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Zeitraffer

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Freitag, 1. März 2013, 22:17

Bezahlung für ein Video

Hallo,

heute bekam ich meine aller erste Anfrage wegen meinem Zeitrafferfilm, den einige von euch schon gesehen haben: http://www.facebook.com/photo.php?v=474767079231533

Da ich "nur" hobbymäßig Zeitraffer drehe, bin ich auf dieses Angebot gar nicht vorbereitet und weiß nicht, ob ich es überhaupt annehme. Vielleicht kann hier jemand mehr dazu sagen, wieviel man für so einen Trailer verlangen kann?

Das Wasserzeichen mit meinem Namen wird verschwinden, da der in der Einleitung zu sehen ist. Den Film werde ich in HD zur Verfügung stellen, statt die bisherige 1000x800 Auflösung. Das Video wird auf der Webseite des Anfragenden veröffentlicht.

Der Anfragende ist Veranstalter einer Party, die auf einem Schiff in Köln statt findet.

Gruß
Zeitraffer

*Topic verschoben*

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Telliminator

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Sonntag, 3. März 2013, 11:48

Hm, die Frage ist schwierig zu beantworten. Du weißt am besten wie viel Aufwand Du hast und kannst die Zeit für ein solches Zeitraffervideo zu erstellen am besten abschätzen. Für die Aufnahmen wirst Du bestimmt sehr viel Zeit brauchen und anschließend im Schnitt sicher auch noch die ein oder andere Stunde verbringen müssen.

Beim herumgooglen habe ich diese Webseite hier gefunden, vielleicht ist das ein guter Anhaltspunkt für Deine Kalkulation des Angebotes.
http://www.woodcutterfilmstudios.de/Preise.htm

Letztlich ist die Frage was der Anfragende bereit ist für sowas zu zahlen. Den Lohn/Gage bestimmst dabei aber immer noch Du selbst.
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freezer

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Sonntag, 3. März 2013, 13:18

Beim herumgooglen habe ich diese Webseite hier gefunden, vielleicht ist das ein guter Anhaltspunkt für Deine Kalkulation des Angebotes.
http://www.woodcutterfilmstudios.de/Preise.htm


Habe mir gerade die Preise dort angeschaut - das ist ja ein schlechter Scherz - mit solchen Dumpingpreisen macht man den Markt kaputt und kann trotzdem selbst nicht profitabel sein. Ich mein ein Kameramann ab 15 Euro die Stunde inkl. Kamera? Wie soll sich das bitte als Selbstständiger ausgehen?
Eine Putzfrau kostet heutzutage mindestens 15 Euro die Stunde + Versicherung. Und dann kriegt ein Tonmeister 10 Euro/h? Geht's noch?

@ Zeitraffer:
Hier findest Du meinen Guide zur Kalkulation Deines Stundensatzes:
Buchtipp zum Thema "Kalkulation" (bzw. Umsetzung) gesucht?
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pikk

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Sonntag, 3. März 2013, 14:33

Habe mir gerade die Preise dort angeschaut - das ist ja ein schlechter Scherz -

Hab grad auch nicht schlecht gestaunt. Für den Hobbykünstler, der sich was dazu verdient, mag das ja noch hin hauen, aber bei ner angeblichen Produktionsfirma kann man bei solchen Preisen echt nicht viel erwarten. Ich nehme mal an, bei dem Beispiel gehts eher darum, irgendwo einen Medion-Camcorder in ne Ecke zu stellen und den dann laufen zu lassen, während man sich an der Bar ein erfrischendes Getränk genehmigt. ^^

Zeitraffer

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Sonntag, 3. März 2013, 16:17

Hallo freezer,

Das Beispiel mit der Berechnung finde ich ganz gut! Ich komme locker auf 50 Stunden Arbeit mit Schnitt, RAW Bearbeitung und die Aufnahmen vor Ort. Dazu kommen noch die Anfahrten an verschiedenen Tagen mit der Bahn nach Köln (60 km) mit jeweils 1 Stunde Fahrt.

Muß mir das ganze mal in Ruhe ausrechnen. :-)

Telliminator

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Sonntag, 3. März 2013, 19:21

@freezer

Nur um nochmal klar zu stellen, bei dem geposteten Link handelt es sich nicht um meine Webseite, sondern das war ein Treffer aus der Googlesuche nach Stundenlohn für einen Kameramann.

Das hier ist vielleicht eher Aufschlussreich:
http://www.bvkamera.org/bvkamera/gagentabelle.php
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freezer

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Montag, 4. März 2013, 12:17

@freezer

Nur um nochmal klar zu stellen, bei dem geposteten Link handelt es sich nicht um meine Webseite, sondern das war ein Treffer aus der Googlesuche nach Stundenlohn für einen Kameramann.


Ich weiß doch, dass es sich nicht um Deine Webseite handelt :-)
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brandl-pictures

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Dienstag, 5. März 2013, 13:58


Habe mir gerade die Preise dort angeschaut - das ist ja ein schlechter Scherz - mit solchen Dumpingpreisen macht man den Markt kaputt und kann trotzdem selbst nicht profitabel sein. Ich mein ein Kameramann ab 15 Euro die Stunde inkl. Kamera?


Das mag schon sein, du musst aber auch die Gegenseite betrachten. Ich setz mal voraus, dass es sich hier um jemand handelt, der das ganze nebenbei macht, und da sind solche Preise vollkommen normal. Ich selber mach auch oft kleinere bis mittelgroße Sachen nebenbei und da verlang ich auch nicht deutlich mehr. Das ganze hat dann halt logischerweise nicht die selbe Qualität wie bei jemand der das hauptberuflich macht. Und von so jemand redest du ja, nehm ich an. Da steckt ganz eine andere Technik dahinter, und das rechtfertigt die niedrigen Preise durchaus.

Ich denk mal, dass jeder wissen sollte, dass er für niedrigen Preis schlechtere Qualität bekommt, und daher wird bis auf Ausnahmen auch nur der sich für diese von dir kritisierten Dumping-Anbieter entscheiden, der auf Qualität keinen großen Wert liegt. Demnach geht dem wirklichen Profi dadurch auch kein Kunde verloren, weil diese Zielgruppe nie bei einem Profi landet, weil er ihr schlichtweg zu teuer ist.

Ok, natürlich könnte man sagen: bevor man schlechte Qualität zu billigen Preisen anbietet, soll man's lieber lassen, weil es den Markt kaputt macht. Aber wie gesagt, aus meiner Sicht wär das dumm. Ich bin zwar hauptberuflich tätig, aber natürlich muss ich mir ja auch was dazuverdienen. Und ich wäre schön blöd, wenn ich diese Chance nicht nutzen würde. Und solang es Leute gibt, die gern geringere Qualität für geringeren Preise in Kauf nehmen, ist es auch völlig legitim. Das ist der Markt, wie es immer so schön heißt. Ist nicht viel anders als bei der ganzen Lebensmitteldiskussion.

Letztlich ist es so, dass niemand der über professionelle Ausrüstung verfügt, Filmaufträge für solch einen Preis anbietet. Somit ist es auch ok so. Das eigentliche Problem liegt doch viel mehr darin, dass sich viele selbstständig machen in diesem Bereich, die eigentlich nicht wirklich filmen können, sich dann aber eine sündteure Ausrüstung kaufen und trotzdem für einen hohen Preis ein mäßiges Ergebnis abliefern. Deshalb verschwimmen die Grenzen zwischen Profi und dem Hobby-mäßig-Dazuverdiener immer mehr, weil es ja nunmal immer noch ein bisschen drauf ankommt, wer hinter der Kamera steht... ;)

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rick

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Dienstag, 5. März 2013, 15:38

Demnach geht dem wirklichen Profi dadurch auch kein Kunde verloren, weil diese Zielgruppe nie bei einem Profi landet, weil er ihr schlichtweg zu teuer ist.

...weil es ja genügend Dumping Anbieter gibt. Je mehr Auftraggeber sparen umso mehr "schlechte" Imagefilme entstehen umso "normaler" wird es für den Werbekonsumenten schlechte Qualität zu akzeptieren - umso logischer wird es für Auftraggeber weiter zu sparen...

Ist ein bißchen so wie die Diskussion um Henne und Ei und wer zuerst da war.

Das Problem ist doch, daß in vielen Fällen gar nicht ehrlich abgerechnet wird und solche Nebensächlichkeiten wie "Versteuern" oftmals bewust "vergessen" werden.

Zitat

Da steckt ganz eine andere Technik dahinter, und das rechtfertigt die niedrigen Preise durchaus.

Das würdest Du jetzt aber nicht einem Tischler sagen, der Dir einen Tisch schief und krumm repariert und diesen in Rechnung stellt oder einem Automechaniker, der eine Delle schlecht ausbeult, weil das nötige Werkzeug oder Wissen fehlt.

Wie auch immer es hilft nichts sich darüber zu ärgern, denn am Ende entscheidet der Konsument was für seine Ansprüche ausreichend ist und leider sinken die Ansprüche, da das Angebot qualitativ nachlässt, was eben auch durch billig Angebote gefördert wird... s.o. Henne/Ei, Fotografie, Webdesign, Lebensmittelindustrie etc...

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L Lawliet, Zeitraffer

Nukaclear

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Dienstag, 5. März 2013, 15:58


...weil es ja genügend Dumping Anbieter gibt. Je mehr Auftraggeber sparen umso mehr "schlechte" Imagefilme entstehen umso "normaler" wird es für den Werbekonsumenten schlechte Qualität zu akzeptieren - umso logischer wird es für Auftraggeber weiter zu sparen...

Dann würde ja die Qualität immer sinken. Man sollte nicht vergessen, mit diesen Filmen will man etwas erreichen. Wenn ich einen schlechten Werbefilm sehe, insbesondere von teuren Marken, überzeugt es mich nicht.So gewinnste keine Kunden

Zitat

Das Problem ist doch, daß in vielen Fällen gar nicht ehrlich abgerechnet
wird und solche Nebensächlichkeiten wie "Versteuern" oftmals bewust
"vergessen" werden.

Das würde dafür sprechen, doch professionelle, teure Firmen zu wählen.

Zitat

Das würdest Du jetzt aber nicht einem
Tischler sagen, der Dir einen Tisch schief und krumm repariert und
diesen in Rechnung stellt oder einem Automechaniker, der eine Delle
schlecht ausbeult, weil das nötige Werkzeug oder Wissen fehlt.

Wenn ich Qualitätsarbeit haben will, gehe ich zu jemadem, der es leisten kann u.das Material hat. Wenn ich nur notdürftig ne Stelle überarbeitet haben will, gehe ich vlt. zu einem, der es nebenbei macht.
Und so ist das eben auch beim Film

brandl-pictures

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11

Dienstag, 5. März 2013, 15:59

Zitat

Da steckt ganz eine andere Technik dahinter, und das rechtfertigt die niedrigen Preise durchaus.

Das würdest Du jetzt aber nicht einem Tischler sagen, der Dir einen Tisch schief und krumm repariert und diesen in Rechnung stellt oder einem Automechaniker, der eine Delle schlecht ausbeult, weil das nötige Werkzeug oder Wissen fehlt.

Der Vergleich ist super, weil er deutlich zeigt, dass Video eben ein komplett anderer Bereich ist. Wenn bei einem Video die Kamera wackelt oder die Schärfe nicht passt, macht das den meisten nix aus. Von einem schiefen Tisch will aber keiner essen. Man kann es einfach niemandem verübeln, dass er für ein Video nur begrenzt Geld ausgeben will, wenn er eigentlich keine hohen Ansprüche hat. Deshalb ist es gut, dass es diese "Dumping-Anbieter" gibt. Wenn jemand hohe Qualität will, kann er ja zum Profi gehen. Schlimm ist es nur, wenn jemand ein Billig-Angebot wählt, dann aber Top-Qualität erwartet. Dann aber müsst ihr bedenken kriegt ja genau der Billig-Anbieter die größten Probleme, weil er den unzufriedenen Kunden am Hals hat, der beim nächsten Mal sicher zum Voll-Profi greift... ;)

rick

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Dienstag, 5. März 2013, 17:42

Dann würde ja die Qualität immer sinken.

Tut sie ja auch. Siehe die Masse an Clips auf Youtube. Lediglich die technischen Möglichkeiten verbessern sich bzw. wird das Filmen für immer mehr Leute möglich/erschwinglich und dadurch ensteht ein "schädliches" Angebot.

Zitat

Wenn ich einen schlechten Werbefilm sehe, insbesondere von teuren Marken, überzeugt es mich nicht.So gewinnste keine Kunden

Wir reden hier nicht von Auftraggebern wie Coca Cola oder Audi. Wir reden hier von Fotografen/Video/Hoppyfilmer, die etwas produzieren, was "echten" Kameramännern die Arbeit weg nimmt ungeachtet der Qualitätsansprüche des Endverbrauchers. Gerade im Bereich der Hochtzeitsvideografie ist es doch mittlerweile zum Haareraufen, wenn ein Fotograf für 8 Stunden Arbeit on location mehr verdient als ein Filmer der noch Tage später mit dem Schnitt beschäftigt ist, weil Filmen ja mittlerweile so "einfach" geworden ist. Klar wenn sich immer wieder jemand findet, der einen 1000,- Euro Job für 300,- Euro macht.

Zitat

Wenn ich nur notdürftig ne Stelle überarbeitet haben will, gehe ich vlt. zu einem, der es nebenbei macht.

Ist bei Filmen deutlich einfacher als beim Tischler, der genießt nämlich Innungsschutz. Du wirst längst nicht so schnell einen Tischler oder Restaurateur finden, der Dir Deinen Tisch notdürftig für kleines Geld (regulär abgerechnet) repariert, allenfalls einen begabten Handwerker, der das am Wochenende schwarz macht und das wird von den meisten Leuten akzeptiert, daß nicht jeder der sich bei Obi einen Hobel und eine Säge kaufen kann, auch zur Reparatur von Tischen geeignet/befähigt ist. Umgekehrt meinen aber viele, weil ihre DSLR oder ihr Camcorder Filme aufnehmen kann, können sie diese "Dienstleistung" anbieten und diese Denkungsweise hinterfrage ich im Allgemeinen (auch auf andere Bereiche bezogen).

Zitat

Man kann es einfach niemandem verübeln, dass er für ein Video nur begrenzt Geld ausgeben will, wenn er eigentlich keine hohen Ansprüche hat.

Nein kann man in einer Marktwirtschaft auch nicht, aber man muß es nicht unbedingt aktiv fördern oder gutheißen.

Zitat

Schlimm ist es nur. Dann aber müsst ihr bedenken kriegt ja genau der Billig-Anbieter die größten Probleme, weil er den unzufriedenen Kunden am Hals hat, der beim nächsten Mal sicher zum Voll-Profi greift...

Das ist nachvollziehbar und wird in eingen Fällen auch zutreffen. Für die breite Masse gilt aber was Du selber gesagt hast "Wenn bei einem Video die Kamera wackelt oder die Schärfe nicht passt, macht das den meisten nix aus."

Übrigens werden wir uns auch weiterhin im Kreis drehen, wenn ich sage die Kette fängt beim (billig)Produzenten an und jemand anders sagt sie fängt beim Auftraggeber oder dem Endverbraucher an also Henne/Ei.

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L Lawliet

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Dienstag, 5. März 2013, 17:57

Ich bin diese Diskussion inzwischen leid. Das Video möchte ich dennoch posten:



Ob Profi oder Amateur ist egal, wenn die Quallität stimmt. Ich sehe das Problem aber darin, dass Leute eine Arbeit ausführen, die sie nur so billig anbieten können, weil sie nicht die tatsächlichen Kosten dafür berechnen. Sie müssen nicht davon leben, müssen keine Ausbildung refinanzieren, etc. Solange das Oma Ernas Film vom 80ten ist, meinetwegen. Aber spätestens wenn anderen Leuten damit Jobs weggenommen werden, weil falsche Versprechungen hinsichtlich der Qualität sowie geschönte Kalkulationen zum Auftrag führen, ist der Spaß nicht mehr Lustig. Und nachher heißt es dann: Vergiss Hochzeitsfilmer (oder wen auch immer), das sind alles Amateure.

Letztlich ist es beim Webdesign nicht anders. Da baut der Enkel von Knut aus der Buchhaltung die Webseite. Das Ding ist nachher abgreifbar, schlecht gelayoutet, nicht kompatibel zu mobilen Geräten und bringt dem Unternehmen letztlich zwar eine Webseite, aber keine gute Werbung. Aber es war ja billig. Toll.

Außerdem ist es auch immer eine Frage, wie wir uns die Kunden erziehen. Wenn ich, mal angenommen ich habe anständige Quallität abgeliefert, eine neue Anfrage bekomme, kann ich nicht sagen "nu kostet es aber das doppelte". Das kann man nicht vermitteln. Nur wenn immer tatsächlich entstehende Kosten abgerechnet werden, zerstören wir den Markt nicht. Das gilt für Amateure, und Profis die "alles machen, hauptsache den Job bekommen" gleichermaßen. Und wenn ich 3x einen Job zumHobbypreis gemacht habe, beim vierten aber keine Lust oder Zeit habe, und der Kunde geht zu einem seriösen Anbieter, gibts ebenfalls Ärger, wenn das Angebot vorliegt.

PS: Und nun habe ich doch wieder mehr dazu geschrieben, als ich eigentlich wollte.
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »joey23« (5. März 2013, 18:05)


freezer

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Dienstag, 5. März 2013, 19:20

Danke joey23!

Ich kann dazu aus eigener Erfahrung sagen - weil hier brandl-pictures meinte, die nehmen ja einem nicht die Jobs weg:
Ich hatte eine potenzielle Kundin - die war bei mir, wollte für ihre Dienstleistung ein Werbevideo, eigentlich sogar zwei Videos. Sie war im Bereich Imagevideo noch völlig ahnungslos und lies sich von mir 4 Stunden lang beraten, dazu erste Ideen skizzieren, wie die Sache umzusetzen sei, welche Art von Video für sie am sinnvollsten wäre usw.
Ich stellte ein Angebot mit der Option beide Videos auf einmal zu drehen und erst einmal nur ein Video zu produzieren, damit die Kosten etwas verteilt werden würden. Die Kundin war begeistert von der Beratung und wollte sich die Sache übers Wochenende überlegen.
Eine Woche später meldete sie sich - die Kosten seien ihr zu hoch, sie hat aber jemand gefunden, der es viel billiger machen würde. Und genau das passierte dann auch, mein Konzept wurde von jemand vom örtlichen Filmclub günstig umgesetzt - aber in der Qualität durchaus sehr gut.
Tja - wie soll man mit jemanden konkurrieren, der das in seiner Freizeit macht und es nicht versteuert?

Anderes Beispiel:
Eine Sängerin suchte jemanden, der ihr Musikvideo schneiden, farbkorrigieren und fertigmachen kann. Als es im Gespräch auf den Preis kam, sagte ich, ich würde ihr als Künstlerin entgegenkommen - was ich auch tat (30% Rabatt). Trotzdem lehnte sie das Angebot empört ab - viel zu teuer - sie kennt jemanden der es für weniger als die Hälfte machen würde. Als ich fragte, warum sie dann nicht zu dem ginge, sagte sie mir - er sei ein Bekannter der ihr einen Freundschaftspreis mache, sie wollte nur wissen, ob sie es woanders noch günstiger bekommen würde.
Dann stellte sich heraus, die Dame war im Berufsleben eine Unternehmensberaterin. Als ich sie fragte, welche Stundensätze sie ihren Kunden verrechnete, war ich sprachlos - sie lag um den Faktor 5 über dem von mir angebotenen Satz.
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Dienstag, 5. März 2013, 19:32

Ähnliches bei mir:

Interessierter Kunde, ausführliches Beratungsgespräch zwecks Imagefilm zu seinem Unternehmen, erste Ideen entwickelt, Erfahrungen weitergegeben, Ideen preisgegeben, Kunde zufrieden. Eine Woche später die Absage. Umgesetzt hat es dann irgendwer anderes. Exakt mein Konzept. Preislich natürlich weit unter meinem Preis, qualitativ ziemlich mies. Als Rückmeldung habe ich dann irgendwann noch bekommen, dass man meinen Namen als Ideengeber aufführen würde, das sollte mir ja reichen, davon würde ich "Kunden kriegen". Ja ne, ist klar.

Aber sag mal dem nächsten Kunden: Sorry, die Ideen bekommen sie erst nach der Anzahlung. Da rennt dir jeder weg. Als seriöser Anbieter hat man gegen solche Methoden einfach absolut keine Chance. Man kann sich nicht schützen.
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brandl-pictures

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Dienstag, 5. März 2013, 20:28

Ok, diese beiden Beispiele sind natürlich sehr ärgerlich, kann ich nachvollziehen. Im Bereich Imagefilm u. ä. ist das sicher ein Problem, das muss man zugeben. Vor allem da's hier ja auch um Konzeption usw. geht. Sachen in der Richtung mach ich aber z. B. normal nicht, weil ich einfach weiß, dass das andere besser können. Und es eigentlich nicht ideal zum nebenher machen ist.

Ich rede mehr von kleineren Sachen, u. a. eben Hochzeiten, Aufzeichnen von Festen, Bands und solches Zeugs.
Gerade bei solchen Sachen ist es eben meistens nicht so, dass der "Kleine" den "Großen" den Job wegnimmt, sondern einfach der Kunde keinen "Großen" haben will.
Und generell ist es eben auch ein Problem, dass viele die sich selbständig machen, einfach nicht "gut" genug sind. Ich kenn Leute, die sich nach dem Medientechnik-Studium selbständig gemacht haben, ohne große Berufserfahrung und alles. Wenn man dann viel investiert und normale Preise verlangt, aber keine Berufserfahrung hat, wird es eben schwierig, weil das Ergebnis evtl. nicht deutlich besser ist als vom Hobbymenschen. Ich selbst hab studiert und 5 Jahre Berufserfahrung in den Medien und würd mir nicht zutraun mich selbständig zu machen, weil da einfach mehr dazugehört, als filmen zu können...

Ich hab halt ein bisschen ein Problem mit denen, die denken: hey, cool, ich kann ja filmen und hab ein bisschen studiert, mach ich mich doch selbständig, das ist die einfachste Form viel Geld zu verdienen, unabhängig zu sein und keine geregelte Arbeit mehr ausüben zu müssen. Und dann wird kräftig investiert und am Ende wundert man sich, dass es nicht klappt und schimpft auf die anderen.
Wenn man aber wirklich was draufhat, dann denk ich doch findet man auch die Leute, die anständig zahlen wollen. Und dann braucht man ja auch keine Hochzeiten mehr filmen. Das ist jetzt nur eine Mutmaßung, korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.

Ich kann auf alle Fälle den Ärger von euch verstehen, wenn ich solche Situationen höre. Ich wollte nur mal auf die Situation derer aufmerksam machen, die das nebenbei machen. Es ist leider so, dass man heutzutage schaun muss, wo man noch neben dem Hauptberuf Geld dazuverdienen kann, vor allem wenn nicht mit einem grandiosen Einkommen gesegnet ist.

Zeitraffer

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Dienstag, 5. März 2013, 22:39

Das mit der Konzeptberatung für die "Ideenfindung" und dann bei der Konkurrenz umsetzen lassen, ist schon hart. Davon habe ich schon vieles gehört. Am Besten wie Joey geschrieben hat, Anzahlung leisten.

Ich hatte vor 1 Jahr ebenfalls für eine Partyfotoagentur für einen Zeitraum von knapp 3 Monaten am WE "kostenfrei" die Fotos in Clubs gemacht. Auch hier geht der Fotograf leer aus und die Agentur verdient daran ihr Geld. Ich habe aus diesem Grund aufgehört. Als Anfänger war es trotzdem eine gute Erfahrung um in dunklen Lichtverhältnissen fotografieren zu "üben" :)

Es ist wirklich schwer zu sagen, ob Jobs damit zerstört werden. In der PC Branche gibt es so viele Leute, die privat "PC Probleme" lösen und Geld damit verdienen, oder Renovierungsarbeiten erledigen usw.

Ich habe zwar für den "Kölner Zeitraffer" eine Anfrage erhalten, welches Angebot ich machen könnte. Allerdings werde ich sehr wahrscheinlich kein Angenbot unterbreiten, da ich alles nur "hobbymäßig" betreibe. Ich sehe in dem Zeitraffer einige Fehler, die ein Außenstehender (auch der Anfragende) nicht sieht. Daher gehen die Qualitätsansprüche aus der Sicht vom Außenstehenden im Vergleich zu einem Eingeweihten auseinander. In der Fotografie genau das Gleiche...

joey23

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18

Mittwoch, 6. März 2013, 09:23

Zitat

Und generell ist es eben auch ein Problem, dass viele die sich selbständig machen, einfach nicht "gut" genug sind.


Wenn wir "gut" mal als die Relation aus dem was man als Kunde bekommt und dem was es einen kostet definieren, wie soll ich jemals gegen jemanden der nur anteilige Kosten abrechnet ankommen können, egal wie hochqualitativ mein Produkt auch ist?

Als niedrigbezahlter Amateur zerstörst du genau den Markt der Guten, die die tatsächlichen Kosten abrechnen. Du kannst nicht erwarten, dass ich als Profi noch mehr Leiste für noch weniger Geld, bloß weil du mit nicht realistischen Preisen das Preisniveau konsequent drückst. Von welchem Geld soll ich denn dagegen ankommen?!
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Mittwoch, 6. März 2013, 11:15

Ich bin ja selbst professioneller Webentwickler. Ich arbeite zum Beispiel nur direkt für Marketing Firmen als Freelancer, also spar ich mir den ganzen Endkunden kram. Hab das ne Zeit lang gemacht, aber das war wie alle beschrieben haben, nur schlimm.

Allerdings, wer mit dem Kunden ohne Anzahlung schon Konzepte entwirft und auch noch überlässt, ist dann leider selbst Schuld wenn es dann weiter verwendet wird. Da müsste man sonst vllt. noch Verträge abschließen, wenn man es ohne Anzahlung macht, damit wenigsten Vertragsbruch eingeklagt werden kann, bzw. als Abschreckung gilt.

Dumpingpreise sind natürlich schädlich. Allerdings da die meisten keine Firma haben, auch alle Schwarzarbeit und illegal. Ich möchte das hier nur mal ganz dringend ansprechen: Wer Geld verdient (egal wie viel) muss ein Gewerbe anmelden. Wer dies nicht tut und z.B. mehr als 385€ im Monat verdient, betrügt seine Krankenkasse/Finanzamt. Und Ihr wollt euch nicht mit dem Finanzamt anlegen. Steuerhinterziehung kann teuer werden.

Berechnet eure Kosten gescheit, es ist cool wenn ihr am Anfang für Freunde und Verwandte irgendwas macht, aber sobald es direkt an Firmen geht: Gewerbe anmelden und gescheit abbrechen. Ihr braucht euch ja kein 25€ Stundenlohn am Anfang gleich zu berechnen, aber arbeitet doch nicht unter 10€ die Std.

joey23

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Mittwoch, 6. März 2013, 11:57

Zitat

Allerdings, wer mit dem Kunden ohne Anzahlung schon Konzepte entwirft und auch noch überlässt, ist dann leider selbst Schuld wenn es dann weiter verwendet wird.


Ohne allererste Ideen zu generieren, werden die wenigsten Kunden ein Angebot annehmen. Der Kunde will ja, berechtigter Weise, wissen, was er für das verlange Geld bekommt.
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