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1

Dienstag, 19. Januar 2010, 22:43

Monolog gut schreiben - Drama

Hallo liebes Forum,
ich weiß nicht, ob dieses Unterforum für meine Frage geeignet ist, wenn nicht, bitte verschieben.

Also. Da ich gerade am Drehbuch zu meinem ersten Drama schreibe wollte ich mal fragen, wie schreibe ich am besten einen Monolog. Und zwar wollte ich die Hauptperson seine Gedanken etc. dem Zuschauer auch mitteilen, dies am besten mit einem Erzähler. Dieser soll einen Monolog aufsagen, nur wie schreibe ich am besten einen solchen ?(
Habt ihr Tipps worauf man achten sollte, oder wie man am besten anfängt?

Danke schoneinmal im voraus!

MfG
White

docjameson

unregistriert

2

Mittwoch, 20. Januar 2010, 00:03

Und zwar wollte ich die Hauptperson seine Gedanken etc. dem Zuschauer auch mitteilen, dies am besten mit einem Erzähler

Du solltest Dir zunächst mal überlegen aus welcher Perspektive so etwas erzählt werden sollte. Von der Hauptperson oder einem Erzähler?? In der Ich-Form oder von einem Außenstehenden? Was willst Du erzählen? Eine Vorgeschichte, eine Erklärung, eine Situationsbeschreibung? Ich denke, Dir wird aufgrund Deiner Fragestellung zunächst keiner helfen können, wenn Du selbst nicht weißt, was Du eigentlich willst.

Marcus Laubner

unregistriert

3

Mittwoch, 20. Januar 2010, 01:10

Auf jeden Fall müsstest du das mit dem Monolog durch den ganzen Film über verfolgen. Wenn da mittendrin plötzlich die Figur was denkt, dann wär das merkwürdig. Überleg Dir gut, ob du wirklich einen Monolog brauchst, um den Inhalt rüberzubringen, oder ob die Gedanken nicht vielleicht auch so schon offensichtlich sind, zum Beispiel weil mans durch die Inszenierung andeuten kann oder weil der Zuschauer gesehen hat, wie es zu dem Zustand kam.

Thom 98

unregistriert

4

Mittwoch, 20. Januar 2010, 07:22

Marcus hat recht: Vieles kann man viel spannender umsetzen, indem man die Gedanken der Figur durch ihre Handlungen andeutet. So muss der Zuschauer selber mitdenken und das ist viel interessanter, als alles wie auf dem Silbertablett vorgelesen zu bekommen!

5

Mittwoch, 20. Januar 2010, 20:07

Das ich den Monolog durch den ganzen Film ziehen will, habe ich mir auch vorgenommen. Der Entscheidene Moment im Film ist halt, wenn er einen Brief mit einer Nachricht bekommt. Damit man also den Brief nicht selbst lesen möchte, dachte ich, pack ich da die Hauptperson als Erzähler rein, der den Brief Vorliest. Nur da es komisch kommen würde wenn davor und dannach keine Stimme mehr zu hören ist, wollte ich es über den ganzen Film ziehen.
Also danke Marcus, hast mir geholfen :P

LG
White

mp-cw

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6

Mittwoch, 20. Januar 2010, 20:26

Ergänzung zu "zeigen statt erzählen", was im Film prinzipiell immer gilt (im Gegensatz zum Theater; deshalb sind "Monologe" dort besser aufgehoben):

Im Falle eines Briefes könnte man auch die Stimme des Briefschreibers – soweit bekannt – nehmen. Dann wäre man nicht an eine (nicht immer auch gleich permanent notwendige) Off-Stimme angewiesen ist. Hängt aber auch vom Inhalt der Szene ab, da man so die Erzählperspektive wechseln würde...

TATORT CALW: HEXENSABBAT mit Vorfilm "Die Rotkäppchen und der Wolf"
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Marcus Laubner

unregistriert

7

Mittwoch, 20. Januar 2010, 21:35

Damit man also den Brief nicht selbst lesen möchte, dachte ich, pack ich da die Hauptperson als Erzähler rein, der den Brief Vorliest. Nur da es komisch kommen würde wenn davor und dannach keine Stimme mehr zu hören ist, wollte ich es über den ganzen Film ziehen.

Achso, du willst einen Brief vorlesen lassen, das ist schon was anderes! Deshalb zusätzliche Monologe reinzubringen, nur um die eine Stelle zu rechtfertigen, wäre übertrieben. Monologe sind ne super Sache, aber selten sind sie was anderes als überflüssig und uninteressant.

Jetzt, wo ich weiß, was du vorhast, stimme ich doch eher mp-cw zu - es reicht, wenn man an der betreffenden Stelle die Stimme des Verfassers hört. Passiert ja oft bei Synchrogeschichten, dass entweder der Leser oder Schreiber eines Briefes den vorliest, weil der Text in einer anderen Sprache geschrieben steht.

Für längere und intime Briefe am besten die Stimme des Schreibers zum Vorlesen nehmen, bei kurzen Texten eher den Leser vorlesen lassen.

MrBuddy

unregistriert

8

Donnerstag, 21. Januar 2010, 19:00

Von der Kontinuität her würde ich Fight Club als perfektes Beispiel anführen. Von Anfang an geführte, häufige innere Monologe. Erzählend, erweiternd, kommentierend. Sehr gelungen.

mp-cw

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9

Donnerstag, 21. Januar 2010, 21:58

Perfekt wofür?

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MrBuddy

unregistriert

10

Dienstag, 26. Januar 2010, 20:44

Perfekt wofür?

Perfekt als Beispiel für den plotbegleitenden Kommentator. Die Kommentare von "Jack" haben dem Film locker 30% seines Schwungs gegeben.

mp-cw

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11

Dienstag, 26. Januar 2010, 21:12

Zum einen ist Whites Problemstellung aber hauptsächlich die, dass er einen Briefinhalt interessant wiedergeben will. Ob er deshalb gleich den kompletten Film mit einem VO begleiten sollte, ist erst mal noch fraglich, da müsste er sich noch mal dazu äußern. Stichwort Overkill. Denn eines der Merkmale der meisten "normalen" Erzählperspektiven in Filmen ist eben, dass sie gerade versuchen, möglichst wenig auf einen plotbegleitenden Kommentator zurückzugreifen, der innere Monologe erzählend, erweiternd und/oder kommentierend präsentiert. Zeigen, nicht sagen, ist meist die Devise. Symbolhafte Bilder, Schnitte, Flashbacks, vieles wäre möglich. VO wird in vielen Fällen als "Notlösung" angesehen.

Zum anderen ist – auch speziell im Fall von "Fight Club" – das VO und seine Wirkung(sweise) EXTREM an die ungewöhnliche Erzählperspektive gebunden; was im Fall von "Fight Club" ja auch funktioniert. Ein Beispiel anderer Art wäre "High Fidelity". Aber sie deshalb als typische oder gar "perfekte" Beispiele darzustellen, wäre aus meiner Sicht eher vorschnell geurteilt...

EDIT:
Wobei zusätzlich eh noch hinzukommt, dass beide Filme auf Bücher basieren, die selbst schon ungewöhnliche Erzählperspektiven haben, und die Inszenierungen eben versuchen, diese Perspektiven zu wahren und ihnen mit filmischen Mitteln gerecht zu werden.

TATORT CALW: HEXENSABBAT mit Vorfilm "Die Rotkäppchen und der Wolf"
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mp-cw« (28. Januar 2010, 09:54) aus folgendem Grund: Ergänzung


Frederik Braun

unregistriert

12

Donnerstag, 4. Februar 2010, 19:15

Auf jeden Fall müsstest du das mit dem Monolog durch den ganzen Film über verfolgen. Wenn da mittendrin plötzlich die Figur was denkt, dann wär das merkwürdig.


Naja kommt immer drauf an wie konventionell der Film sein soll. Es gibt durchaus geniale Filme, die mit den Erzählperspektiven herumexperimentieren, das kommt je nachdem auch gut an. ;)

Nur da es komisch kommen würde wenn davor und dannach keine Stimme mehr zu hören ist, wollte ich es über den ganzen Film ziehen.


Ist das der einzige Grund, warum du einen Erzähler haben möchtest? Da gibt es ja auch andere Möglichkeiten, z.B. kann der Protagonist leise, aber verständlich mitlesen oder, wie mp-cw schon als Idee hatte, du nimmst die Stimme des Briefverfassers.

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