Vor allem, wenn es einigermaßen professionelle Schauspieler sind, dann erwarten sie auch eine einigermaßen professionelle Regie. Zumindest ist das meine Erfahrung mit Darstellern, die sonst in Film und Fernsehen arbeiten. Auch bei ordentlicher Vorbereitung lässt es sich kaum vermeiden, dass nochmal jede einzelne Aufnahme vor Ort durchgesprochen werden muss. Das kostet Zeit. Und auch der Kameramann wird dich in Anspruch nehmen, denn der will ja, dass du mit auf den Monitor guckst, damit alles stimmt.
Bei meinem letzten Film (und es war nur ein 20 Minüter), musste ich mangels ausreichender Komparsen auch zweimal als Statist mit vor die Kamera. Das hat man sofort gemerkt, denn diese Szenen liefen viel unruhiger ab. Wenn du die Schauspieler einweist, deinen eigenen Text nochmal durchgehst und vorspielst, mit dem Kameramann redest und dann auch noch der Aufnahmeleiter dauernd was von dir will - dann merkst du, wieviel Konzentration das Regieführen abverlangt. Daher meine Empfehlung. Keine Hauptrolle, nicht mal ´ne Nebenrolle (zumindest nicht bei deinem ersten Projekt), sondern maximal´n kleiner Auftritt von ein, zwei Einstellungen.
Wie gesagt, diese Empfehlung gilt, wenn du mehr oder weniger professionell arbeiten willst (was ich bei professionellen Darstellern einfach mal annehme). Wenn der Dreh eher locker läuft, mit ausreichend Zeit, Experimentierfreude und guter Stimmung am Set, dann kannst du auch eher noch vor der Kamera agieren.