Allgemein kann man (wenn man unbedingt Regeln haben möchte) sich ein bisschen daran halten, dass viele Schnitte besser sind, als eine 2-Minütige Einstellung (meistens gefühlte 20). Gerade bei Dialogen ist es wichtig, immer mal wieder die Kameraposition zu ändern, sodass sich der Zuschauer auf was Neues einstellen muss und das Ganze spannend bleibt.
Würde ich allgemein so nicht zustimmen. Auf viele Filme mag das zutreffen, aber da gibt es auch Perlen, die bewusst lange Einstellungen haben, wenn ich da an einige Filme von Sam Mendes denke oder Schatten der Wahrheit oder die von Shyamalan. Das muss man individuell entscheiden, welcher Stil am wirkungsvollsten ist.
Ein paar Gesichtspunkte, die mir noch einfallen:
-Wie nah muss/sollte ich an der Figur dran sein mit der Kamera?
Wenn ein gesuchter Mörder gesteht, zusammenbricht, halte ich da wahrscheinlich eher nicht aus 10m Entfernung drauf ohne Zoom, da könnte man sicher viel näher rangehen.
Wie filme ich? Freihand, Steadycam, Dolly, Stativ?
Freihand wirkt ganz anders als mit einem Dolly. Welche Stimmung will ich rüberbringen? Wie fühlt sich der Charakter im Bild? Wie sind meine Verhältnisse am Drehort? Muss ich jemanden durch ein Treppenhaus verfolgen und mobil sein, macht sich eine Steadycam nicht schlecht. Will ich das eintönige Abendessen einer Spießerfamilie zeigen, bevor einer der Mitglieder ausbricht und sein Leben umkrempelt, kann so ein Dolly- oder Stativshot besser geeignet sein.
Man sollte sich auch mal die verschiedenen
Einstellungsgrößen vergegenwärtigen.
Auch gibt es verschiedene Arten von Einstellungen, z.B. den Mastershot (oft zuerst gedreht, die Kamera hat einen guten Überblick über den Ort und das Geschehen, Details sind nicht erkennbar, als erste Einstellung auch establishng shot genannt) oder inserts (Details in der Nahaufnahme, wie ein Glas, dass genommen wird, wird eingefangen; werden oft von der 2nd Unit ohne die teuren Darsteller gedreht).