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Mittwoch, 29. August 2007, 17:18

Erfahrungsbericht: 2 Wochen Praktikum Rocketstudios München

So dann will ich euch hier mal nich vorenthalten was ich die letzen 2 Wochen in diesen Studios erlebt hab:

Vorgeschichte:
Ich hatte für meinen Onkel, der in München wohnt, seinen Hochzeitsfilm gemacht weshalb sich dieser revangieren wollte und über einen Freund welcher bei Sony BMG München die Comedy-Abteilung unter sich hatte einen Kontakt zu den Rocketstudios München herstellte. Ich bekam von dieser Top Secret Aktion nichts mit, meiner Mutter wollte eines Tages auf einmal alle meine selbsgemachten Filme auf DVD welche sie dann aber gleichdarauf nach München schickte.
Vor ca. 1 Monat kam dann der Anruf von einem Onkel in dem er mir offenbahrte, dass ich 2 Wochen Praktikum in Filmstudios machen dürfe, weshalb ich natürlich sofort aus dem Häuschen war.


An meinem ersten Tag ging ich also rein in die Studios, die Leute alle super drauf, erstmal nen Kaffee bevors losgeht. Was mir sofort auffiel, waren 20 ca. 5cm dicke Rohre mit einem Anschluss vorne die aus der Decke kamen, auf einem Steinblock darunter waren Anschlüsse, auf die die Rohre zu passen schienen. Ich dachte erst das wär so eine Art Gag, "ROCKETstudios", das man sich vielleicht einsteckt wenn man da ist, dachte ich...
Doch auf jedem dieser Rohre mit Anschlüssen stand etwas ganz anderes drauf, nämlich Station 1 - Station 8, Avid 1, Avid 2, ProTools 1, ProTools 2, Encoding 1, Scene Artist und welche die mir leider entfallen sind. Bei den gegenstücklichen Anschlüssen auf dem Steinblock standen jeweils an einem Loft 1 - Loft 8 sowie Suite 1 - 10. Eine "Station" war wie sich später herausstellte geweils ein High-End Mac Computer, Avid dürfte einigen bekannt sein, ein Schnittcomuter, so ziemlich das teuerste was es gibt und ProTools ist ein auch nich so ganz unprofessionelles Audio Bearbeitungs Programm. Eine Loft war eine Art Schreibtisch mit einer Ausstattung von der wohl jeder Filmemacher träumt:
2 Flachbildschirme, ein Kontrollmonitor mi 60cm Bildschirmdiagonale(Ja, genau so ein Ding in das die Regisseure immer reingucken beim Dreh), ein Mischpult und 2 Studio-Abhörboxen. Suiten waren dasselbe nur in Zimmern. Man konnte sich also eine Station oder einen Schnittcomputer wie Avid an einem Platz stecken und mit diesem Rechner dann arbeiten. Die Computer standen alle im Serverraum, und somit war an keinem Platz ein PC zu sehen und zu hören.
Soviel zur Technik. Am Montag marschierte gleich um 11.00 mal Mario Adorf ein, ganz netter Kerl merkte man nach ein 2 Sätzen mit ihm. Er kam um im Tonstudio das Hörbuch zu "About Schmidt" aufzunehmen.
Die erste Woche schaute ich viel zu oder durchforstete den Produktionsordner in dem man so einige Entdeckungen machen konnte und mir erstmal klar wurde wo ich hier überhaupt gelandet war:
Ein drittel aller Kino-Trailer die in Deutschland natürlich auf Deutsch sind, wurden in und von den Rocketstudios synchronisiert und mit Deutschen Texttafeln versehen, z.B.: Deja Vu, Ratatuille, King Kong, The Lookout und aktuell gerade Underdog um nur wenige zu nennen.
Außerdem werden viele TV-Spots in diesen Studios erstellt wie z.B. ein neuer C&A Trailer über die The Dome Collection, bei dem ich selber ein bisschen mitmaskieren durfte. Das Hauptargument jedoch liegt hauptsächlich in der DVD Produktion. Auch wieder ein paar Beispiele wie "Back to Life" von Michael Mittermeier, Das Leben der Anderen, Die Prager Botschaft und graden in der Finalen Phase als ich dort war "Männer sind primitiv, aber glücklich" von Mario Barth, welcher in der 2. Woche auch mal vorbeischaute um seine halbwegs fertige DVD zu begutachten, bei welcher ich letztendlich auch mitwirken durfte.
Mein großes Glück bestand darin, dass in der 2. Woche 5 Operater Urlaub hatten und für diese nur 2 aus dem Ürlaub zurückkamen und so recht viel Arbeit auf mich viel. Von Batchen bis hin zum Schnitt durfte ich recht viele Aufträge erledigen, was den Producern ganz gut gefiel, da ich nun in den Ferien immer wieder kommen, arbeiten und Geld verdienen darf und sie mir große Hoffnungen auf einen Ausbildungsplatz dort gemacht haben. Gerabeitet wird dort mit Final Cut, sowie After Effects, was mir sehr entegen kam da ich AFX doch auch shcon kannte. Als ich zum ersten Mal beim Schnitt auf AVID zuschaute, verstand ich ersteinmal nur Bahnhof, soviele Buttons und Fenster hatte ic hnoch nie auf einem Haufen gesehen, jedoch wurde mir schnell im "Crash Kurs" so manches erklärt und jetzt versteh ich auch warum AVID NITRIS das teurste Programm auf dem Markt ist, aber lassen wir das...
Auf einem Dreh war ich glücklicherweise auch einmal dabei, als Produktionsassisten und Making-Of-Kamera. Gedreht wurde ein simpler TV-Spot für den Handyanbieter Klarmobil, welcher bald im Fernsehn und im Kino zusehen sein wird, weshalb er auch auf HD-CAM gedreht wurde und man sich für die Post-Pro ersteinmal eine HD-Maz(ähnlich wie ein Videorecorder, jedoch mit S-DI Ausgang der dann an einen Mac angeschlossen wird und man mit Final Cut capturen kann) die 70.000 Euronen kostet ausleihen musste.

Nun hab ich die Filmwelt mal aus einem andern Blickwinkel betrachten dürfen und darf glücklicherweise noch öfters mal reinschauen wie sie mir versprochen haben. Hab sicher einiges vergessen, wer noch nich genug hat kann gerne Fragen stellen, werde sie bestmöglichst beantworten.

Danke fürs lesen,

jigga

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »jigga« (30. August 2007, 18:06)


Vaderle

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2

Donnerstag, 30. August 2007, 08:47

Schöner Bericht. Sehr interessant!

HF_HeinzeFilms

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3

Donnerstag, 30. August 2007, 10:19

Ja, wirklich sehr interessant, habe ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Habe mich in deinem Bericht gut wiedergefunden.

Beathoven

unregistriert

4

Donnerstag, 30. August 2007, 11:05

Wrklich interessant.

AHst du wneigstens ein Autogramm von mArio Barth bekommen? ;-)

5

Donnerstag, 30. August 2007, 11:54

Benutzen die eigentlich Videomäuse:

oder Schnitt-Tatstaturen:


Würde mich nämlich mal interessieren, wie Profis mit "unseren" Programmen so arbeiten. Alles mit der Maus/Trackball oder gar mit Pen?


AVID hat übrigens Pinnacle übernommen, und somit gibts Avid-Produkte jetzt schon sehr günstig (Avid liquid pro 7 ab ca. 1000 bis 1100,-€ )

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Purzel« (30. August 2007, 11:55)


m3d|c4t

unregistriert

6

Donnerstag, 30. August 2007, 13:11

Bei mir in der Firma benutzen alle Avid Cutter die entsprechende Avid Tastatur (eben genau die auf der Abbildung) und eine ganz gewöhnliche PC Maus. Bei Avid Schnittsystemen hat eine Maus jedoch nicht den Stellenwert, wie bei vielen anderen Schnittsystemen/-programmen. Denn die Avid Systeme sind darauf ausgelegt, möglichst ausschließlich via Tastatur bedient zu werden. Dafür kann man auch jede handelsübliche Tastatur nutzen. Die Tasten sind komplett frei belegbar. Vorteil einer Avid Tastatur oder einer Tastatur, beklebt mit den entsprechenden Symbolen von Avid, ist halt, dass man nicht gezwungenermaßen alle Tastenbelegungen, ob Standard oder eigens belegt, im Kopf haben muss. Man kann ja nach den Symbolen und den Kategoriefarben auf der Tastatur gehen, wenn man ein Kürzel nicht auswendig kennt.
Die Bedienung im Avid ist auf maximal schnellen Arbeitsfluss und Effizienz ausgelegt, d.h., wenn man mit der Bedienung klar kommt, lässt es sich enorm schneller schneiden/trimmen.

After Effects, Maya und andere Programme werden bei uns ausschließlich mit handelsüblichen Mäusen und Tastaturen bedient.

Wobei meiner Meinung nach eine 3D Software im Optimalfall mit einem Grafiktablet oder noch besser mit einem interaktiven Display bedient werden sollte. Dies erhöht den Arbeitfluss und die Arbeitsgeschwindigkeit ebenfalls enorm. Und darum geht es im Medienbereich. Um Geschwindigkeit und Effizienz. Denn damit lässt sich Geld sparen und verdienen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »m3d|c4t« (30. August 2007, 13:13)


7

Donnerstag, 30. August 2007, 13:19

"Und darum geht es im Medienbereich. Um Geschwindigkeit und Effizienz."
Richtig, darum frage ich auch nach der Videomaus.
Weil ich die habe und wesentlich schneller damit arbeiten kann, weil ich mir zum Beispiel das "Schneiden-" und "Pfeil"-Tool auf die Tasten an der Maus gelegt habe und nicht mehr mit dem Mauszeiger in Fenstern rumklicken muss.
Nur habe ich auch schon andere Stimmen dazu gehört, die sagen, in den 20 Min. Einarbeitung und Gewöhnungszeit hätte man schon den halben Film schneiden können... Finde ich aber nicht, weil die reine Mausbedienung den Workflow gehörig unterbricht...:
Jog-Shuttle drehen, hinzoomen, schneiden, wegzoomen, JogShuttle weiterdrehen, geht wesentlich schneller, als wenn ich das einzeln mit der Maus machen müsste...
Ich wollte es von "Jigga" wissen, wie die dort arbeiten.
Aber es ist schomal gut, eine andere hauptberufliche Meinung zu hören.

Blood Angel

unregistriert

8

Donnerstag, 30. August 2007, 13:48

Also gerade was die Bedienung angeht gibt es da Credos wie Sand am Meer.

Bei BMW schneiden wir hier auf unseren AVIDs mit Standardtastaturen und Standardmäusen, da wir hier viele verschiedene Cutter haben, die schlichtweg alle ihre eigene Tastenbelegung haben.

Bei Bavaria Film wieder ganz anders. Da haben die in ihren Suiten (übrigens ausschließlich FCP) die Logic Keyboards und die Apple Mighty Mouse.

Bei mir noch n bisschen anders. Ich schneide auf FCP komplett mit Tastatur und Jog. Dabei benutze ich eine Logic Tastaturauflage für mein MBP. (http://www.logickeyboard.com/shop/produc…LS%2DFCP%2DMBPC)

Ich denke es gibt nicht "DEN" Weg zu schneiden. Man sollte immer so schneiden, wie man selber Schnell und Effizient ist.

Zitat

Denn die Avid Systeme sind darauf ausgelegt, möglichst ausschließlich via Tastatur bedient zu werden.

Schonmal mit Liquid gearbeitet? *schauder* Egal, nicht das Thema. Du kannst im Übrigen auch FCP und Premiere so einstellen, dass du die komplett ohne Maus bedienen kannst. Funktioniert recht gut.

9

Donnerstag, 30. August 2007, 16:48

Zitat

Original von Blood Angel


Bei mir noch n bisschen anders. Ich schneide auf FCP komplett mit Tastatur und Jog. Dabei benutze ich eine Logic Tastaturauflage für mein MBP. (http://www.logickeyboard.com/shop/produc…LS%2DFCP%2DMBPC)



Genau mit solche Tastaturen wurde dort geschnitten, vorallem im Final Cut sehr nützlich wie ich selber auch testen durfte. Aber es wird mit Stinknormalen Mäusen gearbeitet.

Die Sache ist ja die das man z.B. Avid an jeden beliebigen Schnittplatz anschließen kann, jeder aber gleich ausgerüstet ist.

Zum Thema Avid:

Die Cutterin, der ich zugesehen hab, machte ziemlich viel mit der Maus, nur wenig Tastatur, ich denke da muss man für sich rausfinden.

@Beathoven:
Autogramme, etc. sind normalerweise nicht üblich würd ich jetzt sagen und so hab ichs auch empfunden: Man Arbeitet mit diesen leuten, redet mit ihnen ganz normal und für mich war des ne viel coolere Erfahrung als ein Autogramm.

Beathoven

unregistriert

10

Donnerstag, 30. August 2007, 18:00

Ja war auch nicht sonderlich ernst gemeint. Aber es hätte ja ne Ausnahme geben können wegen eines Praktikanten...

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