.