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Milhouse

unregistriert

1

Montag, 3. September 2012, 22:53

Dialekt im Drehbuch

Hossa,

ich hätt gern mal ein Problem...

:D

...und hoffe, Ihr könnt mir helfen?!

Folgende Situation:

Einer meiner Protagonisten soll grundsätzlich mit lokal üblichem Dialekt sprechen.
Nun weiß ich aber nicht, auf welche Weise ich dies im Drehbuch verankern soll?

Schreib ich einmalig in der Vorstellung der Personen, dass der Hubermichl immer in einem urigen Bayerisch redet und schreibe die einzelnen Dialoge dann immer in (verständlichem) Hochdeutsch, in dem Ansinnen, dass der Schauspieler dies dann später entsprechend des Idioms seiner Figur umsetzt.

...oder notiere ich vor jeder Dialogszene, dass der Protagonist im Dialekt redet...


HUBERMICHL
(BAYERISCH)
Ja, da legst du dich nieder.


Oder unterlass ich jeden externen Hinweis auf Dialekte und muss stattdessen schreiben...


HUBERMICHL
Jo, do legst di nieda



In letzterer Variante könnte mir das im Einzelfall schwer fallen, da ich als Hesse nicht immer weiß, wie genau die bayerische Sprache im Einzelfall klingt.

Ich habe mir jetzt schon einige Beispiele angelesen, wie genau ein Drehbuch auszusehen hat. Und das Verwirrende daran, es scheint tatsächlich keine einheitliche Regelung zu geben, auch wenn das immer wieder behauptet wird.

Je sicherer ich werden will, umso mehr ich mir an Infos einhole dazu, umso verworrener erscheint mir das Ganze.

Vielleicht könnt Ihr mir zu dem konkreten Fall jetzt einen Tipp geben?

Danke im Voraus, Gruß, Andreas

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Milhouse« (3. September 2012, 22:58) aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler korrigiert


HobbyfilmNF

unregistriert

2

Montag, 3. September 2012, 23:02

schreibe es auf hochdeutsch. Dein Darsteller wird schon wissen wie er es aussprechen muss (ich gehe davon aus das er Bayrisch redet denn sonst wirkt es albern wenn man nen dialekt redet und ihn nicht beherscht).

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Milhouse

unregistriert

3

Montag, 3. September 2012, 23:12

Hm?

Danke, aber irgendwo muss ich ja sicher vermerken, dass er bayrisch reden soll.
Und jetzt stellt sich eben die Frage, einmalig bei der Vorstellung der Personen oder vor jeder einzelnen Rede?

Wenn das mit den Drehbüchern ja immer so rigide nach strengen Vorschriften geregelt sein soll, dann müsste es ja auch dafür eine Grundregel geben. Nur finde ich (zumindest im Net) keine entsprechende Regel.

;(

Gruß, Andreas

SR-Pictures

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4

Dienstag, 4. September 2012, 00:10

Ich würde entweder seinen Text immer im Dialekt schreiben, oder bei seinem ersten Auftreten vermerken, dass er bayerisch redet. Auf keinen Fall würde ich es unter jedem Dialog machen.

Kommt auch drauf an, was du willst. Wenn er einfach nur bayerln soll, dann kannst du es einmal anmerken, und alles deutsch schreiben. Wenn dir aber seine Ausdrucksweise wichtig ist und du (nur als Drehbuchautor) Angst haben musst, dass er dein Text verhunzt, dann schreibe komplett bayerisch, was er sagen soll. Das ist vor allem wichtig, wenn du typische Dialekt-Redewendungen reinbringen willst (wie auch oben in deinem Beispiel) es aber dafür keine geläufige deutsche Einheitsübersetzung gibt.

Was ich einst gemacht habe: Ich habe Doppeldialoge gemacht, sprich zwei Dialogzeilen nebeneinander. Rechts war bayerisch, links deutsch. So hatte ich die Untertitel schon gefestigt, außerdem wusste der Darsteller inwiefern er seinen Text abwandeln kann um sinngemäß das richtige zu sagen. Und die Preußen konnten mein Drehbuch auch ohne Probleme lesen und verstehen.





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Milhouse

unregistriert

5

Dienstag, 4. September 2012, 00:14

Das ist ein Bingo (so sagt man doch, oder)?

:D

Vielen Dank, das mit den Doppeldialogen ist vermutlich DIE optimale Lösung!

So wird wohl ein Schuh draus.


Gruß, Andreas

pixelcrusher

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6

Dienstag, 4. September 2012, 00:28

Ich persönlich würde es komplett bayrisch schreiben, weil sonst womöglich der von dir gewünschte Wortlaut völlig verschwindet, der für die Handlung durchaus von Bedeutung sein könnte.
Bei einer Übersetzung von Bayrisch zu deutscher Standardsprache (≠ "Hochdeutsch") und vice versa kommt es immer, in gewisser Weise, zu "Datenverlust".

Wenn dir Verständlichkeit wichtig ist, schreib die Zeilen des Hubermichls in Standardsprache nochmal dazu.
Zumindest wäre das mein Ansatz ;)

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Milhouse

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7

Dienstag, 4. September 2012, 14:08

Es ist echt erstaunlich, wie weit die Meinungen da auseinander gehen.

Besonders irritierend für mich, weil es im Net so felsenfest gemauerte Meinungen gibt, wie ein Drehbuch UNBEDINGT auszusehen hat. Jede Abweichung wird angeblich als zutiefst unprofessionell gewertet und jeder, der sich das erste Mal dran traut, ein solches Werk zusammen zu basteln, wird auf diese Weise enorm eingeschüchtert.

Schaut Euch doch nur mal an, wie locker mancher Profi mit diesen (ach so wichtigen) Richtlinien umgeht:

http://www.zahns.com/leseproben

Da ist ja nun wirklich ALLES anders als es die zahlreichen Tutorials im Net "vorschreiben".

Einfach nur merkwürdig.

:wacko:

Gruß, Andreas

HornkleeTV

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8

Dienstag, 4. September 2012, 16:51

Ich würde auch eher zu der Doppellösung raten, denn wer schon einmal versucht hat Dialekt aufzuschreiben weiß was das für Hyroglyphen werden können, grad bei Bayrisch...
"Zeit ist Geld." - "Warum bin ich dann immer pleite?"
Quelle: Lyrialia (Werk: Er, Ich und das Irgendwann)

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maximus63

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9

Dienstag, 4. September 2012, 17:37

Hallo Millhouse,
da ich seit 12 Jahren Drehbücher schreibe, empfehle ich dir, laß lass deine Figuren in Hochdeutsch sprechen. Schreib bei der Einführung der Figur kurz unter seinen Rollennamen, welchen Dialekt er spricht.

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Milhouse

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10

Dienstag, 4. September 2012, 19:37

Tja, das is jetzt wohl die Vorgehensweise, die am einfachsten für mich wäre.

Zur allgemeinen Info: das mit dem Michl aus Bayern war natürlich nur ein Beispiel. In der Tat handelt es sich bei der von mir angedachten Rolle eher um einen Hessen. Und wo einem "Aschenbäscher" eben leichter von der Zunge geht als "Aschenbecher", und die Rolle auch von einem Hessen gespielt wird, da braucht man vielleicht tatsächlich nicht in Dialektform zu schreiben?!

Das ändert insgesamt jetzt aber nichts an meiner grundsätzlichen Kritik an der unterschiedlich gehandelten stilistischen Vorgehensweise in Bezug aufs Drehbuch schreiben.

Aber ja, das is natürlich auch wieder OT hier in diesem Thread.

Ich danke Euch jedenfalls sehr für Eure Antworten.

:D

Gruß, Andreas

7River

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11

Dienstag, 4. September 2012, 19:55

Milhouse, ich würde auch das amerikanische Drehbuchformat bevorzugen. Mhm, manche Szenenbeschreibungen in den Leseproben sind irgendwie schon merkwürdig.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

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