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Mittwoch, 29. Dezember 2010, 00:45

Vorbereitung Kamerastudium

Hallo
Ich möchte in ein paar Jahren, nach der Schule und dem Zivildienst, ein Kamerastudium in Ludwigsburg oder München machen. Ich wollte euch fragen, wie ich mich am besten darauf vorbereite. Ich habe noch überhaupt keine Ahnung vom Fotografieren und Filmen. Ich weiß auch nicht wie ich mir das so weit beibringen kann, damit ich die Aufnahmeprüfung bestehe. Ich würde mich über eure Hilfe freuen.

  • »Epicon« ist männlich

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Mittwoch, 29. Dezember 2010, 14:23

Hallo,

zuerst würde ich mir die Frage stellen, warum ich das machen will, wenn ich keine Ahnung in diesem Bereich habe. Ich denke durchaus, dass du dich etwas damit auskennst und schon probiert hast, denn sonst würdest du es ja nicht wollen oder?


Ich bin zwar kein Kameramann aber habe viel mit diesen zu tun :) Ich hoffe, jemand der mehr Ahnung hat, wird das ganze hier noch ergänzen und verbessern.

1. Informiere dich über Kameras im Web.
Warum? : Es gibt viele unterschiedliche Kameratypen. Eine Kamera ist nicht gleich eine gute Kamera und ich rede nicht von der Auflösung, sondern vom Bild an sich. Du solltest wissen was Fokus ist und Weissabgleich usw, bevor du dir eine Kamera zulegst. Sonst könnte es sein, dass die Kamera kein Raum bietet diese wichtigen Dinge zu erlernen.


2. Kaufe dir eine Kamera, die fotografieren und filmen kann.
Warum? : Film ist eine Reihe von Fotos, die eine Bewegung ausmachen. Genau wie beim fotografieren, muss man auch beim Filmen sehr darauf achten, wie man sein Geschehen festhält. Mit fotografieren trainiert man sehr gut Bildausschnitte. Jedoch sollte man sich darin nicht festbeißen, sondern sollte auch ab und an bewegte Bilder aufnehmen.


3. Dreh einen kleinen Film.
Warum? : Wenn du dich auf eine Geschichte konzentrierst, musst du nun als Kameramann diese Geschichte von seiner richtigen Perspektive aufnehmen, um die Aussage zu treffen, die du möchtest. Denke filmisch und halte nicht nur die Kamera irgendwie aus einer gemütlichen Perspektive drauf. Wer schön sein will, muss leiden. Also leg dich auch ab und an auf den Boden und filme aus der Froschperspektive oder pack dir ein Stativ, schraub die Kamera drauf, fahre das Teil voll aus und halte es hoch um von der Vogelperspektive zu filmen.

4. Lesen
Warum? : Du kannst schöne Bilder machen aber bis du auf bestimmte wichtige Dinge kommst, die es schon lange in irgendwelchen Büchern gibt, dauert es manchmal 20 Jahre. Es ist als Kameramann wichtig den Regisseur zu verstehen und ein guter Regisseur denkt in meinen Augen dramaturgisch. Also sollte der Kameramann das auch tun und sich die nötige dramaturgische Erfahrung aneignen. Es ist einfacher schöne, viel aussagende Bilder zu machen, wenn man genau weiß, was diese Szene in dem ganzen Film verloren hat.

5. Praktikum
Warum? : Weil man dadurch viel lernt und Kontakte knüpft. Außerdem schützt es dich vor der Gefahr engstirnig zu werden und nur noch in deiner eigenen Welt zu existieren. Bei vielen Filmhochschulen benötigt man ein nachgewiesenes 12 Monate Praktikum bei Profis.

6. Such dir einige Regisseure und Filmemacher, die teilweise schon recht professionell arbeiten.
Warum? : Weil du Kameramann bist und als einer arbeiten musst. Am besten so oft es geht. Umso öfter du in Filmen gearbeitet hast, umso eher wirst du was von deinem Handwerk verstehen.

EXTRA:
Versuche immer zwischen dem praktischen Tun auch viel zu lesen. Eine gute Mischung aus beidem ist unschlagbar. Versuche immer vor einem Projekt etwas zu lesen und danach das selbe nochmal, um zu kontrollieren, was du gepackt hast und was noch nicht. Setze dir Meilensteine und versuche diese zu erreichen.

Epi

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joey23

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3

Mittwoch, 29. Dezember 2010, 17:25

Dem ist eigentlich nichts weiter hinzuzufügen :)
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SR-Pictures

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Mittwoch, 29. Dezember 2010, 17:41

Vielleicht ist es ein Vorteil, dass du noch gar keine Ahnung von der Materie hast. So bist du unvoreingenommen und die Filmschule kann dich nach ihrem Maße zurechbiegen, beeinflussen...

Ich weiß zB von einigen Regisseuren, dass die an der hff muc angenommen wurden ohne Vorkenntnisse. Der eine hat zu vor ein Jurastudium abgebrochen.
Ansonsten selbst Filme drehen, nicht aufgeben (auch nicht nach etlichen Absagen).

Oscarperisträger von Donnersmark meinte: Kurzfilme drehen bringt nicht viel, lieber gleich einen ganzen Spielfilm machen. Das ist zwar eher auf Regieanwärter zutreffend, aber wenn du selbst deine Filmchen machst wirst du wohl anfangs eh selbst zusätzlich Regie führen.





MP-Digital

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Mittwoch, 29. Dezember 2010, 20:04

In einer Bücherei gibt es sicherlich viele Bücher im Umgang mit einem Foto, Filmkamera. Das kann als Grundlage viel helfen.

NO!R

Theater!

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6

Donnerstag, 30. Dezember 2010, 13:07

Oscarperisträger von Donnersmark meinte: Kurzfilme drehen bringt nicht viel, lieber gleich einen ganzen Spielfilm machen. Das ist zwar eher auf Regieanwärter zutreffend, aber wenn du selbst deine Filmchen machst wirst du wohl anfangs eh selbst zusätzlich Regie führen.

Womit er nicht zwingend recht hat. Gibt einige Regisseure die Kurzfilme für den besten Einstieg halten. Also ich denke jeder sollte seinen Weg an seinen Möglichkeiten ausrichten.

@ Flo93: Als Buch kann ich dir "das fliegende Auge" empfehlen. Ein Interview Band von Tykwer und Ballhaus im Stil von "mr. Hitchcock wie haben sie das gemacht?". Empfehl ich jedem angehenden Kameramann, weil es sehr viel über die Arbeit des Kameramnns verrät ohne u sehr in Theorie zu verschwnden und dabei sehr Unterhaltend ist.

http://www.amazon.de/Das-fliegende-Auge-…93711118&sr=8-1

7

Freitag, 31. Dezember 2010, 06:19

nimm deinen Lieblingsfilm und analysiere ihn und schreib es mit
1. wo steht die Kamera
2. was ist es für eine Perspektive
3. wie ist die Bildauswahl
4. wie lange dauern Bildeinstellungen
5. was wurde eingesetzt (Stativ, Kran, Dolly, Steady)

trainiere obiges immer wieder - auch mit Werbung, Musikclips etc. und entwickel ein "Auge" dafür

...und lies was du in die Finger bekommst

order dir im Abo den "Kameramann" dort bekommst du viel mit über Making of, Interviews, Vorstellung neuer Technik usw
(sollte eigentlich die Standartlektüre aller Filmschaffenden sein, dann würde sich hier auch so manche Frage erübrigen wie "was für Mikro, Licht Cam soll ich...")

und solltest du ein Praktikum ergattern - frag den Kameramann ein Loch in den Bauch und vergiss dabei nicht "es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten"!!!

zu guter Letzt - setz dich mit der Technik auseinander - auch wenn es langweilig ist, du musst wissen was du tust (was passiert wenn ich das Gain anhebe...)

dann wünsche ich dir einen guten Start/Einstieg in den Beruf der Filmschaffenden - auf das bald ein neuer Ballhaus unter uns weilt ;)

Alexxx11

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8

Freitag, 31. Dezember 2010, 09:31

nimm deinen Lieblingsfilm und analysiere ihn und schreib es mit
1. wo steht die Kamera
2. was ist es für eine Perspektive
3. wie ist die Bildauswahl
4. wie lange dauern Bildeinstellungen
5. was wurde eingesetzt (Stativ, Kran, Dolly, Steady)
6. Warum wurde die Einstellung gewählt? ( Bedeutung der Einstellung, Brennweite etc. im Sinnzusammenhang mit der Geschichte )

9

Sonntag, 2. Januar 2011, 18:11

Danke für die Antworten. Mir hat dieser Erfahrungsbericht ein bisschen Angst gemacht. http://www.filmerforum.de/Forum2/viewtop…dbd94f9586db359

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