Amateurfilm-Forum

Hi und hallo,



bin neu hier und hab auch gleich meine erste Frage:



Ich bin absoluter Anfämger der sich gerade absolut im Niemandsland befindet daher weiss ich jetzt nicht ob das Thema hier rein passt. Ansonsten einfach verschieben.



Ich fange gerade mit dem Filmen an, bin ansonsten eher der Singer/Songwriter (Hobby natürlich). Möchte irgendwann auch mal ein Musikvideo drehen. Aber erstmal möchte ich um mit Schnitt und Vertonung und sowas überhaupt was anfangen zu können was anderes drehen.

Ich dachte mir ich dreh einfach mal ein Portait über eine Nachbargemeinde. So ne Art Stadtrundgang auf Video. Alle Sehenswürdigkeiten der Stadt schön geschnitten und schön vertont.



Ist das so einfach wie ich mir das Vorstelle oder hab ich da was zu beachten. Auch rein rechtlich gesehen. was darf ich überhaupt Filmen und wann sollte ich besser nicht auf Aufnahme drücken?



danke für eure Hilfe

Ich bin mir nicht sicher ob Du Dir damit einen Gefallen tust, denn so easy einfach wie Du denkst ist das nicht, ich glaub fast, dass ein Musikvideo einfacher ist, weil es erstmal viel kürzer ist, und du da im Prinzip machen kannst was Du willst, es gibt eigentlich nichts an Schnitt, Kamerafahrt, Beleuchtung, Effekten und Co. was für ein Musikvideo tabu ist, weil es ja nur deine künsterische Freiheit ist, die da die Grenzen vorgibt. Bei einem Dokumentarfilm, und sei es "nur" ein Städteportrait, sieht es schon ganz anders aus.
Wenn Du sowas noch nie gemacht hast, ist es ohnehin schwer, ohne Vorkenntnisse einfach mal was zu machen. Du solltest vielleicht mal schauen, ob es bei dir aus der Nähe wen gibt, der Lust hat, ein bisschen mit dir zu arbeiten und zu experimentieren.

ok natürlich würde ich keinen ganzen Film drehen. eher könnte man sagen das es mehr so richtung Impressionen gehen soll. Aber ich hab mich gerade etwas schlau gemacht im Netz und ich glaub das was ich Filmen darf ohne Gnehmigung ist für ne Ordentliches Portrait einer Stadt eh zu wenig. Kirche von aussen ja aber von innen wohl nein.

darin liegt wohl die Schwierigkeit.

Und bedenkt. das ich das nur zum Üben im Umgang mit Schnittprogrammen und nachvertonung verwenden will.

Trotzdem hab ich immer weniger Lust dazu solch ein Portrait zu machen.

Wie ist das rechtlich mit den ganzen Clips auf Youtube (z.B. ebensolchen Städteportraits, Konzertmittschnitten aus dem Publikum herraus)?

Kommt es da drauf welche Kamera benutzt wurde? Wohl kaum nehme ich an oder?

Wenn es nur für privat zum basteln und üben ist, solltest du dir darum nicht allzuviele gedanken machen. Wenn du sowas wirklich richtig veröffentlichen willst (davon bist du aber ja noch weit, weit entfernt), dann kann man sowas ja immer googlen, um dann an den entsprechenden Stellen nach Genehmigungen zu fragen.
Kurzum gilt denke ich prinzipiell bei sowas wie Youtube: Wo kein Kläger, da kein Richter! Ich hab schon zig Urlaubsvideos und sowas gedreht, und auch das ein oder andere davon auf Youtube oder sonstwo hoch geladen, da hat noch nie einer was dagegen gehabt.
Bei allem was in der Öffentlichkeit statt findet, und was nicht das Persönlichkeitsrecht von Personen verletzt, wird dir wohl keiner irgendwelche Klagen an den Hals bringen! Insbesondere kein Pfarrer, weil Du seine Kirche von innen gefilmt hast, ich denke eher im Gegenteil. Natürlich hängt das von der Art der Darstellung ab, aber wenn es nur darum geht, zu zeigen wie schön die Kirche aussieht, warum sollte er?
Wenn die offen zugänglich ist, und auch kein explizites Foto- und Filmverbot angeschrieben ist, würde ich mir da keine Sorgen machen, abgesehen davon, in ner offenen Kirche ist meistens auch irgendwo ein Pfarrer, Messner oder ähnliches zu finden, und wenn Du da freundlich nachfragst ob Du da Filmen darfst, wird sicher keiner "Nein" sagen.

Genau erfasst das mit der Kirche ist nur ein Beispiel. Ich denke aber in einer Kirche ist es noch mit am einfachsten von innen zu filmen.

Genau es geht eigentlich abgesehen vom Übungszweck darum ein wenig in die Geschichte einer Stadt einzutauchen und der Fokus liegt eher auf besonderheiten und Sehenswürdigkeiten einer Stadt und deren Geschichte.
Ich denke so ne Burg, jetztmal weg von ner Kirche, oder ein altes Rathaus oder alte Gassen und Fachwerkhäuser zu filmen ist sicherlich nicht verboten, solange man keine Menschen dazu filmt (ausser man hat sie gefragt oder erkennt sie nicht im geringsten)

Und sollte ich abstand nehmen Namen zu Filmen? Zum verständniss meine ich sowas wie Strassennamen oder irgendwelche Innschriften an alten Fachwerkhäusern und was es sonst noch gibt? Oder ist das egal weil es von aussen ist? Dazu, Firmennamen besser nicht oder?

Wie sieht es aus mit Landschaften rund um die Gemeinde bzw. Stadt. Ich meine z.B. Wald, Wiesen oder Seeen und Flüsse.

Also Zeitgeschichtliches ist auf jedenfall kein Problem. Strassennamen mit Sicherheit auch nicht. Bei Firmennamen weiss ich es ehrlich gesagt nicht. Das kannst du aber googlen. Ich vermute dass es genau wie mit Einzelpersonen ist. Wenn Du eine Geschäftsstrasse filmst, wo Fernkennzeichnungen von Geschäften zu sehen sind, dann darf man das bestimmt, eine einzelne Werbung einzoomen möglicherweise nicht ohne Genehmigung, weiss ich aber ehrlich gesagt nicht, denn im Prinzip ist das ja auch öffentlicher Raum.
Allerdings glaube ich nicht, dass irgendein Geschäft damit ein Problem hat, wenn du fragst ob du das darfst, solange du keinen Horrorstreifen oder Porno drehen willst in dem das vorkommen soll. Ist ja immerhin potentielle Werbung für die.
Falls es sich bei dem Schild um ein Zeugnis der Zeitgeschichte handelt, sieht es wieder anders aus, dann darfste das sicher. Da gibt es irgendeine Grenze ab wann sowas zur Zeitgeschichte zählt, ich glaube 70 Jahre und älter, aber auch da: Google.de!

Gibt es eigentlich irgendwo eine Liste oder sonstige Schnelle Übersicht über dinge die verboten sind zu Filmen und dinge die erlaubt sind zu filmen?

Nicht das ich wüsste, das wäre auch alles sehr vage, oft unterscheiden ja nur Nuancen ob du was darfst oder nicht. Google doch einfach mal.

Bin auch blutiger Anfänger! Die Fragen von cozma kramer haben auch mein Innteresse geweckt.
Wenn Du den Pfarrer um Erlaubnis fragst, kannst Du ihn ja gleich bitte was über seine Kirche zu erzählen....direkt in deine Kamera! Kommt bestimmt gut!

Gruss

Bruce

Ich komme aus Berlin und finde Stadtportraits, unterlegt mit passender Musik, reizvoll. Zwei, drei von solchen Videos habe ich schon gemacht, die kann man sich mit Klick auf den Banner (unten) in meinem Youtube-Kanal anschauen. Gestern war ich mal wieder mit Kamera und Stativ unterwegs, denn ich produziere ein Geburtstagsgeschenk-Video für meine Mutter. Jedenfalls war ich am Kreuzberg (ja, den gibts wirklich) und habe da eine Liegewiese mit vielen Menschen (um die 50) gefilmt. Da kam eine junge Frau auf mich zu und erzählte etwas von wegen, die neuen Zooms wären ja so stark und ich könnte in ihr Dekolleté zoomen. (<- meine Reaktion)

Ich war freundlich und habe ihr erklärt, dass mir ihre Beschwerde bei einer öffentlichen Wiese mit vielen Menschen leider herzlich egal sein kann. Trotzdem habe ich dann später etwas um sie herum gefilmt. Gestern Abend habe ich dann mit einem Journalisten gesprochen, der mir nochmal versichert hat, dass man in der Öffentlichkeit Personengruppen über drei Menschen filmen darf. (Auch wenn es sicherlich Leute gibt, die das als falsch belegen können, stütze ich mich jetzt einfach auf diese Aussage)

Zu Schnitt und Kamerastellung kann ich dir nicht viel sagen, Cozmo Kramer, denn ich muss selber noch herausfinden, was gut ist und was nicht. Das dauert ein bisschen. Aber ich bin davon überzeugt, dass jedes Herausgehen mit der Kamera nur Positives bringen kann. Verbessern kann ich meine Videos auf jeden Fall. Das sieht man vielleicht auch, wenn man sich meine Videos anschaut.

Übrigens: Durch meine Berlin-Stadtportrait-Videos fragte ein Berliner Fahrradladenbesitzer, ob er mein "Berlin Sightseeing 2009"-Video auf seiner Seite veröffentlichen könnte und ich habe ein Jobangebot von videomakler bekommen. Sich im Internet darstellen lohnt sich anscheinend.

Ich hoffe, ich bin nicht zu sehr vom Thema abgekommen. Sonst bin ich eigentlich nicht so geschwätzig.

Die Aussage des Journalisten klingt zwar erst mal logisch, dennoch würde ich mir, insbesondere bei veröffentlichungen solcher Filme vorher genau die Rechtslage anlesen. Denn es nützt euch nix, wenn ihr euch "auf so aussagen erst mal verlässt" wenn ihr nachher ne Klage wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts an der Backe habt. Das kann nämlich ganz schnell, ganz schön teuer werden.
Und es muss ja nicht sein, dass man sich durch sowas sein Hobby vermiesen lässt, wenn die Klärung dazu nur ein paar klicks entfernt ist.

So ich hab euch mal was gegoogelt:

http://www.aufrecht.de/index.php?id=3951

http://www.aufrecht.de/index.php?id=3708

Insbesondere hier wird deutlich, dass das, was der Journalist Dir gesagt hat, nämlich nur in bestimmten Situationen gilt, auf Deiner Liegewiese z.b. NICHT! Denn das ist das gleiche wie das hier genannte beispiel mit der überfüllten Promenade:

http://www.computerbild.de/artikel/avf-R…en-4212000.html

Liebe Grüsse

Micha

Danke, Micha, für die Links. Ich habe mir alle drei ausführlich durchgelesen und weiß leider nicht genau, welches Beispiel mit der Promenade du meinst. Trotzdem wird mir ersichtlich, dass eigentlich auf jeder deiner drei verlinkten Seiten gesagt wird, dass Menschenmengen auf großen Plätzen oder Grünflächen bedenkenlos gefilmt werden, solange die Menschen austauschbar sind und man nicht reinzoomt.

Oder nahmst du jetzt Bezug auf die 3-Leute-Regel, die der Journalist mir erklärte? Dann hast du Recht!

Ich habe mal den Shot eingefügt, vor dem die junge Frau zu mir kam und mir sagte, dass sie nicht gefilmt werden wolle:


SD ist wirklich nicht mehr das Wahre. So langsam sollte ich auf eine HD-Kamera sparen.

Das ist, denke ich, eine klare Sache. Auch wenn der Mann in der Mitte so halb in die Kamera guckt (was man ja als Filmer nicht kontrollieren kann), hat er auch noch eine Sonnenbrille auf.

Hi Mad,

ich hab mich zum einen auf die 3-Leute-Sache bezogen und auf deine Aufnahme der Liegewiese.
In dem Artikel bei AudioVideoFotoBild steht folgendes drin:

Ausnahmen
Es gibt jedoch Ausnahmen:
Erscheinen Personen nur als Beiwerk im Hintergrund, etwa bei einer
Großaufnahme eines Marktplatzes, ist die Veröffentlichung erlaubt. Geht
es um angemeldete Versammlungen oder Sportveranstaltungen, dürfen
Personen im Bildvordergrund erkennbar sein. Die Abbildung muss jedoch
die Menge darstellen und nicht nur einzelne Menschen. Vorsicht: Eine
überfüllte Promenade etwa zählt nicht als Versammlung.

Das ist das gleich wie deine Liegewiese, das zählt nicht als versammlung, also musst du jeden, der erkennbar zu sehen ist, also auch den Typ mit der Sonnenbrille, fragen, ob du es so verwenden darfst.
Natürlich hast du recht, dass man das als Filmer nicht kontrollieren kann, dennoch entbindet Dich diese Tatsache nicht von der Rechtslage.
Deine Aufnahmen sind ja auch nur, wenn ich das richtig verstanden habe, für ein Video zum Geburtstag Deiner Mom. Da ist das ja denke ich erstmal kein Thema, das willst du ja nicht veröffentlichen nehm ich mal an.
In den meisten Fällen wird ja auch nix passieren, aber wenn man etwas macht, sollte man die Rechtslage kennen, und so arbeiten, dass man sich und das Projekt nicht durch sowas gefährdet.