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Schmidbauer-Film
Dabei seit: 27. August 2008
Wohnort: Prien am Chiemsee / Stuttgart
Ist es eigentlich so schwer, wenn man für einen film ein budget von 900€ für die Produktion eines Filmes hat, auch etwas davon für den Komponisten einzuplanen?
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Dabei seit: 3. November 2010
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Frühere Benutzernamen: rick1000
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »rick1000« (17. August 2011, 12:44)
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Durch welche Berechnungsgrundlage kommst du auf die angeführten Zahlen? Inwiefern ist eine Pauschalisierung sinnvoll?Ein Budget von 900 Euro deckt gerade mal die Spritkosten, die Verpflegung und ein bis zwei Kostüme für ca. 3 Drehtage (oder die Locations kosten was oder man muß Equipment mieten, je nach dem).
Und wieso sollte man die mögliche Aufstockung jetzt ausgerechnet für den Komponisten nutzen? Und dann auch noch komplett? Wieso kann man nicht noch mehr aufstocken, um evtl. auch andere zu entlohnen?Aber die Frage ist eigentlich falsch gestellt und sollte lauten "Ist es eigentlich so schwer bei einem Budget von 900 Euro nicht auf 1200 (oder wieviel auch immer) aufzustocken um den Komponisten zu bezahlen". Welche Bedeutung der Score hat, muß jeder Produzent und/oder Regisseur selbst entscheiden und dann abwägen - Kann der Komponist aus einem mittelmässigen Werk etwas besonderes machen, kann er ein tolles Werk zu etwas Unvergleichlichem veredeln, dann müssen wir das Budget aufstocken und z.B. Michael Donner nach seinen Tagessätzen fragen. Andernfalls nehmen wir "nur" eine CD für 20,- von ihm (die ist auch herrausragend, aber dann eben nicht exklusiv und maßgeschneidert).
Nur weil sie die letzten Instanzen der Bearbeitung sind, heißt das noch lange nicht, dass ihnen mehr als anderen an Wertschätzung gebührt, wenn es um die Qualität des fertigen Werkes geht (selbst wenn sie die meiste Zeit von allen in ein Projekt investieren – wobei ich dieser Aussage auch so nicht zustimmen kann). Macht man nicht irgendwas falsch, wenn man erst nach dem Dreh anfängt, die Qualität zu pushen?Hier fiel der Begriff Wertschätzung und ich finde ihn sehr treffend. Wenn ich von einem Komponisten und seinen Werken überzeugt bin, dann werde ich alle Hebel in Bewegung setzen ihn nach meinen Möglichkeiten angemessen zu entlohnen. Er und der Cutter/Fxler sind diejenigen die die meiste Zeit investieren. Die beiden sind die letzte Instanz um das abgedrehte Material in seiner Qualität noch zu pushen.
Nur weil ich etwas notfalls selber machen kann – und das operative Wort nennst du hier ja selbst: "nicht unbedingt alles wirklich gut aber immerhin" – heißt das doch nicht, dass die Position weniger Wert ist? Du hast selbst gesagt, dass du auch Musik im Notfall selber machen könntest; wenn auch nur mit Magix. Dass Angebot und Nachfrage so sind wie sie sind, liegt vor allem daran, dass Regisseure in bestimmten Bereichen schneller bereit sind, Abstriche zu machen als in anderen oder bereit sind, "Verantwortung" abzugeben. Dabei spielen aber oft nicht qualitative Gründe eine Rolle sondern oftmals wesentliche banalere (wie eigenes Hauptinteresse beim Filmemachen) oder organisatorische.Jeder Amateurfilmer kann sich ja mal hinterfragen welche Positionen er im Notfall selbst bei der Produktion besetzen könnte. Bis auf weibliche Haupt/Nebenrollen traue ich mir alles zu (nicht unbedingt alles wirklich gut aber immerhin), nur beim Komponieren wird es bei mir nicht zu mehr reichen als in Magix was zusammenzuklicken, daraus leite ich den "Wert" bzw. die Wertschätzung gegenüber dem Komponisten ab, auch wenn es einige nicht hören wollen, aber wir sind wieder bei Angebot und Nachfrage.
Man braucht aber halt auch oft mehr als 20 Darsteller und eben nur einen Komponisten. Zu Sonderstellung: Wenn der Drehbuchautor ein externer ist, hat er dann auch eine, die man entsprechend anerkennt (oder für die er selbst Anerkennung einfordert, wie es eben viele Komponisten tun)? Zu extern/intern: auch der Komponist kann ein interner sein oder als Teil des Teams betrachtet werden, vor allem, wenn er quasi der "Stammkomponist" ist, was ja sowohl in Hollywood als auch im AFF öfter mal vorkommt. Auch die Leute am Set können extern sein. Auch die internen am Set können zum Teil sogar erhebliche z.B. finanzielle oder zeitliche Opfer bringen. Ja natürlich, es ist nicht vergleichbar. Warum nicht? Weil man bei den internen sagt, die sind doch selber schuld, wenn sie sich darauf einlassen? Hmm... Ist das aber der Komponist denn nicht auch genauso?Auf 20 willige Darsteller kommt nach meiner Erfahrung vielleicht ein guter/fähiger Komponist und der ist deutlich schwieriger zu finden. Da der Komponist meistens ein externes Mitglied des Projekts ist, hat er in meinen Augen sowieso eine Sonderstellung und seine Entlohnung ist nicht vergleichbar mit einer "ungerechten" Gagen Verteilung der Set-Crew, die im Großen und Ganzen die gleiche Arbeitszeit hat.
Ich kann mich auch nach dem letzten Dreh erst um die VFXler-Akquise und die gesamte Postpro kümmern, die Frage ist, ob das sinnvoll ist. Das heißt für mich, wenn der Komponist nicht von Anfang an dabei ist, dann liegt das doch eher an der schlechten Planung und nicht so sehr an einer wie auch immer gearteten Sonderstellung, oder nicht? Auch ihn suche ich mir gezielt aus. Genauso wie meinen ZeroBudget-Kameramann und den ZeroBudget-Schauspieler...Überhaupt finde ich die Argumentation, der Schauspieler, der FXler, der Kameramann muß dann auch entsprechend entlohnt werden, im Amateuralltag nicht so ganz stichhaltig. Ich suche mir ja gezielt Leute mit denen ich eine Low/Zero Budget Produktion realisieren kann, weil sie bereit sind das gesamte Projekt als "Lohn/lohnenswert" zu akzeptieren. Wenn da von Anfang an kein Komponist dabei ist, dann zeigt mir das doch wie exklusiv die Arbeitskraft einzuschätzen ist und wie ich mich bei der Budgetierung verkalkuliert habe.
Für mich weniger verwunderlich, da mit dem Komponisten, sofern extern, wie von dir oben angeführt, außer dem Regisseur niemand wirklich zusammenarbeitet. Am Set ist das anders. Da spielt nicht nur das Prestige eine Rolle, das der Job Hauptdarsteller mit sich bringt, sondern auch die Tatsache, dass man als "Setarbeiter" wirklich mit demjenigen zusammenarbeiten, sich unterhalten, sich was abschauen kann, alles Dinge, die bei einem Komponisten mit Sonderstellung eben nicht gehen.Man kann das auch aus dem Blickwinkel sehen, kein Amateurfilmer käme auf die irrwitzige Idee, die Schauspielstudentin im 2 Semster in der Hauptrolle durch Milla Jovovich erstezen zu wollen ohne entsprechend zu budgetieren. Jetzt würde aber nicht das Team maulen weil sie nach wie vor keine Gage bekommen sondern jeder Einzelne würde sich zu tiefst geehrt fühlen, daß mit einem so großen Namen zusammenarbeiten darf (zugegeben ein extremes Beispiel), aber dennoch verwunderlich daß dieses "geehrt" Gefühl nicht auch durch einen "großen (oder wenigstens guten)" Komponisten ausgelöst werden kann.
Ich habe im Gegensatz dazu die Erfahrung gemacht, dass Darsteller erst zugesagt haben, nachdem man die Namen von anderen Darstellern genannt hat, die dabei sind. Um welchen Komponisten geht es denn, wenn ich fragen darf?Ein letzter Gedanke, der die Sonderstellung des Komponisten in meinen Augen rechtfertigt, ist meine eigene Erfahrung, daß mir Darsteller nur auf Grund der Musik eine Zusage gegeben haben (ohne das Drehbuch zu kennen) - wie hoch muß ich da den "Wert" des Musikers/Komponisten einstufen ?
Umkehrschluss: Fast in keiner Kritik wird im Amateurbereich auf die Regie- oder auf die Produktionsleistung eingegangen. Heißt das dann, dass der Bereich "ok war" oder dass Kritik an diesem Bereich "nicht vorhanden war"? Ich glaube nicht.[...]
und um nicht nur die Theorie zu verbreiten "Musik ist mindestens genauso wichtig wie Darsteller,Kameraführung, Schnitt etc..." hier mal die Realität aus der Rubrik kleines Kino - (Filme ohne Musik und reine Musikvideos habe ich übersprungen)
[...]
Ich finde nahezu keinen Film ohne Kritik (positiv oder negativ) über seine Musik. Und keine Kritik bedeutet für mich "war ok" oder "war nicht vorhanden", soviel zur vielfach unterschätzten Bedeutung der Musik.
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »mp-cw« (17. August 2011, 18:19)
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Frühere Benutzernamen: rick1000
Durch welche Berechnungsgrundlage kommst du auf die angeführten Zahlen? Inwiefern ist eine Pauschalisierung sinnvoll?
Zitat
Und wieso sollte man die mögliche Aufstockung jetzt ausgerechnet für den Komponisten nutzen? Und dann auch noch komplett? Wieso kann man nicht noch mehr aufstocken, um evtl. auch andere zu entlohnen?
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Nur weil sie die letzten Instanzen der Bearbeitung sind, heißt das noch lange nicht, dass ihnen mehr als anderen an Wertschätzung gebührt, wenn es um die Qualität des fertigen Werkes geht
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Macht man nicht irgendwas falsch, wenn man erst nach dem Dreh anfängt, die Qualität zu pushen?
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Dass Angebot und Nachfrage so sind wie sie sind, liegt vor allem daran, dass Regisseure in bestimmten Bereichen schneller bereit sind, Abstriche zu machen als in anderen oder bereit sind, "Verantwortung" abzugeben
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Zu Sonderstellung: Wenn der Drehbuchautor ein externer ist, hat er dann auch eine, die man entsprechend anerkennt (oder für die er selbst Anerkennung einfordert, wie es eben viele Komponisten tun)?
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Weil man bei den internen sagt, die sind doch selber schuld, wenn sie sich darauf einlassen? Hmm... Ist das aber der Komponist denn nicht auch genauso?
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Das heißt für mich, wenn der Komponist nicht von Anfang an dabei ist, dann liegt das doch eher an der schlechten Planung und nicht so sehr an einer wie auch immer gearteten Sonderstellung, oder nicht?
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Für mich weniger verwunderlich, da mit dem Komponisten, sofern extern, wie von dir oben angeführt, außer dem Regisseur niemand wirklich zusammenarbeitet. Am Set ist das anders. Da spielt nicht nur das Prestige eine Rolle, das der Job Hauptdarsteller mit sich bringt, sondern auch die Tatsache, dass man als "Setarbeiter" wirklich mit demjenigen zusammenarbeiten, sich unterhalten, sich was abschauen kann, alles Dinge, die bei einem Komponisten mit Sonderstellung eben nicht gehen.
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Ich habe im Gegensatz dazu die Erfahrung gemacht, dass Darsteller erst zugesagt haben, nachdem man die Namen von anderen Darstellern genannt hat, die dabei sind. Um welchen Komponisten geht es denn, wenn ich fragen darf?
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Umkehrschluss: Fast in keiner Kritik wird im Amateurbereich auf die Regie- oder auf die Produktionsleistung eingegangen. Heißt das dann, dass der Bereich "ok war" oder dass Kritik an diesem Bereich "nicht vorhanden war"? Ich glaube nicht.
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@Rick1000: Auch wenn ich deine Argumentation jetzt im Großteil nicht nachvollziehen konnte: Generell erst mal vielen Dank für deinen Beitrag. Freut mich, dass du dich so eifrig einbringst und hier qualitativ beiträgst. Diskussionen wie diese bringen das Forum voran!
Zitat
PS:
Was bei der ganzen Diskussion bisher übrigens noch nicht angesprochen wurde ist, dass es auch den gesamten Bereich Sounddesign gibt, der, was Prestige und Wichtigkeit in der Hackordnung eines Amateurprojekts angeht, vermutlich weit unten steht, obwohl er genauso wesentlich zur Qualität des Films beiträgt wie Musik oder Kamera.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »rick1000« (18. August 2011, 07:03) aus folgendem Grund: Korrektur
Dass es in den ersten 50 Jahren Film mehr gute Scores gab als in den letzten 8 Jahren ist denke ich klar, nur hat sich die Musik von damals extrem gewandelt.
Man hat meiner Meinung nach früher weniger Wert auf die Musik gelegt als heute. Heute benutzt man sie stärker als Instrument um Emotionen zu unterstreichen als früher. Dass dabei oftmals Einheitsbrei herauskommt möchte ich nicht bezweifeln, aber man hat erst spät begonnen Musik wirklich intensiv zu benutzen. Es gab natürlich schon immer einige denen die Musik sehr wichtig war, doch es hat gedauert bis Musik mehr als nur Untermalung war.
Deshalb hab ich ja auch von der großen Zeit geredet. Ich denke in den 70/80/90ern wurde am meisten innovatives geschaffen, weil der allgemeine Wandel der Musikbrache neue Möglichkeiten schaffte.
Wenn du den Score von "Vom Winde verweht" mit "Transformers" vergleichst passt das super. Ein Meisterwerk und ein inspiationsloses Geballer. Nur wer wird sich in 70 Jahren noch an Transformers erinnern? Früher war alles besser, weil man sich nur an die guten Dinge erinnert und an ein paar wenige schlechte Sachen. Vielleicht ist mein Film-Musik-Geschmack auch zu modern um deine These zu unterstützen...
Hat jemand von euch schon mal Szenen auf die Musik nach geschnitten? Ich mache das ja ständig, liegt wohl auch daran, dass ich gerne die Musik als dominanten Faktor benutze (siehe Finale von "Gefährliche Irrtümer" )
Niemand wird sich in 70 Jahren an Transformers erinnern, da der Film nur von Effekten lebt, sind die dann schon so veraltet, das die Filme höchstens von Future-Birkholz wieder ausgegraben werden, um sich über das neue Trash-Format lustig zu machen.
Es ist wahr, das man sich nur an die Werke erinnert, die wirklich Bestand haben. Und genau da setzt der Vergleich an: Was wurde in den letzten 10 Jahren denn produziert, was wirklich in Erinnerung bleiben wird? Da haben wir Star Wars, Herr der Ringe, Avatar, Harry Potter, die Mumie...tja...eigentlich wars das auch schon.
Da haben wir Star Wars, Herr der Ringe, Avatar, Harry Potter, die Mumie...tja...eigentlich wars das auch schon.
Mal sehen was aus den ganzen Kiddies wird, die als Lieblingsfilme "ALLES VON SAW UND HOSTEL" angeben...
Und die Mumie existiert für mich gar nicht mehr (sorry Freddy).
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »joey23« (28. September 2011, 13:48)
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